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Wille des Patienten hat oberste Priorität - Lahrer Kodex

Verfasst: 27.09.2007, 08:22
von Presse
Der Wille des Patienten hat oberste Priorität
DAK unterstützt Lahrer Kodex


Der Wille des Patienten entscheidet. Dieser Grundsatz gilt für jede ärztliche Behandlung Deshalb unterstützt die DAK den von Ärzten des „Herzzentrums Lahr“ entwickelten „Lahrer Kodex“. Darin verpflichten sich die unterzeichnenden Ärzte auch in existentiellen Grenzsituationen den Patientenwillen zu respektieren. Ein Arzt ist verpflichtet, Leben um jeden Preis zu erhalten und gleichzeitig den Willen des Patienten zu berücksichtigen. Auch bei der Behandlung Sterbender muss ein Arzt das Selbstbestimmungsrecht des Patienten respektieren.

Die DAK begrüßt es, dass der „Lahrer Kodex“ in einer ethisch verantwortungsvollen Weise in der seit Jahren laufenden Debatte über Patientenverfügungen aus ärztlicher Sicht Stellung bezieht. Der „Lahrer Kodex“ schafft für die unterzeichnenden Ärzte sowie für die Patienten Klarheit. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn sich möglichst viele Ärzte den „Lahrer Kodex“ anschließen würden.

Die DAK rät dazu, mit einer Patientenverfügung Vorsorge für den Notfall zu treffen. Denn wer auf einer Intensivstation liegt und sich nicht mehr selbst äußern kann, sollte festgelegt haben, welche Behandlung er wünscht – auch um für Ärzte und Angehörige Klarheit zu schaffen. Patienten, die unsicher sind, sollten über diese Fragen das Gespräch mit einem Arzt ihres Vertrauens suchen.

In jeder DAK-Geschäftsstelle ist die Broschüre „Ihre Rechte als Patient – Verantwortung für die eigene Gesundheit“ kostenfrei erhältlich. Neben umfangreichen Informationen findet sich darin auch ein Muster für eine Patientenverfügung.

Den Lahrer Kodex können Sie hier einsehen und herunterladen:
http://www.presse.dak.de/ps.nsf/0ccdf85 ... ex_DAK.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 27.9.2007
http://www.presse.dak.de:80/ps.nsf/sbl/ ... 5A004A9DD2

Mediziner wollen mit Ärzte-Kodex Patientenautonomie betonen

Verfasst: 28.09.2007, 06:24
von Presse
Mediziner wollen mit Ärzte-Kodex Patientenautonomie betonen
Donnerstag, 27. September 2007

Berlin - Im jahrelangen Streit um die Patientenautonomie gibt es eine weitere Initiative. Mediziner mehrerer großer Kliniken wollen mit einem am Donnerstag in Berlin vorgelegten Ärzte-Kodex das Selbstbestimmungsrecht von Patienten und die unbegrenzte Geltung von Patientenverfügungen betonen. Die Bundesärztekammer (BÄK) äußerte sich betont distanziert zu dem Vorhaben. „Es bedarf keines weiteren Kodexes, um Grundsätze ärztlicher Sterbebegleitung zu verdeutlichen“, erklärte Hauptgeschäftsführer Christoph Fuchs unter Verweis auf die „Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung“ der BÄK von 2004 und „Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ aus dem Jahr 2007 auf Anfrage.

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Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=29971

BÄK hält den "Lahrer Kodex" für überflüssig

Verfasst: 28.09.2007, 06:51
von Presse
Bundesärztekammer hält den "Lahrer Kodex" für überflüssig
Ärzte-Selbstverpflichtung zu Patientenverfügungen stößt auf geteiltes Echo


BERLIN (ami). Ärzte gehen in die Offensive für mehr Respekt vor dem Patientenwillen. Mit dem Lahrer Kodex verpflichten sie sich, Patientenverfügungen als verbindlich zu betrachten. Die Bundesärztekammer betrachtet die Selbstverpflichtung kritisch.

"Wir unterstützen das Bemühen um Klarheit und Transparenz ärztlicher Entscheidungen am Lebensende", so Professor Christoph Fuchs, Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer (BÄK). Er hält die Selbstverpflichtung jedoch für überflüssig: "Es bedarf keines weiteren Kodexes, um Grundsätze ärztlicher Sterbebegleitung zu verdeutlichen", so Fuchs. Die Kammer verweist darauf, dass sie Ärzten mit den "Grundsätzen zur ärztlichen Sterbebegleitung" und den "Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in der ärztlichen Praxis" wesentliche Orientierungshilfen an die Hand gegeben habe.
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

Lahrer Klinikärzte-Initiative für PV-Gesetz ...

Verfasst: 29.09.2007, 16:15
von Presse
Lahrer Klinikärzte-Initiative für PV-Gesetz ...
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- Hochpolitisch: Lahrer Klinikärzte-Initiative für PV-Gesetz in Richtung Stünker-Entwurf und Ergebnis der Kommission "Patientenautonomie am Lebensende"(2004; eingesetzt von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries)

- Unterstützung und Patenschaft u.a. durch politisch den GRÜNEN nahestehende Böll-Stiftung, Patienten- und Bürgerrechtsvertreter und prominente Film- und Fernsehschauspieler/-innen

Komplett übernommen aus DIE WELT vom 28.9.:

<< Bei Patientenverfügungen rücken Ärzte von Union ab

"Lahrer Kodex" fordert Priorität für Willen der Kranken
Berlin - Im Streit über Patientenverfügungen zum Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen gehen angesehene Mediziner in die Offensive. In Berlin wurde am Donnerstag eine Erklärung vorgestellt, mit der sich Ärzte von sich aus verpflichten, den vorab schriftlich verfügten Willen von Patienten zu befolgen, die sich nicht mehr äußern können. In dem "Lahrer Kodex", der am Herzzentrum im badischen Lahr entwickelt wurde, heißt es: "Ich verpflichte mich, den Willen meiner Patienten zu achten und ihm im Rahmen des medizinisch wie rechtlich Möglichen zu entsprechen. Falls ein Patient entscheidungsunfähig ist, werde ich eine vorher vorgelegte Patientenverfügung respektieren, sofern diese aktuell und auf die gegebene Situation anwendbar ist."
Damit nehmen die Mediziner indirekt Partei in der Debatte des Bundestags, der sich demnächst zwischen drei Gesetzentwürfen entscheiden soll. Die Ärzte distanzieren sich von dem Entwurf aus der Union, wonach eine Patientenverfügung zum Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen nur dann verbindlich sein soll, wenn die Krankheit "einen irreversibel tödlichen Verlauf" genommen hat. Gegenüber dieser Reichweitenbegrenzung heißt es im Kodex: "Eine prinzipielle Beschränkung der Reichweite von Patientenverfügungen auf bestimmte Krankheitsbilder oder -zustände lehne ich ab. Eine solche vorzunehmen, ist nur dem Patienten selbst vorbehalten."
Weil die Kodex-Unterzeichner die Rolle der Vormundschaftsgerichte auf wenige Streitfälle begrenzen wollen, entfernen sie sich auch vom zweiten Unionsentwurf, der den Gerichten mehr Gewicht beimisst. Daher deutet der Kodex in die Richtung des vom SPD-Innenpolitiker Joachim Stünker verfassten Entwurfs, nach dem Verfügungen stets bindend sind, sofern sie der aktuellen Lage des Patienten entsprechen und keine Willensänderung zu erkennen ist.
Unterstützt wird der Kodex unter anderem vom ärztlichen Leiter des Deutschen Herzzentrums Berlin, Roland Hetzer, vom Berliner Palliativmediziner Christof Müller-Busch, der früheren Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin, dem Schauspieler Michael Lesch, der grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung sowie der Krankenkasse DAK. Die Initiatoren hoffen, dass viele Ärzte per Unterzeichnung signalisieren, dass "der Wille des Patienten oberste Priorität hat und die Verfügung verbindlich ist", wie der Leiter der Rettungsstelle am Berliner Urban-Krankenhaus, Michael de Ridder, erklärte. Zwar entspricht der Kodex in weiten Teilen den Richtlinien der Bundesärztekammer, doch anders als diese halten die Unterzeichner eine gesetzliche Regelung für erforderlich. Diese, so de Ridder, müsse "liberal" sein und vom Patienten ausgehen.>>
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Auszug aus: Deutsches Ärzteblatt / Nachrichten vom 27.9.:
<< ....Die Selbstverpflichtung heißt nach ihrem badischen Entstehungsort „Lahrer Kodex“. Sie wurde außer von Medizinern von der den Grünen nahen Heinrich-Böll-Stiftung, dem Humanistischen Verband (HVD) und der Humanistischen Union vorgestellt. ...
.. Ein Auslöser der Debatte war eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs von 2003, wonach bei nicht äußerungsfähigen Patienten eine Patientenverfügung zur Beendigung lebensverlängernder Maßnahmen nicht automatisch ausreicht.

Unterzeichner des neuen, dreiseitigen Kodexes lehnen „eine prinzipielle Beschränkung der Reichweite von Patientenverfügungen auf bestimmte Krankheitsbilder oder -zustände“ ab und betonen deren Bindungskraft ... >>
Weiter:
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=29971
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Die Frankfurter Rundschau vom 29.9. druckte den 3 Punkte umfassenden Lahrer Kodex vollständig ab. Die beiden dort aufgeführten Dr. Dr. Alexander, Herzzentrum Lahr, ärztlicher Initiator (zweiter von rechts) und Gita Neumann, Humanistischer Verband Deutschlands, als Patientenvertreterin (zweite von links) auf der Pressekonferenz am 27.9. in der Böllstiftung mit Unterzeichung des Kodex durch erste Klinikärzte (viele weitere Ärzte und Ärztinnen sollen folgen!):

http://www.patientenverfuegung.de/pv/aktuell.htm

Das Foto ist zur Veröffentlichung freigegeben, weitere siehe
http://www.patientenverfuegung.de/kodex/
Sie können sie kostenfrei in druckfähiger Auflösung (3872x2592), wahlweise als Datei (jpeg oder Tif) beziehen unter:
mail@patientenverfuegung.de

Text des Lahrer Kodex:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nt=1217637

Weitere Berichte und Kommentare:
http://www.patientenverfuegung.de/pv/detail.php?uid=468

Quelle: PATIENTENVERFUEGUNG NEWSLETTER vom 29.9.2007
http://www.patientenverfuegung.de

Bei Patientenverfügungen rücken Ärzte von Union ab

Verfasst: 30.09.2007, 07:11
von Presse
Bei Patientenverfügungen rücken Ärzte von Union ab
"Lahrer Kodex" fordert Priorität für Willen der Kranken


Berlin - Im Streit über Patientenverfügungen zum Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen gehen angesehene Mediziner in die Offensive. In Berlin wurde am Donnerstag eine Erklärung vorgestellt, mit der sich Ärzte von sich aus verpflichten, den vorab schriftlich verfügten Willen von Patienten zu befolgen, die sich nicht mehr äußern können. In dem "Lahrer Kodex", der am Herzzentrum im badischen Lahr entwickelt wurde, heißt es: "Ich verpflichte mich, den Willen meiner Patienten zu achten und ihm im Rahmen des medizinisch wie rechtlich Möglichen zu entsprechen. Falls ein Patient entscheidungsunfähig ist, werde ich eine vorher vorgelegte Patientenverfügung respektieren, sofern diese aktuell und auf die gegebene Situation anwendbar ist."
...
Weiter unter
http://www.welt.de/welt_print/article12 ... on_ab.html

Kodex: Klinikärzte verpflichten sich ....

Verfasst: 30.09.2007, 10:56
von WernerSchell
Siehe auch unter

Kodex: Klinikärzte verpflichten sich, PV zu respektieren
viewtopic.php?t=7252

Priorität hat der Patientenwille

Verfasst: 02.10.2007, 16:34
von Presse
Priorität hat der Patientenwille
Badener Ärzte initiieren den Lahrer Kodex für schwierige medizinische Fälle


Von Silvia Ottow

Auf Initiative des Herzzentrums Lahr in Baden wurde vor einigen Tagen in Berlin der Lahrer Kodex unterzeichnet. Es handelt sich um die Selbstverpflichtung der Ärzteschaft, den Willen des Patienten an der Schwelle zwischen Leben und Tod zu respektieren. Zu den Unterzeichnern gehört der Berliner Herzspezialist Roland Hetzer und zu den Paten die ehemalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin.

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»Manchmal ändert sich das Leben innerhalb von Sekunden«, so der Lahrer Anästhesist Tejas Alexander. Dann könne es im medizinischen Alltag zu dramatischen Situationen kommen. Vorstellbar sei der Patient, dem man nicht mehr helfen kann, der aber gegen seinen Willen einer Zwangsbehandlung unterzogen wird. Das Gegenteil sei ebenso grausam: Einem schwer kranken Patienten würden lebensrettende Maßnahmen verweigert, weil er diesen Wunsch irgendwann schriftlich niederlegte, obwohl er jetzt ganz anders denkt.
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http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=117079&IDC=3