Patientenselbstbestimmung am Lebensende - Vorsorgen!
Es gibt immer wieder Fragen, wie man sich am Lebensende entscheiden soll - lebenserhaltende Maßnahmen, sterben lassen oder gar aktive Eingriffe wünschen / zulassen ...
Menschen, die das Problem über Jahre / Jahrzehnte verdrängen, kommen urplötzlich und fragen nach: Mutter / Schwiedermutter schwer krank, keine Patientenverfügung, was ist zu tun? ..
Zu einer ähnlichen Frage eines Bekannten habe ich gestern u.a. geantwortet (anonymisiert):
Lieber ...,
ich halte seit Jahren Vorträge zum Thema Patientenselbstbestimmung - auch am Lebensende. Dabei mache ich immer wieder darauf aufmerksam, dass es vernünftig ist, sich rechtzeitig über die "letzten Dinge" klar zu werden. Oft ist es dann hilfreich, eine Patientenverfügung zu erstellen. Dazu gibt es gute Broschüren.
Wenn es eine solche Patientenverfügung nicht gibt, muss der mutmaßliche Wille erforscht werden. Gibt es insoweit keine überzeugenden Anhaltspunkte, muss dem "Über"-Leben Vorrang eingeräumt werden. Dies bedeutet aber nicht, dass immer und zu jeder Zeit die Apparatemedizin voll ausgeschöpft werden muss. Nein, man darf auch menschenunwürdige Maßnahmen unterlassen. Dazu geben zum Beispiel die Ärztlichen Grundsätze über die Sterbebegleitung Hinweise. Man darf auch hoch dosiert Medikamente zum Einsatz bringen, um Schmerzen anzugehen. Dabei darf die Nebenwirkung, dass der Tod früher eintreten kann, in Kauf genommen werden (zulässige passive Sterbehilfe). Die Palliativmedizin und Hospizbewegung verdient größere Aufmerksamkeit durch die Politik. Wir tuen in diesen Bereichen viel zu wenig. Im Bereich der Palliativmedizin haben wir den Stand eines Entwicklungslandes.
Ich habe in meiner Internetseite unter
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... lkunde.htm
zahlreiche Beiträge zum Thema eingestellt. U.a. gibt es dort auch Hinweise zu den erwähnten Grundsätzen der BAK:
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... linien.htm
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... hungen.htm
In einem Buch zur "Sterbebegleitung und Sterbehilfe" habe ich umfangreiche textliche Hilfen angeboten:
http://www.wernerschell.de/html/page6.htm
Ein aktuelles Buch aus dem Beck-Verlag informiert ebenfalls ganz nützlich. In meinem Forum gibt es dazu ebenfalls einen Hinweis:
viewtopic.php?t=7613
Ein schöner Spruch: Es soll niemand durch die Hand, sondern an der Hand eines anderen Menschen sterben.
Lieber ..., informiere Dich einfach einmal anhand der genannten Texte. Du kannst mich danach - und auch sonst - jederzeit anrufen. ....
Herzliche Grüße
Werner - ....
Hinweis in dieser Homepage unter Aktuelles (25.11.2007):
Alzheimer-Gespräch zum Thema: Sterbehilfe, Patientenverfügung ... mit Werner Schell (13.11.2007)
http://www.alzheimer-gespraech.de/index ... d=104#a253
Siehe auch in diesem Forum unter
Alzheimer Gespräch - alle bisherigen Gespräche abhörbar!
viewtopic.php?t=7251
Beratung für Berater zu Patientenverfügungen
viewtopic.php?t=7254&highlight=alzheimergespr%E4ch
Patientenselbstbestimmung am Lebensende - Vorsorgen!
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