Arzt oder Kaufmann - wer behält den Kittel an?

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Arzt oder Kaufmann - wer behält den Kittel an?

Beitrag von Presse » 26.10.2007, 15:04

Patienten rechnen mit wirtschaftlich orientierten Medizinern
Arzt oder Kaufmann - wer behält den Kittel an?
Mehr als ein Drittel der Patienten geht davon aus, dass Mediziner während der kommenden 10 bis 20 Jahre verstärkt wie Kaufleute auftreten werden und immer weniger als Berater und Therapeuten.

26.10.07 - Laut einer Umfrage des Instituts für Empirische Gesundheitsökonomie und der Universität Bochum sind die weitaus meisten Menschen mit ihrem Arzt zufrieden. Sie sehen in ihm vorwiegend den Berater (83,5 Prozent) und Therapeuten (59,9 Prozent), fast die Hälfte hält ihn für sehr vertrauenswürdig und eine Zweitmeinung für unnötig. Nur 18,9 Prozent erleben ihren Arzt bereits jetzt auch als "Kaufmann".

"Diese Erwartungen stellt die Gesellschaft auch an den Arzt der Zukunft. Er soll so bleiben, wie er ist", sagt Studienleiter Prof. Reinhard Rychlik von der Universität Bochum. Er hat eine deutschlandweite Bevölkerungsumfrage mit dem Thema "Der Arzt im Jahr 2020" durchgeführt, 1.043 Bundesbürger wurden telefonisch befragt.

Allerdings sieht die reale Erwartung etwas pessimistischer aus. Zwar denken die meisten, dass der Arzt der Zukunft immer noch als Berater und Heiler fungieren wird. Aber 35,8 Prozent der Deutschen sehen den Mediziner künftig als Kaufmann im Gesundheitswesen agieren.

Beraterfunktion des Arztes aus Patientensicht extrem wichtig

Mehr als die Hälfte der Befragten findet es sehr wichtig, dass ihr Arzt alternative Heilverfahren wie Akupunktur und Homöopathie anbietet. Allerdings fürchten über 50 Prozent im Zuge dessen, dass der Arzt immer mehr zum Kaufmann wird und sich die verfügbare Beratungszeit beim Arzt in 10 bis 20 Jahren verringert. Dabei legten die Befragten großen Wert auf die Beraterfunktion des Arztes: 96 Prozent sagten, dies solle auch in Zukunft so bleiben.

Ein Drittel der deutschen Gesamtbevölkerung findet das Einkommen der Ärzte angemessen, etwas mehr als ein Drittel hält es für zu niedrig. Ein knappes weiteres Drittel hat keine Vorstellung vom Gehalt der Ärzte.

rb

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 390249.htm

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