Amputationen sind oft vermeidbar - richtige Therapie bitte!

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

Gast

Diabetiker und unnötige Beinamputationen

Beitrag von Gast » 20.01.2004, 15:26

Siehe unter
http://www.deam.de/news/2002_3q/20020911a.htm

Dort u.a. nachlesbar (und nachdenkenswert, auch für den hier erörterten Fall):

Diabetiker und unnötige Beinamputationen

Eine wichtige Information für alle Diabetiker:
Jede zweite Beinamputation ist unnötig!
Nach Ansicht von Fachärzten ist jede zweite Beinamputation bei Diabetikern unnötig. Durch einen rechtzeitigen Eingriff könnte die Hälfte der jährlich rund 20.000 Beinamputationen vermieden werden. So wird der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), Hans Schweiger, in der Presse zitiert. Schweiger weiter: Durchblutungsstörungen würden häufig gar nicht oder erst viel zu spät erkannt.

Wir haben zur Zeit mehr als vier Millionen Diabetiker in Deutschland. Diese Zahl ist geschätzt und andere Stellen gehen sogar von rund 6 Millionen aus. Jeder vierte dieser Diabetiker entwickelt früher oder später einen so genannten „diabetischen Fuß“. Hierbei sind die Gefühlsnerven beschädigt. Die Betroffenen merken oft gar nicht, wenn sie eine Verletzung am Fuß haben. Leiden nun diese Patienten zusätzlich noch unter Durchblutungsstörungen, verheilten diese Wunden wesentlich schlechter. Es kann zu einer Infektion kommen. Dies kann aber meist nur ein Facharzt feststellen, der häufig nicht hinzugezogen wird, so Schweiger: "Nicht einmal bei der Hälfte erfolgt vor der Amputation überhaupt eine Gefäßuntersuchung."

Die Fachmediziner raten deshalb Diabetes-Patienten, unbedingt die Meinung eines Spezialisten einzuholen. Bei den meisten Patienten kann durch andere Maßnahmen, etwa durch Legen eines Bypasses oder einer Dehnung der Gefäßverschlüsse mit Hilfe eines Ballon-Katheters, die Durchblutung wieder normalisiert werden. Dies unterstützt dann auch das Abheilen einer Wunde am Fuß. Die komplizierteste Gefäßoperation sei laut Schweiger billiger als eine Amputation inklusive aller Folgekosten. Wichtig ist auch, dass vor allem ältere und geschwächte Patienten so einen Eingriff wesentlich leichter verkraften als eine Amputation.

Gast

Re: Beinamputation verweigert - Tod unvermeidlich

Beitrag von Gast » 20.01.2004, 22:02

Hallo,
mein Bedürfnis ist es hier, nach den beiden Willenserklärungen von Patient und Betreuer genauer nachzufragen: was wollen die beiden vom erkennenden Arzt, und warum? Ferner wäre interessant, zu wissen, ob nicht - das wäre meine Vermutung - das Selbstbestimmungsrecht vom betreuten Patienten auf den Betreuer ein Stück weit übergeht, sofern eine Betreuung rechtswirksam u. a. für den Bereich der Gesundheitssorge eingerichtet wurde - genauso verhält es sich hier.
Für diesen Fall wäre entscheidend, was der Betreuer für seinen Betreuten will, mit dem Risiko, daß Ersterer den dann nachrangigen Willen des Letzteren (denknotwendig) nicht einhundertprozentig treffen wird.
Eine Gesamtbetrachtung der ggf. nach- und vorrangigen Willenserklärungen vorab ist m. E. in jedem Falle vonnöten, bevor das Behandlungsangebot unter die Lupe genommen wird.
Ideal wäre es, wenn der Prozeßcharakter des Hin und Her der mindestens drei bis vier Beteiligten wenigsten annähernd nachgezeichnet werden könnte, wofür das Team Werner Schell dankenswerterweise bereits angesetzt hat.

Gast

20.000 Beinamputationen - zuviel!

Beitrag von Gast » 04.12.2004, 11:24

Nach einem Bericht der Ärzte Zeitung vom 3.12.2004 werden immer noch zu viele Beine amputiert

Laut dpa könnte die Hälfte der jährlich etwa 20.000 Beinamputationen in Deutschland nach Expertenansicht mit einer rechtzeitigen Gefäßoperation vermieden werden. Viel zu oft werde gar nicht erst versucht, Durchblutungsstörungen mit einem Bypass oder Rekanalisation betroffener Gefäße zu beheben. Darauf verwies der Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie, Professor Herbert Imig, im Vorfeld einer Tagung der Gesellschaft in Berlin. Eine Ursache für viele unnötige Beinamputationen sei Unwissenheit bei Ärzten und Betroffenen! - Eigentlich ungeheuerlich, wo doch die Problematik seit vielen Jahren bekannt ist.

Erste Symptome von Durchblutungsstörungen, wie Schmerzen in den Beinen, würden oft nicht als Zeichen einer arteriellen Verschlußkrankheit erkannt, sagte Imig. Ziel müsse sein, Durchblutungsstörungen früher zu erkennen und die Patienten entsprechend zu behandeln. "Je nach Schwere und Ort der Störung kann eine Operation das Bein bei 20 bis 80 Prozent der Patienten zumindest für einige Jahre retten", sagte Imig.

Gast

Amputation ist billiger als intensive Fußpflege

Beitrag von Gast » 14.06.2005, 09:54

"Amputation ist billiger als intensive Fußpflege - das ist ein Irrsinn"
30 Hausärzte, Diabetologen und Podologen kooperieren bei einem IV-Vertrag in Köln

KÖLN. Die bessere ambulante Versorgung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom und die Reduzierung der Amputationszahlen sind das Ziel eines neuen Vertrags zur integrierten Versorgung für die Region Köln/Leverkusen. Der Vertrag liefert das finanzielle Rückgrat für das Engagement von Ärzten im "Netzwerk Diabetischer Fuß Köln und Umgebung".
Von Ilse Schlingensiepen

Das Netz setzt auf die abgestimmte und koordinierte Behandlung der Patienten durch Hausärzte, Diabetologen in Kooperation mit anderen Fachärzten sowie stationäre Schwerpunkteinrichtungen. Mit Podologen, Orthopädieschuhmachern und Pflegediensten haben die Ärzte Kooperationsvereinbarungen geschlossen.
Am Netzwerk beteiligen sich mehr als 30 Ärzte, zur Hälfte aus Praxis und Klinik, berichtet einer der Initiatoren, der Kölner Internist Dr. Dirk Hochlenert.
Mediziner haben gemeinsam Leitlinien erarbeitet

Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... system_uns

Knut_Sempler

Amputationen von Beiden und Füßen

Beitrag von Knut_Sempler » 19.07.2005, 10:57

Amputationen von Beiden und Füßen - Zahl gestiegen!

Die Zahl der Amputationen von Beinen und Füßen hat in Deutschland weiter zugenommen. Im Jahr 2003 waren es 61.000 und damit 10% mehr als im Jahr 2002. Das hat eine Analyse von Dr. Günther Heller vom Wissenschaftlichen Institut der AOK in Bonn ergeben (DMW, 130, 2005, 1689). Nach den Studienergebnissen muss sich jeder sechste Diabetiker einer Amputation unterziehen.

Gast

Jedes Jahr mehr als 55.000 Amputationen

Beitrag von Gast » 22.08.2005, 20:09

Jedes Jahr mehr als 55.000 Amputationen in Deutschland - Tendenz steigend

fzm - In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 55.000 Zehen, Füße oder Beine amputiert, die meisten davon bei Diabetikern. Dies berichten Mitarbeiter vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) aus Bonn in der DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2005). Sie widersprechen damit den Aussagen der Betriebskrankenkasse "Deutsche BKK", die von deutlich geringeren Zahlen ausgeht.
Hintergrund ist ein Streit um die Qualität der Versorgung von Diabetes-Patienten in Deutschland. Die hohe Zahl von Amputationen wird von vielen Diabetes-Experten immer wieder als Ausweis für eine Versorgungskrise in Deutschland genannt. Denn die Amputationen sind die Folge eines über lange Jahre nicht ausreichend gesenkten Blutzuckers, was zu Schäden an Gefäßen ("Angiopathie") und Nerven ("Neuropathie") führt. Beides wäre in den Augen der Diabetes-Experten prinzipiell vermeidbar, wenn Diabeteserkrankungen früher erkannt und konsequenter behandelt würden.
Vor einem Jahr hatten der Arzt Dr. Günther Heller und der Diplommathematiker Christian Günster vom WIdO in der DMW Berechnungen vorgelegt, nach denen im Jahr 2001 mehr als 43.000 Amputationen durchgeführt wurden (DMW 2004; 129: 429-433). Die Deutsche BKK hatte im Rahmen einer sogenannten Versorgungsstudie ("Diabetes-TÜV") dagegen behauptet, dass die vom WIdO ermittelten Zahlen um den Faktor drei zu hoch seien.
Heller und Günster vom WIdO haben ihre Berechnungen jetzt erneuert. Für das Jahr 2002 kommen sie auf 55.000 Amputationen. Diese Zahl ist nach ihren Recherchen im Jahr 2003 sogar auf fast 61.000 gestiegen, was einer Zunahme um zehn Prozent innerhalb eines Jahres entspricht. Heller und Günster fordern deshalb eine Erweiterung und Intensivierung vorbeugender Maßnahmen, denn die Zahl der Amputationen müsse dringend gesenkt werden.

G. Heller und C. Günster:
Über die Häufigkeit von Amputationen unterer Extremitäten in Deutschland
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (28/29): 1689-90
Weitere Themen in der DMW 28/29:
- Endoskopische Refluxtherapie: aktueller Stand
- Neues Ablationsverfahren bei ventrikulären Tachykardien
- Beinamputationen in Deutschland immer häufiger
- Klinische Studien: Was hat der Patient davon
0 Bitte schicken Sie mir den Artikel von G. Heller und C. Günster
per E-Mail.
0 Bitte schicken Sie mir die DMW.

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THIEME VERLAGSGRUPPE
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rüdigerstr. 14
70469 Stuttgart - Germany
Ph: 0711-8931-319
Fax: 711-8931-566

Quelle: Pressemitteilung vom 18.8.2005

Gast

Sorgen wegen Amputationen

Beitrag von Gast » 08.11.2005, 11:54

Sorgen wegen Amputationen
Aufklärung zum Weltdiabetestag am 14. November 2005

MÜNCHEN (dpa). Nach Angaben der Deutschen Diabetes-Union (DDU) gibt es etwa 6,3 Millionen Diabetiker in Deutschland, bis zum Jahr 2010 sei wegen falscher Ernährung und Bewegungsmangels mit einem Anstieg auf 10 Millionen Zuckerkranke zu rechnen.

Bei der absoluten Zahl an Diabetikern gehöre Deutschland schon heute weltweit zu den Top Ten, heißt es in dem in München von der DDU vorlegten "Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2006".
...
weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/1 ... n/diabetes

Weitere Infos zum Weltdiabetestag unter www.diabetes-union.de

Gast

Fuß-Am­pu­ta­tio­nen we­gen Zu­cker­krank­heit

Beitrag von Gast » 08.11.2005, 21:40

Mehr Fuß-Am­pu­ta­tio­nen we­gen Zu­cker­krank­heit

Im­mer mehr Men­schen in Deutsch­land wer­den zu­cker­krank. Nach An­ga­ben der Deut­schen Dia­be­tes-Uni­on (DDU) gibt es der­zeit rund 6,3 Mil­lio­nen Dia­be­ti­ker in der Bun­des­re­pu­blik, bis zum Jahr 2010 sei we­gen fal­scher Er­näh­rung und Be­we­gungs­man­gels mit ei­nem An­stieg auf zehn Mil­lio­nen Zu­cker­kran­ke zu rech­nen.

08.11.05 - Bei der ab­so­lu­ten Zahl an Dia­be­ti­kern ge­hö­re Deutsch­land schon heu­te welt­weit zu den Top Ten, heißt es in dem in Mün­chen von der DDU vor­leg­ten „Deut­schen Ge­sund­heits­be­richt Dia­be­tes 2006“.

Zum dies­jäh­ri­gen Welt­dia­be­te­stag am 14. No­vem­ber hat die Deut­sche Dia­be­tes-Uni­on ei­ne Auf­klä­rungs­ak­ti­on un­ter dem Mot­to „Fuß­prä­ven­ti­on ver­hin­dert Am­pu­ta­ti­on“ vor­be­rei­tet. Welt­weit wer­den jähr­lich ei­ne Mil­lion Dia­be­ti­ker an Fuß oder Bein am­pu­tiert, in Deutsch­land sind es rund 45 000 Fäl­le pro Jahr, be­rich­te­te der DDU-Vor­sit­zen­de und Münch­ner Me­di­zi­ner Prof. Eber­hard Standl.

„Es wird zu häu­fig am­pu­tiert“, kri­ti­sier­te der Münch­ner Me­di­zi­ner Prof. Rü­di­ger Land­graf. Das Am­pu­ta­ti­ons­ri­si­ko kön­ne nach neue­ren Stu­di­en bei sach­ge­rech­ter Vor­sor­ge um bis zu 80 Pro­zent re­du­ziert wer­den. Für die Ärz­te ge­be es zum Bei­spiel Pra­xis­leit­li­ni­en zum dia­be­ti­schen Fuß, „aber die wer­den lei­der zu we­nig ge­le­sen“. Standl sag­te, auch die Zu­cker­kran­ken selbst müss­ten bes­ser auf ih­re Fü­ße ach­ten. Oft wür­den die Be­trof­fe­nen zu lan­ge war­ten, bis sie mit ei­ner Fuß­ver­let­zung zum Arzt gin­gen

Informationen im In­ter­net: http://www.diabetes-union.de

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis" (Der Beitrag wird mit Genehmigung der Redaktion vorgestellt)
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel? ... 449875&n=1

Ärzte Zeitung

Jedes Jahr zehn Prozent mehr Amputationen

Beitrag von Ärzte Zeitung » 14.11.2005, 16:58

Jedes Jahr zehn Prozent mehr Amputationen

NEU-ISENBURG (eis). Alle 30 Sekunden muß weltweit bei einem Diabetiker ein Fuß amputiert werden, meldet die Deutsche Diabetes Union (DDU). Nach ihren Angaben sind in Deutschland 2003 etwa 42 000 Amputationen bei 31 000 Diabetikern vorgenommen worden. Die Zahl der Amputationen nehme dabei nach Schätzungen jedes Jahr um etwa zehn Prozent zu.

Die International Diabetes Federation hat dem diabetischen Fuß daher den diesjährigen Weltdiabetestag gewidmet. Patienten und Ärzte sollen für regelmäßige Fußkontrollen und eine gute Stoffwechseleinstellung sensibilisiert werden. Die meisten Amputationen könnten durch eine gute Prävention vermieden werden, so die DDU.

...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/1 ... n/diabetes

RUB Bochum

Diabetischer Fuß – Wunden optimal versorgen

Beitrag von RUB Bochum » 10.01.2006, 12:40

Diabetischer Fuß – Wunden optimal versorgen
Fortbildung im Bergmannsheil für niedergelassene und Klinikärzte
Neue Therapieansätze vom Antibiotikum bis zur Made


Etwa 1.400 Patienten in Bochum leiden am diabetischen Fußsyndrom (DFS) oder seinen Folgen: Ausgelöst durch eine Schädigung der Nerven infolge von Diabetes, oft kombiniert mit einer Durchblutungsstörung der Beine, kann es zu einer lebensbedrohlichen Entzündung führen, die früher häufig nur durch eine Amputation beherrscht werden konnte. Neue Therapiekonzepte, insbesondere die bessere Versorgung chronischer Wunden, konnten jedoch in den letzten Jahren die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms verbessern und Amputationen vermeiden helfen. Über den aktuellen Stand der Forschung können sich niedergelassene und Klinikärzte beim Symposium „Diabetisches Fußsyndrom – Modernes Wundmanagement“ am 14. Januar 2006 (9 bis 13 Uhr, Hörsaal 1) im Bergmannsheil informieren.

Neue Therapieansätze: Vakuum, Maden, Wuchsfaktoren
Bei der Fortbildung werden auch neue Ansätze zur Wundversorgung vorgestellt, z.B. spezielle Vakuum-Therapieverfahren, der Einsatz von Maden als „Bioingenieure“ oder die Verwendung spezieller Wuchsfaktoren. „Die Palette der Verfahren zur Behandlung chronischer Wunden hat sich enorm erweitert“, erklärt PD Dr. Steffen Hering von der Medizinischen Klinik I des Bergmannsheil. „Allerdings zeigt die klinische Erfahrung, dass diese individuell ausgewählt und angepasst werden müssen.“ Ziel ist es, die die Liegezeiten der Patienten zu verkürzen und so die Behandlungskosten zu senken.

Stationäre Versorgung vorbildlich
Im Bergmannsheil, seit 1999 europäisches „Center of Excellence“ für die Versorgung von diabetischer und endokrinologischer Patienten und seit 2003 anerkanntes Fußbehandlungszentrum der deutschen Diabetesgesellschaft, werden immer mehr Patienten mit einem diabetischem Fußsyndrom behandelt. Dabei steht neben einer interdisziplinären Diagnostik und Therapie des Fußsyndroms unter Einbeziehung aller Fachrichtungen wie Diabetologen, Radiologen, Gefäßspezialisten und Chirurgen eine stadiengerechte und strukturierte Wundbehandlung im Vordergrund. Neben einer umfassenden Wundsäuberung, einer konsequenten Entlastung des Fußes und spezieller Verbandstechniken ist eine antibiotische Therapie bei Infektionen unerlässlich.

Kooperation zwischen Klinikern und niedergelassenen Kollegen
Ein Schwerpunkt des Symposiums liegt auf der strukturierten ambulanten und stationären Versorgung von Patienten mit Fußläsionen. Ärzte des Qualitätsnetzes Diabetes, eines Zusammenschlusses von niedergelassenen Ärzten und Klinikern, stellen u.a. aktuelle Versorgungsleitlinien vor, die die Behandlung verbessern sollen. „Die optimale Vernetzung von niedergelassenen Ärzten und Klinikern ermöglicht auch über die stationäre Versorgung hinaus eine strukturierte Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“, erklärt Dr. Hering.

Weitere Informationen
PD Dr. Steffen Hering, Medizinische Klinik I, Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil Bochum, Klinikum der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/302-3602
steffen.hering@bergmannsheil.de

Quelle: Pressemitteilung vom 10.1.2006
Pressestelle RUB - Universitätsstr. 150 - 44780 Bochum
Telefon: 0234/32-22830 - Fax: 0234/32-14136
E-Mail: pressestelle@presse.ruhr-uni-bochum.de - Leiter: Dr. Josef König

Hildegard Kaiser
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Bitte weniger Amputationen - Vorsorge hilft!

Beitrag von Hildegard Kaiser » 02.01.2007, 09:15

Zum Jahresbeginn tauchten wieder verschiedene Mitteilungen auf, dass die Amputationen von Füßen - oft - oder sogar meist - unnötig / vermeidbar - weiter stattfinden. Offensichtlich haben die bisherigen kritischen Berichte nichts genützt und für ein anderes Vorsorgedenken gesorgt. - Vielleicht liegt es auch daran, dass Amputationen aus Chirurgensicht der einfachste Weg sind, schnell gutes Geld zu verdienen.
Wie mir scheint, sind die Selbsthilfeorganisationen gefordert, die Patienteninteressen deutlicher in den Mittelpunkt der Betrachtungen zu rücken. Ärzte müssen sich mit den richtigen Therapien zeitgerechter einblenden. - Viele Füße könnten dann gerettet werden!

H.K.

Frontal21

Sauerstoff kann Amputationen verhindern

Beitrag von Frontal21 » 07.03.2007, 08:08

Frontal21

Kassen verweigern ambulante Therapie
Sauerstoff kann Amputationen verhindern


Eine weltweit anerkannte Sauerstofftherapie könnte Tausende Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom vor Amputationen bewahren. Doch die gesetzlichen Krankenkassen weigern sich, eine ambulante Behandlung zu bezahlen. Das sei unverantwortlich, kritisieren Mediziner wie Dr. Detlev Debertshäuser, Facharzt für Gefäßchirurgie.

von Tilman Billing und Julia Bolbrinker, 06.03.2007

Schätzungsweise 40.000 Mal pro Jahr werden Diabetikern in deutschen Krankenhäusern Zehen, Füße oder sogar Unterschenkel abgenommen, weil sie wegen Durchblutungsstörungen an offenen Wunden leiden. Viel zu viele, ...
...
Weiter unter
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,4397794,00.html

DDG

Hohe Amputationszahlen senken!

Beitrag von DDG » 16.03.2007, 08:25

Nationale Versorgungsleitlinie soll hohe Amputationszahlen bei Diabetischen Fußkomplikationen senken

Bochum – Bis zu zehn Prozent aller Diabetes-Patienten haben im Verlauf ihrer Erkrankung Probleme mit den Füßen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Amputationen. Diese könnten verhindert werden, wenn Patienten ihre Füße sorgfältig pflegen und kleine Verletzungen frühzeitig fachkundig behandelt würden. Zusammen mit der Bundesärztekammer und acht weiteren Fachgesellschaften hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) deshalb eine Nationale Versorgungsleitlinie „Präventions- und Behandlungsstrategien für Fußkomplikationen” herausgegeben.

Die DDG weist seit langem darauf hin, dass nur eine gute Fußpflege und die rechtzeitige Behandlung von Fußproblemen die Zahl der Fuß- und Beinamputationen senken kann. Sie ist in Deutschland erschreckend hoch: Jedes Jahr werden mehr als 29.000 Amputationen durchgeführt, bei denen Teile von Fuß oder Bein entfernt werden. Im Vergleich zu einigen europäischen Ländern nimmt Deutschland eine Spitzenposition ein. „Neuere Publikationen lassen sogar noch höhere Amputationszahlen vermuten“, heißt es in der Nationalen Versorgungsleitlinie

Wegen der Störung der Nervenfunktion sind offene Druckstellen bei Diabetikern anfangs schmerzlos und werden leicht übersehen. Hoher Blutzucker und eine weitere häufige Begleiterkrankung – die Gefäßverkalkung – verzögern oder verhindern die Heilung der Druckstellen. Außerdem können Erkrankungen der Gelenke die Probleme verschärfen, weil sie die Form der Füße deformieren und dadurch weitere Druckstellen begünstigen.

Die NVL regt die regelmäßige Selbstuntersuchung der Füße durch die Patienten an, gibt Tipps zur Fußpflege und zur Wahl des geeigneten Schuhwerks. Patienten, Familienangehörige und alle an der Behandlung beteiligten Personen sollten gezielt geschult werden, lautet einer der Vorschläge der DDG, die von der NVL übernommen wurde. Ärzten wird erläutert, wie sie die Füße ihrer Patienten regelmäßig untersuchen und die Probleme frühzeitig behandeln können.

Die DDG verspricht sich von der NVL eine Verbesserung der Behandlung insbesondere der Typ-2-Diabetiker. Sie appelliert an alle Ärzte, die neue Leitlinie umzusetzen und ihre Patienten verstärkt auf die Problemzone Fuß hinzuweisen.

Im Internet:
Hintergründe der DDG zum Diabetischen Fußsyndrom
http://www.deutsche-diabetes-gesellscha ... it-022.pdf

Kurzfassung (774kb)
http://www.versorgungsleitlinien.de/the ... s_kurz.pdf

Langfassung (1,1 Mb)
http://www.versorgungsleitlinien.de/the ... s_lang.pdf

Ihr Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle DDG
Beate Schweizer
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931 295
Fax: 0711 8931 167
Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Nationale Versorgungsleitlinie zu Fußkomplikationen

Beitrag von » 17.03.2007, 08:00

Nationale Versorgungsleitlinie zu Fußkomplikationen
Freitag, 16. März 2007

Berlin - Eine Nationale Versorgungsleitlinie „Präventions- und Behandlungsstrategien für Fußkomplikationen“ hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) zusammen mit der Bundesärztekammer und acht weiteren Fachgesellschaften herausgegeben. Die DDG weist darauf hin, dass nur eine gute Fußpflege und die rechtzeitige Behandlung von Fußproblemen die Zahl der Fuß- und Beinamputationen senken könne. Diese sei in Deutschland „erschreckend hoch“. Im Vergleich zu einigen europäischen Ländern nehme Deutschland eine Spitzenposition ein.

...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27851

Presse
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Registriert: 10.11.2006, 12:44

Zahl der Amputationen senken

Beitrag von Presse » 14.11.2007, 16:40

Minimal-invasive Gefäßöffnung soll Zahl der Amputationen senken
Kornelia Suske, Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg


Bei Gefäßverschlüssen in den Beinen kann die Blutversorgung so stark eingeschränkt sein, dass Bagatellverletzungen zu schlecht heilenden Wunden und Infektionen führen. Betroffen sind vor allem Diabetiker sowie Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ("Raucherbein³). Jährlich verlieren z.B. etwa 30.000 Menschen mit Diabetes in Deutschland deshalb ein Bein. Eine schnelle und dauerhafte Wiedereröffnung von Unterschenkelschlagadern kann die Zahl der Amputationen nachweislich senken. Das zeigen erste Ergebnisse einer klinischen Studie am Universitätsklinikum Magdeburg.
"Aufgrund dieser Effizienz empfiehlt es sich, diese Untersuchungen auszuweiten und noch mehr Patienten mit dieser wirksamen Methode der Eröffnung von Blutgefäßverschlüssen am Unterschenkel zu behandeln", teilt Prof. Jens Ricke von der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin Magdeburg mit.

Die neue Therapiemethode basiert auf der minimal-invasiven radiologischen Wiedereröffnung von Einengungen und Verschlüssen durch Aufweitung mit einem Ballonkatheter und anschließende Einlage einer Gefäßstütze (Stent). Diese Technik wird bereits bei Verschlüssen von Herzkranzgefäßen, Becken- und Oberschenkel-Schlagadern routinemäßig angewendet. Dank neuer Materialien sind Ballonerweiterungen und Stenteinlagen jetzt auch in den feineren Gefäßen der Unterschenkel- und Fußregion möglich. Bei der Behandlung werden die Verschlüsse oder Einengungen mit einem flexiblen Führungsdraht sondiert, über den anschließend ein Ballonkatheter geführt wird. Das Gefäß wird dann durch Aufblasen des Ballons wiedereröffnet (perkutane transluminale Angioplastie) und durch Einschub eines Metallgitterröhrchen (Stents) offengehalten.

Für die Gefäßeröffnung ist keine Narkose notwendig, der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Weiterer Vorteil der minimal-invasiven Gefäßeröffnung ist unter anderem eine kurze Krankenhausverweildauer von häufig nur einer Nacht.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen eine Erfolgsrate von über 90 Prozent. Bei der Mehrzahl der Patienten wird die Durchblutung des Unterschenkels und Fußes nachweislich gesteigert. Die Abheilung von Geschwüren und die Abgrenzung von totem Gewebe wird in wenigen Wochen erreicht. "Es ist zu erwarten, dass viel mehr Patienten als bisher die Amputation erspart und damit die Mobilität erhalten werden kann", sagt Dr. Ulf Redlich vom Gefäßzentrum des Magdeburger Uni-Klinikums.

Im Rahmen der klinischen Phase-II-Studie wollen die Ärzte die Wirksamkeit der minimal-invasiven Eröffnung von Unterschenkelgefäßen bei amputationsgefährdeten Patienten noch besser beurteilen lernen. In die Studie einbezogen werden können Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom oder einer kritischen Durchblutungsstörung des Unterschenkels und Fußes. "Aber auch außerhalb des Studienrahmens ist diese minimal-invasive Gefäßeröffnung möglich", erklärt Dr. Redlich. "Über Sinn oder Unsinn dieser Maßnahmen wird ohnehin bei jedem Patienten individuell durch die Gefäßmediziner des Gefäßzentrums entschieden und so eine optimale Therapie gewährleistet."

Nähere Auskünfte unter Tel. 0391/6713199 (Ambulanz für Mikrotherapie)

Kontakt für Redaktionen:
Dr. med. Ulf Redlich, Tel. 0391 6713030, email: ulf.redlich@med.ovgu.de
Prof. Dr. med. Jens Ricke, Tel. 0391 6713030, email: jens.ricke@med.ovgu.de
Ambulanz für Mikrotherapie, Tel. 0391 6713199
Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Magdeburg
Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

Quelle: Pressemitteilung vom 14.11.2007
http://idw-online.de/pages/de/news235375

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