Herr Schell hat Folgendes geschrieben
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ich habe für viele Aktivitäten Verständnis, die darauf abzielen, auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen und so Änderungen zu bewirken.
Seit Jahren wird mit unwirksamen Mitteln auf den Pflegenotstand aufmerksam gemacht. Warum? Weil die Politiker das sehr wohl zur Kenntnis genommen haben, aber nicht handeln wollen. Sie haben das in einem Ihrer Beiträge selbst kund getan. Dieses aufmerksam machen hat keine Änderungen bewirkt. Das sind die Fakten.
Für mich geht es nicht mehr um ein
aufmersam machen, sondern darum, Entscheidungen herbei zu führen.
Die Zeit des Redens und des Bittens muß vorbei sein, es muß gehandelt werden - jetzt!
Wenn, wie jetzt in MeckVopo 2.700 Pflegekräfte auf die Straße gehen und die Krankenkassen das immer noch ignorieren, dann muß m. E. zu anderen Mitteln gegriffen werden. Gehen in jedem Bundesland nur 2.700 Pflegekräfte auf die Straße, könnte das Aufsehen erregen - mehr aber auch nicht.
Wenn 2.700 Pflege in jedem Bundesland aber Dienst nach Vorschrift machen (SGB XI, §§ 11; 28, Abs. 4), alles, was dabei in der verfügbaren (bezahlten) Zeit nicht gemacht werden kann, liegen lassen, wird das
kein Aufsehen erregen,
sondern eine Veränderung mit sich bringen.
Sabrina Merck hat Folgendes geschrieben
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"Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse. Inhalt und Organisation der Leistungen haben eine humane und aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu gewährleisten." (§ 11 SGB XI)
Dem können Sie aber nicht gerecht werden, weil die fehlenden Personalkapazitäten eine gute Pflege im Sinne der o.a. Vorschrift nicht zulassen. Pflegekräfte müssen dann, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, ihren Arbeitgeber informieren, d.h. eine Überlastungsanzeige schreiben.
Jeder Arbeitgeber weiß, daß seine Mitarbeiter überlastet sind, dazu braucht es keiner Überlastungsanzeige. Ich denke, die sind das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben werden. Das zeigen tausende Überlastungsanzeigen, die bisher ignoriert wurden.
1. Da derzeit der Arbeitsmarkt restlos leer gefegt ist von Pflegefachkräften, wird sich jeder Arbeitgeber das gut überlegen müssen, ob er verdiente Mitarbeiter auf die Straße setzt, wenn sie Dienst nach Vorschrift machen.
2. Kein Arbeitsgericht wird auf der Seite des Arbeitgebers stehen, denke ich mir, wenn der Arbeitnehmer seinen Dienst innerhalb seiner Dienstzeit korrekt erfüllt hat (vielleicht sogar noch mit realen Uhrzeiten dokumentiert, die nachweisen, daß mehr einfach nicht drin war).
Ich denke, in der heutigen Situation haben die Arbeitnehmer das Ruder in der Hand. Sie bestimmen, ob der Karren weiter in den Dreck fährt oder endlich raus kommt. Ich glaube, ein klein wenig Mut zur Verantwortung tut jedem gut und wird unendlich vielen Menschen helfen - Pflegekräften genau so wie Pflegebedürftigen.
Packen wir es an
Johannes