Behandlungsfehler: MDK Begutachtungsstatistik 2013
Moderator: WernerSchell
Behandlungsfehler: MDK Begutachtungsstatistik 2013
Behandlungsfehler: Medizinischer Dienst stellt Begutachtungsstatistik 2013 vor
Essen/Berlin (ots) - Rund 14.600mal haben die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) im Jahr 2013 ein Gutachten bei einem vermuteten Behandlungsfehler erstellt. Das sind gut 2.000 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der bestätigten Fehler ist dagegen etwas gesunken. Das geht aus der aktuellen Statistik zur Behandlungsfehlerbegutachtung hervor, die der Medizinische Dienst heute in Berlin vorgestellt hat.
"Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Zahl begutachteter Behandlungsfehlervorwürfe zugenommen - und zwar um 17 Prozent. Dies führen wir auf die Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre und die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit, aber auch auf das 2013 in Kraft getretene Patientenrechtegesetz zurück. Außerdem zeigen unsere Zahlen, dass die Patienten auf die Begutachtung durch den MDK vertrauen und sie als wichtiges Angebot annehmen", so Dr. Stefan Gronemeyer, Leitender Arzt und stellvertretender Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS). Die Zahl der bestätigten Fehler ist leicht zurück gegangen: Knapp 3.700mal kamen die Gutachterinnen und Gutachter des MDK zu dem Ergebnis, dass ein Behandlungsfehler vorliegt (2012: 3.900). Ob dies ein Trend oder eine zufällige Schwankung sei, bleibe abzuwarten, so Gronemeyer.
Knapp 70 Prozent, nämlich 10.183 der 14.585 Behandlungsfehlervorwürfe des Jahres 2013 richteten sich gegen Krankenhäuser, gut 30 Prozent - 4.402 Fälle - betrafen einen niedergelassenen Arzt oder eine niedergelassene Ärztin. Wie schon in den Vorjahren haben Patientinnen und Patienten die meisten Vorwürfe im Zusammenhang mit Operationen erhoben. Die chirurgischen Fächer Orthopädie/Unfallchirurgie und die Allgemeinchirurgie waren am häufigsten mit Behandlungsfehlervorwürfen konfrontiert, gefolgt von Zahnmedizin und Gynäkologie. "Im Verhältnis zur Zahl der Vorwürfe werden die meisten Behandlungsfehler aber in der Pflege und in der Zahnmedizin bestätigt. Auch dies entspricht dem Bild der Vorjahre", erläutert Prof. Dr. Astrid Zobel, Leitende Ärztin Sozialmedizin des MDK Bayern, der die Daten aller MDK gemeinsam mit dem MDS ausgewertet hat. "Rückschlüsse auf die Behandlungsqualität insgesamt oder auf besonders fehlerträchtige Facharztgruppen oder Behandlungen sind aber nicht möglich", so Zobel. Bei den vorgestellten Zahlen handele es sich um absolute Zahlen, die in Relation zur Gesamtzahl der Behandlungen im jeweiligen Fach gesehen werden müssten.
Ziel: Fehlerprävention und Sicherheitskultur
"Die Summe der Begutachtungen, wie sie in der MDK-Statistik zur Begutachtung von Behandlungsfehlern zum Ausdruck kommt, ist eine unverzichtbare Quelle, damit alle Akteure im Gesundheitswesen aus diesen Vorgängen lernen", ist Hardy Müller, Geschäftsführer des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) überzeugt. Ziel sei es, aus den Daten und dokumentierten Fehlern zu lernen. Er forderte den Ausbau einer "Sicherheitskultur" in der gesundheitlichen Versorgung.
Viele Behandlungsfehler wären vermeidbar, ist auch MDS-Vize Gronemeyer überzeugt. "Wir müssen endlich dahin kommen, dass auch in Deutschland die längst bekannten Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit flächendeckend und konsequent umgesetzt werden. Und wenn dennoch ein Fehler passiert, werden wir als Medizinische Dienste alles dafür tun, um geschädigte Patientinnen und Patienten interessenneutral zu unterstützen."
Hintergrund
Behandlungsfehlervorwürfe werden im MDK durch spezialisierte Gutachterteams bearbeitet. Die Gutachterinnen und Gutachter des MDK gehen bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler der Frage nach, ob die Behandlung nach dem anerkannten medizinischen Standard abgelaufen ist. Liegt ein Behandlungsfehler vor, wird außerdem geprüft, ob der Schaden, den der Patient erlitten hat, durch den Fehler verursacht worden ist. Nur dann sind Schadensersatzforderungen aussichtsreich. Auf der Basis des MDK-Gutachtens kann der Patient entscheiden, welche weiteren Schritte er unternimmt. Die MDK-Begutachtung umfasst neben der Beurteilung von Fehlern in der Medizin auch Fehler in der Zahnmedizin und Pflege. Gesetzlich Versicherten entstehen durch die Begutachtung keine zusätzlichen Kosten.
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ist der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und der Pflegeversicherung. Er ist auf Landesebene als eigenständige Arbeitsgemeinschaft organisiert.
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) berät den GKV-Spitzenverband in medizinischen und pflegerischen Fragen. Er koordiniert und fördert die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der MDK in medizinischen und organisatorischen Fragen.
Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2014 MDS Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen
Pressekontakt: MDS, Pressestelle, Christiane Grote, Tel. 0201 8327-115, c.grote@mds-ev.de
Essen/Berlin (ots) - Rund 14.600mal haben die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) im Jahr 2013 ein Gutachten bei einem vermuteten Behandlungsfehler erstellt. Das sind gut 2.000 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der bestätigten Fehler ist dagegen etwas gesunken. Das geht aus der aktuellen Statistik zur Behandlungsfehlerbegutachtung hervor, die der Medizinische Dienst heute in Berlin vorgestellt hat.
"Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Zahl begutachteter Behandlungsfehlervorwürfe zugenommen - und zwar um 17 Prozent. Dies führen wir auf die Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahre und die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit, aber auch auf das 2013 in Kraft getretene Patientenrechtegesetz zurück. Außerdem zeigen unsere Zahlen, dass die Patienten auf die Begutachtung durch den MDK vertrauen und sie als wichtiges Angebot annehmen", so Dr. Stefan Gronemeyer, Leitender Arzt und stellvertretender Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS). Die Zahl der bestätigten Fehler ist leicht zurück gegangen: Knapp 3.700mal kamen die Gutachterinnen und Gutachter des MDK zu dem Ergebnis, dass ein Behandlungsfehler vorliegt (2012: 3.900). Ob dies ein Trend oder eine zufällige Schwankung sei, bleibe abzuwarten, so Gronemeyer.
Knapp 70 Prozent, nämlich 10.183 der 14.585 Behandlungsfehlervorwürfe des Jahres 2013 richteten sich gegen Krankenhäuser, gut 30 Prozent - 4.402 Fälle - betrafen einen niedergelassenen Arzt oder eine niedergelassene Ärztin. Wie schon in den Vorjahren haben Patientinnen und Patienten die meisten Vorwürfe im Zusammenhang mit Operationen erhoben. Die chirurgischen Fächer Orthopädie/Unfallchirurgie und die Allgemeinchirurgie waren am häufigsten mit Behandlungsfehlervorwürfen konfrontiert, gefolgt von Zahnmedizin und Gynäkologie. "Im Verhältnis zur Zahl der Vorwürfe werden die meisten Behandlungsfehler aber in der Pflege und in der Zahnmedizin bestätigt. Auch dies entspricht dem Bild der Vorjahre", erläutert Prof. Dr. Astrid Zobel, Leitende Ärztin Sozialmedizin des MDK Bayern, der die Daten aller MDK gemeinsam mit dem MDS ausgewertet hat. "Rückschlüsse auf die Behandlungsqualität insgesamt oder auf besonders fehlerträchtige Facharztgruppen oder Behandlungen sind aber nicht möglich", so Zobel. Bei den vorgestellten Zahlen handele es sich um absolute Zahlen, die in Relation zur Gesamtzahl der Behandlungen im jeweiligen Fach gesehen werden müssten.
Ziel: Fehlerprävention und Sicherheitskultur
"Die Summe der Begutachtungen, wie sie in der MDK-Statistik zur Begutachtung von Behandlungsfehlern zum Ausdruck kommt, ist eine unverzichtbare Quelle, damit alle Akteure im Gesundheitswesen aus diesen Vorgängen lernen", ist Hardy Müller, Geschäftsführer des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) überzeugt. Ziel sei es, aus den Daten und dokumentierten Fehlern zu lernen. Er forderte den Ausbau einer "Sicherheitskultur" in der gesundheitlichen Versorgung.
Viele Behandlungsfehler wären vermeidbar, ist auch MDS-Vize Gronemeyer überzeugt. "Wir müssen endlich dahin kommen, dass auch in Deutschland die längst bekannten Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit flächendeckend und konsequent umgesetzt werden. Und wenn dennoch ein Fehler passiert, werden wir als Medizinische Dienste alles dafür tun, um geschädigte Patientinnen und Patienten interessenneutral zu unterstützen."
Hintergrund
Behandlungsfehlervorwürfe werden im MDK durch spezialisierte Gutachterteams bearbeitet. Die Gutachterinnen und Gutachter des MDK gehen bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler der Frage nach, ob die Behandlung nach dem anerkannten medizinischen Standard abgelaufen ist. Liegt ein Behandlungsfehler vor, wird außerdem geprüft, ob der Schaden, den der Patient erlitten hat, durch den Fehler verursacht worden ist. Nur dann sind Schadensersatzforderungen aussichtsreich. Auf der Basis des MDK-Gutachtens kann der Patient entscheiden, welche weiteren Schritte er unternimmt. Die MDK-Begutachtung umfasst neben der Beurteilung von Fehlern in der Medizin auch Fehler in der Zahnmedizin und Pflege. Gesetzlich Versicherten entstehen durch die Begutachtung keine zusätzlichen Kosten.
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ist der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und der Pflegeversicherung. Er ist auf Landesebene als eigenständige Arbeitsgemeinschaft organisiert.
Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) berät den GKV-Spitzenverband in medizinischen und pflegerischen Fragen. Er koordiniert und fördert die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der MDK in medizinischen und organisatorischen Fragen.
Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2014 MDS Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen
Pressekontakt: MDS, Pressestelle, Christiane Grote, Tel. 0201 8327-115, c.grote@mds-ev.de
Behandlungsfehler begünstigt durch Personalmangel
0461 / 6. Mai 2014
Pressemitteilung von Harald Weinberg
Behandlungsfehler begünstigt durch Personalmangel und knallharten Wettbewerb
"Eine wesentliche Ursache für Behandlungsfehler ist der Personalmangel in den Kliniken. Denn mangelhafte Hygiene, Verwechslungen bei Medikamenten und andere 'Nachlässigkeitsfehler' kommen umso häufiger vor, je mehr Zeitdruck das Personal hat. Die Krankenhäuser sind aber gezwungen, am Personal zu sparen und Druck zu machen, sonst gehen sie in dem knallharten Wettbewerb mit den anderen Krankenhäusern unter", kommentiert Harald Weinberg die Veröffentlichung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen zu Behandlungsfehlern. Weiter sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
"Leider sehen Union und SPD, aber auch die Krankenkassen im Wettbewerb unter den Krankenhäusern immer noch ein Allheilmittel. Wir werden aber selbst mit ausgefeilten Qualitätsinstrumenten unter ruinösen Wettbewerbsbedingungen nicht viel weiterkommen, denn zu wenig Personal mit zu viel Druck bedeutet immer, dass vermeidbare Fehler gemacht werden. Zudem wird die angestrebte Qualitätsreform, wonach Kliniken nach gelieferter Qualität bezahlt werden sollen, in dieser Wahlperiode voraussichtlich nicht gerichtsfest konzipiert werden können. Ob dieses System überhaupt kommt und dann auch noch funktioniert, ist höchst ungewiss. Wir brauchen aber bereits heute mehr Qualität, nicht erst in einigen Jahren. Deshalb brauchen wir mehr Personal an den Kliniken.
Eine weitere große Fehlerquelle sind offenbar Medizinprodukte. Hochrisiko-Medizinprodukte, die beispielsweise in Blutgefäße oder in Gelenke implantiert werden, müssen vor ihrer Markteinführung einer Nutzenbewertung unterzogen werden, die vor allem auch auf eine mögliche Schädlichkeit prüft. Sonst bekommen die Menschen für teures Geld Therapien, die ihnen mehr schaden als nutzen."
F.d.R. Susanne Müller
-----------------------------------------------------------------
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
http://www.linksfraktion.de
Pressemitteilung von Harald Weinberg
Behandlungsfehler begünstigt durch Personalmangel und knallharten Wettbewerb
"Eine wesentliche Ursache für Behandlungsfehler ist der Personalmangel in den Kliniken. Denn mangelhafte Hygiene, Verwechslungen bei Medikamenten und andere 'Nachlässigkeitsfehler' kommen umso häufiger vor, je mehr Zeitdruck das Personal hat. Die Krankenhäuser sind aber gezwungen, am Personal zu sparen und Druck zu machen, sonst gehen sie in dem knallharten Wettbewerb mit den anderen Krankenhäusern unter", kommentiert Harald Weinberg die Veröffentlichung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen zu Behandlungsfehlern. Weiter sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
"Leider sehen Union und SPD, aber auch die Krankenkassen im Wettbewerb unter den Krankenhäusern immer noch ein Allheilmittel. Wir werden aber selbst mit ausgefeilten Qualitätsinstrumenten unter ruinösen Wettbewerbsbedingungen nicht viel weiterkommen, denn zu wenig Personal mit zu viel Druck bedeutet immer, dass vermeidbare Fehler gemacht werden. Zudem wird die angestrebte Qualitätsreform, wonach Kliniken nach gelieferter Qualität bezahlt werden sollen, in dieser Wahlperiode voraussichtlich nicht gerichtsfest konzipiert werden können. Ob dieses System überhaupt kommt und dann auch noch funktioniert, ist höchst ungewiss. Wir brauchen aber bereits heute mehr Qualität, nicht erst in einigen Jahren. Deshalb brauchen wir mehr Personal an den Kliniken.
Eine weitere große Fehlerquelle sind offenbar Medizinprodukte. Hochrisiko-Medizinprodukte, die beispielsweise in Blutgefäße oder in Gelenke implantiert werden, müssen vor ihrer Markteinführung einer Nutzenbewertung unterzogen werden, die vor allem auch auf eine mögliche Schädlichkeit prüft. Sonst bekommen die Menschen für teures Geld Therapien, die ihnen mehr schaden als nutzen."
F.d.R. Susanne Müller
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Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
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Telefax +4930/227-56801
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DKG zu MDK-Begutachtungsstatistiken
DKG zu MDK-Begutachtungsstatistiken
AOK auf unverantwortlichem Konfrontationskurs
Zur aktuellen Statistik über Behandlungsfehlerbegutachtungen des Medizinischen Dienstes erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG), Georg Baum:
"12.500 vermutete und 3.900 bestätigte Behandlungsfehler einschließlich in der Zahnmedizin meldet der MDK! Damit werden die vom AOK Bundesverband noch im Januar behaupteten 19.000 Toten aufgrund vermeidbarer Behandlungsfehler endgültig als unseriös entlarvt. Für die Krankenhäuser steht außer Frage, dass jeder Behandlungsfehler immer einer zu viel ist. Deshalb sind zwischenzeitlich in allen Krankenhäusern Fehlervermeidungsstrategien eingeführt. Dazu gehört auch der offene Umgang mit erkannten Fehlern.
Wenn aus dem Vorstand des AOK Bundesverbandes heute dennoch erklärt wird: "Alle wissen, dass der Kliniksektor zu wenig am Bedarf und am Effekt der Patienten orientiert ist", zeugt dies von einer fortgesetzten Konfrontationskultur dieser großen gesetzlichen Krankenkasse gegen die Krankenhäuser. Die Leidtragenden dieser Diffamierungskampagne sind die verunsicherten Patienten. Denn auch die 24 Mio. Versicherten der Ortskrankenkassen wissen und erleben, dass die Kliniken und ihre 1,1 Mio. Beschäftigten tagtäglich zehntausenden Menschen mit akuten gesundheitlichen Problemen zum Teil lebensrettende Hilfen leisten.
Angesichts dieser versorgungspolitischen Errungenschaft, für die Deutschland weltweit Anerkennung findet, diskreditiert sich die AOK erneut als ernstzunehmender Gesprächspartner."
Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2014
Kontakt:
Moritz Quiske (Ltg.)
Holger Mages
Dagmar Vohburger
Tel. (030) 3 98 01 -1020 / -1022 / -1023
Sekretariat: Stephanie Gervers
Tel. (030) 3 98 01 -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: http://www.dkgev.de
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Wegelystraße 3
10623 Berlin
AOK auf unverantwortlichem Konfrontationskurs
Zur aktuellen Statistik über Behandlungsfehlerbegutachtungen des Medizinischen Dienstes erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG), Georg Baum:
"12.500 vermutete und 3.900 bestätigte Behandlungsfehler einschließlich in der Zahnmedizin meldet der MDK! Damit werden die vom AOK Bundesverband noch im Januar behaupteten 19.000 Toten aufgrund vermeidbarer Behandlungsfehler endgültig als unseriös entlarvt. Für die Krankenhäuser steht außer Frage, dass jeder Behandlungsfehler immer einer zu viel ist. Deshalb sind zwischenzeitlich in allen Krankenhäusern Fehlervermeidungsstrategien eingeführt. Dazu gehört auch der offene Umgang mit erkannten Fehlern.
Wenn aus dem Vorstand des AOK Bundesverbandes heute dennoch erklärt wird: "Alle wissen, dass der Kliniksektor zu wenig am Bedarf und am Effekt der Patienten orientiert ist", zeugt dies von einer fortgesetzten Konfrontationskultur dieser großen gesetzlichen Krankenkasse gegen die Krankenhäuser. Die Leidtragenden dieser Diffamierungskampagne sind die verunsicherten Patienten. Denn auch die 24 Mio. Versicherten der Ortskrankenkassen wissen und erleben, dass die Kliniken und ihre 1,1 Mio. Beschäftigten tagtäglich zehntausenden Menschen mit akuten gesundheitlichen Problemen zum Teil lebensrettende Hilfen leisten.
Angesichts dieser versorgungspolitischen Errungenschaft, für die Deutschland weltweit Anerkennung findet, diskreditiert sich die AOK erneut als ernstzunehmender Gesprächspartner."
Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2014
Kontakt:
Moritz Quiske (Ltg.)
Holger Mages
Dagmar Vohburger
Tel. (030) 3 98 01 -1020 / -1022 / -1023
Sekretariat: Stephanie Gervers
Tel. (030) 3 98 01 -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
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Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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10623 Berlin
Gute zahnärztliche Versorgung wird bestätigt
Gute zahnärztliche Versorgung wird bestätigt
Berlin (ots) - Der medizinische Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen (MDS) hat heute in Berlin die Ergebnisse 2013 seiner Begutachtung von Behandlungsfehlern veröffentlicht. Dazu äußert sich Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung:
"Es ist verständlich, dass eine Organisation wie der MDS einen jährlichen Bericht über seine Arbeit abgibt. Während das in 2012 aber vergleichsweise differenziert erfolgte, sind die Angaben über mögliche und durch den MDK bestätigte Behandlungsfehler dieses Jahr dürftig und daher leider wenig aussagefähig. Wir Zahnärzte wollen so wenig Fehler wie möglich machen. Wir arbeiten an stetiger Qualitätsverbesserung. Das liegt in unserem eigenen beruflichen Interesse. Aber zu einer notwendigen Fehleranalyse braucht man präzise Angaben. Das alles weiß auch der MDS selbst, wenn er feststellt, dass seine Ergebnisse nicht repräsentativ sind und keine Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität zulassen. Dennoch werden wir die MDK-Daten natürlich prüfen. Unsere Patienten können aber beruhigt sein: Wenn es bei rund 110 Millionen Behandlungsfällen bei Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2013 zu 1.454 Beschwerden kommt, dann sind das 0,001%. Und die 467 bestätigten Fälle - sicher 467 zu viel - machen gerade einmal 0,0004% aus. Die Zahlen des MDK sind ein gutes Indiz für die qualitativ hochwertige zahnmedizinische Versorgung in Deutschland."
Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2014 Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Pressekontakt: Dr. Jürgen Fedderwitz
Telefon: 030 280 179-27, E-Mail: presse@kzbv.de
Berlin (ots) - Der medizinische Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen (MDS) hat heute in Berlin die Ergebnisse 2013 seiner Begutachtung von Behandlungsfehlern veröffentlicht. Dazu äußert sich Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung:
"Es ist verständlich, dass eine Organisation wie der MDS einen jährlichen Bericht über seine Arbeit abgibt. Während das in 2012 aber vergleichsweise differenziert erfolgte, sind die Angaben über mögliche und durch den MDK bestätigte Behandlungsfehler dieses Jahr dürftig und daher leider wenig aussagefähig. Wir Zahnärzte wollen so wenig Fehler wie möglich machen. Wir arbeiten an stetiger Qualitätsverbesserung. Das liegt in unserem eigenen beruflichen Interesse. Aber zu einer notwendigen Fehleranalyse braucht man präzise Angaben. Das alles weiß auch der MDS selbst, wenn er feststellt, dass seine Ergebnisse nicht repräsentativ sind und keine Rückschlüsse auf die Versorgungsqualität zulassen. Dennoch werden wir die MDK-Daten natürlich prüfen. Unsere Patienten können aber beruhigt sein: Wenn es bei rund 110 Millionen Behandlungsfällen bei Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2013 zu 1.454 Beschwerden kommt, dann sind das 0,001%. Und die 467 bestätigten Fälle - sicher 467 zu viel - machen gerade einmal 0,0004% aus. Die Zahlen des MDK sind ein gutes Indiz für die qualitativ hochwertige zahnmedizinische Versorgung in Deutschland."
Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2014 Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Pressekontakt: Dr. Jürgen Fedderwitz
Telefon: 030 280 179-27, E-Mail: presse@kzbv.de
Zahl der Behandlungsfehler in Deutschland ist gesunken
Behandlungsfehler: Mehr Beschwerden, weniger bestätigte Fälle
Die Zahl der Behandlungsfehler in Deutschland ist gesunken - und das, obwohl mehr Verdachtsfälle gemeldet worden sind.
Das gaben die Medizinischen Dienste der Krankenversicherer heute bekannt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=860 ... sen&n=3452
Die Zahl der Behandlungsfehler in Deutschland ist gesunken - und das, obwohl mehr Verdachtsfälle gemeldet worden sind.
Das gaben die Medizinischen Dienste der Krankenversicherer heute bekannt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=860 ... sen&n=3452
Aufrüttelnd / Kommentar zu Behandlungsfehlern
Allg. Zeitung Mainz:
Aufrüttelnd / Kommentar zu Behandlungsfehlern
Mainz (ots) - Die Zahl ärztlicher Fehler liege im Promillebereich, sagt der Präsident der Bundesärztekammer. Recht hat er. Aber das ist absolut kein Trost für alle, die nach einer falschen Behandlung unter gravierenden Folgen leiden. Jeder Behandlungsfehler ist einer zu viel; zugleich muss der Mensch als solcher akzeptieren, dass seine Spezies zu völliger Fehlerfreiheit nicht in der Lage ist. Diese Situation mag makaber erscheinen, bleibt aber wohl noch lange irreversibel. Hinzu kommt eine Besonderheit der Medizin. Fehler in diesem Feld haben sehr oft unmittelbare dramatische Konsequenzen für die Gesundheit eines Menschen, führen nicht selten zum Tod. Die Verantwortung des Arztes ist also eine ganz besondere. Entscheidend ist nun, wie dieser Verantwortung nachgekommen wird. Anders formuliert: Wird in deutschen Praxen und Kliniken unter Aufbietung aller zur Verfügung stehender Kräfte alles getan, um Fehler zu vermeiden? Die Antwort des Krankenkassen-Spitzenverbandes lautet offenkundig: nein. Und das ist schockierend, muss aufrütteln. Wenn die Rede davon ist, der Wandel zu einer verstärkten Sicherheitskultur sei "bestenfalls eingeleitet", dann bedeutet das ein glattes "mangelhaft". Dass die Bundesärztekammer die Lage günstiger beurteilt, überrascht nicht. Der Patient steht mittendrin, und ihn beschleichen ungute Gefühle. Wenigstens ist er im Durchschnitt aufgeklärter und in der Lage, sich besser zu informieren, als dies früher der Fall war. Größte öffentliche Aufmerksamkeit ist ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Fehler. Dennoch bleibt viel Unsicherheit. Das Fehlverhalten zivil- und gegebenenfalls auch strafrechtlich strikt geahndet werden muss, bedarf keiner Diskussion.
Quelle: Mitteilung vom 06.05.2014 Allgemeine Zeitung Mainz
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
Aufrüttelnd / Kommentar zu Behandlungsfehlern
Mainz (ots) - Die Zahl ärztlicher Fehler liege im Promillebereich, sagt der Präsident der Bundesärztekammer. Recht hat er. Aber das ist absolut kein Trost für alle, die nach einer falschen Behandlung unter gravierenden Folgen leiden. Jeder Behandlungsfehler ist einer zu viel; zugleich muss der Mensch als solcher akzeptieren, dass seine Spezies zu völliger Fehlerfreiheit nicht in der Lage ist. Diese Situation mag makaber erscheinen, bleibt aber wohl noch lange irreversibel. Hinzu kommt eine Besonderheit der Medizin. Fehler in diesem Feld haben sehr oft unmittelbare dramatische Konsequenzen für die Gesundheit eines Menschen, führen nicht selten zum Tod. Die Verantwortung des Arztes ist also eine ganz besondere. Entscheidend ist nun, wie dieser Verantwortung nachgekommen wird. Anders formuliert: Wird in deutschen Praxen und Kliniken unter Aufbietung aller zur Verfügung stehender Kräfte alles getan, um Fehler zu vermeiden? Die Antwort des Krankenkassen-Spitzenverbandes lautet offenkundig: nein. Und das ist schockierend, muss aufrütteln. Wenn die Rede davon ist, der Wandel zu einer verstärkten Sicherheitskultur sei "bestenfalls eingeleitet", dann bedeutet das ein glattes "mangelhaft". Dass die Bundesärztekammer die Lage günstiger beurteilt, überrascht nicht. Der Patient steht mittendrin, und ihn beschleichen ungute Gefühle. Wenigstens ist er im Durchschnitt aufgeklärter und in der Lage, sich besser zu informieren, als dies früher der Fall war. Größte öffentliche Aufmerksamkeit ist ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Fehler. Dennoch bleibt viel Unsicherheit. Das Fehlverhalten zivil- und gegebenenfalls auch strafrechtlich strikt geahndet werden muss, bedarf keiner Diskussion.
Quelle: Mitteilung vom 06.05.2014 Allgemeine Zeitung Mainz
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
Behandlungsfehler: Mehr Beschwerden, weniger bestätigte Fäll
Behandlungsfehler: Mehr Beschwerden, weniger bestätigte Fälle
Die Zahl der Behandlungsfehler in Deutschland ist gesunken - und das, obwohl mehr Verdachtsfälle gemeldet worden sind.
Der Umgang mit Kunstfehlern fällt offenbar noch vielen schwer, wie die Reaktionen auf die Zahlen zeigen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=860 ... sen&n=3453
Die Zahl der Behandlungsfehler in Deutschland ist gesunken - und das, obwohl mehr Verdachtsfälle gemeldet worden sind.
Der Umgang mit Kunstfehlern fällt offenbar noch vielen schwer, wie die Reaktionen auf die Zahlen zeigen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=860 ... sen&n=3453
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- Beiträge: 25258
- Registriert: 18.05.2003, 23:13
Re: Behandlungsfehler: MDK Begutachtungsstatistik 2013
Siehe auch den TV-Tipp:
betrifft: Wenn Ärzte Fehler machen
Wie sicher bin ich im Krankenhaus?
>>> viewtopic.php?f=7&t=20413
betrifft: Wenn Ärzte Fehler machen
Wie sicher bin ich im Krankenhaus?
>>> viewtopic.php?f=7&t=20413
Patienten werden bei Ärztepfusch alleingelassen
Patienten werden bei Ärztepfusch alleingelassen
Für Opfer medizinischer Behandlungsfehler ist es sehr schwer, erfolgreich auf Schmerzensgeld und Schadenersatz zu klagen.
Denn das Gesetz schützt die Ärzte - nicht die Patienten.
Quelle: Die Welt
http://www.welt.de/finanzen/verbraucher ... assen.html
Für Opfer medizinischer Behandlungsfehler ist es sehr schwer, erfolgreich auf Schmerzensgeld und Schadenersatz zu klagen.
Denn das Gesetz schützt die Ärzte - nicht die Patienten.
Quelle: Die Welt
http://www.welt.de/finanzen/verbraucher ... assen.html
Kunstfehler: Patientenschützer fordern erneut Register
Kunstfehler: Patientenschützer fordern erneut Register
Rund 12.000 Beschwerden wegen möglicher Behandlungsfehler registrierten die Ärztekammern vergangenes Jahr.
Patientenschützer fordern ein nationales Register.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=863 ... ung&n=3549
Kunstfehler: Keiner hat alle Zahlen - und trotzdem sind sie aussagekräftig
Die am Montag vorgestellte Kunstfehlerstatistik 2013 der Bundesärztekammer hat die Diskussion um ein bundesweit
einheitliches Fehlerregister neu entfacht.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=863 ... ung&n=3553
Rund 12.000 Beschwerden wegen möglicher Behandlungsfehler registrierten die Ärztekammern vergangenes Jahr.
Patientenschützer fordern ein nationales Register.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=863 ... ung&n=3549
Kunstfehler: Keiner hat alle Zahlen - und trotzdem sind sie aussagekräftig
Die am Montag vorgestellte Kunstfehlerstatistik 2013 der Bundesärztekammer hat die Diskussion um ein bundesweit
einheitliches Fehlerregister neu entfacht.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=863 ... ung&n=3553
APS fordert: Behandlungsfehler weiter reduzieren
APS fordert: Behandlungsfehler weiter reduzieren
Statistiken vermehrt zur Ursachenanalyse nutzen
Berlin – Die aktuellen Zahlen der Bundesärztekammer zu den von Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen anerkannten Behandlungsfehlern in Deutschland zeigen, dass diese seit Jahren konstant bleiben. Das ist aus Sicht des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) zwar eine gute Nachricht – zumal vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und steigender Behandlungsfälle eine Zunahme zu befürchten war. Eine weitere Verbesserung sei aber nur möglich, wenn nicht nur die Zahlen in einer Statistik erhoben werden, sondern auch eine Ursachenanalyse erfolge.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit nimmt damit Stellung zu den am 23. Juni 2014 veröffentlichten Zahlen der Bundesärztekammer. Danach hatten die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern im Jahr 2013 in 1864 von 7922 eingegangenen Behandlungsfehlervorwürfe einen Behandlungsfehler konstatiert. „Wir begrüßen die Anstrengungen der Ärztekammern zu mehr Patientensicherheit und die jährlich veröffentlichten Zahlen sind immer ein guter Orientierungspunkt, der uns zeigt, ob sich die Situation verbessert oder verschlechtert“, lobt Professor Dr. med. Hartmut Siebert aus dem Vorstand des APS. Erfreulich sei, dass sich die Situation nicht zu verschlechtern scheine, so Siebert weiter. Die Zahlen sind nach Einschätzung des stellvertretenden APS-Vorsitzenden jedoch nur bedingt für eine Ursachenanalyse verwendbar. „Wir erhalten Angaben über die Häufigkeiten, die medizinischen Disziplinen und die jeweiligen Bereiche, aber nicht darüber, was konkret falsch gelaufen ist“, kritisiert auch Hardy Müller, ebenfalls aus dem APS-Vorstand.
In anderen Bereichen, etwa im Straßenverkehr oder in der Luftfahrt, würden regelmäßig Ursachenanalysen nach Unfällen durchgeführt. Dass dies in der Medizin nicht geschehe, führt Hartmut Siebert darauf zurück, dass in Deutschland verschiedene Institutionen unabhängig voneinander Daten zur Patientensicherheit sammeln würden. Neben den Schlichtungs- und Gutachtenstellen der Ärztekammern seien dies die Medizinischen Dienste der Krankenkassen, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer und das Robert Koch-Institut. „Auch Haftpflichtversicherer oder die mit Haftungsfällen befassten Richter verfügen in Deutschland über Daten zu Behandlungsfehlern, die nirgends zusammengeführt werden“, sagt Müller: „Wir fordern die Publikation von vergleichbaren Kerndatensätzen, damit die Informationen zur Patientensicherheit aus allen Bereichen gemeinsam analysiert und bewertet werden können.“ Nur bei Berücksichtigung der verschiedenen Datenquellen könnte erkannt werden, welche Behandlungsfehler beispielsweise beim Gelenkersatz gemacht werden, wo sich die Folgen erst nach Jahren zeigen.
Das APS verweist hier auf konkrete Projekte, die helfen, die Sicherheitskultur in Kliniken und Praxen zu verbessern. So wurde aufgrund einer differenzierten Analyse der Ursachen von Behandlungsfehlern in der Geburtshilfe ein Simulationstraining für das Kreißsaalteam entwickelt, das nach einem Testlauf an zehn Kliniken in Bayern inzwischen flächendeckend angeboten wird. Dieses Projekt verdeutlicht, so die APS-Vorsitzende Hedwig François-Kettner, die Empfehlungen des APS an derartige Erhebungen: Behandlungsfehler nicht nur zu zählen, sondern um eine durchaus aufwändigen Ursachenanalyse zu erweitern, um konkrete Maßnahmen zur Vermeidung zu entwickeln.
Ein anderes Projekt sind sogenannte Standard Operating Procedures (SOPs), die die APS-Vorsitzende Hedwig François-Kettner nicht nur für den Pflegebereich vorschlägt. Dabei werden für fehleranfällige Handlungen, wie etwa die Austeilung von Medikamenten oder die sichere Patientenidentifikation, Checklisten und Handlungsempfehlungen erarbeitet, an denen sich das Personal orientieren kann.
„Die SOPs geben den Patienten die Sicherheit, eine fehlerfreie Pflege auf hohem Niveau zu erhalten“, sagt die langjährige Pflegedirektorin der Charité-Universitätsmedizin Berlin: „Dem Personal zeigen die SOPs häufig, wo sie ihre Arbeit rationaler gestalten könnten und wo sich unnötige Tätigkeiten oder Doppelarbeit vermeiden lässt.“ Jedoch, so mahnt, François-Kettner, sei eine angemessene Personalausstattung für eine sichere Patientenbehandlung unabdingbare Voraussetzung.
Quelle: Pressemitteilung vom 25.06.2014
Kontakt für Journalisten:
Dr. Adelheid Liebendörfer
Pressestelle Aktionsbündnis Patientensicherheit
Tel.: 0711 8931-173
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Statistiken vermehrt zur Ursachenanalyse nutzen
Berlin – Die aktuellen Zahlen der Bundesärztekammer zu den von Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen anerkannten Behandlungsfehlern in Deutschland zeigen, dass diese seit Jahren konstant bleiben. Das ist aus Sicht des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) zwar eine gute Nachricht – zumal vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und steigender Behandlungsfälle eine Zunahme zu befürchten war. Eine weitere Verbesserung sei aber nur möglich, wenn nicht nur die Zahlen in einer Statistik erhoben werden, sondern auch eine Ursachenanalyse erfolge.
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit nimmt damit Stellung zu den am 23. Juni 2014 veröffentlichten Zahlen der Bundesärztekammer. Danach hatten die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern im Jahr 2013 in 1864 von 7922 eingegangenen Behandlungsfehlervorwürfe einen Behandlungsfehler konstatiert. „Wir begrüßen die Anstrengungen der Ärztekammern zu mehr Patientensicherheit und die jährlich veröffentlichten Zahlen sind immer ein guter Orientierungspunkt, der uns zeigt, ob sich die Situation verbessert oder verschlechtert“, lobt Professor Dr. med. Hartmut Siebert aus dem Vorstand des APS. Erfreulich sei, dass sich die Situation nicht zu verschlechtern scheine, so Siebert weiter. Die Zahlen sind nach Einschätzung des stellvertretenden APS-Vorsitzenden jedoch nur bedingt für eine Ursachenanalyse verwendbar. „Wir erhalten Angaben über die Häufigkeiten, die medizinischen Disziplinen und die jeweiligen Bereiche, aber nicht darüber, was konkret falsch gelaufen ist“, kritisiert auch Hardy Müller, ebenfalls aus dem APS-Vorstand.
In anderen Bereichen, etwa im Straßenverkehr oder in der Luftfahrt, würden regelmäßig Ursachenanalysen nach Unfällen durchgeführt. Dass dies in der Medizin nicht geschehe, führt Hartmut Siebert darauf zurück, dass in Deutschland verschiedene Institutionen unabhängig voneinander Daten zur Patientensicherheit sammeln würden. Neben den Schlichtungs- und Gutachtenstellen der Ärztekammern seien dies die Medizinischen Dienste der Krankenkassen, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer und das Robert Koch-Institut. „Auch Haftpflichtversicherer oder die mit Haftungsfällen befassten Richter verfügen in Deutschland über Daten zu Behandlungsfehlern, die nirgends zusammengeführt werden“, sagt Müller: „Wir fordern die Publikation von vergleichbaren Kerndatensätzen, damit die Informationen zur Patientensicherheit aus allen Bereichen gemeinsam analysiert und bewertet werden können.“ Nur bei Berücksichtigung der verschiedenen Datenquellen könnte erkannt werden, welche Behandlungsfehler beispielsweise beim Gelenkersatz gemacht werden, wo sich die Folgen erst nach Jahren zeigen.
Das APS verweist hier auf konkrete Projekte, die helfen, die Sicherheitskultur in Kliniken und Praxen zu verbessern. So wurde aufgrund einer differenzierten Analyse der Ursachen von Behandlungsfehlern in der Geburtshilfe ein Simulationstraining für das Kreißsaalteam entwickelt, das nach einem Testlauf an zehn Kliniken in Bayern inzwischen flächendeckend angeboten wird. Dieses Projekt verdeutlicht, so die APS-Vorsitzende Hedwig François-Kettner, die Empfehlungen des APS an derartige Erhebungen: Behandlungsfehler nicht nur zu zählen, sondern um eine durchaus aufwändigen Ursachenanalyse zu erweitern, um konkrete Maßnahmen zur Vermeidung zu entwickeln.
Ein anderes Projekt sind sogenannte Standard Operating Procedures (SOPs), die die APS-Vorsitzende Hedwig François-Kettner nicht nur für den Pflegebereich vorschlägt. Dabei werden für fehleranfällige Handlungen, wie etwa die Austeilung von Medikamenten oder die sichere Patientenidentifikation, Checklisten und Handlungsempfehlungen erarbeitet, an denen sich das Personal orientieren kann.
„Die SOPs geben den Patienten die Sicherheit, eine fehlerfreie Pflege auf hohem Niveau zu erhalten“, sagt die langjährige Pflegedirektorin der Charité-Universitätsmedizin Berlin: „Dem Personal zeigen die SOPs häufig, wo sie ihre Arbeit rationaler gestalten könnten und wo sich unnötige Tätigkeiten oder Doppelarbeit vermeiden lässt.“ Jedoch, so mahnt, François-Kettner, sei eine angemessene Personalausstattung für eine sichere Patientenbehandlung unabdingbare Voraussetzung.
Quelle: Pressemitteilung vom 25.06.2014
Kontakt für Journalisten:
Dr. Adelheid Liebendörfer
Pressestelle Aktionsbündnis Patientensicherheit
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Fax: 0711 8931-167
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Behandlungsfehler: Bemühungen um Transparenz
Dtsch Arztebl 2014; 111(26)
Gerst, Thomas; Richter-Kuhlmann, Eva A.
Behandlungsfehler: Bemühungen um Transparenz
http://www.aerzteblatt.de/archiv/160900 ... ransparenz
die Behandlungsfehlerstatistik 2013
http://www.bundesaerztekammer.de/downlo ... tellen.pdf
Gerst, Thomas; Richter-Kuhlmann, Eva A.
Behandlungsfehler: Bemühungen um Transparenz
http://www.aerzteblatt.de/archiv/160900 ... ransparenz
die Behandlungsfehlerstatistik 2013
http://www.bundesaerztekammer.de/downlo ... tellen.pdf
Stationäre Mortalität und Personalschlüssel korrelieren
Dtsch Arztebl 2014; 111(26)
Gerste, Ronald D.
Patientensicherheit: Stationäre Mortalität und Personalschlüssel korrelieren
http://www.aerzteblatt.de/archiv/160860 ... orrelieren
zur Summary der Studie
http://www.thelancet.com/journals/lance ... 8/fulltext
Gerste, Ronald D.
Patientensicherheit: Stationäre Mortalität und Personalschlüssel korrelieren
http://www.aerzteblatt.de/archiv/160860 ... orrelieren
zur Summary der Studie
http://www.thelancet.com/journals/lance ... 8/fulltext
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Behandlungsfehler: 77 Prozent wollen Hilfe von der Kasse
Ärzte Zeitung, 05.02.2015
Behandlungsfehler: 77 Prozent wollen Hilfe von der Kasse
Wenn sie vermuten, Opfer eines ärztlichen Behandlungsfehlers geworden zu sein, wünschen sich 77 Prozent der Menschen
Unterstützung durch die gesetzliche Krankenkasse. Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der AOK Nordwest
mit mehr als 1000 Teilnehmern. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ung&n=4021
Behandlungsfehler: 77 Prozent wollen Hilfe von der Kasse
Wenn sie vermuten, Opfer eines ärztlichen Behandlungsfehlers geworden zu sein, wünschen sich 77 Prozent der Menschen
Unterstützung durch die gesetzliche Krankenkasse. Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der AOK Nordwest
mit mehr als 1000 Teilnehmern. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ung&n=4021