Darf ein Patient pflegerische Maßnahmen verweigern?

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

enno
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Beitrag von enno » 23.05.2006, 01:06

hallo allen die hier ihre beiträge geschrieben haben.
also es handelt sich um meinen mann,wollte eigentlich nicht mehr zu diesem thema schreiben.
pflege seit 2,5j allein,durch lesen von fachbüchern und zeitschriften.kann ich(nach oft monatelangen kämpfen mit k.kasse und pfl.kasse,wegen schlechter prognose),meinem mann eine optimale behandlungspflege und weiterführende therapie durch mich ermöglichen(anfang der 90,bandscheiben op,herzinfarkt,6bypässe,diabetiker).
habe zu keiner zeit den kkhaus,oder reha gestört(entlastung!?).
er"lebt"durch eine"erfolgreiche reanimation".
meine erfahrungen sind leider negativ ,in der behandlung von schwerstpflegebedüftigen.bisher kann mann mir keine behandlungsfehler vorwerfen,im gegenteil,man ist erstaund, das er nach so langer zeit ,körperlich und gesundheitlich,keine krankheit hatte,die"standartmäßig!" auftreten.

meine frage war,dürfen pk,pflege machen,obwohl untersagt,diese wurde mir beantwortet(hatte schon in einer zeitschrift davon gelesen,wußte nur nicht mehr welches gesetz.
mfg enno

Marlene Ücker

Angehörigenarbeit sehr wichtig!

Beitrag von Marlene Ücker » 23.05.2006, 15:00

enno hat geschrieben: .... pflege seit 2,5j allein,durch lesen von fachbüchern und zeitschriften.kann ich(nach oft monatelangen kämpfen mit k.kasse und pfl.kasse,wegen schlechter prognose),meinem mann eine optimale behandlungspflege und weiterführende therapie durch mich ermöglichen(anfang der 90,bandscheiben op,herzinfarkt,6bypässe,diabetiker).
habe zu keiner zeit den kkhaus,oder reha gestört(entlastung!?).
er"lebt"durch eine"erfolgreiche reanimation". ...
Guten Tag,
das Engagement für einen Angehörigen ist sehr, sehr anerkennenswert. Es gibt diesen Fall - und auch für zahllose ähnliche Situationen - keinerlei Gründe, die Angehörigenarbeit infrage zu stellen.
Meine volle Hochachtung
Marlene Ücker

R.Koep
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Beitrag von R.Koep » 24.05.2006, 10:16

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich glaube nicht das hier Ernsthaft jemand die Angehörigenarbeit im Frage stellt. Aus Èrfahrungen kann man allerdings auch von negativen Fällen berichten:
Mutter kommt mit einen Ilius ins Krankenhaus und hat nach angaben der pflegenden Angehörigen täglich abgeführt. Bei Aufnahme zeigte die Patientin erhebliche Kontrakturen, weil sie nach eigenen Angaben seit Jahren das Bett nicht mehr verlassen hat.
Nun steht die Entlassung kurz bevor und gestern sagte die Patientin "ich habe Angst vordem was Zuhause passiert".Die Patientin hat eine Pflegestufe III und eine Hauspflege wird von den Angehörigen abgelehnt.
Einen Tag nach Aufnahme wurde die Patientin von Angehörigen auf einen eventuellen Dekubitus untersucht.

Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

Dirk

Angehörige wichtig und engagiert

Beitrag von Dirk » 24.05.2006, 13:00

R.Koep hat geschrieben: .... Aus Èrfahrungen kann man allerdings auch von negativen Fällen berichten: .... Nun steht die Entlassung kurz bevor und gestern sagte die Patientin "ich habe Angst vordem was Zuhause passiert".Die Patientin hat eine Pflegestufe III und eine Hauspflege wird von den Angehörigen abgelehnt. ....
Hallo RKoep,

es ist gut, dass hier verschiedene Sichtweisen ausgetauscht werden. Ich habe allerdings den Eindruck, dass doch ein wenig Voreingenommen egenüber Angehörigen besteht. Sie berichten nämlich wieder einen Ausnahmefall, wo Angehörige nicht dem Pflegebetrieb entsprechend angemessen funktioniert haben (sollen).
Können wir uns zumindest darauf verständigen, dass Angehörige überwiegend, bis auf vielleicht einige wenige problematische Situationen, angemessen kümmern und engagiert mittun? Familien sollen selbst darüber befinden, ob ein Pflegedienst eingeschaltet wird, auch bei Stufe III.

MfG
Dirk

Rosemarie Breuer-Schmalz

Selbstbestimmungsrecht des Pflegebedürftigen!

Beitrag von Rosemarie Breuer-Schmalz » 24.05.2006, 17:25

R.Koep hat geschrieben: .... Entscheidungen der Betreuer dürfen nicht den Betreungsrecht widersprechen und wenn durch die Entscheidungen Komplikationen für den Patienten oder Bewohner entstehen, kann man nicht sagen das alle Macht von den Angehörigen ausgehen soll. ....
Guten Tag!

Ich sehe einige Leute in meiner Nachbarschaft, die ihre Angehörigen bestens pflegen. Daher muss ich hier das Wort für diese Art der Versorgung, auch ohne Pflegeprofis, erheben!
Das Selbstbestimmungsrecht gilt auch in der häuslichen Pflege - dies wurde bereits früher in diesem Forum beschrieben. Siehe dazu die Beiträge in diesem Forum unter
Auch in der häuslichen Pflege hat die Selbstbestimmung des Pflegebedürftigen absoluten Vorrang!
viewtopic.php?t=3547

Es gibt keine Bevormundung des Pflegebedürftigen bzw. seiner Angehörigen! Nur wenn ganz bestimmte Voraussetzungen vorliegen, greift das Betreuungsrecht. Und selbst dann können / sollen vorrangig die Angehörigen Betreuungsfunktionen übernehmen. - Und das ist gut so!

MfG Rosemarie Breuer-Schmalz

Elke
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Beitrag von Elke » 24.05.2006, 17:58

Hallo Enno,

ich möchte dir meine Hochachtung aussprechen vor dem was du leistest - das soll dir erst mal einer nachmachen -
du pflegst seit 2,5 Jahren rund um die Uhr deinen Mann im Wachkoma
und wenn er ins Krankenhaus muss - anstatt dich mal auszuruhen -
übernimmst du die Pflege auch noch dort.

und dieser Herr Koep,
der läßt doch schon seit Jahren kein gutes Haar an den Angehörigen.
Egal was ich hier schreibe, er zieht seit Jahren anschließend aus seinem Ärmel die ach so bösen Angehörigen, die nur auf das Geld aus sind und die Angehörigen verkommen lassen.
Bitte liebe Enno,
lass dich von solch einem voreingenommenen Menschen nicht beleidigen und demütigen und schreibe bitte weiter über deine Erfahrungen.
Viel zu wenig Angehörige trauen sich zu schreiben und öffentlich zu machen was sie bedrückt.

Ich pflege seit 10 Jahren meinen schwerstbehinderten Mann mit der Pflegestufe 3 und das auch ganz allein ohne die Hilfe eines Pflegedienstes.
Und liebe Enno,
ich bete jeden Tag zu Gott, dass ich dafür noch mindestens 20 Jahre die Kraft aufbringen kann und mein Mann NIE WIEDER IN EIN HEIM MUSS

Auch dir weiterhin viel Kraft und Menschen die Verständnis für dich aufbringen.
Ehemann Hirnblutung 1995, Hemiplegie rechts, schwere Globalaphasie, Epilepsie, Pflegestufe 3. Pflege Zuhause

R.Koep
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Jeder soll seine Meinung äußeren dürfen!

Beitrag von R.Koep » 24.05.2006, 23:45

Sehr geehrte Damen und Herren,

obwohl das für mich immer ein Forum war, in dem fachliche Fragen diskutiert wurden, werde ich heute auf persönliche Vorwürfe reagieren.

Hallo Dirk,
leider kann ich nicht behaupten, dass eine Voreingenommenheit den pflegenden Angehörigen gegenüber besteht, weil:
1. ich meine Eltern und meine Großmutter über Jahre Zuhause versorgt habe und ich in meiner Jugendzeit schon mitbekommen habe (15 Jähriger), was das für eine Entbehrung und Mühe für den Angeörigen ist.
2. ich in meinen Beitrag vom 24. geschrieben habe, dass niemand die Angehörigenarbeit ernsthaft infrage stellt, also auch ich nicht.
3. keiner hier im Forum persönlich angesprochen wurde, also auch Enno nicht. Ich kann und werde mir nicht erlauben, ein Urteil über seine Arbeit zufällen,
4. jeder, der seine Angehörigen nicht ins Heim bringt, eine Hochachtung verdient.

Sehr geehrte Frau Kehrer,
ich hätte mich sehr gefreut, einen fachlichen Beitrag von Ihnen zu lesen, wenn es jetzt auf die persönliche Art kommt, verliert dieses Forum leider an Qualität.
Gerade sie berichten auch aufgrund ihrer Tätigkeit über viele Mißstände in Altenpflegeeinrichtung und ich glaube über persönliche Erfahrungen mit ihrem Mann und wenn sie Kritik äußern müssen sie es auch anderen Menschen zugestehen.
Sie mögen mir doch glauben, dass ich im Alltag mit vielem Angehörigen Kontakt habe, aber auch mit Patienten und Bewohner.
Und wenn ich mich, wie sie, auf Erfahrung beruhende Tatsachen äußere, sind dieses bestimmt keine rrfundene Geschichten.
In der Hoffnung, dass dieses Forum wieder zu seiner Qualität zurückfindet, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
R.Koep

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der mensch ist keine maschine

Beitrag von enno » 25.05.2006, 02:27

sehr gehrter herr koep,
angehörige, speziell für die pflege eines angehörigen, besitzen viel mehr fachkompetenz, wie sie meinen, aber die wollen sie scheinbar nicht akzeptieren, weil nur medizinisch ausgebildete,alles wissen?
der mensch ist keine maschine und sollte auch kein "broterwerb" sein.
entschuldigung, dass ich sie vieleicht persönlich angegriffen habe, aber sie wollen auch nicht so richtig die probleme von engagierten angehörigen akzeptieren, deshalb immer wieder ihre negativbeispiele, die gibt es leider auch in der prof..pfl..., da sind leider gleich viele betroffen.
wenn prof..pfl.. in "schlechten" ruf gerateten, wer ist schuld, die angehörigen, oder, die es wagen, auf mißstände aufmerksam zu machen?
habe auch sehr gutes pfl..perso.. kennen gelernt, aber immer mit der aussage, nie selbst pflegebedüftig zu werden.
würde man "gezielt" im umkreis von schwerstpflegebedüftigen eine umfrage machen, würde die tötung auf verlangen sehr hoch sein, weil keiner so hilflos, all und jedem ausgeliefert zu sein will.
die medizin ,maßt sich an, immer das richtige zu machen, glaubt an die "lämmer".
bin in kontakt mit pflegenden anghörigen, die sich nicht mehr trauen an die moderne technick. frau kehrer gehört auch zu denen, die mit allen mitteln versucht, schwerthilfebedüftigen ein lebenswertes leben zu ermöglichen.
wer die augen verschließt und an keiner weiterbildung interessiert ist, sollte sich an einen automaten stellen, der gegenstände herstellt.
wer mit menschen "umgeht", sollte fähig sein, zu jeder zeit, eine neue situation.....
mfg enno

R. Koep

überall gibt es schwarze Schafe

Beitrag von R. Koep » 25.05.2006, 12:30

Hallo Enno,

wie ich geschrieben habe, sind die Probleme der pflegenden Angehörigen mir privat (familiär bekannt ). Erlaube mir kein Urteil über ihre Pflege.
Dass Angehörige mehr Fachkompetenz besitzen, würde ja im Umkehrschluss bedeuten: wir brauchen keine Krankenpflegeausbildung mehr.
Wenn man Probleme beseitigen will, muss man nach meiner Ansicht auch die negativen Punkte analysieren und beseitigen. Das gilt in der Pflege wie bei der Angehörigenarbeit. Da ich in meinen Einrichtungen einen recht großen Durchgang habe, habe ich auch mit vielen Bewohnern, Patienten und Angehörigen Kontakt und berichte nur und einzig nur aus meinen Erfahrungen aus Gesprächen mit Patienten, Angehörigen, Ärzte und sonstigen Therapeuten.
Ich habe nie ausgeschlossen, dass die Pflege auch ihre schwarzen Schafe hat und deshalb sollten wir das in der Angehörigenarbeit auch akzeptieren.
Ich finde es schade, dass man mich für voreingenommen hält, denn ich möchte nicht, dass der Patient anders behandelt wird, als auch ich behandelt werden wollte.
Ich finde Frau Kehrer Ihr Anliegen nicht schlecht, da auch ich ein Interesse habe, dass die Menschen in den Heimen nicht ihrer Rechte beraubt werden.
Nur liegen wir in der Vorgehensweise wahrscheinlich Welten auseinander.
Da ich Mitglied in mehreren Fachausschüssen bin, glaube ich auch mein Soll an Fortbildungen zu erfüllen. Ich werde nie meine Augen vor den Tatsachen verschließen und sehe meinen Job nicht als Broterwerb.
Wenn ich meinen Job nur als ein Broterwerb sehen würde, wären mir wahrscheinlich einzelne Kommentare in diesem Forum egal und anstelle um 0.45 Uhr Beiträge zu schreiben, läge ich im Bett.
Meine Vision ist eine Zusammenarbeit und keine gegenseitigen Schuldzuweisungen, da ansonsten die Fronten verfestigt werden.

Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

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