Berliner Ärzte verlassen ärmere Stadtteile
Weniger Praxen in Problembezirken
Viele Berliner Kassenärzte kehren sozial schwachen Bezirken in der Hauptstadt den Rücken. Gut situierte Stadtviertel sind für sie zur Niederlassung vor allem deshalb attraktiver, weil dort mehr Privatpatienten wohnen.
03.04.07 - Seit 2003 legt die Kassenärztliche Vereinigung Berlin den Ärztebedarf nicht mehr bezirklich, sondern stadtweit fest. Seitdem können Ärzte ihre Praxis problemlos in einen anderen Bezirk verlegen.
Wie aus dem aktuellen Berliner Ärzteatlas hervorgeht, haben in den vergangenen drei Jahren allein 58 ambulante Ärzte Neukölln verlassen. Nur 24 Mediziner seien in diesem Zeitraum in den Problemkiez gezogen. Auch im sozial schwachen Friedrichshain-Kreuzberg geht die Zahl der Mediziner dem Bericht zufolge zurück. 44 Kassenärzte haben den Bezirk im Lauf von drei Jahren verlassen, 34 sich im gleichen Zeitabschnitt dort niedergelassen. Dies berichtet die "Berliner Morgenpost".
Charlottenburg ist bei Ärzten begehrt
Wie die Zeitung weiter berichtet, gehören zu den Favoriten der Ärzte gutbürgerliche Stadtteile wie Charlottenburg-Wilmersdorf, das im Saldo 73 Ärzte mehr hat, und Steglitz-Zehlendorf mit einem Zuwachs von 23 Ärzten.
Berlins KV-Chefin Angelika Prehn befürchtet, dass die Entwicklung die wohnortnahe Versorgung in einigen Stadtteilen gefährdet. Bezirke wie Neukölln "bluten medizinisch aus", sagte Prehn der Zeitung.
dpa / jb
Fundstelle: http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 76.htm?n=1
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