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,Ärztehasserbuch' schlägt Wellen

Verfasst: 14.05.2007, 17:03
von Ärztliche Praxis
MEDI Verbund startet Patientenumfrage zu schlechten Erfahrungen mit Ärzten
,Ärztehasserbuch' schlägt Wellen
Machen deutsche Patienten tatsächlich so schlechte Erfahrungen mit ihren Ärzten und der medizinischen Versorgung, wie es Werner Bartens in seinem „Ärztehasserbuch“ darstellt? Um das herauszufinden, startet der Ärzteverbund MEDI Baden-Württemberg heute eine landesweite anonyme Patientenumfrage in den Arztpraxen.

14.05.07 - "Wir möchten einfach mal herausfinden, ob auch echte Patienten Herrn Bartens Vorwürfe und sein Bild von den deutschen Ärzten teilen", erklärt Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg. Nach Berichten der "BILD"-Zeitung wirft Bartens den deutschen Medizinern in seinem Buch vor, sie würden Patienten nur als Fälle betrachten, sie falsch behandeln, abzocken und demütigen. Baumgärtner bewertet diese Äußerungen als "Wichtigtuerei eines Theoretikers, der von der Realität in unseren Praxen keine Ahnung hat und mit sogenanntem Enthüllungsjournalismus Geld verdienen möchte."

"Fühlen Sie sich regelmäßig falsch behandelt?"

Die Patienten werden in der Umfrage mit Aussagen von Werner Bartens konfrontiert. Sie sollen auf Fragen wie zum Beispiel "Fühlen Sie sich regelmäßig falsch behandelt?", "Werden Sie von Ihren Ärzten beleidigt, beschimpft und gedemütigt?" oder "Werden Ihnen überflüssige Behandlungen aufgeschwatzt?" antworten.

Die Antworten sollen die Arztpraxen an die Geschäftsstelle des MEDI Verbunds in Stuttgart faxen. Jede Arztpraxis soll den Fragebogen mindestens zehn Patienten vorlegen. Um einen möglichst breites Stimmungsbild und einen hohen Rücklauf zu erhalten, hat MEDI seinen Fragebogen auch an Arztpraxen geschickt, die nicht Mitglied im Verbund sind. Die Rückmeldungen sollen im Laufe der kommenden Woche ausgewertet werden.

jb

Fundstelle: http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 74.htm?n=1

Ärzte kämpfen um ihren Ruf - und um mehr Geld

Verfasst: 17.05.2007, 07:32
von Ärztliche Praxis
110. Ärztetag in Münster
Ärzte kämpfen um ihren Ruf - und um mehr Geld
Gegen billige Polemik und die Demontage eines ganzen Berufsstandes wandte sich Jörg-Dietrich Hoppe auf dem 110. Ärztetag in Münster. Die Millionen unbezahlter Überstunden, die von Ärzten geleistet werden, sprechen seiner Ansicht nach für sich – auch wenn dies kein haltbarer Zustand sei. Deshalb geht es auf dem Ärztetag unter anderem auch um die Forderung nach mehr Geld.

16.05.07 - "Ärztehasserbuch" und Korruptionsbericht, Geldgier, Bürokratiefilz und Kunstfehler - die Ärzteschaft in Deutschland fühlt sich immer mehr und immer schwerwiegenderen Vorwürfen ausgesetzt. Die Spitzenorganisationen fürchten um den guten Ruf ihres Berufsstandes, der in Umfragen nach dem Ansehen noch immer im oberen Drittel abschneidet. Was in der Öffentlichkeit als Pauschalurteil ankommt, nennt Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe beim 110. Deutschen Ärztetag eine Kampagne, die "ätzend" sei und endlich aufhören müsse.

Hoppe hält mit Argumenten dagegen: Die Ärzte leisteten im Jahr Millionen unbezahlter Überstunden. Auf diese Weise werde die Versorgung der Patienten in Klinik und Praxis auch da noch aufrecht erhalten, wo sie längst nicht mehr bezahlt werde. Doch letztlich kann auch Hoppe nicht völlig verheimlichen: Die Ärzte diskutieren gerne über Organtransplantation und Kindergesundheit, über elektronische Gesundheitskarte und ethische Verantwortung. Wenn es aber hart auf hart kommt, brauchen sie für ihre Arbeit vor allem eines: mehr Geld.

Schmidt: "Es gehe nicht um mehr Geld, sondern um die gerechte Verteilung"

Die Hausärzte wollten ihre durchschnittlichen Einnahmen pro Quartal und Patient von derzeit 45 auf mindestens 75 Euro fast verdoppeln, sagt der Präsident des Deutschen Hausärzteverbandes, Rainer Kötzle. Die Krankenhausärzte wollen Milliarden aus den Steuereinnahmen in die Kliniken lotsen, wie der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank-Ulrich Montgomery fordert. Hoppe selbst sieht es trotz allgemeinen Sparzwangs als unbefriedigend an, wenn die Gesamtausgaben für alle Ärzte nur gleich bleiben.
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sieht das anders. Es gehe nicht um mehr Geld, es gehe um die gerechte Verteilung des vorhandenen Geldes innerhalb der Ärzteschaft und dies sei Sache der Selbstverwaltung.

Genau dort liegt für viele Experten eines der großen Probleme: Die Kassenärztlichen Vereinigungen, längst zu immensen Machtapparaten innerhalb des Gesundheitssystems angewachsen, suchen derzeit selbst ihre Rolle. Wollen sie mehr Dienstleister für die Ärzteschaft sein, oder eher eine Art Regulierungsbehörde unter der Obhut des Bundesgesundheitsministeriums? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung favorisiert die Dienstleister-Rolle, möchte für bestimmte Ärzte künftig sogar Einzelverträge mit Kassen und Patienten schließen dürfen. Dagegen laufen etwa die Hausärzte Sturm. "Sie müssen sich überlegen, ob sie Unternehmen oder Behörde sein wollen", sagt Hausärzte-Präsident Rainer Kötzle.

dpa / Michael Donhauser

Fundstelle:
http://www.gms-letter.de/cgi-bin/link/2207/1806/5809

Patienten fühlen sich bei Ärzten gut aufgehoben

Verfasst: 19.05.2007, 07:02
von Rob Hüser
Eine Befragung ergab:
Patienten fühlen sich bei Ärzten gut aufgehoben

In Reaktion auf die Kampagne rund um das "Ärztehasserbuch" von Werner Bartens hat Medi Baden-Württemberg eine anonyme Patientenumfrage in 10 000 Arztpraxen im Südwesten gestartet. Darauf machte die Ärzte Zeigtung in ihrer Ausgabe vom 18.5.2007 aufmerksam.
Nach Auswertung von 8000 Fragebögen ergab sich nach Angaben von Medi, dass sich Patienten in großer Mehrheit bei Ärzten gut aufgehoben fühlen und mit der Behandlung zufrieden sind. Demnach fühlten sich nur etwa ein Prozent der Patienten regelmäßig falsch behandelt oder gar von Ärzten abgezockt.

Ich denke, dass die Patientenbefragung durchaus infrage gestellt werden kann. Man muss nämlich immer bedenken, wer wo auf wessen Auftrag gefragt hat. So war es z.B. auch irreführend, im Zusammenhang mit Ärztestreik und Praxisschließungen solche Patienten zu befragen, die bereits in einem Wartezimmer saßen und sich natürlich nicht trauten, irgendetwas zu erklären, was die Arzt-Patienten-Beziehungen stören konnte.

R.H.

Verfasst: 28.05.2007, 01:24
von enno
umfragen sind immer fraglich.
angst und diskrimination stehen im vordergrund.
ich sage meine meineung,denn ich habe nichts mehr zu verlieren und sei es,man schaft mich wegen unzurechtsfähigkeit in eine klinik und setzt mich unter (drogen).
bevor ein gericht entscheidet,vergehen monate.
was bleit,wenn man noch klar denken kann--suizid,um allem zu entkommen.
ich würde mir wünschen,das im medizinischen bereich,der mensch gesehen wird und nicht die forschung,oder wissenschaftliche berichte,die nicht umgesetzt werden.
der mensch inoffiziell nicht zum versuchobjekt wird(austheraphiert---pflegeobjegt für heime um arbeitsplätze zu sichern(ausbau von heimen für schwerstpflegebedüftige-- kostensteigerung im gesundheitswesen).
allen ehrlichen ärzten und pflegenden wünsche ich weiterhin viel kraft,liebe und herz für ihre hilfsbedürftigen,ich weis,es gibt sie noch,aber sie haben es nicht leicht--sie müssen sich oft "anpassen".
mfg enno

Ärztehasserbuch -Ein Insider packt aus

Verfasst: 18.06.2007, 06:01
von WernerSchell
Der konkrete Buchhinweis!

Werner Bartens:
Das Ärztehasserbuch -Ein Insider packt aus

Näheres hier:
http://www.wernerschell.de/Aktuelles/ae ... erbuch.htm

Verfasst: 26.06.2007, 01:58
von enno
mit meiner erfahrung stimme ich dem zu,aber ich habe auch gute ärzte gefunden.es gibt sie noch--die guten ärzte--die den menschen sehen,der hilfe sucht und nicht nur pillen verschreibt um den patienten zu befriedigen(ruhig stellt)und für die nebenwirkung eine neue"pille" verschreibt.
so kann man auch die kosten im gesundheitswesen weiter in die höhe treiben.
ist eine "pille"wirklich immer nötig und eine weitere zur linderug der nebenwirkung?
mfg enno