Palliativversorgung - Kassen lassen Sterbende im Stich -

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Palliativversorgung - Kassen lassen Sterbende im Stich -

Beitrag von WernerSchell » 03.11.2008, 06:47

02.11.2008, 19.30 - 20.00 Uhr, WDR, Westpol

Wiederholung bei WDR am 03.11.2008, 13.30 - 14.00 Uhr

Thema u.a.:

Kassen lassen Sterbende im Stich

Todkranke erhalten immer noch nicht die medizinische Hilfe, die ihnen laut Gesetz zusteht. Obwohl sie seit April 2007 Anspruch auf eine palliativmedizinische Schmerzlinderung und Betreuung zu Hause haben, übernehmen die Kassen die Kosten häufig nicht. Den Patienten bleibt meist nur der Klageweg. Doch viele sterben, bevor sie ihr Recht erstreiten können.

Westpol im Netz
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Quelle: http://www.wdr.de/tv/westpol/
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Palliativversorgung - mangelhaft ?

Beitrag von WernerSchell » 05.11.2008, 07:54

Beiträge zum Thema u.a. in diesem Forum unter:

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung
viewtopic.php?t=9399&highlight=palliativ

Welthospiztag 2008 - Deutschland bleibt ein Entwicklungsland
viewtopic.php?t=10025&highlight=palliativ

Hospiz- & Palliative-Care-Versorgungsstudie
viewtopic.php?t=8321&highlight=palliativ

Palliativversorgung statt aktiver Sterbehilfe
viewtopic.php?t=7984&highlight=palliativ
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ambulante Sterbebegleitung in der Kritik

Beitrag von Presse » 14.11.2008, 15:01

Streit um den letzten Beistand - Umsetzung des Gesetzes zur ambulanten Sterbebegleitung in der Kritik

Seit April 2007 regelt in Deutschland ein Gesetz, dass jeder Todkranke das Recht auf professionelle Sterbebegleitung in den eigenen vier Wänden hat. Doch erst über ein Jahr später haben die Krankenkassen Vorschläge für die Umsetzung dargelegt. Sie stoßen auf erhebliche Kritik von Ärzten und Pflegeorganisationen. "Sie sind an vielen Stellen wenig konkret", bemängelt Dr. Thomas Schindler, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, in der "Apotheken Umschau". Der Fokus liege zu sehr auf der körperlichen Behandlung und Pflege. Alle Dimensionen des Menschseins sollten jedoch eine Rolle spielen. "Dabei steht eine gute Schmerztherapie gleichberechtigt neben der Berücksichtigung psychischer, sozialer und spiritueller Nöte", beschreibt Schindler die Anforderungen. Bernd Tews vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste bemängelt, dass die Krankenkassen zu hohe Anforderungen an die fachliche Qualifikation der Ärzte und Pfleger stellten. "Solche Pflegekräfte gibt es gegenwärtig kaum", betont er. Das Fehlen einer Übergangslösung beklagt auch der Deutsche Hospiz- und Palliativverband. Viele Patienten müssten deshalb ins Krankenhaus oder Hospiz, obwohl sie lieber zuhause betreut würden.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 11/2008 B liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.11.2008
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
http://www.gesundheitpro.de
http://www.wortundbildverlag.de

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

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Ambulante Palliativversorgung - Umsetzung !

Beitrag von Service » 19.11.2008, 12:33

Deutsche Hospiz Stiftung:
Der Rechtsanspruch Schwerstkranker auf ambulante Palliativversorgung muss endlich umgesetzt werden

Berlin. "Schwerstkranke und Sterbende warten immer noch auf die medizinische, pflegerische und psychosoziale Unterstützung, die ihnen laut Gesetz zusteht", mahnt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, anlässlich des heutigen Treffens von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mit Vertretern der Krankenkassen. Bei dem Gespräch geht es um die schleppende Umsetzung des bereits seit April 2007 bestehenden Rechtsanspruchs auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Offenbar um Kosten zu sparen zögern die Krankenkassen derzeit die Vertragsverhandlungen mit potenziellen Leistungserbringern hinaus. Ursprünglich sollten bereits 2007 80 Millionen Euro für die SAPV ausgegeben werden, für 2008 waren 130 Millionen veranschlagt. Tatsächlich geflossen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang allerdings erst 1,2 Millionen Euro. Um ihr Recht durchzusetzen und ambulante Palliativversorgung zu erhalten, müssen einige Patienten sogar den Klageweg beschreiten. "Das ist ein Skandal erster Güte", kommentiert Brysch. "Es wird allerhöchste Zeit, dass sich Frau Schmidt einschaltet und den Kassen Dampf macht."

Eine ausführliche Stellungnahme zur schleppenden Umsetzung der spezialisierten Palliativversorgung ist unter folgendem Link abrufbar:
http://www.hospize.de/docs/hib/Sonder_HIB_03_08.pdf

Quelle: Pressemitteilung 30-08 19. November 2008

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030/ 2 84 44 84 2 hartmann@hospize.de

WernerSchell
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Ambulante Palliativversorgung - Umsetzung !

Beitrag von WernerSchell » 19.11.2008, 12:37

Service hat geschrieben:Deutsche Hospiz Stiftung:
Um ihr Recht durchzusetzen und ambulante Palliativversorgung zu erhalten, müssen einige Patienten sogar den Klageweg beschreiten. "Das ist ein Skandal erster Güte", kommentiert Brysch. "Es wird allerhöchste Zeit, dass sich Frau Schmidt einschaltet und den Kassen Dampf macht."
...
Ich stimme der Deutschen Hospiz Stiftung uneingeschränkt zu. Der würdelose Umgang mit Sterbenden muss beendet werden, und zwar schnell.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Kassen verzögern bessere Palliativversorgung

Beitrag von Presse » 20.11.2008, 07:54

Hospiz-Stiftung:
Kassen verzögern bessere Palliativversorgung
Mittwoch, 19. November 2008

Berlin – Die Krankenkassen verzögern nach Angaben der Deutschen Hospiz Stiftung die Umsetzung des seit April 2007 bestehenden Rechtsanspruchs auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Schwerstkranke und Sterbende warteten immer noch auf die medizinische, pflegerische und psychosoziale Unterstützung, die ihnen laut Gesetz zustehe .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34450

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Palliativversorgung - Kassen lassen Sterbende im Stich -

Beitrag von PflegeCologne » 22.11.2008, 16:16

WernerSchell hat geschrieben: .... Kassen lassen Sterbende im Stich ...
Der Gesetzgeber hat viele Regelungen getroffen, nach denen die sog. Selbstverwaltungsorgane Einzelheiten gestalten sollen / müssen. M.E. ist die Politik gefordert sicherzustellen, dass diese Organe auch spuren. Es ist doch ein Unding, dass Schmerzpatienten um die notwendige Schmerzmedikation vor Gericht kämpfen müssen und das Ende des Prozesses nicht mehr erleben. Das ist skandalös.
Das muss deutlich gemacht werden. Wo sind die Medien? Statt Börsenkurse jeden Tag aufs Neue präsentieren, die säumigen Kassen vorstellen!!

PflegeCologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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SAPV - Erweiterung des gesetzlichen Anspruches

Beitrag von Presse » 19.12.2008, 17:22

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung auch in Einrichtungen der Eingliederungs-, Kinder- und Jugendhilfe möglich

Bundestag beschließt Erweiterung des gesetzlichen Anspruches

Der Bundestag hat in seiner gestrigen Sitzung die gesetzliche Änderung des § 37 b SGB V zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) beschlossen. Damit kann die Leistung ab sofort sowohl in der vertrauten Umgebung des häuslichen und familiären Bereiches als auch beispielsweise in Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe erbracht werden.

Bisher sah der gesetzliche Anspruch die Leistungserbringung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung im Bereich der häuslichen Umgebung sowie in stationären Einrichtungen gemäß § 72 SGB XI vor. Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe wurden hierbei nicht ausdrücklich durch das Gesetz benannt.

Dies gab Anlass zur Befürchtung, dass die Krankenkassen Kosten für SAPV-Leistungen, wenn diese in anderen Einrichtungen wie z.B. der Behindertenhilfe oder der Kinder- und Jugendhilfe erbracht wurden, nicht übernehmen würden. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte deshalb einen entsprechenden Änderungsantrag gestellt.

"Der bpa, der bundesweit über 6.000 Pflegeeinrichtungen vertritt, zu denen zahlreiche Behinderten- sowie Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen zählen, begrüßt die gesetzliche Klarstellung ausdrücklich. Die explizite Berücksichtung der Einrichtungen der Eingliederungs-, Kinder- und Jugendhilfe vermeidet Kostenstreitigkeiten und erleichtert somit die Arbeit in der Praxis", sagt bpa-Geschäftsführer Bernd Tews. "Dass einzelne Einrichtungen im Gesetzestext nicht explizit genannt wurden, darf ihnen nicht zum Nachteil gereichen", so Tews weiter.

Die Änderung des § 37 b SGB V wird im Februar 2009 vom Bundesrat abschließend beraten und tritt nach der entsprechenden Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft.

Der gesetzliche Anspruch ist damit präzisiert. Allerdings fehlt es noch immer an Verträgen mit den Krankenkassen, die es Ärzten und Pflegediensten ermöglichen, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung in der Praxis tatsächlich zu erbringen. "Solange keine entsprechenden Verträge nach § 132 d SGB V zur Erbringung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung geschlossen werden, kommt die Leistung auch nicht bei den Patienten an - weder im häuslichen Bereich oder in Pflegeheimen noch in den Einrichtungen der Eingliederungs,- Kinder- und Jugendhilfe. Insofern sind nun die Kassen gefragt, den gesetzlichen Anspruch endlich umzusetzen", fordert bpa-Geschäftsführer Bernd Tews.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60

Quelle: Pressemitteilung vom 19.12.2008
- Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Bundesgeschäftsstelle:
Friedrichstraße 148
10117 Berlin
Telefon: (030) 30 87 88 - 60
Telefax: (030) 30 87 88 - 89
E-Mail: bund@bpa.de

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Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung

Beitrag von Presse » 08.01.2009, 08:02

Sozialministerin Ross-Luttmann: „Sterben muss in Würde möglich sein“
„Niedersächsische Koordinierungs- und Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung“ startet


HANNOVER. "Wir treten dafür ein, dass Menschen an der Hand anderer sterben und nicht durch die Hand anderer. Sterben muss in Würde möglich sein. Die palliativmedizinische, palliativpflegerische und hospizliche Versorgung und Betreuung schwerstkranker sterbender Menschen ist der positive Gegenentwurf zu einem Ruf nach aktiver Sterbehilfe" sagte Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann.

Mit der Errichtung der "Niedersächsischen Koordinierungs- und Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung" schafft das Land Niedersachsen eine zentrale Stelle für die Weiterentwicklung der Hospizarbeit und Palliativversorgung.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes sind in den letzten Jahren bereits 28 Palliativstützpunkte als Netzwerke der örtlichen Leistungserbringer der Hospizarbeit und Palliativversorgung entstanden. Eine flächendeckende Errichtung solcher Palliativstützpunkte ist damit nahezu erreicht. "Die nachhaltige Weiterentwicklung der Hospizarbeit und Palliativversorgung in Niedersachsen bleibt ein zentrales Anliegen der Landesregierung", so Mechthild Ross-Luttmann.

Die "Niedersächsische Koordinierungs- und Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung" wird vor allem folgende Funktionen wahrnehmen:

• Bindeglied zwischen dem Niedersächsischen Sozialministerium und der Hospizarbeit und Palliativversorgung in ihrer Gesamtheit

• Unterstützung und Beratung der Landesregierung in Fragen der weiteren Entwicklung der Hospizarbeit und Palliativversorgung

• Unterstützung beim Aufbau neuer Initiativen im haupt- und ehrenamtlichen Bereich der Hospizarbeit und Palliativversorgung

• Mitwirkung bei der Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung als neuer Leistung der gesetzlichen Krankenkassen auf Landesebene

• Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die haupt- oder ehrenamtlich mit der Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Menschen befasst sind

Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus wird die neugeschaffene Zentralstelle leiten. Als ärztlicher Direktor des Klinikums St. Georg GmbH – Krankenhaus St. Raphael – in Ostercappeln hat er dort bereits vor einigen Jahren die Bewegung "Spes Viva" ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, die Situation schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen sowohl im Krankenhaus als auch in der ambulanten Vernetzung zu verbessern.

Das Büro der "Niedersächsischen Koordinierungs- und Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung" ist in den Räumen des Landkreises Osnabrück untergebracht. Ab dem 5. Januar 2009 ist es unter der Telefonnummer 0541-5018000 zu erreichen.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.1.2009
http://www.ms.niedersachsen.de/master/C ... _I674.html

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Mangelnde Versorgung Sterbender mit Palliativmedizin

Beitrag von Service » 21.01.2009, 15:22

KAUCH:
Mangelnde Versorgung Sterbender
mit Palliativmedizin wird zum
Ärgernis


BERLIN. Zur heutigen Beratung im Gesundheitsausschuss des Deutschen
Bundestages über die Versorgung sterbender Patienten mit leidmindernder
Palliativmedizin erklärt der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für
Palliativmedizin, Michael KAUCH:

Die heutige Expertenbefragung im Gesundheitsausschuss hat die mangelnde
Umsetzung der leidmindernden Palliativmedizin klar gezeigt - fast zwei Jahre
nachdem der Deutsche Bundestag den Rechtsanspruch auf spezialisierte
Palliativmedizin beschlossen hat. Bisher wurde nur ein einziger Vertrag
zwischen Kassen und Leistungserbringern auf der neuen Rechtsgrundlage
geschlossen. Als Gründe für die Verzögerung wurden die Notwendigkeit
individueller Verträge sowie Probleme bei der Abrechnung von Medikamenten
außerhalb der Budgets angeführt bis hin zu fehlenden Formularen und
Kontierungen.

Aus Sicht der FDP-Bundestagsfraktion ist dieser Zustand nicht hinnehmbar.
Die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen muss endlich engagierter handeln.
Wenn auch im Laufe dieses Jahres keine flächendeckende Versorgung mit
spezialisierter Palliativmedizin erreicht wird, dann ist der Gesetzgeber in
der Pflicht, die von ihm geschaffenen Rechtsgrundlagen zu überprüfen. Denn
ein Gesetz, das keine Wirkung in der Praxis zeigt, ist kein gutes Gesetz.
Maßstab ist eine reale Verbesserung der Versorgungssituation sterbender
Menschen.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.1.2009
---
Dr. Christoph Steegmans
Pressesprecher und
Leiter der Fraktions-Pressestelle
Tel. 030/227 52388
Fax. 030/227 56778
Steegmans@fdp-bundestag.de

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Mangelnde Versorgung Sterbender mit Palliativmedizin

Beitrag von Rob Hüser » 22.01.2009, 07:11

Service hat geschrieben: .... Mangelnde Versorgung Sterbender mit Palliativmedizin wird zum Ärgernis ....


Hallo,
die Situation Sterbender, seit Jahren diskutiert, ist nicht nur ein Ärgnernis, es ist ein Skandal. Der Gesetzgeber hat gute Regelungen auf den Weg gebracht, und einige (Institutionen) blocken ab. Das ist einfach nicht hinnehmbar und bedarf sofortiger Folgerungen. Wo sind die Politiker, die sonst ständig für werbewirksame Sprechblasen sorgen?
MfG
Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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Kassen behindern die Palliativversorgung - TV 29.01.09

Beitrag von WernerSchell » 27.01.2009, 15:19

29.01.2009 um 22:00 Uhr, ARD, MONITOR im Ersten:

U.a.. mit dem Beitrag:
Unnötige Qualen - Wie die Kassen die Palliativversorgung behindern

Alle Sendetermine 2009:
http://www.wdr.de/tv/monitor//die_sendu ... index.php5

Und hier geht's zur Homepage von MONITOR:
http://www.monitor.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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... spezielle ambulante Palliativversorgung

Beitrag von Presse » 29.01.2009, 19:19

Barmer bietet spezielle ambulante Palliativversorgung an
Donnerstag, 29. Januar 2009

Wuppertal – Eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) will die Barmer Ersatzkasse etablieren. Die Leistung umfasst unter anderem eine besondere psychosoziale Betreuung, eine komplexe Schmerztherapie sowie die medizinische Versorgung in Krisensituationen der Patienten. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35232

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Patientenversorgung katastrophal

Beitrag von Service » 02.02.2009, 07:40

Katastrophaler Pflegenotstand überall - dramatischer als bisher bekannt

Kliniken haben viel zu wenig Pflegepersonal
Berlin - Der Pflegenotstand in Krankenhäusern sei „sehr viel dramatischer als in der Bevölkerung bekannt". Das geht aus einer anonymen Umfrage unter 2000 Krankenschwestern und Pflegern im Auftrag des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe hervor. Der Verband spricht von „katastrophalen Ergebnissen". 82,5 Prozent der Befragten beklagen Personalmangel in ihrer Abteilung. Fast die Hälfte würde dort eigene Angehörige oder Bekannte nicht versorgt haben wollen. Experten zufolge fehlen bereits 70.000 Kräfte.
Der Tagesspiegel widmet diesem Thema seinen „Aufmachertitel" am 31.1.: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Tite ... 92,2719658

Kommentar: Sind wir kollektive Verdrängungskünstler?
Wie ist es nur möglich, dass wir für eine Operation sehr wohl wissen wollen, wie es um die Qualität des Chirurgen steht - dass wir nach der anschließenden Intensivpflege, die maßgeblich für die Genesung ist, aber nicht fragen. Ähnlich wie bei den Altenheimen: Wir wollen die weitgehende Misere dort lieber kollektiv verdrängen. Eine „Pflege- und Geriatrielobby" für unsere letzten Lebensjahre kommt erst mühsam in Gang - obwohl der Anteil langwieriger chronischer Erkrankungen gravierend zunimmt und quasi zum Regelfall wird.

Als in den lezten Jahren erfolgreicher erwiesen hat sich die Lobby für Sterbende und für Hospizarbeit, die sich mit der Sondersituation der letzten Lebenswochen und -tage (i.d.R. todkranker Krebspatienten) befasst. Allerdings scheint man hier auch durch die konkreten Suizidhilfe-Fälle von Roger Kusch immer noch nicht begriffen zu haben, dass für diese die Angst vor dem Pflegeheim maßgeblich waren. Natürlich brauchen wir alternative Angebote für freiwillensfähige alte Menschen, die aus dem Leben scheiden wollen. Aber die zu entwickelnde Hospizarbeit wird dazu kein wirksamer „Gegenpol" (s.u.) sein können. Wir wollen doch ehrlich und glaubwürdig bleiben und gerade in der Sterbebegleitungsbewegung auch unsere eigenen Grenzen anerkennen.

Krankenhauspflege z. B. von Intensivpatienten und die palliative Sterbepflege schlagen zurecht Alarm. Darüber hinaus gibt es ein weiteres Ringen im Rahmen des bestehenden Finanzvolumens: Zwischen Pflegebedürftigen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Dazu wurde ebenalls in dieser Woche von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ein neues Konzept zur Messung der Pflegebedürftigkeit vorgestellt. Es will endlich Schluss machen mit der Pflege im Minutentakt und soll den Demenzkranken zugute kommen.

Ja, darauf haben wir dringend gewartet und gefordert, dass die starren Pflegestufen aufgehoben werden. Aber: Mehr Geld soll es insgesamt - erst einmal - nicht geben.

Warum eigentlich nicht über ein Konjunkturpaket? Kann denn das „Argument" der knappen Ressourcen heutzutage glaubhaft von der Politik vorgebracht werden? Erscheint die Ankurbelung von erlahmter Nachfrage nach dem „goldenen Kalb" Autos (bei übersättigtem Markt!) wirklich sinnvoller als die Befriedigung dringend benötigter Arbeitsplätze im Gesundheitswesen? Die Pflege ist - mit derzeit ca. 1,2 Millionen Arbeitnehmer/innen - nachweislich der „Jobmotor" mit Zukunft. Vielleicht ein vorgezogenes Wahlkampfthema?

Jedenfalls: Fragen Sie doch vor einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt demnächst auch einmal, wie es denn dort mit der Pflegequalität steht ...
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Meldungen der letzten Woche
Abschied von der Minutenpflege - aber nicht mehr Geld

<< BERLIN taz Darauf warten viele pflegende Angehörige: Bundesgesundheitsministerium Ulla Schmidt (SPD) legte am Donnerstag ein neues Konzept zur Messung der Pflegebedürftigkeit vor. .... Nicht mehr der zeitliche Aufwand fürs Putzen oder Anziehen darf mehr der Gradmesser für Pflegebedürftigkeit sein, sondern das Ausmaß der Selbstständigkeit. ...

Wie steht es um das Gedächtnis und die Kommunikationsfähigkeit des zu Pflegenden? Kann er oder sie sich ankleiden, essen und trinken, soziale Kontakte aufrechterhalten und einen Haushalt führen?
"Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff stellt einen Paradigmenwechsel dar", urteilte ... Jürgen Gohde vom Kuratorium Deutsche Altershilfe. Die Gesundheitsministerin ergänzte, die Entwicklung gehe "weg von ,Minutenbetreuung', hin zu ganzheitlicher Betreuung".
Doch noch ist es nicht soweit. ... Einen Gesetzentwurf werde sie bis zur Bundestagswahl Ende September jedoch nicht mehr einbringen, erklärte Schmidt. ... Teurer als bisher wird die Pflege auf alle Fälle. >>

Quelle und mehr:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... tenpflege/
Siehe auch: http://nachrichten.rp-online.de/article ... anke/27953

„Runder Tisch Palliativmedizin" plant Charta

In der vergangenen Woche wurde - wie angekündigt - ein „Runder Tisch Palliativmedizin" gegründet. Und zwar gemeinsam von der Bundesärztekammer (BÄK), der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und dem Deutschen Hospiz- und Palliativerband (DHPV) gegründet. Geplant ist eine nationale „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen". Diese soll, wie der Hauptgeschäftsführer der BÄK, Christoph Fuchs, bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag sagte, vor allem eins: „ ...ein wirksamer Gegenpol zu den Angeboten für einen assistierten Suizid werden".
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35211

Richtlinie zur ambulanten Palliativversorgung wird immer noch nicht umgesetzt

Michael Kauch (FDP): Mangelnde Umsetzung der gesetzlichen Palliativrichtlinie wird zum Ärgernis. Quelle Pressemitteilung vom 21.1.:
http://www.fdp-fraktion.de/webcom/show_ ... is-/i.html

Quelle: Mitteilung vom 1.2.2009
http://www.patientenverfuegung.de.

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Kassen verzögern SAPV-Einführung

Beitrag von Presse » 04.02.2009, 07:39

Ärzte Zeitung, 04.02.2009

Ministerium: Kassen verzögern SAPV-Einführung

BERLIN (ble). Die bislang kaum erfolgte Einführung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in die Regelversorgung ist nach Ansicht des Bundesgesundheitsministeriums auf das zögerliche Verhalten der Kassen zurückzuführen.
...(mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=531237

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