Demenzkranken offen und einfühlsam begegnen

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Demenzkranken offen und einfühlsam begegnen

Beitrag von Presse » 19.09.2008, 13:08

Bundesfamilienministerin von der Leyen: "Wir müssen Demenzkranken offen und einfühlsam begegnen"
Diesjähriger Welt-Alzheimertag steht unter dem Motto "Aktiv für Demenzkranke"


"Aktiv für Demenzkranke" - das ist das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages, der am kommenden Sonntag, den 21.09.2008 zum dreizehnten Mal stattfindet. Der Tag soll das Bewusstsein für die Krankheit schärfen und auf die Situation der Patienten und ihrer Angehörigen hinweisen. Alle Bürger sind dazu aufgerufen, mehr Verantwortung für die weltweit wachsende Zahl demenzkranker Menschen zu übernehmen und besser auf sie einzugehen.

"Wir müssen Demenzkranken offen und einfühlsam begegnen", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen anlässlich des Welt-Alzheimertages. "Berührungsängste verliert am ehesten, wer über die Krankheit redet, sich informiert und auf die Betroffenen zugeht. Wir dürfen nie vergessen: Auch schwer Demenzkranke können immer noch Lebensfreude und Glück empfinden und am Alltagsleben teilhaben", so die Bundesfamilienministerin. "Es sind manchmal die ganz einfachen Dinge des Lebens, die zählen. Wir können den Erkrankten glückliche Momente schenken, zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen in der Natur, beim Sportschau-Gucken oder beim Blättern in Fotoalben."

Allein in Deutschland leiden heute bereits mehr als eine Millionen Menschen an Demenz und jedes Jahr kommen etwa 250.000 Neuerkrankungen dazu. Betroffen sind aber nicht nur die Kranken selbst, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld. Beide Seiten müssen mit der Demenzkrankheit umgehen lernen. Wie man sich dabei näher kommen kann, zeigen die Ergebnisse des Wettbewerbs "Alzheimer&You", der von der Deutsche Alzheimer Gesellschaft ausgeschrieben und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Mehr als 600 Schüler zwischen 14 und 21 Jahren hatten sich am Wettbewerb beteiligt und ihre Projekte vorgestellt: Da gibt es Berufsschüler, die Alzheimerpatienten mit ihren Hunden besuchen, einen regelmäßigen Treff, bei dem Jugendliche mit Demenzkranken stricken oder Ganztagsschüler, die regelmäßig einen Nachmittag mit den Patienten verbringen.

"Ich bin begeistert, wie kreativ die Jugendlichen mit dem Thema Demenz umgehen und was sie auf die Beine gestellt haben", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. "So schaffen sie Brücken zwischen den Generationen und tragen dazu bei, dass Vorurteile abgebaut werden und sich mehr Menschen für Demenzkranke engagieren. Das ist gut, denn wir brauchen einerseits mehr geschultes Fachpersonal, andererseits aber auch mehr Zuwendung durch freiwillige Helfer und Familienmitglieder."

Das Bundesfamilienministerium fördert mit rund 3,4 Millionen Euro Projekte zur Verbesserung der Situation Demenzkranker und ihrer Angehörigen. Dazu gehört auch das 2002 eingerichtete Alzheimer-Telefon bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft - eine professionelle Anlaufstelle, bei der sich Angehörige und Betroffene über Hilfemöglichkeiten informieren können.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.9.2008
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/K ... 12952.html

Siehe auch:
Dreizehnter Welt-Alzheimertag unter dem Motto "Aktiv für Demenzkranke"
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/P ... 12960.html

G. Fröhlich- Rockmann
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Aufforderung an politische Verantwortungsträger

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 20.09.2008, 12:48

Sehr geehrte Frau Bundesfamilienministerin,

als Bürger dieses Landes fordere ich Sie und alle anderen politischen Verantwortungsträger hiermit auf Demenzkranken nicht nur offen und einfühlsam zu begegnen, sondern vielmehr die Rahmenbedingungen endlich dafür zu schaffen, dass Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen auch zu Hause würdevoll und selbstbestimmt leben und gepflegt werden können!

Insbesondere fordere ich:

- endlich die Diskriminierung von Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen in den Regelungen des Pflegeversicherungsgesetzes auch nach der jüngsten Reform aufzuheben

- dafür Sorge zu tragen, dass Leistungen nach Krankenkassengesetz tatsächlich auch für Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen erbracht (und nicht zur Kosteneinsparung im Krankenassenbereich und gleichzeitiger Belastung der Pflegekassen) werden
- die gesundheitlichen Risiken und Gefahren für pflegende Angehörige durch sinnvolle Leistungen der Krankenkassen zu begegnen

- die aufopferungsvolle Pflege von Angehörigen, Freunden, Nachbarn und freiwilligen Helfern so zu honorieren, dass ihre soziale Absicherung angemessen im Verhätnis zu den durch sie erwirtschafteten Einsparungen für die Solidargemeinschaft und somit der gesamten Gesellschaft ausgeglichen wird

- die objetiv nicht begründbare Ungleichbehandlung zwischen Pflege von Kindern und Alten und Kranken abzuschaffen

- pflegende Angehörige, Freunde und Nachbarn gleichberechtigt einzubeziehen

- klare Postionen zur Fortentwicklung der Pflege vorzulegen

Wir brauchen konkrete Maßnahmen und Hilfen und nicht sich wiederholende "Sonntagsreden" und Absichtserklärungen.

"Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns Taten sehen!"

Herzlichst
Gerd Fröhlich- Rockmann
pflegender Angehöriger
Assistent eines Menschen mit Demenz
Es ist der Mensch und nicht die Krankheit

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