Freundschaftliche Art vieler Hausärzte behindert Patientengespräch
Dienstag, 26. Juni 2007
Rochester/New York – Die Zeit der meisten Ärzte ist eng bemessen. Viele können sich nur wenige Minuten den Sorgen ihrer Patienten widmen, gleichzeitig müssen sie aber ein Vertrauensverhältnis zum Patienten aufbauen. Bei vielen Ärzten hat es sich bewährt, dass sie den Patienten an eigenen Erfahrungen teilhaben lassen, als seien sie alte Freunde. Doch einige Kollegen erzählen am Ende mehr über sich, als sich mit den Problemen der Patienten zu beschäftigen, wie Kommunikationsforscher in den Archives of Internal Medicine (2007; 167: 1321-1326) kritisieren.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=28926
Qualität von Arzt-Patienten-Gesprächen
Moderator: WernerSchell
-
- Full Member
- Beiträge: 165
- Registriert: 19.03.2007, 17:36
Die Fehler in der ärztlichen Kommunikation
Selbstenthüllungen erweisen sich selten als hilfreich
Die Fehler in der ärztlichen Kommunikation
Im wohl gemeinten Bemühen, eine Vertrauensbasis herzustellen, geht die ärztliche Gesprächsführung beim Erstkontakt mit neuen Patienten häufig an deren wirklichen Bedürfnissen vorbei.
26.06.07 - Selbstoffenbarungen seitens des Arztes sind nach einer Studie von Susan H. McDaniel et al. von der Universität Rochester archinte.ama-assn.org/cgi/content/short/167/12/1321 (Arch Intern Med 167 [2007] 1321-1326) bei jedem dritten Zusammentreffen mit einem neuen Patienten an der Tagesordnung.
Für die Untersuchung stellten sich 100 Allgemeinärzte zur Verfügung, die damit einverstanden waren, während eines zweijährigen Zeitraums gelegentlich und unangemeldet von Schauspielern in der Rolle neuer Patienten aufgesucht zu werden.
Schließlich standen die Protokolle von 113 Kontakten zur Auswertung zur Verfügung. In jedem dritten Fall waren Selbstenthüllungen von ärztlicher Seite protokolliert, insgesamt 73-mal. Am häufigsten waren diese "self-disclosures" während der Anamnese zu beobachten.
Nur in zehn Prozent der Fälle handelte es sich um eine direkte Antwort auf eine Frage des "Patienten". Zu 40 Prozent bestand gar kein Zusammenhang zum vorangegangenen Gesprächspunkt. Und nur in 21 Prozent gelang es, den Gesprächsfaden an der unterbrochenen Stelle wieder aufzunehmen.
Nur drei der ärztlichen "self-disclosures" wurden als nützlich eingestuft; in allen drei Fällen litt der Arzt an derselben "Krankheit" wie der Schauspieler. In elf Prozent der Fälle führte der Exkurs des Arztes, beispielsweise zu familiären oder politischen Fragen, völlig vom eigentlichen Thema weg und wurde als ausgesprochen störend eingestuft.
Die Autoren raten, zumindest auf längere Selbstenthüllungen zu verzichten und die knappe Zeit sinnvoller zu nutzen. Der mögliche (aber bei weitem nicht sichere!) positive Effekt auf die Arzt-Patienten-Beziehung rechtfertige dieses Mittel der Gesprächsführung im Normalfall eher nicht.
me
Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 48.htm?n=1
Die Fehler in der ärztlichen Kommunikation
Im wohl gemeinten Bemühen, eine Vertrauensbasis herzustellen, geht die ärztliche Gesprächsführung beim Erstkontakt mit neuen Patienten häufig an deren wirklichen Bedürfnissen vorbei.
26.06.07 - Selbstoffenbarungen seitens des Arztes sind nach einer Studie von Susan H. McDaniel et al. von der Universität Rochester archinte.ama-assn.org/cgi/content/short/167/12/1321 (Arch Intern Med 167 [2007] 1321-1326) bei jedem dritten Zusammentreffen mit einem neuen Patienten an der Tagesordnung.
Für die Untersuchung stellten sich 100 Allgemeinärzte zur Verfügung, die damit einverstanden waren, während eines zweijährigen Zeitraums gelegentlich und unangemeldet von Schauspielern in der Rolle neuer Patienten aufgesucht zu werden.
Schließlich standen die Protokolle von 113 Kontakten zur Auswertung zur Verfügung. In jedem dritten Fall waren Selbstenthüllungen von ärztlicher Seite protokolliert, insgesamt 73-mal. Am häufigsten waren diese "self-disclosures" während der Anamnese zu beobachten.
Nur in zehn Prozent der Fälle handelte es sich um eine direkte Antwort auf eine Frage des "Patienten". Zu 40 Prozent bestand gar kein Zusammenhang zum vorangegangenen Gesprächspunkt. Und nur in 21 Prozent gelang es, den Gesprächsfaden an der unterbrochenen Stelle wieder aufzunehmen.
Nur drei der ärztlichen "self-disclosures" wurden als nützlich eingestuft; in allen drei Fällen litt der Arzt an derselben "Krankheit" wie der Schauspieler. In elf Prozent der Fälle führte der Exkurs des Arztes, beispielsweise zu familiären oder politischen Fragen, völlig vom eigentlichen Thema weg und wurde als ausgesprochen störend eingestuft.
Die Autoren raten, zumindest auf längere Selbstenthüllungen zu verzichten und die knappe Zeit sinnvoller zu nutzen. Der mögliche (aber bei weitem nicht sichere!) positive Effekt auf die Arzt-Patienten-Beziehung rechtfertige dieses Mittel der Gesprächsführung im Normalfall eher nicht.
me
Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 48.htm?n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de
http://www.aerztlichepraxis.de