Senioren-Union-Chef Otto Wulff:
Sportliche Prävention dient der Konjunktur
In der Diskussion um finanzielle Entlastungen der Steuer- und Beitragszahler spricht sich der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU Deutschlands, Prof. Dr. Otto Wulff, für eine Senkung der Krankenkassenbeiträge aus, die an die Teilnahme an Präventions- und Vorsorgemaßnahmen gekoppelt wird. "Mehr netto erreicht man für die größtmögliche Anzahl an Menschen am besten durch eine Senkung der Krankenkassenbeiträge," sagte der CDU-Senioren-Chef in einer Pressemitteilung.
"Davon profitieren auch die Niedrigverdiener, die kaum Steuern zu zahlen haben." Man solle die "Erstattung von ein oder zwei monatlichen Krankenkassenbeiträgen" allerdings "nicht wahllos verordnen", sondern von der Teilnahme an Präventionsmaßnahmen abhängig machen.
Wulff verwies in diesem Zusammenhang auf die "dramatischen Steigerungsraten" sowohl bei Diabetes-Fällen als auch bei Herz- und Kreislauferkrankungen. "Beides sind in erster Linie Wohlstands-Krankheiten, die durch Bewegungsmangel verursacht werden!" Sportliche Betätigung und regelmäßige körperliche Anstrengungen könnten Diabetes- und Koronar-Erkrankungen erheblich reduzieren und damit die Gesundheitskosten massiv reduzieren, betont Wulff.
"Wer Mitglied eines Sportvereins ist und die regelmäßige Teilnahme an sportlichen Aktivitäten nachweisen kann, zum Beispiel durch die Erlangung des Sportabzeichens, der sollte die Beitragserstattung beantragen können," fordert der Senioren-Union-Chef.
Mit einer solchen Maßnahme würde auch eine zusätzliche "Erstattungs-Bürokratie" vermieden. "Der Nachweis des Sportabzeichens oder die Bescheinigung des Sportvereins sollte reichen," erklärte Wulff. "Die Testate haben damit einen doppelten Effekt. Durch die sportliche Betätigung erhöhen sie die Lebensqualität der Menschen, und sie reduzieren - trotz Erstattung - nachhaltig die Ausgaben der Krankenkassen. Sie verschaffen überdies beim Bürger höhere Einkommen in Milliardenhöhe, mit anderen Worten: Sportliche Betätigung dient der Konjunktur!"
Quelle: Pressemitteilung vom 22.12.2008
Pressekontakt:
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Senkung der Krankenkassenbeiträge - mit Vorsorge
Moderator: WernerSchell
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Beitragssenkung, der falsche Weg
Zu der o.a. Pressemitteilung ergeben sich in Kürze u.a. folgende Anmerkungen:
Der Vorschlag ist sicherlich gut gemeint, aber kaum umsetzbar. Die Versicherten sind im Übrigen ohnehin zur Eigenverantwortung und damit auch zur Vorsorge angehalten (vgl. § 1 SGB V). Die Erstattung von Beiträgen im Zusammenhang mit Vereinsmitgliedschaften, Sportabzeichnenverleihungen usw. würde erhebliche bürokratische Aufwendungen verursachen und auch zu sog. Mitnahmeeffekten führen.
Beitragserstattungen entziehen dem System die nötigen Finanzmittel, die diejenigen brauchen, bei denen Vorsorge nicht mehr greift, die (chronisch) Kranken. Wir sind bereits aufgrund der Ökonomisierungsmaßnahmen dabei, die Krankenversorgung deutlich zu verschlechtern. In der Hilfsmittelversorgung gibt es bereits klare Probleme! Palliativversorgung, mit Rechtsanspruch ausgestattet, scheitert zum Teil an Kostenerwägungen. In anderen Bereichen stehen wir kurz vor der Rationierung - oder ist sie schon da? Die Liste kritischer Anmerkungen könnte lang werden ...
Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Der Vorschlag ist sicherlich gut gemeint, aber kaum umsetzbar. Die Versicherten sind im Übrigen ohnehin zur Eigenverantwortung und damit auch zur Vorsorge angehalten (vgl. § 1 SGB V). Die Erstattung von Beiträgen im Zusammenhang mit Vereinsmitgliedschaften, Sportabzeichnenverleihungen usw. würde erhebliche bürokratische Aufwendungen verursachen und auch zu sog. Mitnahmeeffekten führen.
Beitragserstattungen entziehen dem System die nötigen Finanzmittel, die diejenigen brauchen, bei denen Vorsorge nicht mehr greift, die (chronisch) Kranken. Wir sind bereits aufgrund der Ökonomisierungsmaßnahmen dabei, die Krankenversorgung deutlich zu verschlechtern. In der Hilfsmittelversorgung gibt es bereits klare Probleme! Palliativversorgung, mit Rechtsanspruch ausgestattet, scheitert zum Teil an Kostenerwägungen. In anderen Bereichen stehen wir kurz vor der Rationierung - oder ist sie schon da? Die Liste kritischer Anmerkungen könnte lang werden ...
Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Leistungen für chronisch Kranke wichtig
Guten Morgen,
ich bin auch der Meinung, dass die Rückerstattung von Kassenbeiträgen bei Teilnahme an Präventionsmaßnahmen ein Irrweg ist. Wenn es zuviel Geld in den Kassen gibt, müssen alle profitieren, aber nicht einzelne Gruppen. Meist wären das die jüngeren Versicherten.
Was wir im Gesundheitswesen brauchen, ist eine Konzentration der Leistungen auf diejenigen, die sie wirklich brauchen. Wie schon gesagt: chronisch Kranke brauchen umfassend Hilfe. Da gibt es noch eine Menge zu tun.
MfG Rob
ich bin auch der Meinung, dass die Rückerstattung von Kassenbeiträgen bei Teilnahme an Präventionsmaßnahmen ein Irrweg ist. Wenn es zuviel Geld in den Kassen gibt, müssen alle profitieren, aber nicht einzelne Gruppen. Meist wären das die jüngeren Versicherten.
Was wir im Gesundheitswesen brauchen, ist eine Konzentration der Leistungen auf diejenigen, die sie wirklich brauchen. Wie schon gesagt: chronisch Kranke brauchen umfassend Hilfe. Da gibt es noch eine Menge zu tun.
MfG Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!
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- Sr. Member
- Beiträge: 410
- Registriert: 05.12.2005, 08:38
Qualität muss im Vordergrund stehen
Guten Morgen,
ich sehe für die Senkung der Krankenkassenbeiträge "keine Luft". Die Krankenkassen sollten nämlich intensiver die gebotenen Leistungen bei (chronisch) Kranken absichern und vor allem die Verschlechterung bei der Hilfsmittelversorgung beenden. Dort herrscht allein Ökonomisierung und die Qualität bleibt auf der Strecke. Dies nur, um Finnanzmittel einzusparen, zu Lasten der betroffenen Personen. Das kann und darf nicht der Weg sein, den wir beschreiten sollten. Sparsamkeit ja, aber die Qualität muss eindeutig im Vordergrund - und nicht allein als Sprechblase im Gesetz - stehen.
Die Zuzahlungen bei Arzneimitteln ist ein anderes Thema. Die Einschränkung der Medikation wäre m.E. nicht zu beanstanden. Denn es werden zuviele Pillen geschluckt. Ich plädiere, wie auch andere, für eine Positivliste. Darin würden die zwingend notwendigen Medikamente aufgelistet. Sie würden vollständig von den Kassen finanziert. Alles andere müssten die Patienten selbst finanzieren.
LG
Anja
ich sehe für die Senkung der Krankenkassenbeiträge "keine Luft". Die Krankenkassen sollten nämlich intensiver die gebotenen Leistungen bei (chronisch) Kranken absichern und vor allem die Verschlechterung bei der Hilfsmittelversorgung beenden. Dort herrscht allein Ökonomisierung und die Qualität bleibt auf der Strecke. Dies nur, um Finnanzmittel einzusparen, zu Lasten der betroffenen Personen. Das kann und darf nicht der Weg sein, den wir beschreiten sollten. Sparsamkeit ja, aber die Qualität muss eindeutig im Vordergrund - und nicht allein als Sprechblase im Gesetz - stehen.
Die Zuzahlungen bei Arzneimitteln ist ein anderes Thema. Die Einschränkung der Medikation wäre m.E. nicht zu beanstanden. Denn es werden zuviele Pillen geschluckt. Ich plädiere, wie auch andere, für eine Positivliste. Darin würden die zwingend notwendigen Medikamente aufgelistet. Sie würden vollständig von den Kassen finanziert. Alles andere müssten die Patienten selbst finanzieren.
LG
Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!
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Milliarden für die Versicherten - Kassen bleiben skeptisch
Ärzte Zeitung vom 23.04.2018:
Spahn plant neue Gesetze
Milliarden für die Versicherten - Kassen bleiben skeptisch
Erster Aufschlag des neuen Gesundheitsministers: Jens Spahn will gesetzlich Versicherte per Gesetz entlasten. Aus Richtung Kassen und Opposition weht scharfer Gegenwind. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
Kassen-Jammer
GKV feuert Breitseite auf Spahn-Vorstoß
Der Gesundheitsminister will die gesetzlich Versicherten entlasten. Die Kassenwelt reagiert genervt: Die Regierung gehe den zweiten Schritt vor dem ersten. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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Kassen-Jammer
GKV feuert Breitseite auf Spahn-Vorstoß
Der Gesundheitsminister will die gesetzlich Versicherten entlasten. Die Kassenwelt reagiert genervt: Die Regierung gehe den zweiten Schritt vor dem ersten. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr