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VERWECHSLUNGEN IN DER CHIRURGIE VERMEIDEN

Verfasst: 18.09.2007, 14:24
von Service
VERWECHSLUNGEN IN DER CHIRURGIE VERMEIDEN:
BUNDESWEITE INFORMATIONSKAMPAGNE AN KRANKENHÄUSERN GESTARTET

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG VON DKG, AOK UND APS

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der AOK-Bundesverband haben heute gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) eine bundesweite Informationskampagne zur Vermeidung von Seiten- und Eingriffsverwechslungen bei operativen Eingriffen gestartet. Dazu hat das Aktionsbündnis eine Handlungsempfehlung für Operationsteams, ein OP-Plakat sowie weitere Informationsmaterialien für Ärzte und Patienten erarbeitet. Alle 2.100 Krankenhäuser in Deutschland erhalten in diesen Tagen ein Informationspaket. Es enthält OP-Plakate mit Hinweisen, wie Verwechslungen wirkungsvoll ausgeschlossen werden können. Ziel der bundesweiten Informationskampagne ist die Etablierung eines vierstufigen Sicherheitsverfahrens in jedem Krankenhaus. Dadurch soll verhindert werden, dass am Patienten eine falsche Operation durchgeführt wird.

„Die Themen Patientensicherheit, Risikomanagement und Fehlerberichtssysteme sind hochaktuell und gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die DKG trägt dem mit ihrem Engagement im Aktionsbündnis nachdrücklich Rechnung. Maßnahmen und Aktivitäten, die zu einer Verbesserung der Patientensicherheit in Krankenhäusern führen, müssen in den Kliniken höchste Priorität haben“, erklärte DKG-Präsident Dr. Rudolf Kösters.

„Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen; wir wollen eine Kultur der Fehlervermeidung in der medizinischen Versorgung voranbringen. Das ist gut für die Patienten und für die Ärzte“, betonte Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.

Pro Jahr finden in Deutschland über 12,6 Millionen Operationen statt. In 100 bis 200 Fällen kommt es dabei zu einer Rechts-Links-Verwechslung oder zu einer Vertauschung der notwendigen Eingriffe. Statt des linken Knies wird das rechte Knie operiert, an einem Patienten wird ein Eingriff an einem Finger durchgeführt, obwohl dieser an einem anderen Finger geplant war. Mit dem Ziel, solche und weitere Fehler in der Medizin zu vermeiden, hat sich das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. im April 2005 gegründet. Als aktive Mitglieder unterstützen darin die DKG und der AOK-Bundesverband zahlreiche Initiativen zur Weiterentwicklung von Fehlerberichtssystemen und zum Risikomanagement.

Bereits im vergangenen Jahr hat eine Expertengruppe des APS Empfehlungen ausgesprochen, wie Verwechslungen künftig verhindert werden können. Es werden insgesamt vier Maßnahmen vorgeschlagen. Der Patient wird im Rahmen der ärztlichen Aufklärung zu seiner Identität und zum geplanten Eingriff befragt. Danach wird die Operationsstelle am Körper des Patienten mit einem nicht abwischbaren Stift markiert. An der Schwelle zum Operationssaal findet eine erneute Kontrolle zur Patientenidentität statt. Zuletzt prüft das gesamte OP-Team in einem „Team-Time-Out“, einem letzten Sicherheitscheck direkt vor dem Schnitt, ob für die anstehende Operation alles seine Richtigkeit hat. „Zu verhindern, dass das Undenkbare geschieht, dies ist das Ziel dieser Maßnahmen, die ähnlich auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, in denen eine hohe Sicherheit vorausgesetzt wird“, führt Prof. Dr. Matthias Schrappe, Vorsitzender des Aktionsbündnis Patientensicherheit aus, „an sich einfache Maßnahmen, die aber die Wahrscheinlichkeit vermindern, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände eintritt.“

Für die deutsche Empfehlung standen einige internationale Vorbilder Pate. In den USA, Großbritannien und Australien gehören diese vier Sicherheitschecks heute zum allgemein anerkannten Standard. Auch in Deutschland wächst die Zahl der Krankenhäuser, die die empfohlenen Maßnahmen umsetzen. Um die Häuser bei diesem Prozess zu unterstützen, hat das APS nun Plakate und Broschüren entwickelt. Jedes Krankenhaus erhält einen Satz von OP-Plakaten, die auf den Stationen und in den Operationssälen gut sichtbar aufgehängt werden sollen.

Für die kommenden Monate sind weitere Initiativen geplant. Anfang 2008 startet die „Aktion Saubere Hände“, deren Ziel es ist, die Infektionsrate in deutschen Krankenhäusern durch Verbesserung der Desinfektionsmaßnahmen der Hände zu senken. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Ein weiteres Projekt umfasst Trainingskurse, in denen Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen den Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen erlernen. Entwickelt wird auch eine Handlungsempfehlung zur Patientenidentifikation, die Ende 2007 veröffentlicht werden soll.

Zusätzliche Materialien stehen im Internet unter http://www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung.

Ansprechpartner für die Presse:
- Dr. Andreas Priefler (DKG), Tel.: 0 30 / 3 98 01-10 20
- Dr. Constanze Lessing (APS), Tel.: 0 23 02 / 92 67 57
- Gabriele Hauser-Allgaier (AOK-BV), 0 30 / 34 06 02-5 41

Der Hintergrund:

Im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS), das im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet wurde, haben sich Fachexperten, Krankenhäuser, Krankenkassen, Haftpflichtversicherungen und Patientenorganisationen zusammengeschlossen. Das APS wird vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden. Das Arbeitsprogramm des APS umfasst eine Reihe von konkreten Projekten, mit denen sich die multidisziplinären Arbeitsgruppen des Vereins befassen. Die Arbeitsgruppen tagen regelmäßig und veröffentlichen ihre Ergebnisse in Form von Handlungsempfehlungen, die allen Einrichtungen im deutschen Gesundheitswesen kostenlos zur Verfügung stehen.

Auf internationale Ebene bestehen Kooperationen zu den Schwesterorganisationen für Patientensicherheit. Die Zusammenarbeit dient dem fachlichen Austausch sowie der Vorbereitung und Durchführung von Aktionen und Kampagnen zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland.



Kontakt beim Aktionsbündnis Patientensicherheit:
Prof. Dr. med. Matthias Schrappe
Vorsitzender des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Generalbevollmächtigter des Aufsichtsrates
Klinikum der Universität Frankfurt
Theodor Stern Kai 7
60590 Frankfurt
Tel. 0163 5818 797
matthias.schrappe@kgu.de

Dr. Constanze Lessing
Geschäftsstelle des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Alfred-Herrhausen-Straße 44
58455 Witten
Tel. 0 23 02/92 67 57
constanze.lessing@uni-wh.de

Dokumente zum Thema im PDF-Format; z.B.:
Empfehlungen zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen
http://www.dkgev.de/pdf/1927.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 18.9.2007
http://www.dkgev.de/dkgev.php/cat/35/ai ... +gestartet

Maßnahmen für mehr Patientensicherheit in der Chirurgie

Verfasst: 20.09.2007, 07:06
von Presse
Maßnahmen für mehr Patientensicherheit in der Chirurgie

Berlin - Eine bundesweite Informationskampagne zur Vermeidung von Seiten- und Eingriffsverwechslungen bei operativen Eingriffen gestartet hat das vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Aktionsbündnis Patientensicherheit. Dazu hat es eine Handlungsempfehlung für Operationsteams, ein OP-Plakat sowie weitere Informationsmaterialien für Ärzte und Patienten erarbeitet. „Die Themen Patientensicherheit, Risikomanagement und Fehlerberichtssysteme sind hochaktuell und gewinnen immer mehr an [mehr] ....
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=23683

Kunstfehler: Bis zu 200 falsche Operationen jährlich

Verfasst: 20.09.2007, 07:35
von Presse
Kunstfehler: Bis zu 200 falsche Operationen jährlich

Bei 100 bis 200 Operationen jährlich werden Patienten in Deutschland Opfer falscher Eingriffe.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... rlich.html
Quelle: Die Welt

Infokampagne gegen Eingriffsverwechslungen im OP

Verfasst: 02.10.2007, 10:38
von Presse
Infokampagne gegen Eingriffsverwechslungen im OP

(18.09.07) Ein vierstufiges Sicherheitskonzept soll in allen 2.100 Krankenhäusern in Deutschland dazu beitragen, die Sicherheit bei Operationen zu erhöhen und Verwechslungen bei einem Eingriff zu vermeiden. Dazu haben das Aktionsbündnis Patientensicherheit, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der AOK-Bundesverband gemeinsam mit Bundesministerium für Gesundheit am 18. September in Berlin eine bundesweite Informationskampagne gestartet. Es gehe darum, "eine Kultur der Fehlervermeidung in der medizinischen Versorgung voranzubringen", so Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.

http://www.krankenhaus-aok.de/meldungen ... 12508.html

Quelle: Mitteilung vom 2.10.2007
AOK-Bundesverband
Kortrijker Strasse 1
53177 Bonn

Krankenhäuser: Kampagne gegen Verwechslungen

Verfasst: 04.10.2007, 16:50
von Presse
Flintrop, Jens
Krankenhäuser: Kampagne gegen Verwechslungen
Deutsches Ärzteblatt 104, Ausgabe 39 vom 28.09.2007, Seite A-2612
AKTUELL


Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der AOK-Bundesverband haben gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit eine bundesweite Informationskampagne zur Vermeidung von Verwechslungen bei Operationen gestartet. Dazu hat das Bündnis eine Handlungsempfehlung für Operationsteams, ein OP-Plakat sowie weitere Materialien erarbeitet. ....
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=57011

Verwechselungen in der Chirurgie nehmen zu

Verfasst: 01.12.2007, 07:52
von Presse
Patientensicherheit: Verwechselungen in der Chirurgie nehmen zu
Freitag, 30. November 2007

Oakbrook Terrace/Illinois – Falsche Seite, falsche Operation oder falscher Patient. Tragische Verwechselungen dieser Art könnten einem Leserbrief in den Archives of Surgery (2007; 142: 1111-1112) zufolge in den letzten Jahren zugenommen haben. Im Juli 2004 hat die „Joint Commission“, eine 1951 gegründete Non-Profit-Organisation zur Verbesserung der Patientensicherheit bei Operationen mit Sitz in Oakbrook Terrace/Illinois, Empfehlungen (Universal Protocol) herausgegeben, wie tragische Verwechselungen bei Operationen vermieden werden können.
... (weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30647