Jeder zehnte Heimbewohner fixiert - skandalös

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Jeder zehnte Heimbewohner fixiert - skandalös

Beitrag von WernerSchell » 06.08.2015, 06:38

Zitat der Woche:
"Wenn immer noch mehr als jeder zehnte Heimbewohner fixiert wird, ist das skandalös.
Bei uns in den Einrichtungen liegen wir bei zwei Prozent."

Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer der Sozialholding der Stadt Mönchengladbach,
in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung über die Ergebnisse des jüngst erschienenen
Qualítätsberichts des MDS.

Quelle: "CAREkonkret", Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege (30.04.2015)
Weitere Informationen unter:
viewtopic.php?f=4&t=20865 /
viewtopic.php?f=2&t=20662&p=86058#p86058

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+++
Anmerkung der Moderation:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk konnte beim Pflegeministerium NRW abklären, dass auch absenkbare Betten, die vielfach eine Fixierung vermeiden helfen, finanziell gefördert werden können. Ausreden der Heimträger, es sei kein Geld für solche Maßnahmen vorhanden, können nun nicht mehr gelten. - Werner Schell
Näheres sieh unter > viewtopic.php?f=4&t=21025
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Jeder zehnte Heimbewohner fixiert - skandalös

Beitrag von WernerSchell » 14.08.2015, 06:11

Huml wirbt für Verzicht auf unnötige Fixierungen in der Pflege - Bayerns Pflegeministerin: DVD stellt Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen vor

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml wirbt dafür, die Freiheit Pflegebedürftiger zu wahren. Huml betonte am Montag: "Bis zu zehn Prozent der Bewohner in deutschen Pflegeheimen werden täglich körpernah fixiert. Grund dafür ist häufig die Sorge vor Stürzen. Es gibt aber oft sinnvolle Alternativen zu solchen freiheitsentziehenden Maßnahmen."
Wichtige Informationen zu diesem Thema bietet eine DVD mit Broschüre des Bayerischen Pflegeministeriums mit dem Titel "Eure Sorge fesselt mich". Sie enthält Anregungen für Pflegekräfte und Angehörige, wie zum Beispiel Bettgitter und Bauchgurte vermieden werden können.
Huml erläuterte: "Es ist eine immense Belastung, zum Beispiel einen Menschen zu betreuen, der unruhig ist und zum Weglaufen neigt. Gerade Menschen, die an kognitiven Einschränkungen leiden, fehlt aber für eigentlich fürsorglich gemeinte Maßnahmen die Einsichtsfähigkeit. Damit kann Angst ausgelöst werden, die die Unruhe verstärkt und einen Teufelskreis in Gang setzt."
Die Ministerin fügte hinzu: "Freiheitsentziehende Maßnahmen können letztlich sogar das Verletzungsrisiko erhöhen. Wir wollen dazu beitragen, Fixierungen auf ein unumgängliches Minimum zu reduzieren. Wichtig sind regelmäßige Betreuungs- und Beschäftigungsangebote, die den Tag strukturieren, dadurch Sicherheit vermitteln und die Mobilität stärken - wie zum Beispiel Kraft- und Balancetraining."
Huml unterstrich: "Auch der Einsatz von Niederflurbetten kann helfen, freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden. Klar ist: Nicht jeder Sturz lässt sich verhindern. Daher ist die Verwendung von Protektoren hilfreich, um das Risiko von Sturzfolgen zu reduzieren."


Den Link zur DVD finden Sie im Internet unter:
http://www.bestellen.bayern.de/shoplink ... ge_002.htm

Quelle: Pressemitteilung vom 10.08.2015
Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
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Nachtwache statt Fixierung

Beitrag von WernerSchell » 17.10.2015, 07:01

Bild - Bild

Bedarf ein Pflegebedürftiger aufgrund psychischer Erkrankungen mit massiven Verhaltensauffälligkeiten einer nächtlichen 1:1-Betreuung um Selbst- bzw. Fremdgefährdungen zu verhindern, kann dies eine vom Sozialhilfeträger neben den sonstigen Kosten der Pflege zusätzlich zu tragende "Hilfe für andere Verrichtungen" gemäß § 61 Abs. 1 Satz 2 dritte Alternative SGB XII darstellen (Leitsatz).

Urteil des Landessozialgerichts (LSG) Baden-Württemberg vom 08.07.2015 - Az. L 2 SO 1431/13 -

Die Urteilsschrift liegt hier vor.
Siehe auch die Bewertung unter > http://www.sozialrecht-in-freiburg.de/ Dort wird u.a. ausgeführt, dass dem Urteil eine weitreichende menschenrechtliche Bedeutung zukommt. U.a. heißt es: " Im Kern geht es in diesem Verfahren damit um die Frage, ob Menschen mit Behinderung unter bestimmten Voraussetzungen einen schweren Eingriff (wie das allnächtliche zwölfstündige Festbinden am Bett) erdulden müssen, oder ob sie einen Rechtsanspruch auf die Hilfen haben, die einen solchen Eingriff entbehrlich machen. Aus menschenrechtlicher Perspektive kann diese Frage nur so beantwortet werden, wie das LSG Stuttgart das nun getan hat."

Vgl. aber das Urteil des Bundessozialgerichts vom 25. September 2014 • Az. B 8 SO 8/13 R - in einer anderen Streitsache:
Quelle: https://openjur.de/u/749056.html
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Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM) - Zurückführung ...

Beitrag von WernerSchell » 28.01.2016, 07:45

Am 28.01.2016 bei Facebook gepostet:
Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM): Der Beschluss des Verwaltungsgerichts Würzburg vom 01.09.2014 – W 3 S 14.778 –, der sich mit der gebotenen Zurückführung FEM (z.B. Fixierungen) befasst, wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits in einer Pressemitteilung vom 08.10.2014 aufgegriffen > viewtopic.php?f=2&t=20662 - Inzwischen wurde geklärt, dass Investitionen in absenkbare Betten gefördert und in die Finanzplanungen der Heime eingefügt werden können. Es gibt, soweit hier überschaubar, auch vielfältige Anhaltspunkte dafür, dass die Pflegeeinrichtungen damit begonnen haben, FEM, soweit dies gerechtfertigt werden kann, deutlich zurückzuführen. Wie schon 2014 herausgestellt, sind Erörterungen über den „Werdenfelser Weg“ und das Einsetzen von Verfahrenspflegern völlig entbehrlich. - W.S. http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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Sendearmband - FEM ?

Beitrag von WernerSchell » 27.05.2016, 06:48

AG Garmisch-Partenkirchen:
Sendearmband, das beim Verlassen der Einrichtung Signal gibt, ist feM, wenn Bewohner ausnahmslos von der Fortsetzung seines Ausflugs abgehalten werden soll.
Allein das Anbringen eines Sendearmbands, das beim Verlassen der Einrichtung Signal gibt, erlaubt noch keine rechtliche Beurteilung als freiheitsentziehende Maßnahme, entscheidend ist vielmehr, welche mit dem Betreuer abgesprochene Reaktion darauf erfolgt.
Auch wenn die Planung darauf hinausläuft, dass der Bewohner nur durch Überredung dazu gebracht werden soll, umzukehren und in die Einrichtung zurückzukehren, handelt es sich um eine genehmigungsbedürftige Maßnahme, wenn klar ist, dass der Bewohner in jedem Fall von der Fortsetzung seines Ausflugs abgehalten werden soll.


Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen, Beschluss vom 25.05.2016, A XVII 398/13

Link zur Entscheidung
> http://werdenfelser-weg-original.de/amt ... vii-39813/

Quelle: http://werdenfelser-weg-original.de/ag- ... rden-soll/ - Mitteilung bei Facebook > https://www.facebook.com/profile.php?id ... 6&fref=ufi
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Mehr Freiheit wagen ...

Beitrag von WernerSchell » 27.05.2016, 07:20

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Am 27.05.2016 bei Facebook gepostet:
Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM) in der Pflege. "Eure Sorge fesselt mich", Film des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (rd. 20 Min.) sensibilisiert pflegende Angehörige und Personal in Pflegeeinrichtungen und stellt bewährte Alternativen zu FEM vor: > https://www.youtube.com/watch?v=0APRzj1HsNY - Eine weitere Filmdokumentation von Prof. Dr. Volker Großkopf (rd. 32 Min.) informiert ebenfalls zum Thema FEM, und zwar bei demenziell erkrankten Menschen: > https://www.youtube.com/watch?v=WJp6F24 ... ture=share
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk informiert seit Jahren umfänglich zum Thema FEM. Siehe u.a. die Beiträge
:
viewtopic.php?f=2&t=21046
viewtopic.php?f=2&t=20662
viewtopic.php?f=2&t=21136
viewtopic.php?f=2&t=17643
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Fixierungen zurückführen

Beitrag von WernerSchell » 23.06.2016, 06:42

Am 23.06.2016 bei Facebook gepostet:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wirbt seit vielen Jahren: Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM – z.B. Fixierungen)
- Zurückführung in den stationären Pflegeeinrichtungen dringend geboten!
> viewtopic.php?f=2&t=20662


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Pflegenotstand: schnelle Auflösung dringend !

Beitrag von WernerSchell » 01.07.2016, 06:28

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=21698

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Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 30.06.2016

In den Pflegeeinrichtungen besteht trotz einiger Reformschritte weiterhin ein Pflegenotstand
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk sieht sich erneut veranlasst, auf die dringend notwendige Verbesserung der Stellenschlüssel aufmerksam zu machen

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ), Regionalausgabe der Rheinischen Post, berichtet in ihrem Lokalteil Grevenbroich am 29.06.2016 über ein Seniorenheim und titelt: "Ausnahmeheim ohne Pflegenotstand". Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/gre ... -1.6082917

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Ohne auf die angesprochene Pflegeinrichtung näher einzugehen, ergibt sich:

Die Pflege-Rahmenbedingungen sind für die bundesdeutschen Pflegeeinrichtungen völlig unzureichend. Dies u.a. deshalb, weil die vorgegebenen Stellenschlüssel weit davon entfernt sind, dem wirklichen Bedarf an Pflegekräften gerecht zu werden. In § 11 SGB XI ist ausdrücklich herausgestellt, dass die Pflege in den Einrichtungen nach den aktuellen pflegewissenschaftlichen Standards zu erfolgen hat. Dazu hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ein umfangreiches Statement gefertigt und dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe beim Neusser Pflegetreff am 13.05.2014 übergeben. Downloadmöglichkeit unter > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf Das im Statement beschriebene Anliegen konnte anschließend am 08.07.2014 in einem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium in Bonn vertiefend erläutert werden. Beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 konnte dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe das Anliegen zur Auflösung des Pflegenotstandes dann nochmals verdeutlicht werden. Eine Filmdokumentation informiert: Kurzfassung > https://youtu.be/qbyHRxX9ikk - Langfassung > https://youtu.be/4cy5Ey-cBNg

Um den pflegerischen Anforderungen gerecht zu werden, müssen die Stellenschlüssel für alle Einrichtungen deutlich verbessert werden. Obwohl durch die Pflegestärkungsgesetze (PSG) I und II diesen Erfordernissen nicht Rechnung getragen worden ist, gibt es immerhin Regelungen in § 113c SGB XI, die für die Zeit nach 2020 ein einheitliches Personalbemessungssystem erwarten lassen. Bis dahin soll es Aufgabe der Ländergremien sein, auch mit Rücksicht auf die ab 01.01.2017 geltenden neuen Pflegegrade, die Stellensituation in den Pflegeeinrichtungen auf der Grundlage der Rahmenverträge (§ 75 SGB XI) zu verbessern. Insoweit hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk die Landessozial- und Pflegeministerien am 10.02. und 09.06.2016 angeschrieben und für entsprechende Initiativen geworben. > viewtopic.php?f=4&t=21511
- Beim Pflegetreff am 27.04.2014 wurde die Stellenproblematik erneut angesprochen. Ein Auszug aus der Filmdokumentation informiert: > youtu.be/LOnV_OY2j-A

Angesichts der Tatsache, dass die Stellenpläne der Einrichtungen an den Pflegestufen der BewohnerInnen auszurichten sind, kann es sein, dass kurzfristig eine personelle Unter- oder Überbesetzung eintritt. Bei einer geringen Überbesetzung gleich davon zu sprechen, es bestehe kein Pflegenotstand, ist aber völlig abwegig.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk muss mit Rücksicht auf die weiter ausstehenden Reformschritte zur bundesweiten Auflösung des Pflegenotstandes darauf aufmerksam machen, dass in allen Pflegeeinrichtungen unzureichende Stellenschlüssel daran hindern, eine wirklich gute bzw. angemessene Pflege und Betreuung der BewohnerInnen so zu gewährleisten, wie es allgemein erwartet wird. Die Pflege-Charta zeigt ergänzend zum SGB XI auf, wie die Pflege und Betreuung zu gestalten ist. Siehe insoweit > viewtopic.php?f=6&t=21674 Die unzureichenden Pflege - Rahmenbedingungen schließen natürlich nicht aus, dass sich Einrichtungen bzw. das zu knapp bemessene Personal mit allergrößten Anstrengungen bemühen, dem Versorgungsauftrag möglichst nahe zu kommen.

Unabhängig von diesen Stellenerwägungen macht Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk auch aktuell auf weitere Reformerfordernisse aufmerksam. Insoweit wurde am 29.06.2016 folgendes Statement vorgelegt:

Der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegte und vom Bundeskabinett am 28.06.2016 beschlossene Gesetzentwurf für ein PSG III bedarf einer grundlegenden Überarbeitung mit dem Ziel, kommunale Quartiershilfen mit finanzieller Förderung zu gestalten. Der Grundsatz "ambulant vor stationär" erfordert vor Ort - nahe bei den Menschen - umfangreiche Hilfe- und Unterstützungsstrukturen. Allein weitere Pflege - Beratungsstrukturen helfen nicht weiter. Insoweit sind bereits die Pflegekassen in der Pflicht. - Das BMG wurde daher am 27.06.2016 mit einer umfänglichen Zuschrift erneut um entsprechende Regelungen im geplanten PSG III gebeten. Siehe dazu die entsprechenden Texte unter > viewtopic.php?f=4&t=21444

Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
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Fixierungen zurückführen

Beitrag von WernerSchell » 11.07.2016, 07:35

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Rheinische Post vom 11. Juli 2016:
Leverkusen
Freiheitsentzug: Piraten empören Pflegeheime
Leverkusen. Die Piratenpartei will alle Maßnahmen, die die Bewegungsfreiheit einschränken, prüfen. Heime fürchten Populismus.
Von Peter Clement
Die Piratenpartei NRW will politischen Druck aufbauen, um die nach ihrer Auffassung überholte Praxis des Fixierens bestimmter Patienten "aus den Pflegeheimen zu verbannen". Auf dem Landesparteitag nahmen die Mitglieder einen entsprechenden Antrag jetzt nahezu ohne Gegenstimmen ins Wahlprogramm für die Landtagswahl 2017 auf.
In seiner Begründung argumentierte der Redner Oliver Ding mit Beispielen aus Leverkusen - und hat damit jetzt bei den Trägern der Pflegheime in der Stadt für Empörung gesorgt.
... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/nrw/staedte/lev ... -1.6110724
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Fixierungen zurückführen

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2016, 16:11

Die Rheinische Post berichtet in ihrer Ausgabe vom 15. Juli 2016:
Dorothee Schmitz - Freiheitsentzug? Heimgutachterin kritisiert Piraten
Leverkusen. Die erfahrene unabhängige Heimgutachterin geht im Interview mit den Vorwürfen der Partei zu Fixierungen ins Gericht.
Von Peter Clement
Leverkusen Dorothee Schmitz ist ehrenamtliche Gutachterin der Heimverzeichnis gGmbH. Sie verteilt grüne Haken - das bundesweit einzige Gütesiegel für Lebensqualität im Alter. Häuser, die es bekommen, bieten die "Wohlfühl-Faktoren", die bei der Suche nach einer geeigneten Einrichtung nie unterschätzt werden dürfen. Schmitz, die auch Fachkraft für barrierefreies Bauen ist, geht hart mit der Kritik der Piratenpartei an "freiheitsentziehenden Maßnahmen" in Leverkusener Altenheimen ins Gericht.
… (weiter lesen unter) …. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/lev ... -1.6121216

Zu diesem Bericht ergibt sich:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wirbt seit vielen Jahren: Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM – z.B. Fixierungen)
- Zurückführung in den stationären Pflegeeinrichtungen dringend geboten! - Siehe u.a. die Beiträge
:
viewtopic.php?f=2&t=21046
viewtopic.php?f=2&t=20662
viewtopic.php?f=2&t=21136
viewtopic.php?f=2&t=17643

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Unabhängig von der Debatte über die Zurückführung von Fixierungen ist vor allem wichtig zu wissen, dass die meisten sog. Pflegemängel mit den unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen zusammen hängen. Die Stellenschlüssel in den Pflegeeinrichtungen sind völlig unzureichend. Dazu hat Pro Pflege … nach jahrelangen Erörterungen, auch mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die zuständigen Länderministerien angeschrieben. Siehe unter > viewtopic.php?f=4&t=21511 Das Prinzip von "Ursache und Wirkung" muss Beachtunge finden.
Im Übrigen ist zu bemerken: Pflege-TÜV, Schulnoten für Pflegeheime, Infos zur Pflegegüte, Weiße Liste, Heimträgerbroschüren. Grüne Haken … usw. helfen den pflegebedürftigen Menschen bzw. den Angehörigen bei der Heimplatzsuche nicht wirklich weiter. > viewtopic.php?f=4&t=20899 Es werden in erster Linie gute und zuverlässige Informationen zur Pflege - Ergebnisqualität benötigt. Und die muss man z.Zt. in der Weise herausfinden, dass man sich Heime ganz gezielt und intensiv anschaut und vor Ort umfänglich Erkundigungen einzieht. Kritische Infos - auch zur Heimplatzsuche - > viewtopic.php?f=4&t=21661 - Im Übrigen muss der Staat die Pflege - Rahmenbedingungen für alle Einrichtungen so gestalten, dass stets eine gute und angemessene Pflege gewährleistet ist. Siehe insoweit u.a. die Pflege-Charta: > viewtopic.php?f=6&t=21674
Pro Pflege … steht der Rheinischen Post für weitere Informationen gerne zur Verfügung.
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FeM in den Pflegeeinrichtungen zurückführen !

Beitrag von WernerSchell » 18.07.2016, 06:44

Am 18.07.2016 bei Facebook gepostet:

Freiheitsentziehende Maßnahmen (feM) in den Pflegeeinrichtungen müssen, soweit möglich, zurückgeführt werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist im Zusammenwirken mit der hiesigen Heimaufsicht seit längerer Zeit intensiv um entsprechende Folgerungen bemüht. Darüber wurde bereits vor Jahren auch in der Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss informiert. Dass jetzt der "Werdenfelser Weg" irgendwelche Erfolgsmeldungen für sich verbucht, ist aus hiesiger Sicht weniger nachvollziehbar. Näheres ergibt sich aus einem Brief an die NGZ > viewtopic.php?f=2&t=20662&p=93318#p93318 - Werner Schell
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Freiheits­beschränkende Maßnahmen in vielen Behindertenheime

Beitrag von WernerSchell » 05.08.2016, 07:25

Deutsches Ärzteblatt:
Report: Freiheits­beschränkende Maßnahmen in vielen Behindertenheimen
In der Hälfte aller Heime für behinderte Kinder und Jugendliche in Bayern gibt es sogenannte „freiheitsbeschränkende Maßnahmen“.
Das geht aus einem Bericht hervor, den Sozialministerin Emilia Müller (CSU) heute ...
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rtenheimen

Freiheitsentziehende Maßnahmen bedürfen der gerichtlichen Überprüfung
https://www.aerzteblatt.de/archiv/13393 ... erpruefung
Alzheimer Gesellschaften fordern, Kranke weniger zu fixieren
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... u-fixieren
Pflegeheime: Weniger Gitter und Gurte
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... legeheimen

Anmerkung:
Forderungen nach weniger Fixierungen (feM) werden seit Jahren auch von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk erhoben.
Bei näherem Hinsehen wird man feststellen, dass sich auch bereits Zurückführungen ergeben haben. Es könnte mehr sein!
Dazu ist es aber auch erforderlich, nach "Ursache und Wirkung" vorzugehen und die Pflege-Rahmenbedingungen zu verbessern.
Seit Jahren wird bei der Versorgung von Patienten sowie behinderten und pflegebedürftigen Menschen von einem Pflegenotstand
gesprochen = unzureichende Stellenschlüssel für das Pflegepersonal. Verbesserungen sind insoweit aktuell nicht in Sicht.
Daher sollten nicht nur ständig isolierte Forderungen nach der Zurückführung von feM erhoben werden, sondern auch Einfluss genommen
werden auf die Verbesserung der personellen Zuwendungsmöglichkeiten durch mehr Personal.
Werner Schell
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Mehr Pflegekräfte und bessere Vergütungen ...

Beitrag von WernerSchell » 20.08.2016, 07:03

Am 19.08.2016 bei Facebook gepostet:
"Wir dürfen die Heime nicht schlechtreden. Es ist doch nichts Negatives, die letzte Zeit vor dem Tod an einem würdigen Ort zu verbringen.
Die Perspektive muss sein, dass das Heim ein lebenswerter Ort ist"
.
Zitat von Mathias Hartmann, Rektor der Diakonie Neuendettelsau,
in Zeitschrift "CAREkonkret", Ausgabe 19.08.2016
Korrekterweise muss aber klargestellt werden, dass die bundesdeutschen Heime trotz Pflegestärkungsgesetz I und II weiterhin unter unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen Dienstleiter für die pflegebedürftigen Menschen sind. Der seit vielen Jahren beklagte Pflegenotstand muss daher schnellstmöglich aufgelöst werden: Erforderlich sind deutlich mehr Pflegekräfte und bessere Vergütungen für das Personal!
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 770#p93770
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Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege

Beitrag von WernerSchell » 02.12.2016, 07:19

Am 02.12.2016 bei Facebook gepostet:
Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege (feM) unter besonderer Berücksichtigung der Menschen mit Demenz (MmD) - Prof. Dr. Volker Großkopf, Köln, informiert in einem eindrucksvollen Film (rd. 32 Minuten) zum Thema. Der Film kann mit seinen sehr guten Informationen, auch zur Fort- und Weiterbildung, sehr empfohlen werden!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat die MmD in den Mittelpunkt der vielfältigen Aktivitäten gestellt, u.a. bei den Neusser Pflegetreffs, durch Mitwirkung im Arbeitskreis Demenz des Rhein-Kreises Neuss und als Mitgründer des Runden Tisches Demenz in Neuss. In Vorträgen (u.a. in der Volkshochschule Neuss und im Bürgerhaus Neuss-Erfttal) wird regelmäßig über wichtige vorsorgliche Verfügungen und die feM, auch bei Demenz, und die gegebenen Alternativen informiert. FeM können fast ausnahmslos vermieden werden. Solche feM sind nur als "ultima ratio" gerechtfertigt.
Zahlreiche Beiträge zu feM im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk. Von dort kann auch der o.a. Film aufgerufen werden! - Werner Schell

>>> viewtopic.php?f=2&t=21638
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Alternativen zu feM in stationärer Pflege

Beitrag von WernerSchell » 04.02.2017, 13:54

Am 04.02.2017 bei Facebook gepostet:
Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen in stationärer Pflege - "Eure Sorge fesselt mich" ist eine Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Sie sensibilisiert pflegende Angehörige und Personal in Pflegeeinrichtungen und stellt bewährte Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen vor. - Film anschaubar unter >>> https://www.youtube.com/watch?v=U9nisZSOhqc&t=81s
Quelle: viewtopic.php?f=2&t=21638&p=96458#p96458
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