Gesünder ohne Medikamente! Mehr Zuwendung für Ältere!

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell


Dieter Radke
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Medikamentenversorgung - Weniger ist mehr!

Beitrag von Dieter Radke » 20.07.2007, 07:41

Gesünder ohne Medikamente? - Auf jeden Fall ist Vorsicht und Zurückhaltung geboten!

Ja, dieser Aussage stimme ich uneingeschränkt zu. Auch nach meinen Beobachtungen werden vor allem ältere Menschen mit allerlei Begründungen mit Medikamenten regelrecht vollgestopft. Es stellt sich in der Tat die Frage, wieviele Patienten durch solche Medigaben zu Schaden kommen. Das müsste eigentlich einmal sorgfältig wissenschaftlich untersucht werden, aber bitte ohne finanzielle Unterstützung der Pharmaindustrie!
Bei der Medikamentenversorgung trete ich ein für den Grundsatz: Weniger ist mehr!

Dieter
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

enno
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Beitrag von enno » 22.07.2007, 02:09

ich lehne ebenfalls oft medikamente ab,habe auch bei meinem mann (wachkoma) alle dauermedikamente abgesetzt.
jedes medikament hat nebenwirkungen und braucht ein(gegenmittel)--viele bunte smartis-kankmachende?
die pharmaindustrie freut sich,viele schluckfreudige.
dummheit kostet geld,die der beitragszahler.
vertrauen ist gut,lesen der beipackzettel,klärt auf,immer nur schlucken macht krank.
besinnt euch auf die natur,sie bietet heilmittel,die nicht krank machen.steril aufgewachsene,sind die kranken von morgen und deshalb werden die heute jungen menschen nicht alt,sie sind anfällig auf umwelteinflüsse,weil sie keine abwehrstoffe haben.vertauen ist gut,konntrolle ist besser.
verzichtet auf "bakterienkiller"lebt in und mit der natur,sogar teure wellness angebote kann man sparen(schaffung von arbeitsplätzen?).
jeder industriezweig,der angebliche,"zusatzmittel"anbietet ,lebt von der unwissenheit der menschen und teure biolebendsmittel sind auch der umwelt ausgesetzt,sind sie wirklich soooo gesund ?
mfg enno
bietet weiter den schönheitsärzten euren körper an und es gibt bald keine heilende ärzte(es geht immer nur um geld).
der mensch,ist eine manipullierbare einnahmequelle.

Rita Reinartz
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Medikamentenversorgung - Weniger ist mehr!

Beitrag von Rita Reinartz » 22.07.2007, 11:34

Dieter Radke hat geschrieben:.... Bei der Medikamentenversorgung trete ich ein für den Grundsatz: Weniger ist mehr! ....
Hallo Dieter,

dieser Grundsatz muss m.E. konsequent zur Anwendung gebracht werden. Wieviele Menschen werden in diesem Land mit Medikamenten vollgestopft, ohne Sinn und Verstand. Die Schäden sind wohl größer als der Nutzen.
Wenn endlich kümmert sich jemand um dieses Problem? Vor allem in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen muss es bald eine Wende geben. Mehr Zuwendung hilft Medikamente sparen. Sollen wir uns nicht lieber darauf konzentrieren?

MfG Rita

Monika Petzold
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Ältere Menschen durch Medikamente gefährdet?

Beitrag von Monika Petzold » 27.07.2007, 07:10

WernerSchell hat geschrieben: .... Gesünder ohne Medikamente? - Auf jeden Fall ist Vorsicht und Zurückhaltung geboten ...
Ja, das ist so. Aber gleichwohl werden den älteren Menschen immer mehr Medikamente verabreicht / verordnet. Siehe dazu
Höherer Medikamentenverbrauch wegen alternder Gesellschaft
viewtopic.php?t=6961
Ein Irrweg mit fatalen Folgen (menschlich und finanziell). Die Ärzte müssen m.E. ihr Therapieverhalten komplett verändern - dringend!

Guten Morgen
Monika

enno
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Beitrag von enno » 01.08.2007, 01:48

hallo monika
hast du schon mal in duden nachgeschaut was dein nahme bedeutet?
einsam sind wir nur wenn wir es zu lassen. ansonsten kämpfen wir,
nicht nur im gesundheitswesen.
wird der mensch durch seine profigier nicht zum schlimmsten"tier".
hilft die pharmaindustrie,mit ihren verteilern,dem menschen?
wie heißt es,dummheit wird bestraft,die dummheit ander macht reich.
enno(monika)

Herbert Kunst
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Medikamentenversorgung - Weniger ist mehr!

Beitrag von Herbert Kunst » 05.08.2007, 07:14

Dieter Radke hat geschrieben: .... nach meinen Beobachtungen werden vor allem ältere Menschen mit allerlei Begründungen mit Medikamenten regelrecht vollgestopft. Es stellt sich in der Tat die Frage, wieviele Patienten durch solche Medigaben zu Schaden kommen. Das müsste eigentlich einmal sorgfältig wissenschaftlich untersucht werden, aber bitte ohne finanzielle Unterstützung der Pharmaindustrie!
Bei der Medikamentenversorgung trete ich ein für den Grundsatz: Weniger ist mehr! ....
Guten Morgen,
auch nach meinen Beobachtungen hat die Medikamentenversorgung ein Ausmaß angenommen, das unbedingt auf den "Prüfstand" gehört. Medikamente sind bei älteren Menschen oftmals wirklich nicht nötig und schaden mehr. Ich denke, dass der Bundestag dieses Problem einmal angehen sollte. Wir müssen es deutlich öffentlich bewusst machen, dass Medikamente auch Nebenwirkungen haben und gravierende Schäden setzen können.
Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

enno
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Reden statt Medikamente

Beitrag von enno » 07.08.2007, 23:28

hallo
medikamente beruhigen, weil sie vom arzt verordnet werden.
suchen nicht gerade sie nach vertrauen und ansprechpartner und deshalb fordern sie immer einen arzt an.
wollen viele nicht einfach nur reden, aber es endet immer oft, mit einem zusätzlichen "medikament".

mfg enno

Cornelia Süstersell
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Soziale Zuwendung ausbauen und weniger Medikamente

Beitrag von Cornelia Süstersell » 09.08.2007, 16:35

Ich habe auch unter
Tote durch Medikamente - wieviele??
viewtopic.php?t=6752
Stellung genommen:

Meine Botschaft wäre, die (sozialen) Zuwendungen für alte und hilfsbedürftige deutlich auszubauen. Dann bräuchten wir weniger Medikamente, Schäden durch überflüssige Medikamente könnten vermieden werden.
Ich sehe hier in erster Linie die Ärzte in der Verantwortung. Sie müssten beim Umgang mit älteren Patienten erst einmal überlegen, wie man ohne Medikamente voran kommen kann. Der Medikamenteneinsatz muss als "ultima ratio" verstanden werden. Es kann nicht angehen, dass Verschreibungen erfolgen, nur weil man damit glaubt, einen Patienten (zunächst) zufrieden stellen zu können bzw. vorzugaugeln, es sei eine nützliche Hilfe in Gang gekommen. - Ärzte müssen endlich auch mehr Mut aufbringen, sich gegen die Pharmaindustrie zu stellen!

Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

Anja Jansen
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Gesünder ohne Medikamente! Ausgaben runter!

Beitrag von Anja Jansen » 16.08.2007, 16:38

WernerSchell hat geschrieben: .... Gesünder ohne Medikamente? - Auf jeden Fall ist Vorsicht und Zurückhaltung geboten! ...
Nicht nur gesünder! Es kann auch jede Menge verplempertes Geld eingespart werden:
29,1 Milliarden Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen 2006 für Arzneimittel ausgegeben. Seit 1993 sind damit diese Kosten um etwa 12,5 Milliarden Euro gestiegen. Und dieser Trend setzt sich fort. Für das laufende Jahr erwartet die BKK, dass die Ausgaben für Medikamente auf 31,4 Millarden Euro steigen werden.
Unglaubliche Anstiege - und die Versicherten werden im Glauben gelassen, sie müssten die mit diesem Geld beschafften Pillen auch zu ihrem Wohlergehen schlucken. Welch ein Irrsinn? Wer redet endlich mal Klartext?

Anja

Rob Hüser
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Gesünder ohne Medikamente! Ausgaben runter!

Beitrag von Rob Hüser » 18.08.2007, 08:22

Anja Jansen hat geschrieben: ... 29,1 Milliarden Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen 2006 für Arzneimittel ausgegeben. Seit 1993 sind damit diese Kosten um etwa 12,5 Milliarden Euro gestiegen. Und dieser Trend setzt sich fort. Für das laufende Jahr erwartet die BKK, dass die Ausgaben für Medikamente auf 31,4 Millarden Euro steigen werden.
Unglaubliche Anstiege - und die Versicherten werden im Glauben gelassen, sie müssten die mit diesem Geld beschafften Pillen auch zu ihrem Wohlergehen schlucken. Welch ein Irrsinn? Wer redet endlich mal Klartext? ...
Hallo,
ich schließe mich gerne dieser Fragestellung an und würde es sehr begrüßen, wenn endlich einmal jemand ernsthaft die Problematik aufgreifen könnte.
Ich schätze, dass wir die Medikamentenkosten schlicht (mindestens) halbieren könnten, ohne dass jemand Schaden nähme - im Gegenteil.
Wir hätten Mittel frei, um andere - vor allem zuwendungsorientierte - Therapien zu finanzieren oder einfach nur die Beiträge zu senken (Arbeitskosten würden sinken, möglicherweise ein Beitrag für mehr Beschäftigung usw.).
MfG
Rob

Gerhard Schenker
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Zu viel Schmerzmittel können Kopfschmerzen auslösen

Beitrag von Gerhard Schenker » 25.08.2007, 06:53

Siehe dazu passend:

Zu viel Schmerzmittel können Kopfschmerzen auslösen
viewtopic.php?p=28580#28580

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Wenn Medikamente im Alter zum Risiko werden

Beitrag von Service » 28.08.2007, 17:32

Wenn Medikamente im Alter zum Risiko werden
Bernd Frye, Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

"Forschungsoffensive" Teil 3:
Viele Arzneimittel sind für ältere Menschen nicht nur ungeeignet sondern auch gefährlich. Besonders Mehrfachmedikationen führen oft zu erheblichen Nebenwirkungen. Wittener Forscher schaffen Aufklärung.
Die Versorgungsforscherin Prof. Dr. med. Petra Thürmann, Lehrstuhlinhaberin für Klinische Pharmakologie an der Universität Witten/Herdecke, arbeitet derzeit daran, Medikamententherapien für ältere Menschen zu verbessern. Das Vorhaben ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,8 Millionen Euro geförderten Verbundprojektes "Priscus" (lat. "altehrwürdig"). Ziel der Wittener Forscher am HELIOS Klinikum in Wuppertal ist es, herauszufinden, welche Medikamente für ältere Menschen überhaupt geeignet sind und in welcher Kombination.

In den USA gibt es bereits die so genannte Beers-Liste. Sie beinhaltet Medikamente, die sich nicht für ältere Menschen eignen. Eine ähnliche Liste wollen die Forscher um Professor Thürmann auch für deutsche Arzneimittel erstellen. Dazu sammeln sie derzeit Daten von etwa 6000 älteren Menschen in ganz Deutschland. Eine vordringliche Aufgabe, denn die meisten Medikamente werden in Studien getestet, die ältere Leute nicht berücksichtigen. "Spätestens ab 80 wird kaum ein Patient in irgendeine Studie eingeschlossen, dass muss sich ändern", sagt Thürmann. So gibt es keine gesicherten Daten darüber, wie sich bestimmte Medikamente überhaupt auf spezielle, altersbedingte Entwicklungen des menschlichen Körpers auswirken.

Ein besonderes Problem ist, dass ältere Patienten mit Mehrfacherkrankungen, wie Bluthochdruck oder Diabetes, häufig verschiedene Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Das Aufeinandertreffen verschiedener Wirkstoffe kann so fatale gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. "Ein erheblicher Anteil dieser Nebenwirkungen führen zur sofortigen Einlieferung ins Krankenhaus", erläutert Thürmann. "Je mehr Pillen, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit von negativen Wechselwirkungen." Die Probleme bei älteren Menschen reichen hierbei von Magenbeschwerden über Kreislaufprobleme bis hin zu Herzrhythmusstörungen.

In den seltensten Fällen sind diese Wechselwirkungen im Vorfeld bekannt. Zwar gibt es ärztliche Leitlinien, die vorgeben, welches Medikament für eine bestimmte Erkrankung geeignet ist. "Die sind aber auf Einzelerkrankungen fokussiert und nur für sich gesehen korrekt", erklärt Professor Thürmann.

Weitere Informationen: Prof. Dr. med. Petra A. Thürmann,
Tel.: 0202/896-1851 ; E-Mail: petra.thürmann@helios-kliniken.de

Forschungsoffensive 2007
Mit der Forschungsoffensive bieten wir einen konzentrierten Einblick in die Vielfalt der Forschungsthemen, die derzeit an der Universität Witten/Herdecke bearbeitet werden. Dabei berichten wir in den kommenden Wochen nicht nur über laufende Projekte aus den Bereichen Medizin, Biologie und Wirtschaftswissenschaften. Neben interessanten Zwischenergebnissen stehen auch Forschungsarbeiten im Mittelpunkt, die bereits kurz vor ihrer Publikation stehen.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.8.2007
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news223164

Presse
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Medikamenten-Check für ältere Patienten

Beitrag von Presse » 14.05.2011, 06:57

Medikamenten-Check für ältere Patienten soll Pflegequalität verbessern

Hannover –Die KKH-Allianz macht sich für eine Verbesserung der Pflegequalität stark. „Durch Qualitätsmängel in der Pflege erfahren Pflegebedürftige nicht nur großes persönliches Leid, den Kassen entstehen dadurch auch hohe vermeidbare Kosten“, erklärte KKH-Allianz-Vorstandsvorsitzender Ingo Kailuweit. Die gestern auf dem14. Berliner Dialog vorgestellte „Pflegeoffensive 2011 – Wegweiser für mehr Qualität“ zeigt dazu mögliche Wege auf. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... essern.htm

johannes
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Kontaktdaten:

Beitrag von johannes » 14.05.2011, 15:28

Ich vertrete ebenfalls die These:

Weniger ist mehr!

Wenn die Wittener Forscher die bereits bestehende Medikamentenliste aus den USA übernehmen würden und auf dieser Grundlage schon einmal vorweg eine grobe Auswahl zur Verfügung stellen würden, wären wir sicher schon einen Schritt weiter. Muß wirklich jede Nation immer wieder bei 0 anfangen?

Wir stehen jedenfalls in unserem Hause immer in engstem Kontakt mit den Ärzten und überprüfen immer wieder, wo Medikamente eingespart werden können. Gäbe es also eine Liste der verträglichen Mittel, hätten wir eine weitere Handhabe, den Medikamentenverbrauch noch weiter einzuschränken. Wir würden uns jedenfalls darüber freuen.
Ein Mensch funktioniert nicht - er lebt!

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