Vermeidbare Krankenhaus-Notaufnahmen sind teuer

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Vermeidbare Krankenhaus-Notaufnahmen sind teuer

Beitrag von WernerSchell » 22.07.2016, 15:22

Bild Bild

Vermeidbare Notfälle kosten das Gesundheitssystem Milliarden Euro

Vermeidbare stationäre Notaufnahmen in Krankenhäusern kosten das Gesundheitssystem jährlich Milliarden Euro. Auch während der regulären Praxisöffnungszeiten suchen häufig Menschen auf Eigeninitiative und ohne ärztliche Einweisung die Krankenhäuser auf. Wie das IGES Institut im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) berechnet hat, summieren sich die Kosten für die Aufnahme und die stationäre Behandlung dieser Menschen, denen ein niedergelassener Arzt gut hätte helfen können, auf knapp 4,8 Milliarden Euro jährlich.

Die Wissenschaftler untersuchten speziell die Krankenhausfälle, die durch eine effektive und rechtzeitige ambulante Versorgung prinzipiell hätten verhindert werden können; insgesamt haben sie 3,453 Millionen solcher Fälle ermittelt. Darunter sind 1,768 Millionen Fälle mit Aufnahmeanlass Notfall, denen in der Regel keine Einweisung zugrunde liegt.

Erhebliche Unterschiede zwischen Stadt und Land
„Mehr als die Hälfte aller vermeidbaren Krankenhausfälle werden ohne ärztliche Einweisung aufgenommen. Betrachtet man das Geschehen an Werktagen, entsteht rund die Hälfte der Aufnahmen ohne ärztliche Einweisung zu den üblichen Praxisöffnungszeiten“, sagt der Geschäftsführer des IGES Instituts, Dr. Martin Albrecht. Den deutlichsten Zustrom erhalten Krankenhäuser laut Statistik montags und dienstags tagsüber. Überhaupt liegt an Werktagen die Zahl vermeidbarer Aufnahmen ohne Einweisung zu Praxisöffnungszeiten etwa genauso hoch wie außerhalb der Sprechzeiten.
Zugleich verweist Dr. Albrecht auf die großen regionalen Unterschiede, die die Studie offenlegt. „Die Zahl grundsätzlich vermeidbarer Krankenhausaufnahmen während der Praxisöffnungszeiten ist im Ruhrgebiet und in ländlichen Regionen pro Kopf der Bevölkerung größer als in Großstadtzentren“, erläutert der IGES-Geschäftsführer. „Dabei ist der Notfallanteil, das heißt der Anteil der Aufnahmen ohne ärztliche Einweisung, ausgerechnet in Großstadtzentren an Werktagen während der Praxisöffnungszeiten am höchsten. Dies kann jedenfalls nicht durch ein fehlendes Versorgungsangebot vertragsärztlicher Praxen erklärt werden.“ sagt Dr. Albrecht.

Zi-Vorstand fordert Neuausrichtung der Notfallversorgung
Der Vorstandsvorsitzende des Zi, Dr. Andreas Gassen, fordert vor dem Hintergrund der milliardenschweren Fehlsteuerung, die Notfallversorgung neu auszurichten. „Das Geld könnte wesentlich besser investiert werden, um die moderne ambulante Medizin für ein alterndes Deutschland besser bezahlbar zu machen“, sagt Dr. Gassen. „Durch die Notaufnahmen der Krankenhäuser wird der gesetzlich verankerte Grundsatz ambulant vor stationär konterkariert. Es muss eine strukturelle Lösung gefunden werden, in der das ambulante Potenzial in der stationären Versorgung wirksam und effizient erschlossen werden kann.“ Dr. Gassen plädiert dafür, die Kapazitätsplanung für Vertragsärzte und für Krankenhäuser zusammenzuführen und gemeinsam am Grundsatz ambulant vor stationär auszurichten. Eine Lösung könnten ambulante Anlaufstellen an wichtigen Krankenhausstandorten sein. Um solche Schlüsselstandorte zu ermitteln, müssten regionale Experten mit entscheiden – vor allem die Kassenärztlichen Vereinigungen. „Die Problemlösung muss jeweils auf die regionalen Gegebenheiten zugeschnitten sein“, sagt Dr Gassen. „In Ballungsräumen wird dies anders aussehen müssen als in ländlichen Regionen.“

Die Studie: Ambulantes Potenzial in der stationären Notfallversorgung
Das breit angelegte Gutachten analysiert das ambulante Potenzial in der stationären Versorgung in Deutschland. In einer ersten Phase haben die IGES-Wissenschaftler zwei Millionen vermeidbarer Krankenhausfälle ermittelt, nach Gründen geforscht und regionale Unterschiede analysiert. In städtischen Gebieten mit einer hohen Dichte niedergelassener Ärzte war der Anteil solcher vermeidbaren Fälle demnach tendenziell niedriger als in ländlichen Gebieten.

Für die zweite Phase der Auswertung hat das IGES Institut die Fallgruppen um acht auf 21 Krankheiten ergänzt, darunter Rückenschmerzen und Schlafstörungen. Sie fußen auf einer Forschungsarbeit der Münchner Gesundheitsökonomin Prof. Dr. Leonie Sundmacher, die vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) gefördert wurde. Prof. Dr. Sundmacher hat erstmals für Deutschland eine Liste mit Diagnosen erstellt, für die bei guter ambulanter Behandlung weitgehend vermeidbar sind. Die Auswertung basiert auf Krankenhausdaten aus dem Jahr 2013.

IGES-Gutachten "Ambulantes Potenzial in der stationären Notfallversorgung" > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... _07_19.pdf
Kurzzusammenfassung Zahlenmaterial > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... Zahlen.pdf
Statement Dr. Andreas Gassen (Zi) > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... -final.pdf
Präsentation Dr. Martin Albrecht (IGES Institut) > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... brecht.pdf
Präsentation Dr. Dominik von Stillfried (Zi) > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... lfried.pdf
Präsentation Dr. Monika Schliffke (KV Schleswig-Holstein) > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... liffke.pdf
Stellungnahme KV Schleswig-Holstein > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... _KV_SH.pdf
KVB-Impuls Krankenhausreform > http://www.zi.de/cms/fileadmin/images/c ... rm_KVB.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 22. Juli 2016
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
in der Bundesrepublik Deutschland
Herbert-Lewin-Platz 3
10623 Berlin
Telefon: (030) 4005-2450
Fax: (030) 3949 3739
E-Mail: zi@zi.de
http://www.zi.de/cms/presse/2016/22-juli-2016/

+++
Siehe auch unter >
viewtopic.php?f=4&t=18494
viewtopic.php?f=4&t=20917
viewtopic.php?f=4&t=20789
viewtopic.php?f=7&t=20946

Am 29.06.2016 wurde bereits bei Facebook gepostet:
"Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall" (so die "Ärzte Zeitung" am 29.01.2016). Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle! - Dazu folgender TV-Tipp: 28.06.2016, 22:15 - 22:45 Uhr, ZDF, 37 Grad. Thema: Chronisch überlastet - Notfallmediziner im Dauerstress.> viewtopic.php?f=7&t=21683
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Re: Vermeidbare Krankenhaus-Notaufnahmen teuer

Beitrag von WernerSchell » 22.07.2016, 15:25

DKG zu den Daten des ZI zur Notfallversorgung
Notfallversorgung darf nicht Verbandsegoismen geopfert werden


"Eine fehlende Einweisung ins Krankenhaus als Maßstab für angeblich nicht berechtigte Notfallversorgung zu nehmen, ist im höchsten Maße rücksichtslos gegenüber den Nöten der Menschen", erklärte Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), zu der heute vorgestellten Studie des IGES-Instituts im Auftrag des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI). Viele Notfälle müssen direkt ins Krankenhaus, weil der Weg über den Arzttermin mit Überweisung eine absolut weltfremde Fiktion ist. Auf dieser Grundlage 4,8 Milliarden Euro vermeidbare Behandlungskosten auszurechen, ist absolut unseriös. "Es ist nicht zielführend hier von einer milliardenschweren Fehlsteuerung zu reden und "ambulant vor stationär" zu fordern. Es wäre sinnvoller, wenn die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sich Gedanken machte, wie sie die Notfallversorgung in ihrer Zuständigkeit verbessert. Mit den Portalpraxen gibt es nun ein weiteres gesetzlich vorgesehenes Instrument. Es muss aber auch genutzt werden", so Reumann.
Die Notfallversorgung ist nach Auffassung der DKG für die Patienten von zentraler Bedeutung. "So ein Thema darf nicht zum Spielball von Verbandsinteressen werden. Für unsere Krankenhäuser gilt: Wir wollen keinen Fall, der nicht bei uns versorgt werden muss. Aber, wenn ein Patient mit medizinischen Problemen ins Krankenhaus kommt, müssen wir ihn behandeln - unabhängig von Tageszeit und Wochentag", machte Reumann deutlich.

Dateien
• 2016-07-22_PM-DKG zu Notfallversorgung. (docx, 60 KB) > http://www.dkgev.de/newsletter/?link=ht ... rgung.docx
• 2016-07-22_PM-DKG zu Notfallversorgung (pdf, 188 KB) > http://www.dkgev.de/newsletter/?link=ht ... orgung.pdf

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.980 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,1 Millionen stationäre Patienten und rund 18 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 94 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Quelle: Pressemitteilung vom 22.07.2017
Kontakt: Joachim Odenbach (Leitung)
Holger Mages
Dagmar Vohburger
Rike Stähler
Tel. (030) 3 98 01 - 1020 / - 1022 / - 1023 / - 1024
Sekretariat
Stephanie Gervers
Tel. (030) 3 98 01 -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: http://www.dkgev.de
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Wegelystraße 3
10623 Berlin
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

viele Patienten unnötig im Krankenhaus ....

Beitrag von WernerSchell » 25.07.2016, 06:25

Ärzte Zeitung vom 22.07.2016:
Ambulant statt stationär: 5 Milliarden Euro lassen sich laut Zi einsparen
Viele Patienten lassen sich unnötig ins Krankenhaus einweisen, so eine Zi-Studie. Es sei an der Zeit, in der Notfallversorgung umzudenken.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=916 ... ung&n=5127
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Vermeidbare Krankenhaus-Notaufnahmen sind teuer

Beitrag von WernerSchell » 26.07.2016, 05:42

Deutsches Ärzteblatt:

Vermeidbare Notfallbehandlungen im Krankenhaus kosten fünf Milliarden Euro
Die Kosten für die Behandlung von Patienten in den Notaufnahmen der Krankenhäuser, denen ein niedergelassener Arzt ebenso gut hätte helfen können,
belaufen sich jährlich auf knapp 4,8 Milliarden Euro. ...  http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... arden-Euro

Ambulante Notfallversorgung: Patienten behandeln – aber am richtigen Ort
http://www.aerzteblatt.de/archiv/168356 ... htigen-Ort
Viele Krankenhausaufenthalte sind vermeidbar
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... vermeidbar
Berlin: Erste Portalpraxis eröffnet im August
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -im-August
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Notfallversorgung: Mattheis bügelt Vorschläge der KBV ab

Beitrag von WernerSchell » 31.07.2016, 06:29

Ärzte Zeitung vom 26.07.2016:
Notfallversorgung: Mattheis bügelt Vorschläge der KBV ab
Hilde Mattheis, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, hat barsch auf die Vorschläge der KBV zur stationären Notfallversorgung reagiert.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=916 ... tik&n=5130
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Vermeidbare Krankenhaus-Notaufnahmen sind teuer

Beitrag von WernerSchell » 02.08.2016, 07:09

Am 02.08.2016 bei Facebook gepostet:
Vermeidbare stationäre Notaufnahmen in Krankenhäusern kosten das Gesundheitssystem jährlich Milliarden Euro. Auch während der regulären Praxisöffnungszeiten suchen häufig Menschen auf Eigeninitiative und ohne ärztliche Einweisung die Krankenhäuser auf. Wie das IGES Institut im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) berechnet hat, summieren sich die Kosten für die Aufnahme und die stationäre Behandlung dieser Menschen, denen ein niedergelassener Arzt gut hätte helfen können, auf knapp 4,8 Milliarden Euro jährlich (Info vom 22.07.2016). Näheres > viewtopic.php?f=4&t=21722 - Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Wie Kliniken aus Notfall-Patienten Profit schlagen

Beitrag von WernerSchell » 24.10.2016, 07:48

Wie Kliniken aus Notfall-Patienten Profit schlagen
Viele Ambulanzen schicken Patienten mit harmlosen Erkrankungen direkt in stationäre Behandlung - um so ihre Kliniken zu füllen.
Teilweise fordern die Geschäftsführungen die Ärzte sogar dazu auf.
Quelle: Die Welt
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... lagen.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Verstopfung in der Notaufnahme

Beitrag von WernerSchell » 26.10.2016, 06:19

Die Rheinische Post berichtet am 25.10.2016 :
Verstopfung in der Notaufnahme
Jeder vierte Mensch landet in Deutschland im Schnitt einmal im Jahr in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Tendenz: steigend. Der Löwenanteil besteht aus Bagatellfällen.
Von Wolfram Goertz
Neulich war Herr F. in der Notaufnahme. Seitdem ist er ein erbitterter Gegner von Krankenhäusern. "Ich habe da drei Stunden warten müssen." Fragt sein Nachbar: "Was hast du denn gehabt?" Antwort Herr F.: "Mir war komisch."
Notaufnahmen sind das Nadelöhr jeder Klinik. Viele wollen hinein und zügig behandelt werden, leider oft gleichzeitig. Da kommt es zum Stau und mitunter zu großen Wartezeiten. Das hat viele Gründe. In einer Notaufnahme können die Ärzte nie einschätzen, was auf sie zukommt. Es gibt Nächte, da stellen sich drei Patienten mit heftigen Beklemmungen in der Brust vor, bei denen ein Herzinfarkt oder eine Lungenembolie in der Luft hängt. Manche kommen im Rettungswagen, andere mit dem Taxi oder mit der Ehefrau. Alle müssen von den Ärzten professionell behandelt werden, allein aus Haftungsgründen. Aber nirgendwo steht geschrieben, dass alle auch gleich schnell behandelt werden müssen.
Es ist unerlässlich, dass die Patienten sortiert werden
… (weiter lesen unter) … http://m.rp-online.de/leben/gesundheit/ ... 5?mobile=1
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Studie deckt auf: Ohne Not in die Notaufnahme

Beitrag von WernerSchell » 25.11.2016, 07:22

Ärzte Zeitung vom 25.11.2016:
Studie deckt auf: Ohne Not in die Notaufnahme - aus Faulheit
Mit Männerschnupfen in die Notaufnahme? Keine Seltenheit. Nun zeigen Forscher die Motive der Patienten, die sich wegen Bagatellen
lieber an eine Klinik als an ihren Hausarzt wenden: Unwissenheit, Angst und Bequemlichkeit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=924 ... ent&n=5400
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Notfälle: KBV fordert Kliniken zu mehr Kooperation auf

Beitrag von WernerSchell » 06.12.2016, 08:45

Ärzte Zeitung vom 06.12.2016:
Notfälle: KBV fordert Kliniken zu mehr Kooperation auf
Die KBV präsentiert ein eigenes Gutachten über die Kosten ambulanter Notfallbehandlungen. Sie wirft der Krankenhausgesellschaft vor,
mit falschen Zahlen zu operieren. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=925 ... tik&n=5421
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Weiterbildung in der Notfallpflege

Beitrag von WernerSchell » 18.12.2016, 07:36

Weiterbildung in der Notfallpflege und Intermediate Care Pflege

(Quelle: DKG) Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat zwei neue pflegerische Weiterbildungsempfehlungen veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die Notfallpflege und die Intermediate Care Pflege. "Insbesondere in der Notfallpflege hat es eine große Nachfrage der Krankenhäuser nach einer Weiterbildungsempfehlung gegeben, um die Pflegekräfte, die in den Notaufnahmen der Kliniken arbeiten, für diese sehr anspruchsvolle Aufgabe weitergehend zu qualifizieren. Die Heterogenität der Ereignisse in den Notfallambulanzen ist eine extreme Herausforderung für die Pflegekräfte. Dabei geht es vor allem um die Bewältigung von schnell wechselnden, akuten und ungeplanten Pflegesituationen. Wir können nunmehr mit diesen Empfehlungen eine einheitlich hohe Weiterbildungsqualität sicherstellen", erklärte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Besteht in einem Bundesland keine landesrechtliche Regelung der Weiterbildung, dienen die DKG-Empfehlungen als Muster für eine landesrechtliche Ordnung. Die Weiterbildung erfolgt berufsbegleitend und dauert mindestens zwei bis höchstens fünf Jahre. Pflegekräfte mit einer Weiterbildung nach DKG-Empfehlung werden tariflich höher eingestuft. Für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notaufnahme wurde eine gestaffelte Möglichkeit der Anerkennung der Weiterbildung auf Grund von Berufserfahrung entwickelt.
Auch in der Intermediate Care Pflege wird mit der Weiterbildungsempfehlung ein wesentlicher Pflegebereich geregelt. "Dieses Bindeglied zwischen Intensivstation und Normalstation ist ebenfalls durch besondere Anforderungen geprägt. Es gilt die hohe Versorgungsqualität zu sichern und dem Personal gute Weiterbildungsoptionen zu eröffnen", so Baum.
Weiterbildungsempfehlungen gibt es beispielsweise auch für die Onkologie, Nephrologie oder die pädiatrische Intensiv- und Anästhesiepflege.
Die Empfehlungen finden Sie unter :
http://www.dkgev.de/dkg.php/cat/361/aid ... are_Pflege
http://www.dkgev.de/dkg.php/cat/351/aid ... fallpflege

Quelle: Mitteilung vom 18.12.2016
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Beratgerstraße 36
44149 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bereitschaftsdienst

Beitrag von WernerSchell » 03.01.2017, 08:32

Am 03.01.2017 bei Facebook gepostet:
Die 116117 - die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, überall in Deutschland.
Die 112 - hier erreicht man den Rettungsdienst, auch überall.
Aber wann wählt man die eine Nummer und wann die andere?

>>> http://www.kbv.de/html/13173.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Die Not der Notaufnahmen

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2017, 08:32

Die Not der Notaufnahmen
Stundenlanges Warten, schlecht gelauntes Personal, pöbelnde Patienten. Die Notaufnahmen in Deutschland sind überfüllt.Ändern könnten das: die Kranken selbst.
Quelle: Der Spiegel
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 16540.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Sicheres Krankenhaus - Informationsportal

Beitrag von WernerSchell » 10.01.2017, 12:19

Am 10.01.2017 bei Facebook gepostet:
Sicheres Krankenhaus - Informationsportal -
ein Angebot der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und der BGW.

viewtopic.php?f=5&t=21927
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten

Beitrag von WernerSchell » 03.03.2017, 11:51

Marburger Bund – Landesverband Hessen
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 3. März 2017


Johna: Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten

Frankfurt/M. - In der Debatte über die ambulante Notfallversorgung in Hessen ruft die Vorsitzende des Marburger Bundes Hessen, Dr. Susanne Johna, die Beteiligten zu mehr Sachlichkeit auf: „Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind inzwischen selbst in einer Notsituation. Sie tragen derzeit die größte Last an der Verdopplung der Patientenzahlen in der ambulanten Notfallversorgung innerhalb der letzten 10 Jahre. Die Patienten gehen vermehrt ins Krankenhaus, weil der eigentlich behandelnde Vertragsarzt nicht verfügbar ist, weil sie eine rasche Abklärung ihrer Beschwerden wünschen oder weil sie schlicht keine Kenntnis davon haben, wie der Bereitschaftsdienst der Vertragsärzte zu erreichen ist. Dies führt bei einer unzureichenden Personaldecke zu enormer Arbeitsverdichtung bei Ärzten und Pflegekräften. Letztlich geht dies auch zu Lasten einer adäquaten Versorgung der echten Notfallpatienten“, kritisierte Johna. Eine Neustrukturierung der Notfallversorgung müsse unter Berücksichtigung der tatsächlichen Versorgungsverhältnisse und in einem Gesamtkonzept erfolgen. „Ziel muss es sein, die Notaufnahmen in den Krankenhäusern so zu entlasten, dass die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte sich mit ausreichender Zeit um Patienten kümmern können, die auch wirklich eine Behandlung durch das Krankenhaus benötigen“, forderte die hessische MB-Vorsitzende, die auch Mitglied des MB-Bundesvorstands ist.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung habe jüngst erst selbst auf die Probleme des kassenärztlichen Notdienstes hingewiesen, der nach wie vor vielen Patienten nicht bekannt ist. Hinzu komme, dass Patienten vor allem in unterversorgten ländlichen Regionen die Erfahrung machten, im nächst gelegenen Krankenhaus schneller Hilfe zu bekommen. „Es ist deshalb sinnvoll, den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung an Krankenhäusern anzusiedeln, da diese von Patienten schon jetzt als erste Anlaufstelle aufgesucht werden“, sagte Johna. Im Sinne der Patientenversorgung müsse jetzt ein Lösungskonzept erstellt werden – „dafür ist es höchste Zeit“. Niedergelassene und Krankenhausärzte müssten gemeinsam daran mitwirken. „Der Versuch einer Steuerung der Patientenströme über eine Gebührenordnung ist weder sinnvoll, noch wird die jetzt schon vorhandene unzureichende Finanzierung der Notaufnahmen berücksichtigt“, betonte die Landesvorsitzende des Marburger Bundes Hessen.
_____________________________________________
Marburger Bund
Landesverband Hessen
Pressestelle: Kerstin Mitternacht (Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Wildunger Straße 10a – 60487 Frankfurt a. M.
Tel.: 069-76800-124
Handy: 0177-7160313
presse@mbhessen.de
http://www.marburger-bund.de

Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit bundesweit mehr als 119.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Gesperrt