Ärztemangel - oder nur falsche Verteilung der Ärzte?
Moderator: WernerSchell
Ärztemangel - oder nur falsche Verteilung der Ärzte?
Ärztemangel - Buhmann-Kampagne zeigt Wirkung
'Die ständigen, kampagnenartigen Diffamierungen des ärztlichen Berufsstandes in den vergangenen Jahren zeigen nun ihre Wirkung: Der Nachwuchs bleibt weg', kommentierte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe das heute vorgestellte Gutachten 'Ausstieg aus der kurativen ärztlichen Berufstätigkeit in Deutschland', das vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung in Auftrag gegeben worden war. 'Der Nachwuchsmangel in der ärztlichen Versorgung ist weitaus dramatischer als Politik und Krankenkassen dies bislang zuzugeben bereit waren. Deshalb war es höchste Zeit, dass die Regierung dem Problem mehr Aufmerksamkeit widmet', sagte Hoppe. Das Gutachten bestätige ausdrücklich vorangegangene Studien der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung.
"Wir stimmen mit der Analyse überein, dass nur durch bessere Arbeitsbedingungen und eine leistungsgerechte Vergütung in Klinik und Praxis wieder mehr junge Medizinabsolventen zu einer Tätigkeit in der Patientenversorgung motiviert werden können. Allein mit den Verteilungsinstrumenten der Selbstverwaltung wird dies aber nicht zu bewerkstelligen sein. Wir brauchen dringend einen Perspektivwechsel im Gesundheitswesen, der dazu führen muss, dass die Versorgungsbedürfnisse der Patienten im Zentrum der Gesundheitspolitik stehen und nicht allein das ökonomische Interesse an einer Medizin nach Kassenlage", so der Ärztepräsident.
Das Gutachten zeigt, wie groß schon jetzt die Versorgungsprobleme in den ländlichen Gegenden Ostdeutschlands sind. Vielerorts kann die ärztliche Versorgung nur noch durch die Zuwanderung ausländischer Ärzte aufrechterhalten werden. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in der hausärztlichen Versorgung, wo Ärzte kaum noch Nachfolger für ihre Praxen finden. Nach den Erhebungen der Bundesärztekammer werden bis 2011 bundesweit etwa 17.000 Hausärzte in den Ruhestand gehen.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 25.04.2005
'Die ständigen, kampagnenartigen Diffamierungen des ärztlichen Berufsstandes in den vergangenen Jahren zeigen nun ihre Wirkung: Der Nachwuchs bleibt weg', kommentierte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe das heute vorgestellte Gutachten 'Ausstieg aus der kurativen ärztlichen Berufstätigkeit in Deutschland', das vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung in Auftrag gegeben worden war. 'Der Nachwuchsmangel in der ärztlichen Versorgung ist weitaus dramatischer als Politik und Krankenkassen dies bislang zuzugeben bereit waren. Deshalb war es höchste Zeit, dass die Regierung dem Problem mehr Aufmerksamkeit widmet', sagte Hoppe. Das Gutachten bestätige ausdrücklich vorangegangene Studien der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung.
"Wir stimmen mit der Analyse überein, dass nur durch bessere Arbeitsbedingungen und eine leistungsgerechte Vergütung in Klinik und Praxis wieder mehr junge Medizinabsolventen zu einer Tätigkeit in der Patientenversorgung motiviert werden können. Allein mit den Verteilungsinstrumenten der Selbstverwaltung wird dies aber nicht zu bewerkstelligen sein. Wir brauchen dringend einen Perspektivwechsel im Gesundheitswesen, der dazu führen muss, dass die Versorgungsbedürfnisse der Patienten im Zentrum der Gesundheitspolitik stehen und nicht allein das ökonomische Interesse an einer Medizin nach Kassenlage", so der Ärztepräsident.
Das Gutachten zeigt, wie groß schon jetzt die Versorgungsprobleme in den ländlichen Gegenden Ostdeutschlands sind. Vielerorts kann die ärztliche Versorgung nur noch durch die Zuwanderung ausländischer Ärzte aufrechterhalten werden. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in der hausärztlichen Versorgung, wo Ärzte kaum noch Nachfolger für ihre Praxen finden. Nach den Erhebungen der Bundesärztekammer werden bis 2011 bundesweit etwa 17.000 Hausärzte in den Ruhestand gehen.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 25.04.2005
Keine Antwort auf Ärztemangel
KOMMENTAR
Keine Antwort auf Ärztemangel
Von Hanno Kautz
Die Bundesregierung kann nicht mehr umhin, zuzugeben, daß zumindest in den östlichen Bundesländern ein Ärztemangel in der hausärztlichen Versorgung und in Kliniken droht.
Auch die AOK wird künftig kaum noch behaupten können, daß diese Unterversorgung allein ein innerärztliches Verteilungsproblem ist. Das sind zwei positive Ergebnisse des Gutachtens zu Motiven von Ärzten, die Patientenversorgung zu meiden.
Weniger erfreulich ist dagegen, daß dieser Erkenntnis kein Handeln folgt. Das allerdings hat einen nur zu menschlichen Grund. Die aktuelle Studie zum Ärztemangel beschränkt sich nicht auf einfache Erklärungsmuster, sondern findet viele Ursachen für das Problem.
...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... system_uns
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... 5a0102.asp
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... 5a0805.asp
Keine Antwort auf Ärztemangel
Von Hanno Kautz
Die Bundesregierung kann nicht mehr umhin, zuzugeben, daß zumindest in den östlichen Bundesländern ein Ärztemangel in der hausärztlichen Versorgung und in Kliniken droht.
Auch die AOK wird künftig kaum noch behaupten können, daß diese Unterversorgung allein ein innerärztliches Verteilungsproblem ist. Das sind zwei positive Ergebnisse des Gutachtens zu Motiven von Ärzten, die Patientenversorgung zu meiden.
Weniger erfreulich ist dagegen, daß dieser Erkenntnis kein Handeln folgt. Das allerdings hat einen nur zu menschlichen Grund. Die aktuelle Studie zum Ärztemangel beschränkt sich nicht auf einfache Erklärungsmuster, sondern findet viele Ursachen für das Problem.
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... system_uns
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/0 ... 5a0102.asp
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Ärztemangel - Sofort-Programm gefordert
Studie des Bundesgesundheitsministeriums
Gutachten zum Ärztemangel
Marburger Bund fordert Sofort-Programm
Köln - Zum heute (25.04.05) vorgestellten Gutachten des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung über Ursachen des Ärztemangels erklärt der 1. Vorsitzende des Klinikärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
Die Studie des Gesundheitsministeriums bestätigt die jahrelangen Befürchtungen des Marburger Bundes. Zu lange Arbeitszeiten - teilweise über 30 Stunden am Stück - und zu geringeres Einkommen sind die Hauptursachen für den zunehmenden Ärztemangel in deutschen Kliniken. Folge ist eine gefährliche medizinische Unterversorgung insbesondere in ländlichen Gebieten und im Osten der Republik. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist abermals aufgefordert, mit einem Sofort-Programm gegen den Ärztemangel und die unzumutbaren Arbeitsbedingungen vorzugehen.
Umgehend muss Ulla Schmidt zu einem Ärztegipfel einladen, bei dem der Marburger Bund, die Bundesregierung und die Arbeitgeber Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beschließen. Dazu zählt unter anderem eine deutliche Aufstockung des Krankenhausbudgets zur Finanzierung neuer Arztstellen. Dies wird ohnehin notwendig, da ab Januar 2006 in allen Krankenhäusern das neue Arbeitszeitgesetz gilt, wonach Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit zu werten ist. Mit neuem Klinikpersonal können die jetzt tätigen Ärzte entscheidend entlastet werden.
Zudem muss in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen zwischen Marburger Bund und den öffentlichen Klinikarbeitgebern eine deutliche Verbesserung der Ärzteeinkommen festgeschrieben werden. Wer eine ausreichende Zahl an motivierten Klinikärzten für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung haben möchte, der darf die Ärzte nicht mit Minimal-Gehältern verprellen.
Die Arbeitsbedingungen von Klinikärzten sind Kernthema bei der anstehenden 107. Hauptversammlung des Marburger Bundes am 30. April und 01. Mai 2005 in Berlin.
Quelle: Pressemitteilung vom 25.4.2005
Gutachten zum Ärztemangel
Marburger Bund fordert Sofort-Programm
Köln - Zum heute (25.04.05) vorgestellten Gutachten des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung über Ursachen des Ärztemangels erklärt der 1. Vorsitzende des Klinikärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:
Die Studie des Gesundheitsministeriums bestätigt die jahrelangen Befürchtungen des Marburger Bundes. Zu lange Arbeitszeiten - teilweise über 30 Stunden am Stück - und zu geringeres Einkommen sind die Hauptursachen für den zunehmenden Ärztemangel in deutschen Kliniken. Folge ist eine gefährliche medizinische Unterversorgung insbesondere in ländlichen Gebieten und im Osten der Republik. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist abermals aufgefordert, mit einem Sofort-Programm gegen den Ärztemangel und die unzumutbaren Arbeitsbedingungen vorzugehen.
Umgehend muss Ulla Schmidt zu einem Ärztegipfel einladen, bei dem der Marburger Bund, die Bundesregierung und die Arbeitgeber Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beschließen. Dazu zählt unter anderem eine deutliche Aufstockung des Krankenhausbudgets zur Finanzierung neuer Arztstellen. Dies wird ohnehin notwendig, da ab Januar 2006 in allen Krankenhäusern das neue Arbeitszeitgesetz gilt, wonach Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit zu werten ist. Mit neuem Klinikpersonal können die jetzt tätigen Ärzte entscheidend entlastet werden.
Zudem muss in den zurzeit laufenden Tarifverhandlungen zwischen Marburger Bund und den öffentlichen Klinikarbeitgebern eine deutliche Verbesserung der Ärzteeinkommen festgeschrieben werden. Wer eine ausreichende Zahl an motivierten Klinikärzten für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung haben möchte, der darf die Ärzte nicht mit Minimal-Gehältern verprellen.
Die Arbeitsbedingungen von Klinikärzten sind Kernthema bei der anstehenden 107. Hauptversammlung des Marburger Bundes am 30. April und 01. Mai 2005 in Berlin.
Quelle: Pressemitteilung vom 25.4.2005
Die Wahrheit sieht anders aus
Abgesehen davon, dass das Thema unter eine andere Rubrik gehört, ist die Behauptung, eine angebliche Buhmann-Kampagne gegen den Ärztestand sei ursächlich für Ärztemangel im Osten, falsch und unverschämt.
Falsch, weil wegen schlechtem Image des Ärzteberufs ausbleibende Studenten schon rein zeitlich nicht die Ursache für zu wenig Ärzte im Osten sein können. Falsch und unverschämt, weil für die Versorgungssicherheit die Ärzteseite zuständig ist, nicht die Politik. Und last but not least, falsch und unverschämt, weil berechtigte Kritik der letzten Jahre an Missständen bei Ärzten und im Medizinwesen, diffamiert wird, obwohl sie wirklich angebracht war und ist und von überall kam und kommt. Derart jede Kritik zu diffamieren, zeugt von einem absolutistischen Unfehlbarkeitsanspruch, der lebensfeindlich und also unmedizinisch ist.
Hier im älteren Teil des Forums finden sich weitere, aufschlussreiche Informationen.
http://www.forumromanum.de/member/forum ... user_17988
Falsch, weil wegen schlechtem Image des Ärzteberufs ausbleibende Studenten schon rein zeitlich nicht die Ursache für zu wenig Ärzte im Osten sein können. Falsch und unverschämt, weil für die Versorgungssicherheit die Ärzteseite zuständig ist, nicht die Politik. Und last but not least, falsch und unverschämt, weil berechtigte Kritik der letzten Jahre an Missständen bei Ärzten und im Medizinwesen, diffamiert wird, obwohl sie wirklich angebracht war und ist und von überall kam und kommt. Derart jede Kritik zu diffamieren, zeugt von einem absolutistischen Unfehlbarkeitsanspruch, der lebensfeindlich und also unmedizinisch ist.
Hier im älteren Teil des Forums finden sich weitere, aufschlussreiche Informationen.
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Kampfansage gegen Hausärztemangel
108. Deutscher Ärztetag: Kampfansage gegen Hausärztemangel und schlechte Arbeitsbedingungen
BERLIN. Am zweiten Tag des 108. Deutschen Ärztetages (DÄT) in Berlin sprachen sich die Delegierten mehrheitlich für eine Verbesserung der hausärztlichen Versorgung und die Bekämpfung des Hausärztemangels aus. Einigkeit herrschte darüber, dass gegen die gegenwärtige Gefährdung der vertragsärztlichen, insbesondere der hausärztlichen Versorgung, dringend vorgegangen werden muss. Auf Lösungsmodelle seitens der Politik brauche die Ärzteschaft nicht zu warten, befand der DÄT am 4. Mai 2005.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=20015
BERLIN. Am zweiten Tag des 108. Deutschen Ärztetages (DÄT) in Berlin sprachen sich die Delegierten mehrheitlich für eine Verbesserung der hausärztlichen Versorgung und die Bekämpfung des Hausärztemangels aus. Einigkeit herrschte darüber, dass gegen die gegenwärtige Gefährdung der vertragsärztlichen, insbesondere der hausärztlichen Versorgung, dringend vorgegangen werden muss. Auf Lösungsmodelle seitens der Politik brauche die Ärzteschaft nicht zu warten, befand der DÄT am 4. Mai 2005.
...
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=20015
Nachwuchsmangel bei Hausärzten stoppen
Ärztetag: Nachwuchsmangel bei Hausärzten stoppen
Bis zu 40 Prozent der Studienabgänger in der Medizin wählen Berufe abseits der traditionellen klinischen Tätigkeitsfelder. Darauf hat heute der 108. Deutsche Ärztetag in Berlin hingewiesen. Daraus resultiert ein zunehmender Nachwuchsmangel in der Medizin, von dem besonders die hausärztliche Versorgung betroffen ist. Bei einem ermittelten Bedarf von bundesweit 2.200 Allgemeinmedizinern pro Jahr bis 2010 ergebe sich ein jährliches Defizit von 300 Ärzten. Vor allem in ländlichen Regionen Ostdeutschlands finden Allgemeinärzte kaum noch Nachfolger für ihre Praxis. Der Ärztetag sprach sich deshalb dafür aus, in nicht überversorgten Gebieten bei der Anstellung von Ärzten auf Leistungsbegrenzungen zu verzichten. Dafür müssten die entsprechenden Voraussetzungen im SGB V geschaffen werden.
Auch müsse eine gleitende Praxisübergabe ermöglicht werden, bei der ein ruhestandswilliger Hausarzt einen potenziellen Nachfolger einstellen kann. Darüber hinaus forderte der Ärztetag in der ambulanten Versorgung Teilzeitstellen zu schaffen, um gerade Ärztinnen nach einer Familienauszeit den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Derzeit seien gut 20.000 Ärztinnen nicht berufstätig. Zudem sollten an allen medizinischen Fakultäten Lehrstühle für Allgemeinmedizin mit einem ausreichenden Lehrpraxennetz etabliert werden. Die studentische Lehre im Fach Allgemeinmedizin und die Praktikumsangebote in hausärztlichen Praxen müssten ausgebaut werden, forderte der Ärztetag.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 4.5.2005
Bis zu 40 Prozent der Studienabgänger in der Medizin wählen Berufe abseits der traditionellen klinischen Tätigkeitsfelder. Darauf hat heute der 108. Deutsche Ärztetag in Berlin hingewiesen. Daraus resultiert ein zunehmender Nachwuchsmangel in der Medizin, von dem besonders die hausärztliche Versorgung betroffen ist. Bei einem ermittelten Bedarf von bundesweit 2.200 Allgemeinmedizinern pro Jahr bis 2010 ergebe sich ein jährliches Defizit von 300 Ärzten. Vor allem in ländlichen Regionen Ostdeutschlands finden Allgemeinärzte kaum noch Nachfolger für ihre Praxis. Der Ärztetag sprach sich deshalb dafür aus, in nicht überversorgten Gebieten bei der Anstellung von Ärzten auf Leistungsbegrenzungen zu verzichten. Dafür müssten die entsprechenden Voraussetzungen im SGB V geschaffen werden.
Auch müsse eine gleitende Praxisübergabe ermöglicht werden, bei der ein ruhestandswilliger Hausarzt einen potenziellen Nachfolger einstellen kann. Darüber hinaus forderte der Ärztetag in der ambulanten Versorgung Teilzeitstellen zu schaffen, um gerade Ärztinnen nach einer Familienauszeit den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Derzeit seien gut 20.000 Ärztinnen nicht berufstätig. Zudem sollten an allen medizinischen Fakultäten Lehrstühle für Allgemeinmedizin mit einem ausreichenden Lehrpraxennetz etabliert werden. Die studentische Lehre im Fach Allgemeinmedizin und die Praktikumsangebote in hausärztlichen Praxen müssten ausgebaut werden, forderte der Ärztetag.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 4.5.2005
Ärztemangel droht auch im Westen!
Medizinische Versorgung gefährdet:
Ärztemangel droht auch im Westen!
Düsseldorf – Darauf wiesen Dr. Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender des Hartmannbund Bundesverbandes sowie des Landesverbandes Westfalen-Lippe und Angelika Haus, stv. Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein, heute im Rahmen einer Landespressekonferenz zum Thema „Wertung der Ergebnisse des 108. Deutschen Ärztetages im Hinblick auf die Gesundheitspolitik in NRW hin“.
Der Ärztemangel war auf dem Deutschen Ärztetag intensiv diskutiert worden. Allerdings stand hier die flächendeckende und vor allem hausärztliche Versorgung in den neuen Bundesländern im Zentrum der Diskussion. „Aber auch der Westen ist betroffen“, merkt Dr. Hans-Jürgen Thomas an und gibt zu Bedenken, dass auch in westlichen ländlichen Regionen eine Ausdünnung der medizinischen Versorgung droht. „Je ländlicher, desto schlimmer“, könne die Lage kurz charakterisiert werden. So gäbe es zum Beispiel in den Kreisen Höxter und Siegen/ Wittgenstein bereits heute Probleme, Praxen nach zu besetzen. Damit sei mittelfristig auch der ärztliche Notdienst und der kollegiale Vertretungsdienst gefährdet, ergänzt Angelika Haus.
Verantwortlich für die Ausdünnung der medizinischen Versorgung sei ein Reihe von Gründen, angefangen bei einer älter werdenden Bevölkerung mit einer entsprechenden Morbiditätsstruktur und bis hin zu der rasant sinkenden Attraktivität des Arztberufes. So wählen bis zu 40 Prozent der Studienabgänger in der Medizin Berufe abseits der traditionellen klinischen Tätigkeitsfelder. Vor dem Hintergrund, dass in den Jahren zwischen 1995 und 2002 der Anteil aller berufstätigen Ärzte, die älter sind als 59 Jahre um knapp 58 Prozent angestiegen ist, „sei das Ausbleiben des ärztlichen Nachwuchses eine äußerst bedenkliche Entwicklung“, so Dr. Thomas.
Für den Mangel an ärztlichem Nachwuchs macht Angelika Haus vor allem eine überbordende Bürokratie, die sinkende Vergütung und zunehmende Eingriffe in die ärztliche Behandlungsfreiheit verantwortlich. Hier verweist Angelika Haus auf die bei Deutschen Ärztetag beschlossene ärztliche Versorgungsforschung hin. „Wenn die Ärzteschaft dazu in der Lage ist, politisch motiviert gestreuten wissenschaftlichen Zahlen und Thesen handfeste Studien gegenüberzustellen, lässt sich hoffentlich die Bürokratie und Gängelung des Arztes in der Ausübung seiner Tätigkeit senken und eine ständige Verleumdung der Ärzteschaft wirksam begrenzen. Auch solche Maßnahmen helfen, den Arztberuf wieder attraktiver zu machen“, so Haus. Als Akutmaßnahme in bereits betroffenen Regionen schlägt Dr. Thomas eine bereits in den 70er Jahren praktizierte Umsatzgarantie vor. „So ließe sich das wirtschaftliche Risiko einer Praxisübernahme in ländliche Region senken und der Nachwuchs zu der mit steigender Ausdünnung immer belastender werdenden Tätigkeit motivieren.“
Für den Bereich der Krankenhausärzte sei es von besonderer Bedeutung, dass der mit Bund und Kommunen am 9. Februar 2005 vereinbarten Abschluss einer umfassenden Tarifreform im öffentlichen Dienst den besonderen ärztlichen Arbeitsbedingungen angepasst werde. Zur Zeit seien die Ärzte mit ihren besonderen Arbeitsbedingungen nur unzureichend abgebildet, ärztliche Interessen müssten bei den weiteren Verhandlungen angemessen berücksichtigt werden. „In seiner jetzigen Form ist der TVöD für Ärzte völlig unattraktiv“, stellt Angelika Haus klar und fordert das Land NRW zugleich dazu auf, in landeseigenen Kliniken ausreichend Arztstellen zu Weiterbildung einzurichten.
Lobend erwähnte Dr. Thomas, dass im Land NRW das Gesundheitswesen als Standort- und Wirtschaftsfaktor erkannt worden sei und aktiv befördert werde. Er forderte die Politik auf, diesen Weg weiter zu gehen.
Abschließend fordert Dr. Thomas Landes- und Bundespolitiker zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft auf. Nur in einem gemeinsamen Kraftakt und mit einer abgestimmten Strategie könne der Arztberuf wieder attraktiver gemacht und die Versorgung flächendeckend sichergestellt werden.
Quelle: Pressemitteilung vom 10.5.2005
http://www.hartmannbund.de/main.php?action=voll&id=2038
Ärztemangel droht auch im Westen!
Düsseldorf – Darauf wiesen Dr. Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender des Hartmannbund Bundesverbandes sowie des Landesverbandes Westfalen-Lippe und Angelika Haus, stv. Bundesvorsitzende und Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein, heute im Rahmen einer Landespressekonferenz zum Thema „Wertung der Ergebnisse des 108. Deutschen Ärztetages im Hinblick auf die Gesundheitspolitik in NRW hin“.
Der Ärztemangel war auf dem Deutschen Ärztetag intensiv diskutiert worden. Allerdings stand hier die flächendeckende und vor allem hausärztliche Versorgung in den neuen Bundesländern im Zentrum der Diskussion. „Aber auch der Westen ist betroffen“, merkt Dr. Hans-Jürgen Thomas an und gibt zu Bedenken, dass auch in westlichen ländlichen Regionen eine Ausdünnung der medizinischen Versorgung droht. „Je ländlicher, desto schlimmer“, könne die Lage kurz charakterisiert werden. So gäbe es zum Beispiel in den Kreisen Höxter und Siegen/ Wittgenstein bereits heute Probleme, Praxen nach zu besetzen. Damit sei mittelfristig auch der ärztliche Notdienst und der kollegiale Vertretungsdienst gefährdet, ergänzt Angelika Haus.
Verantwortlich für die Ausdünnung der medizinischen Versorgung sei ein Reihe von Gründen, angefangen bei einer älter werdenden Bevölkerung mit einer entsprechenden Morbiditätsstruktur und bis hin zu der rasant sinkenden Attraktivität des Arztberufes. So wählen bis zu 40 Prozent der Studienabgänger in der Medizin Berufe abseits der traditionellen klinischen Tätigkeitsfelder. Vor dem Hintergrund, dass in den Jahren zwischen 1995 und 2002 der Anteil aller berufstätigen Ärzte, die älter sind als 59 Jahre um knapp 58 Prozent angestiegen ist, „sei das Ausbleiben des ärztlichen Nachwuchses eine äußerst bedenkliche Entwicklung“, so Dr. Thomas.
Für den Mangel an ärztlichem Nachwuchs macht Angelika Haus vor allem eine überbordende Bürokratie, die sinkende Vergütung und zunehmende Eingriffe in die ärztliche Behandlungsfreiheit verantwortlich. Hier verweist Angelika Haus auf die bei Deutschen Ärztetag beschlossene ärztliche Versorgungsforschung hin. „Wenn die Ärzteschaft dazu in der Lage ist, politisch motiviert gestreuten wissenschaftlichen Zahlen und Thesen handfeste Studien gegenüberzustellen, lässt sich hoffentlich die Bürokratie und Gängelung des Arztes in der Ausübung seiner Tätigkeit senken und eine ständige Verleumdung der Ärzteschaft wirksam begrenzen. Auch solche Maßnahmen helfen, den Arztberuf wieder attraktiver zu machen“, so Haus. Als Akutmaßnahme in bereits betroffenen Regionen schlägt Dr. Thomas eine bereits in den 70er Jahren praktizierte Umsatzgarantie vor. „So ließe sich das wirtschaftliche Risiko einer Praxisübernahme in ländliche Region senken und der Nachwuchs zu der mit steigender Ausdünnung immer belastender werdenden Tätigkeit motivieren.“
Für den Bereich der Krankenhausärzte sei es von besonderer Bedeutung, dass der mit Bund und Kommunen am 9. Februar 2005 vereinbarten Abschluss einer umfassenden Tarifreform im öffentlichen Dienst den besonderen ärztlichen Arbeitsbedingungen angepasst werde. Zur Zeit seien die Ärzte mit ihren besonderen Arbeitsbedingungen nur unzureichend abgebildet, ärztliche Interessen müssten bei den weiteren Verhandlungen angemessen berücksichtigt werden. „In seiner jetzigen Form ist der TVöD für Ärzte völlig unattraktiv“, stellt Angelika Haus klar und fordert das Land NRW zugleich dazu auf, in landeseigenen Kliniken ausreichend Arztstellen zu Weiterbildung einzurichten.
Lobend erwähnte Dr. Thomas, dass im Land NRW das Gesundheitswesen als Standort- und Wirtschaftsfaktor erkannt worden sei und aktiv befördert werde. Er forderte die Politik auf, diesen Weg weiter zu gehen.
Abschließend fordert Dr. Thomas Landes- und Bundespolitiker zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft auf. Nur in einem gemeinsamen Kraftakt und mit einer abgestimmten Strategie könne der Arztberuf wieder attraktiver gemacht und die Versorgung flächendeckend sichergestellt werden.
Quelle: Pressemitteilung vom 10.5.2005
http://www.hartmannbund.de/main.php?action=voll&id=2038
Ärztemangel - Ein neuer Gesundheitsberuf
Mit meinen Augen:
Ein neuer Gesundheitsberuf soll dem Ärztemangel abhelfen?
Ein Beitrag von Siegmund Kalinski
Lesen Sie unter
http://www.laekh.de/HessAerzteblatt/200 ... mangel.pdf
Ein neuer Gesundheitsberuf soll dem Ärztemangel abhelfen?
Ein Beitrag von Siegmund Kalinski
Lesen Sie unter
http://www.laekh.de/HessAerzteblatt/200 ... mangel.pdf
Ärzte: Nachwuchsmangel in Ost und West
Ärzte: Nachwuchsmangel in Ost und West
Ärztemangel ist nicht mehr nur ein Problem der neuen Bundesländer. Auch in den ländlichen Gebieten Hessens und in Rheinland-Pfalz macht sich die ungleiche Entwicklung der Arztzahlen in den verschiedenen Altersgruppen inzwischen bemerkbar.
Der Nachwuchsmangel hat offensichtlich auch den Westen Deutschlands erfasst. Aus der neuen Ärztestatistik der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (Stichtag 31.12.2004) geht hervor, dass die Zahl der Ärzte, die unter 34 Jahre alt sind, in den letzten vier Jahren um 15,4 Prozent zurückgegangen ist. Zugleich hat sich die Zahl der 50- bis 59jährigen Ärzte um 17,3 Prozent erhöht. "Die Statistik zeigt leider immer deutlicher, dass eine Versorgungslücke klaffen wird", erklärte der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Frieder Hessenauer, in der Juni-Ausgabe von BÄK INTERN, dem gesundheitspolitischen Informationsdienst der Bundesärztekammer. Besonders deutlich macht sich der wachsende Versorgungsengpass im ambulanten Bereich bemerkbar. Die Zahl der jüngeren niedergelassenen Ärzte zwischen 35 und 39 Jahren ist innerhalb von vier Jahren um 34,6 Prozent gesunken . "Im Klartext heißt dies, dass wir in Rheinland-Pfalz rund ein Drittel weniger jüngere, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte haben als vier Jahre zuvor", so Hessenauer. Ärztinnen und Ärzte, die in Ruhestand gehen, haben somit immer größere Probleme, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden. "Gerade in ländlichen Gebieten wird dies problematisch", sagte Hessenauer.
In den hessischen Arztpraxen und Kliniken ist die Situation ähnlich angespannt. Während die Zahl der 50- bis 59jährigen Ärzte insgesamt bei knapp 27 Prozent liegt, sind nur rund 15 Prozent jünger als 34 Jahre. Im niedergelassenen Bereich liegt der Anteil der älteren Ärzte bei 13,6 Prozent, der Anteil der jungen Mediziner bei gerade mal zwei Prozent. Hessens Ärztekammer-Präsidentin Dr. Ursula Stüwe warnt vor einer Verschärfung der Situation durch zu niedrig bemessene Fallpauschalen für die Krankenhäuser. Da die Weiterbildung der Assistenzärzte nicht vergütet werde, würden viele Krankenhäuser gleich Fachärzte einstellen - mit katastrophalen Folgen für den medizinischen Nachwuchs.
Auch in Ostdeutschland setzt sich der Negativtrend fort. Nach Angaben der Landesärztekammer Sachsen-Anhalt nimmt die Zahl der niedergelassenen Ärzte im Land seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ab. Ähnlich wie die Sächsische Landesärztekammer beabsichtigt man nun auch in Sachsen-Anhalt, österreichische Ärzte für eine Tätigkeit im Land anzuwerben. Anders als in Deutschland gibt es im Nachbarland nämlich ein Überangebot an Medizinern.
Den ausführlichen Beitrag finden Sie in BÄK INTERN, Juni 2005 (pdf als download):
http://www.bundesaerztekammer.de/25/10I ... pdf#page=8
http://www.laek-rlp.de
http://www.laekh.de
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 09.06.2005
Ärztemangel ist nicht mehr nur ein Problem der neuen Bundesländer. Auch in den ländlichen Gebieten Hessens und in Rheinland-Pfalz macht sich die ungleiche Entwicklung der Arztzahlen in den verschiedenen Altersgruppen inzwischen bemerkbar.
Der Nachwuchsmangel hat offensichtlich auch den Westen Deutschlands erfasst. Aus der neuen Ärztestatistik der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (Stichtag 31.12.2004) geht hervor, dass die Zahl der Ärzte, die unter 34 Jahre alt sind, in den letzten vier Jahren um 15,4 Prozent zurückgegangen ist. Zugleich hat sich die Zahl der 50- bis 59jährigen Ärzte um 17,3 Prozent erhöht. "Die Statistik zeigt leider immer deutlicher, dass eine Versorgungslücke klaffen wird", erklärte der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Frieder Hessenauer, in der Juni-Ausgabe von BÄK INTERN, dem gesundheitspolitischen Informationsdienst der Bundesärztekammer. Besonders deutlich macht sich der wachsende Versorgungsengpass im ambulanten Bereich bemerkbar. Die Zahl der jüngeren niedergelassenen Ärzte zwischen 35 und 39 Jahren ist innerhalb von vier Jahren um 34,6 Prozent gesunken . "Im Klartext heißt dies, dass wir in Rheinland-Pfalz rund ein Drittel weniger jüngere, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte haben als vier Jahre zuvor", so Hessenauer. Ärztinnen und Ärzte, die in Ruhestand gehen, haben somit immer größere Probleme, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden. "Gerade in ländlichen Gebieten wird dies problematisch", sagte Hessenauer.
In den hessischen Arztpraxen und Kliniken ist die Situation ähnlich angespannt. Während die Zahl der 50- bis 59jährigen Ärzte insgesamt bei knapp 27 Prozent liegt, sind nur rund 15 Prozent jünger als 34 Jahre. Im niedergelassenen Bereich liegt der Anteil der älteren Ärzte bei 13,6 Prozent, der Anteil der jungen Mediziner bei gerade mal zwei Prozent. Hessens Ärztekammer-Präsidentin Dr. Ursula Stüwe warnt vor einer Verschärfung der Situation durch zu niedrig bemessene Fallpauschalen für die Krankenhäuser. Da die Weiterbildung der Assistenzärzte nicht vergütet werde, würden viele Krankenhäuser gleich Fachärzte einstellen - mit katastrophalen Folgen für den medizinischen Nachwuchs.
Auch in Ostdeutschland setzt sich der Negativtrend fort. Nach Angaben der Landesärztekammer Sachsen-Anhalt nimmt die Zahl der niedergelassenen Ärzte im Land seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ab. Ähnlich wie die Sächsische Landesärztekammer beabsichtigt man nun auch in Sachsen-Anhalt, österreichische Ärzte für eine Tätigkeit im Land anzuwerben. Anders als in Deutschland gibt es im Nachbarland nämlich ein Überangebot an Medizinern.
Den ausführlichen Beitrag finden Sie in BÄK INTERN, Juni 2005 (pdf als download):
http://www.bundesaerztekammer.de/25/10I ... pdf#page=8
http://www.laek-rlp.de
http://www.laekh.de
Quelle: Pressemitteilung der Bundesärztekammer vom 09.06.2005
Bedarf an niederlassungswilligen Medizinern
Bedarf an niederlassungswilligen Medizinern steigt
KBV: Über die Hälfte der Ärzte sind älter als 50
Berlin, 21. Juli 2005 - Über die Hälfte der rund 116.000 niedergelassenen Haus- und Fachärzte haben die 50 überschritten. Das zeigt die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte. 43.225 Mediziner gehörten 2004 der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre an, 18.778 der Altersgruppe 60 bis 65.
Gleichzeitig steigt der Bedarf an nachrückenden Ärzten in der ambulanten Versorgung. Wurden 2001 noch 3.150 Ärzte benötigt, um den derzeitigen Stand der Versorgung mit Haus- und Fachärzten zu gewährleisten, wird der Bedarf nach Prognosen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im Jahr 2006 auf 4.910 anwachsen, 2007 auf über 5.500, 2008 schließlich auf fast 6.400.
"Diese Entwicklungen zeigen, dass wir vor einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung stehen, dem drohenden Ärztemangel vor allem in den neuen Bundesländern sowie ländlich geprägten Gebieten der alten Länder zu begegnen", erklärte dazu Dr. Andreas Köhler. Der Vorstandsvorsitzende der KBV fuhr fort: "Es sind gemeinsame Anstrengungen der KBV, der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), der Bundes- und Landespolitik sowie der Vertreter der Städte und Gemeinden notwendig, um den Beruf des niedergelassenen Arztes wieder attraktiver zu machen."
Der KBV-Chef weiter: "Wir werden die Medizinstudenten bald aktiv mit einem eigenen Medium ansprechen, um über den Beruf des niedergelassenen Arztes zu informieren und zu werben. Außerdem wollen wir die Bürokratisierung in den Arztpraxen eindämmen. Dazu haben wir die Vision der Ein-Formular-Praxis entwickelt. Die KVen kümmern sich schon heute intensiv um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So bieten einige KVen aus den neuen Ländern Umsatzgarantien für niederlassungswillige Ärzte an. Der wesentliche Beitrag der Politik muss darin liegen, das Misstrauen gegen die Ärzteschaft abzubauen. Außerdem sollten wir davon wegkommen, das gesamte Gesundheitswesen ausschließlich unter Kostengesichtspunkten zu betrachten. Der tägliche Spagat zwischen Ökonomie und möglichst optimaler Patientenbehandlung ist für jeden Arzt in seinem täglichen Handeln sehr schwierig und oftmals frustrierend. Hier stößt er schon heute häufig an Grenzen."
Quelle: Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 21.07.2005
KBV: Über die Hälfte der Ärzte sind älter als 50
Berlin, 21. Juli 2005 - Über die Hälfte der rund 116.000 niedergelassenen Haus- und Fachärzte haben die 50 überschritten. Das zeigt die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte. 43.225 Mediziner gehörten 2004 der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre an, 18.778 der Altersgruppe 60 bis 65.
Gleichzeitig steigt der Bedarf an nachrückenden Ärzten in der ambulanten Versorgung. Wurden 2001 noch 3.150 Ärzte benötigt, um den derzeitigen Stand der Versorgung mit Haus- und Fachärzten zu gewährleisten, wird der Bedarf nach Prognosen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im Jahr 2006 auf 4.910 anwachsen, 2007 auf über 5.500, 2008 schließlich auf fast 6.400.
"Diese Entwicklungen zeigen, dass wir vor einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung stehen, dem drohenden Ärztemangel vor allem in den neuen Bundesländern sowie ländlich geprägten Gebieten der alten Länder zu begegnen", erklärte dazu Dr. Andreas Köhler. Der Vorstandsvorsitzende der KBV fuhr fort: "Es sind gemeinsame Anstrengungen der KBV, der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), der Bundes- und Landespolitik sowie der Vertreter der Städte und Gemeinden notwendig, um den Beruf des niedergelassenen Arztes wieder attraktiver zu machen."
Der KBV-Chef weiter: "Wir werden die Medizinstudenten bald aktiv mit einem eigenen Medium ansprechen, um über den Beruf des niedergelassenen Arztes zu informieren und zu werben. Außerdem wollen wir die Bürokratisierung in den Arztpraxen eindämmen. Dazu haben wir die Vision der Ein-Formular-Praxis entwickelt. Die KVen kümmern sich schon heute intensiv um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So bieten einige KVen aus den neuen Ländern Umsatzgarantien für niederlassungswillige Ärzte an. Der wesentliche Beitrag der Politik muss darin liegen, das Misstrauen gegen die Ärzteschaft abzubauen. Außerdem sollten wir davon wegkommen, das gesamte Gesundheitswesen ausschließlich unter Kostengesichtspunkten zu betrachten. Der tägliche Spagat zwischen Ökonomie und möglichst optimaler Patientenbehandlung ist für jeden Arzt in seinem täglichen Handeln sehr schwierig und oftmals frustrierend. Hier stößt er schon heute häufig an Grenzen."
Quelle: Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 21.07.2005
"Wir haben ja keinen Ärztemangel"
"Wir haben einen Mangel in der direkten und mittelbaren Patientenversorgung."
Sagt der Präsident der Bundesärztekammer Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt.
DÄ: Deutsche Ärzte, die in Großbritannien und Skandinavien arbeiten, loben, dass es dort flachere Hierarchien gibt.
Hoppe: Das ist ein Teil des Problems, völlig richtig. Die Führungsstruktur im ärztlichen Dienst der Krankenhäuser kommt aus dem Militär.
Das ganze Interview:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=47864
FelixU
Sagt der Präsident der Bundesärztekammer Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt.
DÄ: Deutsche Ärzte, die in Großbritannien und Skandinavien arbeiten, loben, dass es dort flachere Hierarchien gibt.
Hoppe: Das ist ein Teil des Problems, völlig richtig. Die Führungsstruktur im ärztlichen Dienst der Krankenhäuser kommt aus dem Militär.
Das ganze Interview:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=47864
FelixU
Ärztemangel nimmt bedrohliche Formen an
Ost-KVen warnen: Ärztemangel nimmt bedrohliche Formen an
BERLIN. In den neuen Bundesländern fehlen immer mehr Ärzte. „Wir haben keine Zeit mehr. Schon heute sind aktuell 609 Hausarzt- und 224 Facharztstellen nicht zu besetzen. Alleine bei den Hausärzten rechnen wir altersbedingt bis 2010 mit 3 500 Zulassungsrückgaben“, erklärte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) der neuen Bundesländer und Vorsitzende des Vorstands der KV Brandenburg, Dr. Hans-Joachim Helming, am 18. August 2005 in Potsdam.
…
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=21111
BERLIN. In den neuen Bundesländern fehlen immer mehr Ärzte. „Wir haben keine Zeit mehr. Schon heute sind aktuell 609 Hausarzt- und 224 Facharztstellen nicht zu besetzen. Alleine bei den Hausärzten rechnen wir altersbedingt bis 2010 mit 3 500 Zulassungsrückgaben“, erklärte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) der neuen Bundesländer und Vorsitzende des Vorstands der KV Brandenburg, Dr. Hans-Joachim Helming, am 18. August 2005 in Potsdam.
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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=21111
Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung
Therapien gegen chronische Unterfinanzierung
Berlin, 23. August 2005 – „Langfristig können wir uns den Einstieg in ein Kostenerstattungssystem vorstellen. Dabei setzen wir weiterhin auf das Sachleistungsprinzip, in dem die ärztliche Leistung mit festen Preisen vergütet wird“, erklärte heute Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Gemeinsam mit Dr. Hans-Joachim Helming, dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in den neuen Bundesländern, sowie Regina Feldmann, der Vorsitzenden des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, stellte er eine klare Diagnose: „Der Ärztemangel in den neuen Bundesländern wird in den nächsten Jahren dramatische Ausmaße annehmen. Eine wesentliche Ursache dafür ist die dortige chronische Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung.“
Deshalb wird die langfristig wirkende Strategie der Kostenerstattung ergänzt durch ein kurzfristig wirkendes Programm. „Wir brauchen ein Sofortprogramm für die neuen Bundesländer, um das jetzige Versorgungsniveau halten zu können“, erklärte Helming, der zugleich Vorstandsvorsitzender der KV Brandenburg ist. Konkret fehlten rund 700 Millionen Euro. Helming weiter: „Der Ärztemangel ist kein reines Sicherstellungsproblem der KV, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb sind mehrere Arten der Finanzierung grundsätzlich denkbar: durch einen Anteil an der Mehrwertsteuererhöhung, durch einen gesamtgesellschaftlich zu finanzierenden Fonds oder durch eine Verschiebung von Mitteln innerhalb der verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens.“
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft stellte klar: „Die Programme, die die KVen aufgelegt haben, um dem Ärztemangel entgegen zu wirken, sind vielfältig. Sie reichen von Umsatzgarantien für Arztpraxen über Weiterbildungsförderungen bis hin zur Gründung von Eigeneinrichtungen.“ Die KV Thüringen wird ab 1. Oktober in der Stadt Ohrdruf eine solche Eigeneinrichtung eröffnen. Dazu wird sie selbst Räumlichkeiten anmieten und eine Praxisausstattung erwerben. Ärzte und Personal werden dann befristet direkt bei der KV angestellt sein.
„Alle Maßnahmen ändern aber nichts am Grundproblem der Unterfinanzierung“, führte Helming aus. Er nannte Zahlen: „Während die Entlohnung für Krankenhausbehandlungen im Osten von 1995 auf 2004 um 33 Prozent gestiegen ist, verzeichnete die ambulante Versorgung ein Plus von gerade einmal 0,3 Prozent bei den Honoraren. Inflationsbereinigt ist dies allerdings ein deutliches Minus von rund dreizehn Prozent.“
Regina Feldmann brachte die Situation auf den Punkt: „Die niedergelassenen Ärzte im Osten sind von der Finanzentwicklung in anderen Bereichen regelrecht abgekoppelt worden. Im Vergleich zu einem niedergelassenen Arzt im Westen erhält der durchschnittliche Vertragsarzt im Osten 72,8 Prozent der Vergütung pro Patient, muss aber 36 Prozent mehr Patienten behandeln.“
„Ostdeutsche Ärzte, die in den Ruhestand gehen, finden kaum noch Praxis-Nachfolger. Es ist kurz vor zwölf: Die ambulante Versorgung ist gefährdet“, führte sie aus. Sorgen bereite ihr, dass beispielsweise bei den Hausärzten das durchschnittliche Alter bei Rückgabe der Zulassung bei 62,6 Jahren liegt. „Prozentual ausgedrückt bedeutet dies, dass aus Altersgründen 41,4 Prozent der Hausärzte in Brandenburg, 39,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, 38,5 Prozent in Sachsen, 48,6 Prozent in Sachsen-Anhalt und 40,9 Prozent in Thüringen bis 2010 ihre Zulassung zurückgeben werden“, so Feldmann.
Quelle. Pressemitteilung vom 23.8.2005
http://www.kbv.de/presse/7054.htm
Berlin, 23. August 2005 – „Langfristig können wir uns den Einstieg in ein Kostenerstattungssystem vorstellen. Dabei setzen wir weiterhin auf das Sachleistungsprinzip, in dem die ärztliche Leistung mit festen Preisen vergütet wird“, erklärte heute Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Gemeinsam mit Dr. Hans-Joachim Helming, dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in den neuen Bundesländern, sowie Regina Feldmann, der Vorsitzenden des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, stellte er eine klare Diagnose: „Der Ärztemangel in den neuen Bundesländern wird in den nächsten Jahren dramatische Ausmaße annehmen. Eine wesentliche Ursache dafür ist die dortige chronische Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung.“
Deshalb wird die langfristig wirkende Strategie der Kostenerstattung ergänzt durch ein kurzfristig wirkendes Programm. „Wir brauchen ein Sofortprogramm für die neuen Bundesländer, um das jetzige Versorgungsniveau halten zu können“, erklärte Helming, der zugleich Vorstandsvorsitzender der KV Brandenburg ist. Konkret fehlten rund 700 Millionen Euro. Helming weiter: „Der Ärztemangel ist kein reines Sicherstellungsproblem der KV, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb sind mehrere Arten der Finanzierung grundsätzlich denkbar: durch einen Anteil an der Mehrwertsteuererhöhung, durch einen gesamtgesellschaftlich zu finanzierenden Fonds oder durch eine Verschiebung von Mitteln innerhalb der verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens.“
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft stellte klar: „Die Programme, die die KVen aufgelegt haben, um dem Ärztemangel entgegen zu wirken, sind vielfältig. Sie reichen von Umsatzgarantien für Arztpraxen über Weiterbildungsförderungen bis hin zur Gründung von Eigeneinrichtungen.“ Die KV Thüringen wird ab 1. Oktober in der Stadt Ohrdruf eine solche Eigeneinrichtung eröffnen. Dazu wird sie selbst Räumlichkeiten anmieten und eine Praxisausstattung erwerben. Ärzte und Personal werden dann befristet direkt bei der KV angestellt sein.
„Alle Maßnahmen ändern aber nichts am Grundproblem der Unterfinanzierung“, führte Helming aus. Er nannte Zahlen: „Während die Entlohnung für Krankenhausbehandlungen im Osten von 1995 auf 2004 um 33 Prozent gestiegen ist, verzeichnete die ambulante Versorgung ein Plus von gerade einmal 0,3 Prozent bei den Honoraren. Inflationsbereinigt ist dies allerdings ein deutliches Minus von rund dreizehn Prozent.“
Regina Feldmann brachte die Situation auf den Punkt: „Die niedergelassenen Ärzte im Osten sind von der Finanzentwicklung in anderen Bereichen regelrecht abgekoppelt worden. Im Vergleich zu einem niedergelassenen Arzt im Westen erhält der durchschnittliche Vertragsarzt im Osten 72,8 Prozent der Vergütung pro Patient, muss aber 36 Prozent mehr Patienten behandeln.“
„Ostdeutsche Ärzte, die in den Ruhestand gehen, finden kaum noch Praxis-Nachfolger. Es ist kurz vor zwölf: Die ambulante Versorgung ist gefährdet“, führte sie aus. Sorgen bereite ihr, dass beispielsweise bei den Hausärzten das durchschnittliche Alter bei Rückgabe der Zulassung bei 62,6 Jahren liegt. „Prozentual ausgedrückt bedeutet dies, dass aus Altersgründen 41,4 Prozent der Hausärzte in Brandenburg, 39,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, 38,5 Prozent in Sachsen, 48,6 Prozent in Sachsen-Anhalt und 40,9 Prozent in Thüringen bis 2010 ihre Zulassung zurückgeben werden“, so Feldmann.
Quelle. Pressemitteilung vom 23.8.2005
http://www.kbv.de/presse/7054.htm
Maßnahmen gegen Ärztemangel im Osten
Bundesregierung hat gehandelt - Gesundheitsreform stellt Bündel von Maßnahmen gegen Ärztemangel im Osten bereit
Zu den Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach mehr Geld für die Ärzte im Osten erklärt das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung:
Mit der Gesundheitsreform wurden zahlreiche Möglichkeiten vorgesehen, um einem drohenden Ärztemangel im Osten zu begegnen. Statt zu lamentieren und neues Geld zu verlangen, müssen die Partner in der Selbstverwaltung aktiv werden, wie dies auch in einzelnen Regionen geschieht. Der Sicherstellungsauftrag ist Aufgabe der ärztlichen Selbstverwaltung. Wenn die Kassenärztliche Bundesvereinigung nun der Auffassung ist, dass dies nicht der Fall ist, kann das bei der nächsten Gesundheitsreform geändert werden.
Begründet werden die neuerlichen Forderungen zudem mit unzutreffenden Angaben. Die Ärztehonorare sind gestiegen und nicht etwa gesunken. Der durchschnittliche Vertragsarzt im Osten erhält 97,6 Prozent des Einkommens eines Durchnittsvertragsarztes im Westen.
Nach Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung lag der durchschnittliche GKV-Umsatz je Vertragsarzt im Jahr 2003 (inclusive psychologische Psychotherapeuten) in den alten Bundesländern bei 186.697 Euro, in den neuen Bundesländern bei 182.237 Euro und damit die Ost-West-Relation bei 97,6 Prozent.
Das einvernehmlich mit der Opposition und den Ländern verabschiedete GKV-Modernisierungsgesetz hat eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen, die der Selbstverwaltung Möglichkeiten bieten, die Versorgungssituation zu verbessern:
- Die Möglichkeit, in unterversorgten Regionen den Vertragsärzten Sicherstellungszuschläge in Form von Zuschlägen zum Honorar zu zahlen (§ 105 SGB V). In den neuen Bundesländern können bis zu 15 Mio. zusätzlich zum bisherigen Honorarvolumen gezahlt werden.
- Die Öffnung von Krankenhäusern in unterversorgten Regionen (§ 116a SGB V).
- Die Möglichkeit der Errichtung medizinischer Versorgungszentren, die mit ange-stellten Ärzten an der ambulanten Versorgung der Versicherten teilnehmen (§ 95 Abs. 1 SGB V).
- Erhöhung der Gesamtvergütung in den neuen Bundesländern um insgesamt 3,8 Prozent in den Jahren 2004 bis 2006, d.h um rund 120 Millionen Euro.
Es ist außerordentlich zu begrüßen, wenn sich Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen ihrer Verantwortung bewusst werden und die neuen Möglichkeiten nutzen.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.8.2005
http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/aktuell ... 1_9294.php
Zu den Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach mehr Geld für die Ärzte im Osten erklärt das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung:
Mit der Gesundheitsreform wurden zahlreiche Möglichkeiten vorgesehen, um einem drohenden Ärztemangel im Osten zu begegnen. Statt zu lamentieren und neues Geld zu verlangen, müssen die Partner in der Selbstverwaltung aktiv werden, wie dies auch in einzelnen Regionen geschieht. Der Sicherstellungsauftrag ist Aufgabe der ärztlichen Selbstverwaltung. Wenn die Kassenärztliche Bundesvereinigung nun der Auffassung ist, dass dies nicht der Fall ist, kann das bei der nächsten Gesundheitsreform geändert werden.
Begründet werden die neuerlichen Forderungen zudem mit unzutreffenden Angaben. Die Ärztehonorare sind gestiegen und nicht etwa gesunken. Der durchschnittliche Vertragsarzt im Osten erhält 97,6 Prozent des Einkommens eines Durchnittsvertragsarztes im Westen.
Nach Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung lag der durchschnittliche GKV-Umsatz je Vertragsarzt im Jahr 2003 (inclusive psychologische Psychotherapeuten) in den alten Bundesländern bei 186.697 Euro, in den neuen Bundesländern bei 182.237 Euro und damit die Ost-West-Relation bei 97,6 Prozent.
Das einvernehmlich mit der Opposition und den Ländern verabschiedete GKV-Modernisierungsgesetz hat eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen, die der Selbstverwaltung Möglichkeiten bieten, die Versorgungssituation zu verbessern:
- Die Möglichkeit, in unterversorgten Regionen den Vertragsärzten Sicherstellungszuschläge in Form von Zuschlägen zum Honorar zu zahlen (§ 105 SGB V). In den neuen Bundesländern können bis zu 15 Mio. zusätzlich zum bisherigen Honorarvolumen gezahlt werden.
- Die Öffnung von Krankenhäusern in unterversorgten Regionen (§ 116a SGB V).
- Die Möglichkeit der Errichtung medizinischer Versorgungszentren, die mit ange-stellten Ärzten an der ambulanten Versorgung der Versicherten teilnehmen (§ 95 Abs. 1 SGB V).
- Erhöhung der Gesamtvergütung in den neuen Bundesländern um insgesamt 3,8 Prozent in den Jahren 2004 bis 2006, d.h um rund 120 Millionen Euro.
Es ist außerordentlich zu begrüßen, wenn sich Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen ihrer Verantwortung bewusst werden und die neuen Möglichkeiten nutzen.
Quelle: Pressemitteilung vom 23.8.2005
http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/aktuell ... 1_9294.php
Bedrohlicher Ärztemangel im Osten
Bedrohlicher Ärztemangel im Osten
von Fanny Facsar, Berlin
Der Ärztemangel in den neuen Bundesländern nimmt nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dramatische Formen an. Geringe Bezahlung und hohe Arbeitsbelastung machten es für Ärzte zunehmend unattraktiv, sich im Osten niederzulassen, sagten Vertreter der Kassenärzte in Berlin.
...
Weiter unter
http://www.ftd.de/pw/de/19454.html
von Fanny Facsar, Berlin
Der Ärztemangel in den neuen Bundesländern nimmt nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dramatische Formen an. Geringe Bezahlung und hohe Arbeitsbelastung machten es für Ärzte zunehmend unattraktiv, sich im Osten niederzulassen, sagten Vertreter der Kassenärzte in Berlin.
...
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http://www.ftd.de/pw/de/19454.html