Pflegenotstand: ´Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin`

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

johannes
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Beitrag von johannes » 03.11.2010, 22:33

sehr geehrter Herr Fröhlich-Rockmann,

Sie halten ebenfalls eine zweiseitige Medaille hoch.

1. Arbeitgeber, die in der Vergangenheit ihre Mitarbeiter wegen Profit verheizt haben, klagen tatsächlich zu Unrecht über den Fachkräftemangel. Sie unterschlagen nur, daß es nicht nur diese Arbeitgeber gab und gibt.

2. Zu allen Zeiten gab es Menschen, für die keine Angehörigen als Rückhalt zur Verfügung stand, die auf Solidarität angewiesen waren - von Fremden. Gleichzeitig gab es zu allen Zeiten Menschen, die Angehörige hatten, die sie auch in schwierigen Zeiten auffingen.

Hieraus resultiert, daß es immer schon stationäre Pflege gab, soweit christliche Ideale zur Geltung kamen. Andere Kulturkreise kennen eine systematische Versorgung Ausgegrenzter z. T. bis heute nicht. Bis 1996 waren allerdings stationäre Einrichtungen auf Almosen oder, wie in Deutschland, frei-gemeinnützige oder staatliche soziale Netzwerke angewiesen, um jene zu versorgen, die sich selbst nicht helfen konnten.

Somit gab es schon immer ein Nebeneinander der Versorgung im Alter, bei Behinderung, usw. Die einen konnten sich selbst helfen, den anderen mußte geholfen werden. Wie Sie schon richtig sagen, werden auch heute noch ca. 2/3 aller Pflegebedürftigen im sozialen Netzwerk Familie versorgt. Bisher war das auch mit mehr oder weniger guter finanzieller Ausstattung möglich.

Daß die Installation der Pflegeversicherung mit den Verlockungen des Geldes auch Begehrlichkeiten weckt, liegt wohl in der Natur des Menschen, der immer nach einem Vorteil vor anderen sucht. Auch Sie machen da keine Ausnahme. Sie wollen wie ein Gewerbetreibender zu Hause pflegen.

Schon einmal etwas von einem Arbeitszeitgesetz gehört? 3 Arbeitskräfte mit je 8 Stunden nur bei Ihnen zu Hause finanzieren? Das macht bei derzeit 1.200.000 Pflegebedürftigen 3.600.000 Pflegekräfte. Den Familienangehörigen kann ich nicht abziehen, der will ja auch entlohnt werden. Haben Sie die Kosten schon mal gerechnet, die sie Fremden aus der Tasche ziehen wollen?

Wie Sie selbst zum Besten geben, wollen Sie ja nicht für einen Hungerlohn ihren Angehörigen pflegen. Die Bezahlung soll schon anständig sein, wenn ich Sie recht verstehe mit Ihrer Äußerung über miserabele Bezahlung. Ich denke, mit dem derzeitigen Beitrag zur Pflegeversicherung werden Sie das nicht mehr abdecken können.

Schon einmal etwas von einem Urlaubsgesetz gehört? Für die Ausfallzeiten von Urlaub und Krankheit der Pflegepersonen muß natürlich der zusätzliche Ersatz geschaffen werden.

Schon einmal etwas von Qualifikation gehört? Pflege soll ja auch Niveau haben, oder meinen Sie, jeder Depp kann pflegen?

Merken Sie was?

Ich denke, es Realistisches und Utopisches. Aber Sie haben die Wahl
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.... Pflegerealität ...

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 04.11.2010, 10:37

Sehr geehrter Johannes,

ich habe nicht nur von den Dingen gehört die Sie ansprechen, sondern war selbst als Unternehmer und Arbeitgeber tätig. Ich besitze auch die Ausbildung um Zusammenhänge im Sozialbereich zu erkennen.

Zu Ihren Anmerkungen:

1. Wie vereinbart es sich denn mit christlichen Idealen das Menschen mit Demenz und anderen psychisch bedingten Erkrankungen bis heute gar nicht adäquat von den pflegegesetzlichen Regelungen erfasst werden und im Gegensatz zu früher keine Ansprüche auf Leistung der Sozialgemeinschaft haben? Wo ist denn hier die solidarische Unterstützung?

Ich unterschlage nicht das es vollstationäre Einrichtungen gab und gibt ( und geben muss) die sehr wohl gut pflegen und pflegten und pflegen werden müssen. Wenn Sie meinen Ausführungen folgen werden Sie feststellen, das ich nirgendwo der Auffassung bin, das wenn denn ein Pflegebedürftiger den Wunsch hat stationär gepflegt zu werden es in seiner freien Entscheidung so haben soll.

Was ich tatsächlich kritisiere ist der Sachverhalt, das durch unverhältnismäßig hohe Förderung der stationären Pflege derjenige in den Leistungen dramatsich benachteiligt wird wenn er sich für ambulanten Pflegedienst oder Familienpflege sich entscheidet.

Auch in nichtchristlichen Kulturkreisen sind Pflegemodelle bekannt und im übrigen ist das Pflegesystem in Deutschland oder besser gesagt das Sozialkassensystem keine Erfindung von "christlichen Kulturkreisen" sondern von Bergleuten die sich vor ca 700 Jahren zu Sozialkassen zusammen taten aus denen unser heute bekanntes Sozialversicherungssystem entstand.

Es waren also Arbeitnehmer die dieses System tatsächlich und historisch belegbar schufen.

Bis 1996 war die Sozialhilfe (als ein Teil sozialer Sicherungssysteme) für diejenigen da, die auf Hilfe angewiesen waren. Seit 1996 wurde jedoch die Pflegeversicherung eingeführt zu der Norbert Blüm sagte das demenziell Erkrankte nicht eingeschlossen wurden weil die Kosten dafür zu hoch seien. Das ist bis heute noch so und diese Argumentation finden wir auch heute noch.

Nun mag Verlockungen des Geldes die eine Seite sein. Die andere ist jedoch die, das der Mensch auch Brot zum Essen brauch. In der modernen Gesellschaft sichert der Mensch durch Arbeit seinen Lebensunterhalt und sorgt fürs Alter vor.

In unserem christlichen Kulturkreis ist es jedoch äußerst schwierig bis nahezu unmöglich Pflege mit Arbeit zu verbinden. Das betrifft sowohl die Pflege von Kindern als auch die von pflegebedürftigen Angehörigen.

Mit Einführung vom SGB II (oder HARTZ IV) begann unserr christlicher Kulturkreis dann die Familien, die nach Definition unseres Grundgesetzes die kleinste Zelle der Gesellschaft ist, in "Bedarfsgemeinschaften" auseinander zu dividieren, zu denen natürlich pflegebedürftige Familienangehörige n i c h t zählen .

Man kann auch sagen seit Mitte der 90 er Jahre hat begann man die Existenzgrundlagen der Familien zu demontieren. Die moderne Gesellschaft im christlichen Kulturkreis hat es also bis heute geschafft die früheren sozialen Netzwerke die auch Pflege realisieren können zu zerstören und darüber hinaus die Voraussetzungen geschaffen, das zahlreiche Menschen in unserem Lande nicht mal mehr durch Arbeit ihre eigenen Existenzgrundlagen sichern können (siehe SGB II). Nun kommen Sie daher und wollen diese Familien weiter belasten.

Nocheinmal muss ich Sie bitten nachzulesen was ich denn tatsächlich geschrieben habe und wenn Sie das nicht wollen schauen Sie bitte doch einmal im Gesetz nach. Dort werden Sie finden das das "Pflegegeld" Zahlungen der Pflegekasse sind, die
dem Pflegebdürftigen (also nicht mir!) ausgereicht werden um selbstbeschaffte Pflegekräfte zu bezahlen"

Was spricht denn dagegen Pflegebedürftige zum Arbeitgeber werden zu lassen, oder zumindest Arbeitgebern gleich gestellt zu werden? Und ich füge gleich an im Bereich der "Assistenz" bei Behinderten und im Bereich der Budgetausreichung gibt es diese schon!! Das ist also auch keine neue Erfindung von mir!

Welches Geld will ich denn "Fremden" aus der Tasche ziehen? Und weshalb sollte ich denn ein schlechtes Gewissen dabei haben wenn ich das gleiche täte was vollstationäre Pflege schon immer macht?

So fremd ist das Geld mir auch nicht, denn meine Eltern und ich selbst zahlen seit Jahrzehnten schon in diesen Topf ein der anderen da in die Tasche geschoben wird.

Seit 6 Jahren spare ich jeden Monat (wie übrigens jeder andere pflegende Angehörige auch) diesen "Fremden" den Differenzbetrag ziwschen der Sachleistung einer vollstationären Pflege der PS III und dem "Pflegegeld". Was meinen Sie denn wie hoch die Beiträge wären wenn 670000 pflegende Angehörige nicht so diesen "Fremden" das Geld ersparen würden???

Da Ihnen das Arbeitszeitgesetz, Urlaubsgesetz etc zumindest den Namen nach ja bekannt sind vermisse ich ihre Erklärung dafür weshalb dieses für pflegende Angehörige in unserem christlichen Kulturkreis nicht gilt und weiterhin nicht gelten soll????

Sie wiedersprechen sich dahingehend, das Sie auf der einen Seite Pflege in der Familie fordern (später nennen Sie das dann "Depp") und auf der anderen Seite meinen es sei "Niveau" und "Qualifikation" erforderlich.

Schauen Sie sich das "Niveau" in den vollstationären Einrichtungen an was nicht überall das selbe ist, schauen Sie ins Gesetz wo Sie lesen werden das zur Pflege ein einmaliger Kurs (i.d.R. 12- Stunden- Schnellbesohlung) ausreichen um zu pflegen und lesen Sie die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zur Qualität der Pflege in den Familien.

Ja, ich merke was und zwar das noch nicht alle professionell Pflegenden in der Pflegerealität unseres Landes angekommen sind und offensichtlich viele Zusammenhänge im christlichen Kulturkreis gern verdreht dargestellt werden!
Es ist der Mensch und nicht die Krankheit

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Bereits mehr als 10.000 Gelbe Karten für bessere Pflege

Beitrag von Presse » 05.11.2010, 07:01

Bereits mehr als 10.000 Gelbe Karten für bessere Pflege

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) meldet: Seit Aktionsstart „Die Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin“ Anfang dieser Woche sind schon mehr als 10.000 Gelbe Karten allein über das Internet verschickt worden. Hinzu kommen viele Tausende von Karten auf dem Postweg. Bereits am dritten Tag nach Beginn der Aktion seien die 200.000 gedruckten Karten vergriffen und ein umfangreicher Nachdruck erforderlich. „Das zeigt, wie drängend das Problem ist, das wir aufgegriffen haben“ sagt DBfK-Referentin Johanna Knüppel. „Die Bevölkerung macht sich große Sorgen wegen der Situation in der Pflege. Viele Bürger rufen an und wollen der Bundesregierung mitteilen, dass endlich gehandelt werden muss. Die Menschen haben seit langem den Eindruck, dass die politisch Verantwortlichen den Ernst der Lage ignorieren. Viele Pflegekräfte berichten, durch jahrelange Überlastung im Beruf inzwischen krank und ausgebrannt zu sein“ so Knüppel weiter.
Der DBfK hat am 1. November die Aktion gestartet und fordert alle Pflegekräfte, Patienten, Angehörige, Bewohner und besorgten Bürger ausdrücklich auf, der Bundeskanzlerin und ihrer Regierungsmannschaft für verfehlte Gesundheits- und Pflegepolitik die Gelbe Karte zu zeigen. Anlass ist die desolate Situation in vielen Bereichen der Pflege, zunehmende Versorgungsmängel und unmenschliche Arbeitsbedingungen für die beruflich Pflegenden.

Die Gelbe Karte kann als E-Card unter http://www.dbfk.de/gelbekarte oder per Post an das Bundeskanzleramt geschickt werden.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.11.2010
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77

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Pflegenotstand - Fachkräftemangel in Heimen

Beitrag von Presse » 06.11.2010, 08:01

Der Kreis steht vor dem Pflegenotstand
Von Manfred Augener 4. November 2010, 06:00 Uhr

Akuter Fachkräftemangel in Heimen. SPD kritisiert Streichung der Umschulungsförderung in der Altenpflege
Tornesch. Angesichts der demografischen Entwicklung und eines eklatanten Mangels an Altenpflegern steht der Kreis Pinneberg vor einem Pflegenotstand ersten Ranges. Bereits jetzt gibt es in einigen Heimen des Kreises Wartelisten für die Aufnahme älterer Menschen. Sollte sich der schon jetzt dramatische Fachkräftemangel nicht verbessern, müssten Pflegeheime aufgrund gesetzlicher Vorgaben einen Belegungsstopp verhängen. Lag die Zahl der über 80-Jährigen im Kreis Pinneberg 2006 noch bei etwa 13 000, wird ihre Zahl 2025 nach Berechnungen der Statistiker auf mehr als 27 000 steigen.
..... (mehr)
http://www.abendblatt.de/region/pinnebe ... stand.html

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Pflege - die gesamte Gesellschaft ist gefordert

Beitrag von PflegeCologne » 07.11.2010, 08:25

Lutz Barth schrieb u.a.:
.... dafür, dass sich so wenige beruflich Pflegende engagieren? Andererorts hier im Forum habe ich bereits darauf hingewiesen, dass das persönliche Engagement etwa von Herrn Schell begrüßenswert ist. Zu fragen aber ist, warum auch er es über Jahre hinweg offensichtlich nicht schafft, entsprechende "Mehrheiten" zu organisieren. Woran liegt es? Ist es Desinteresse der Pflegenden? Sind diese "ausgebrannt"? Die Probleme sind hinreichend identifiziert und nunmehr kommt es erkennbar darauf an, die Interessen auch der beruflich Pflegenden sachgerecht zu bündeln - will heißen: organisieren. Wer aber organisiert diese Interessenwahrnehmung? Die Pflege-Berufsverbände? ....

Quelle:
viewtopic.php?t=15047

Dazu mein Statement:

Hallo Lutz,

ich bin mit vielen anderen der Meinung, dass sich die Pflegeverbände und Ver.di (soweit für Pflege zuständig) stärker einbringen müssten in eine vernünftige Gesundheits- und Pflegereform.
Die Pflegekräfte selbst, es sind zunächst überwiegend junge Damen, die mit viel Idealismus in die Pflege gehen, und mit politischem Aktionismus kaum etwas zu tun haben. Von daher ist auch das Ausbildungsfach "Staatsbürger- und Gesetzeskunde" seit jeher unbeliebt. Wenn die Pflegekräfte dann nach einigen Berufsjahren erkannt haben, "wo der Hase läuft", ist es meist für ein pflegepolitisches Engagement zu spät. Viele Pflegekräfte sind dann schon "platt"!

Es kann aber auch gar nicht darum gehen, nur von Pflegekräften pflegepolitisches Engegament zu verlangen. Es muss von der gesamten Gesellschaft gesehen werden, was Not tut und dass mehr Pflegepersonal auf den Weg gebracht werden muss. Daher frage ich, warum sich nicht mehr BürgerInnen zu Wort melden. Die übergroße Mehrheit der Gesellschaft interessiert sich politisch für Gesundheit und Pflege kaum. Nur wenn das "Kind im Brunnen liegt", ist das Geschrei groß. Daher erwarte ich mehr von der Gesellschaft.

Es kann und darf nicht allein Aufgabe der Pflegekräfte und deren Verbände sein, für ordentliche Pflegesysteme einzutreten. Wir alle sind gefordert.

LB Grüße
Pflege Cologne
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Aktion gegen Pflegemisere: Gelbe Karte ...

Beitrag von Presse » 08.11.2010, 07:13

Aktion gegen Pflegemisere: Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin

Berlin (ALfA). Mit einer Pressekonferenz hat der Deutsche Berufsverband fuer Pflegeberufe (DBfK) am 1. November in Berlin seine Aktion "Die Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin" gestartet. Ausloeser ist die "desolate Situation in vielen Bereichen der Pflege, gekennzeichnet durch Versorgungsdefizite und immensen Arbeitsdruck fuer immer weniger qualifizierte Mitarbeiter". Die daraus resultierende Gefaehrdung fuer Patienten und Pflegebeduerftige sei hoch, so der DBfK. Der Pflegenotstand sei laengst da, die Betroffenen erlebten dies taeglich. "Und die Politik schweigt dazu und verliert wertvolle Zeit. Es kann so nicht weitergehen", sagte DBfK-Praesidentin Gudrun Gille. "Der DBfK ruft deshalb die Oeffentlichkeit, betroffene Patienten, Angehoerige, Pflegekraefte und besorgte Buerger auf, der Bundeskanzlerin fuer ihre Gesundheits- und Pflegepolitik jetzt die Gelbe Karte zu zeigen."

Der DBfK erinnerte daran, das sich Bereits 2005 sich die Bundesregierung mit der "Charta der Rechte hilfe- und pflegebeduerftiger Menschen" selbst eine Richtschnur ihrer Politik gegeben und zur Umsetzung verpflichtet hat. Die Charta basiert auf den Grundrechten unseres Grundgesetzes und beinhaltet u. a. in Artikel 2: "Jeder hilfe- und pflegebeduerftige Mensch hat das Recht, vor Gefahren fuer Leib und Seele geschuetzt zu werden." In Artikel 4 heisst es: "Jeder hilfe- und pflegebeduerftige Mensch hat das Recht auf eine an seinem persoenlichen Bedarf ausgerichtete, gesundheitsfoerdernde und qualifizierte Pflege, Betreuung und Behandlung."

Die heutigen Rahmenbedingungen in allen Bereichen der Pflege zeigen nach Ansicht des Berufsverbandes gerade das Gegenteil. Einerseits wuerden Unsummen durch Ueber- und Fehlversorgung im Gesundheitssystem vergeudet. Auf der anderen Seite werde ohne Augenmass an der Pflege gespart. Die Folgen fuer schlecht versorgte hilfebeduerftige Menschen durch erschoepfte, ausgebrannte Pflegekraefte seien inzwischen ganz offensichtlich. In Anbetracht ihrer Gesamtverantwortung fuer die Politik der Bundesregierung, mittlerweile bereits in der zweiten Amtsperiode, zeigt der DBfK Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel jetzt die Gelbe Karte.

Die Gelbe Karte kann als E-Card unter http://www.dbfk.de/gelbekarte oder per Post an das Bundeskanzleramt geschickt werden. Wie der DBfK am 4. November meldete, sind seit Aktionsstart schon mehr als 10.000 Gelbe Karten allein ueber das Internet verschickt worden. Hinzu kaemen viele Tausende von Karten auf dem Postweg. Bereits am dritten Tag nach Beginn der Aktion seien die 200.000 gedruckten Karten vergriffen gewesen und ein umfangreicher Nachdruck erforderlich. "Das zeigt, wie draengend das Problem ist, das wir aufgegriffen haben" sagte DBfK-Referentin Johanna Knueppel.

Weitere Informationen:
Deutscher Berufsverband fuer Pflegeberufe (DBfK)
http://www.dbfk.de/

Im Teufelskreis der Belastung
In der Pflege fehlen Fachkraefte, die Arbeitsverdichtung steigt. Das fuehrt dazu, dass sich noch mehr Beschaeftigte aus dem Job zurueckziehen und erwerbslos melden
Von Barbara DribbuschTAZ 02.11.10
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... b409605708

Quelle: Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V.
Geschaeftsstelle Augsburg:
Ottmarsgaesschen 8
D-86152 Augsburg
Telefon: 08 21 / 51 20 31
Telefax: 08 21 - 15 64 07
E-Mail: bgs@alfa-ev.de
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Heime und häusliche Pflege stärken

Beitrag von Cicero » 12.11.2010, 08:48

Hallo,

ich bin überwiegend nur Leser, erlaube mir aber hier und heute einige kurze Anmerkungen:

Dass in den Pflegesystemen vieles neu geordnet / reformiert gehört, ist m.E. nahezu unstreitig. Es geht eher darum, was vorrangig verändert werden soll oder muss.
Ich sehe nun mit vielen anderen die Notwendigkeit, mehr Pflegepersonal anzustellen und angemessen zu vergüten. Denn die Pflege ist weitgehend körperbezogen und kann nur durch Menschen wahrgenommen werden. Also, es muss um die Eindämmung des Pflegenotstandes gehen.
Andererseits sehe ich aber auch das Gebot, "ambulant vor stationär" zu stärken. Denn wir müssen wohl alle Möglichkeiten nutzen, pflegebedürftige Menschen möglichst Zuhause, in ihrer gewohnten Umgebung, zu versorgen und zu pflegen. Es ist daher wohl unvermeidlich, deutlich mehr Geld für die häusliche Versorgung vorzusehen.
Was wir nicht tun dürfen ist, die eine Versorgungsstruktur gegen die andere auszuspielen. Wir brauchen in der Zukunft viele gute Heime, aber auch beste Strukturen für die Pflege Zuhause.

In diesem Sinne grüßt
Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

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Pflegekräfte: Pflege vor dem Kollaps

Beitrag von Presse » 12.11.2010, 10:13

Dtsch Arztebl 2010; 107(45): A-2212 / B-1918 / C-1886
Hibbeler, Birgit

Pflegekräfte: Pflege warnt vor „totalem Kollaps“
Fachkräftemangel: Eine düstere Prognose


Der Fachkräftemangel verschärft sich, die Bundesregierung ignoriert das Problem. Das beklagt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe und hat deshalb eine Protestaktion gestartet. Der zunehmende Personalmangel in der Pflege hat dramatische Folgen. Davor warnt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK).
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=79229

Deutsches Ärzteblatt print
Fachkräftemangel: Eine düstere Prognose
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=78918

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Pflegenotstand - Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin

Beitrag von Presse » 12.11.2010, 10:51

DBfK-Aktion „Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin“ findet große Resonanz in der Bevölkerung

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) berichtet, dass die „Gelbe Karte“ für eine bessere Pflege bundesweit große und enorm positive Resonanz in der Bevölkerung findet. Neben den Pflegenden und Pflegeberufsverbänden werde die Aktion ausdrücklich von vielen Selbsthilfegruppen, Bürgerinitiativen, Politikern der Oppositionsparteien, Landesfrauenräten, anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen und tausenden Privatpersonen unterstützt. Der Arbeitgeberverband Pflege hat in dieser Woche die Aktion als polemisch und populistisch abqualifiziert. „Diese Arbeitgeber verkennen oder ignorieren, dass die Pflegefachkräfte nicht nur der Bundesregierung, sondern vielfach auch den auf Unternehmerseite Verantwortlichen die Gelbe Karte zeigen“ sagt dazu DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner. „Die Rückmeldungen, die täglich den DBfK erreichen und auch bei facebook nachzulesen sind, zeigen dies überdeutlich. Seit Jahren lässt man vor allem in den Kliniken das ständig steigende Arbeitsaufkommen nahezu ausschließlich von den Pflegenden kompensieren. Verbreitet wird dabei gegen geltendes Arbeitsrecht verstoßen und werden Arbeitsschutzbestimmungen ausgehebelt.“, so Wagner weiter. Hier seien die staatlichen Aufsichtsbehörden gefordert.

Der DBfK hat am 1. November die Aktion gestartet und fordert alle Pflegefachkräfte, Patienten, Angehörige, Bewohner und besorgten Bürger ausdrücklich auf, der Bundeskanzlerin und ihrer Regierungsmannschaft für verfehlte Gesundheits- und Pflegepolitik bis 30. November die Gelbe Karte zu zeigen. Anlass ist die desolate Situation in vielen Bereichen der Pflege, zunehmende Versorgungsmängel und unmenschliche Arbeitsbedingungen für die beruflich Pflegenden.

Die Gelbe Karte kann als E-Card unter http://www.dbfk.de/gelbekarte oder per Post an das Bundeskanzleramt geschickt werden.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.11.2010
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77

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Pflege nur Unterpunkt der Gesundheitspolitik?

Beitrag von thorstein » 12.11.2010, 12:00

Sollte die Aktion tatsächlich eine breite Resonsnz in der Bevölkerung finden, wäre schon viel gewonnen. Opfer der miserablen Rahmenbedingungen sind und bleiben in erster Linie die Patienten, Heimbewohner und Pflegebedürftigen. Zusammen mit den Angehörigen sind das eigentlich unsere natürlichen Verbündeten. Die Pflege wird sich wohl kaum alleine aus dem Sumpf ziehen. Man muss also Interessen zusammenführen und damit Prozesse verstärken, so dass das Thema überhaupt einmal für politische Entscheidungsprozesse relevant wird.

Das Thema Pflege ist nach wie vor ein marginaler Unterpunkt unter dem Stichwort Gesundheitspolitik. Das steht in keinem Verhältnis zur realen Bedeutung in der Gesellschaft, mit zig Millionen betroffenen Patienten, Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und natürlich den Pflegekräften.

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Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin

Beitrag von Presse » 26.11.2010, 16:22

DBfK-Aktion „Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin“ zeigt Wirkung

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) schreibt die zunehmende Sensibilisierung maßgeblicher Politiker für die Situation in der Pflege dem hohen öffentlichen Druck durch die Aktion „Gelbe Karte“ zu. „Bereits wenige Tage nach Start der Kampagne hat Bundesgesundheitsminister Rösler die Arbeitsbedingungen deutscher Pflegefachkräfte zusätzlich auf die Agenda eines Expertengesprächs am 07. Dezember gesetzt“, sagt DBfK-Präsidentin Gudrun Gille. „Aus dem Bundeskanzleramt kam ein Schreiben, die Regierungskoalition habe sich entschlossen, die ‚Rahmenbedingungen für Pflegende‘ zu überprüfen. All dies zeigt, dass die Botschaft der Gelben Karte auf Seiten der Bundesregierung angekommen ist. Bis heute haben bereits knapp 40.000 Personen online und Unzählige mehr auf dem Postweg signalisiert, wie unerträglich die heutigen Rahmenbedingungen in der Pflege für alle Betroffenen sind. Die Regierung ist damit zum Handeln aufgefordert.“

Der DBfK hat am 1. November die Kampagne gestartet und fordert alle Pflegefachkräfte, Patienten, Angehörige, Bewohner und besorgten Bürger ausdrücklich auf, der Bundeskanzlerin und ihrer Regierungsmannschaft für verfehlte Gesundheits- und Pflegepolitik bis 30. November die Gelbe Karte zu zeigen. Anlass ist die desolate Situation in vielen Bereichen der Pflege, zunehmende Versorgungsmängel und unmenschliche Arbeitsbedingungen für die beruflich Pflegenden.

Die Gelbe Karte kann als E-Card unter http://www.dbfk.de/gelbekarte oder per Post an das Bundeskanzleramt geschickt werden.

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dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.


Quelle: Pressemitteilung vom 26.11.2010
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Helga Ophoven
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Re: Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin

Beitrag von Helga Ophoven » 27.11.2010, 08:00

Presse hat geschrieben:DBfK-Aktion „Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin“ zeigt Wirkung ....
Das Versenden von "gelben Karten" allein ist noch kein Beweis für "Wirkung". So eine Karte schickt so mancher schnell mal ab und denkt, damit seinen Beitrag geleistet zu haben.
Ich erwarte eigentlich von den Berufsverbänden und Gewerkschaften mehr. Sie dürfen sich nicht allein dem Bejammern der unguten Pflegebedingungen anschließen, sondern müssen auch konstruktive Vorschläge unterbreiten, pflegewissenschaftlich untermauert. Und da sehe und höre ich leider nichts.

Helga
Pflegesystem verbessern - daher muss mehr Pflegepersonal eingestellt werden. Sonst wird mehr Zuwendung nicht gelingen.

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Pflegenotstand - breite Front pro Verbesserungen notwendig

Beitrag von PflegeCologne » 27.11.2010, 08:31

Helga Ophoven hat geschrieben: ..... Das Versenden von "gelben Karten" allein ist noch kein Beweis für "Wirkung". So eine Karte schickt so mancher schnell mal ab und denkt, damit seinen Beitrag geleistet zu haben.
Ich erwarte eigentlich von den Berufsverbänden und Gewerkschaften mehr. Sie dürfen sich nicht allein dem Bejammern der unguten Pflegebedingungen anschließen, sondern müssen auch konstruktive Vorschläge unterbreiten, pflegewissenschaftlich untermauert. Und da sehe und höre ich leider nichts. ....
Guten Morgen Helga,
ich bin zwar der Meinung, dass die Pflege nicht allein in der Pflicht ist, für bessere Versorgungssysteme einzutreten. Wenn aber schon die Pflegeverbände Statements abgeben, dann sollten diese auch mit konkreten Vorschlägen und Begründungen unterlegt werden. So gesehen bin ich auch der Meinung, dass "gelbe Karten" zwar im Sinne von Verbeserungen noch nichts bewirken. Da muss einfach mehr kommen. Allerdings muss allmählich auch die Bevölkerung "aus ihren Löchern kommen". Wir brauchen ein breites Eintreten für bessere Pflege-Rahmenbedingungen.
MfG Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
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DBfK-Aktion „Gelbe Karte“ beendet

Beitrag von Presse » 07.12.2010, 08:01

DBfK-Aktion „Gelbe Karte“ mit einer Kundgebung vor dem Kanzleramt vorläufig beendet

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat heute mit einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt die erfolgreiche Kampagne „Die Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin“ vorläufig abgeschlossen. „Mehr als 40.000 e-Cards und zehntausende gelbe Postkarten haben vom 1. bis 30. November die miserable Situation in der Pflege deutlich gemacht und Handlungsdruck erzeugt. Jetzt fordern und erwarten wir, dass die Bundesregierung die Probleme anpackt und für Verbesserungen sorgt“, sagte DBfK-Präsidentin Gudrun Gille. Gemeinsam mit Pflegenden zeigte sie heute vor dem Kanzleramt überdimensional große Gelbe Karten mit dem Appell, diese Botschaft endlich ernst zu nehmen. Es gebe einige Anzeichen dafür, dass die Kampagne ganz offensichtlich wahrgenommen worden sei und mindestens für Unruhe im Regierungsviertel gesorgt habe. „Bereits wenige Tage nach Start der Kampagne hat Bundesgesundheitsminister Rösler die Arbeitsbedingungen deutscher Pflegefachkräfte zusätzlich auf die Agenda eines Expertengesprächs am morgigen 07. Dezember gesetzt. Die Regierung ist jetzt zum Handeln aufgefordert, mit warmen, aber unverbindlichen Worten werden wir uns nicht länger zufriedengeben“, so Gille in ihrem abschließenden Statement.

Der DBfK hatte am 1. November die Kampagne gestartet und Pflegefachkräfte, Patienten, Angehörige, Bewohner und besorgte Bürger ausdrücklich aufgefordert, der Bundeskanzlerin und ihrer Regierungsmannschaft für verfehlte Gesundheits- und Pflegepolitik bis 30. November die Gelbe Karte zu zeigen. Anlass ist die desolate Situation in vielen Bereichen der Pflege, zunehmende Versorgungsmängel und unmenschliche Arbeitsbedingungen für die beruflich Pflegenden.

Alle Informationen zur Aktion sind unter http://www.dbfk.de/gelbekarte abzurufen.
Pressefotos auf Anfrage

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.


Quelle: Pressemitteilung vom 06.12.2010
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
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Kennen Sie die "Aktion Gelbe Karte"? Infos unter http://www.dbfk.de/gelbekarte

Sabrina Merck
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Pflegenotstand jetzt und in der Zukunft

Beitrag von Sabrina Merck » 07.12.2010, 08:29

Pflegenotstand jetzt und in der Zukunft - Ausbildungsoffensive nötig

Hallo und guten Morgen,

seit Tagen gibt es zahlreiche Botschaften, die sich mit dem Pflegenotstand bzw. dem jetzigen und zukünftigen Pflegekräftemängel befassen. Dabei geht einiges durcheinander:

Festzuhalten ist, dass wir bereits aktuell einen gravierenden Pflegekräftemangel haben. In Krankenhäusern ist er - auch hier im Forum - gut belegt mit mindestens 50.000 Stellen anzugeben. In den Heimen gibt es unzureichende Stellenschlüssel, die eine klare Unterversorgung mit Pflegepersonal zur Folge haben.

Angesichts des demografischen Wandels wird der Bedarf an Pflegekräften in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen deutlich zunehmen. Insoweit gibt es unterschiedliche Hochrechnungen. Eines dürfte aber klar sein: Bereits jetzt umfassende Ausbildungsstrategien nötig.

Zur Fachkräfteanwerbung aus dem Ausland: Bei der Ausbildung und Einstellung sollten vorrangig deutsche Arbeitskräfte rekrutiert werden. Im Zweifel muss die Anwerbung geeigneter Kräfte mit deutlich besseren Vergütungen honoriert werden. Der Ruf nach ausländischen Fachkräften für die Pflege geht in die falsche Richtung. Denn Pflege erfordert Kommunikation. Und dazu gehört die deutsche Sprache. Vielleicht haben wir jetzt schon in der Pflege zuviele Personen, die nicht gut deutsch sprechen. Die große Zahl von Personen ohne ausreichende Sprachkompetenz zu vermehren, ist mehr als problematisch.
Es gibt also viel zu tun.

Texte dazu im Forum zahlreiche Beiträge, z.B. unter
viewtopic.php?t=15183
viewtopic.php?t=15182
viewtopic.php?t=14974
viewtopic.php?t=14538
viewtopic.php?t=14740
viewtopic.php?t=14949
viewtopic.php?t=15148
viewtopic.php?t=15111
viewtopic.php?t=14991
viewtopic.php?t=14950
viewtopic.php?t=15037
viewtopic.php?t=14976

Ich bitte alle Pflegekräfte und diejenigen, die sich an sonst für pflegerische Themen interessieren. Bitte informiert weiter. Es müssen jetzt die richtigen politischen Weichen gestellt werden. Wenn die Koalition in Berlin die nächsten Reformschritte halbherzig vornimmt, rennen wir pflegerisch in ein Dilemma!
...
Mit freundlichen Grüßen
Sabrina Merck
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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