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Entprofessionalisierung der ärztlichen Tätigkeit?

Verfasst: 28.06.2007, 07:52
von Ärztliche Praxis
Sächsische Landesärztekammer sieht medizinische Qualität gefährdet
Entprofessionalisierung der ärztlichen Tätigkeit?
Eine wachsende Entprofessionalisierung der ärztlichen Tätigkeit durch Akademisierungen und Teilqualifizierungen medizinischer Assistenzberufe konstatiert die Sächsischen Landesärztekammer. Sie befürchtet, das dadurch die medizinische Qualität abnimmt.

27.06.07 - In den zurückliegenden Jahren habe sich eine zunehmende Tendenz gezeigt, bisherige sogenannte medizinische Assistenzberufe zu akademisieren und von der ärztlichen Gesamtverantwortung zu lösen. Dies sei sicher im Interesse der Verbesserung der medizinischen Betreuung der Bevölkerung geschehen, möglicherweise aber auch zur Durchsetzung berufsständischer Interessen.

Hierzu gehören etwa die Einführung von Studiengängen (z. B. Pflege, Physiotherapie) oder die Diskussionen um die Rettungsassistenten, die Anästhesietechnischen Assistenten sowie die Operationstechnischen Assistenten und schließlich auch die "Schwester-Agnes" Diskussionen.

Die Befürchtung ist, dass die Qualität der Patientenbetreuung unter der Parzellierung des Betreuungsprozesses, der Parallelisierung eigentlich komplexer, teambezogener Handlungsabläufe und dem damit einhergehenden Verlust einer klaren Verantwortungshierarchie leidet.

Wirtschaftliche Folgen für die Ärzteschaft befürchtet

Zudem sei die damit unweigerlich verbundene Einengung der ärztlichen Handlungsfelder mit den damit verbundenen wirtschaftlichen Implikationen aus berufsständischer Sicht ebenfalls im Auge zu behalten.

Der 17. Sächsische Ärztetag forderte daher den Vorstand der Bundesärztekammer auf, dieser Entwicklung besondere Aufmerksamkeit zu schenken und das Thema in Vorbereitung auf den 111. Deutschen Ärztetag in einer Arbeitsgruppe weiter zu verfolgen.

hh

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 21.htm?n=1