Modellstudiengang „Pflege“ - Pflegerische Arbeit verbessern

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Modellstudiengang „Pflege“ - Pflegerische Arbeit verbessern

Beitrag von Presse » 07.05.2010, 15:49

KatHO NRW:
Land genehmigt neuen Modellstudiengang „Pflege“
Pflegerische Arbeit am Patientenbett verbessern


Die Katholische Hochschule NRW hat die beruferechtliche Genehmigung erhalten, landesweit erstmals den dualen Bachelorstudiengang „Pflege“ anzubieten. Dazu hat das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales der Hochschule heute den Bewilligungsbescheid überreicht.

Ziel des Studiengangs ist es, die pflegerische Arbeit am Patientenbett zu verbessern. Dafür hat die Hochschule ein Studienangebot entwickelt, das die klassische Berufssausbildung an Pflegefachschulen mit einer akademischen Ausbildung verbindet. „Bisher konnten Pflegeschüler nur im Anschluss an ihre dreijährige Ausbildung einen akademischen Abschluss erwerben“, erklärt Professorin Gertrud Hundenborn, die wesentlich daran beteiligt war, dieses Konzept zu entwickeln. „Mit dem neuen Pflegestudiengang können sie innerhalb von vier Jahren ihre Pflegeausbildung absolvieren und einen akademischen Abschluss erwerben.“ Mit dieser dualen Qualifizierung von zukünftig Pflegenden antwortet die KatHO NRW auf die sich abzeichnenden Veränderungen in der Pflege.

„Zukünftig wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen nicht nur stark zunehmen, sondern auch die Pflegesituation wird komplexer werden“, sagt Hundenborn. „Der Umgang mit chronisch Kranken oder demenziell veränderten Menschen ist eine große Herausforderung für die Pflegenden.“ Neben der praktischen Erfahrung sei verstärkt theoretisches Wissen wichtig: Wie berate ich die Angehörigen und leite ich sie an? Wie treffe ich ethisch begründete Entscheidungen? Wie baue ich Netzwerke auf, wenn die Familie den Pflegebedürftigen nicht helfen kann?

Das Studium soll – neben der hochwertigen beruflichen Pflegeausbildung – ein differenziertes, breites Wissen und Können im Pflegehandeln vermitteln, das auf aktuellen Forschungserkenntnissen basiert, es soll zum eigenverantwortlichen Handeln befähigen und den Pflegenden ermöglichen, organisationale Zusammenhänge zu durchschauen und therapeutisch-pflegerische Leistungen besser zu koordinieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Studiengang so entwickelt, dass Theorie und Praxis sich idealerweise ergänzen. „Die Studierenden werden nach dem ersten Ausbildungsjahr in der Pflegefachschule in die duale Studiengangskonzeption einsteigen“, erläutert Studiengangskoordinator Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels. „Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr studieren sie parallel an der KatHO NRW. Nach Abschluss der pflegerischen Berufsausbildung absolvieren sie noch zwei Vollzeitsemester, bevor sie den Titel „Bachelor of nursing“ erlangen.“

Die KatHO NRW kooperiert für diesen Modellstudiengang mit rund 16 Pflegefachschulen in ganz Nordrhein-Westfalen. Der erste von bisher drei geplanten Durchläufen soll bereits diesen Herbst starten. Aufgenommen werden können pro Wintersemester 70 Studierende. Die Seminare finden in den vier Abteilungen der KatHO NRW statt: Aachen, Köln, Münster und Paderborn.

Neben der KatHO NRW werden ähnliche Pflegestudiengänge auch an der FH Bielefeld und an der Hochschule für Gesundheit in Bochum angeboten.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Wolfgang Matthias Heffels, Tel. 0221/7757-126, wm.heffels@katho-nrw.de
Redaktion: Julia Harzendorf, Tel. 0221/7757-508, presse@katho-nrw.de

Quelle: Pressemitteilung vom 07.05.2010

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Modellstudiengänge für Gesundheitsfachberufe

Beitrag von Presse » 07.05.2010, 16:14

Gesundheitsminister Laumann:
„Attraktive Ausbildung und Studium statt Greencard für Pflege!“
Modellstudiengänge für Gesundheitsfachberufe auf Gesundheitscampus genehmigt


Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Der Pflegebereich ist für den nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ein Wachstumssektor innerhalb der prosperierenden Gesundheitswirtschaft. Aktuell sind landesweit rund eine Million Menschen im Gesundheitssektor beschäftigt. „Diesen Jobmotor werden wir mit neuen Studiengängen noch stärker ans Laufen bringen“, sagte Laumann heute (6. Mai) an der Hochschule für Gesundheit auf dem Gesundheitscampus in Bochum anlässlich der Übergabe des Genehmigungsbescheides für die geplanten Modellvorhaben.

Über die Akademisierung sollen Pflege- und Gesundheitsfachberufe für junge Menschen noch attraktiver werden. „Das ist in einer Zeit besonders wichtig, in der ständig der Fachkräftemangel in der Pflege herbeigeredet wird“, so der Minister. „Es ist doch besser, neue Studienangebote zu schaffen und die Ausbildungsangebote zu verbessern, als die Einführung einer „Greencard“ für Pflegekräfte zu fordern. Wenn von einigen Verbänden und Trägern ein Fachkräftemangel beklagt wird, anderseits in der Pflege immer stärker auf Zeitarbeit gesetzt wird und in den Krankeneinrichtungen und Pflegeeinrichtungen die Teilzeitquoten steigen, passt irgendetwas nicht zusammen!“

„Mit den neuen Modellstudiengängen haben wir in Nordrhein-Westfalen bei der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe bundesweit die Nase vorn“, erklärte Sozialminister Karl-Josef Laumann. Als erstes Bundesland hat Nordrhein-Westfalen auf dem Gesundheitscampus NRW eine Fachhochschule ausschließlich für Gesundheitsberufe gegründet.

Die Hochschule für Gesundheit in Bochum wird ab dem Wintersemester 2010 mit Modellvorhaben in den Bereichen der Alten- und Krankenpflege, Hebammenkunde, Logopädie, Ergo- und Physiotherapie starten. Die Studierenden bekommen neben einem ersten akademischen Abschluss, dem Bachelor, auch einen Berufsabschluss. Die theoretische Ausbildung findet ausschließlich an der Hochschule für Gesundheit statt. Alle Modellvorhaben werden durch ein Kerncurriculum verbunden, damit die Studierenden die angrenzenden Professionen kennenlernen. Sie bekommen auch dieselbe praktische Ausbildung, beispielsweise in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, wie jede andere Fachkraft auch. Die Teilnehmer werden nicht zu Theoretikern, sondern erhalten neben der soliden praktischen Ausbildung auch einen akademischen Hintergrund. Dieser soll sie noch besser befähigen, den Berufsalltag durch lebenslanges eigenes Lernen zu meistern.

Von den neuen Studiengängen sollen der gesamte Berufsstand, die Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen aber insbesondere auch die Patienten und Pflegebedürftigen, profitieren. „Wir werden damit nicht nur die Akademisierung in den Gesundheitsfachberufen vorantreiben. Die Modelle liefern uns auch wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Berufsausbildungen und der Berufsgesetze.“, erklärte der Minister.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2010

-- Informationen zur Hochschule für Gesundheit: http://www.fh-gesundheit.de
-- Informationen zum Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen: http://www.gc.nrw.de

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Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 09.05.2010, 00:36

auch ne gute Nachricht! :O)

Nun müssen wir den Theoretikern nur noch Leute an die Seite stellen die die Theorie in die Praxis umsetzen....

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Fröhlich-Rockmann
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Pflegewissenschaft - bitte im Augenmaß

Beitrag von PflegeCologne » 10.05.2010, 06:41

Guten Morgen,

wenn die Pflege auch wissenschaftliche Grundlagen hat, wird es weiter so bleiben, dass es hier vornehmlich um eine sehr praktische ausgerichtete Tätigkeit am Menschen geht. So sehr ich die Aufwertung des Berufes - auch in Richtung wissenschaftlichkeit begrüße - muss ich doch davor warnen, die Anzahl der Pflegewissenschaftler ungezügelt zu vermehren. Sie vermehren im Zweifel die Standards, Handlungsanleitungen, Bürokratismus ... usw. und lösen so kein einziges der derzeitigen Pflegeprobleme.

Lb. Grüße Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 10.05.2010, 12:37

Wenn ich richtig liege gibt es in Deutchland Pflegewissenschaft schon seit ungefähr 100 Jahren.

Wenn ich mich so umschaue in der Pflegelandschaft heute bin ich mir nicht sicher, ob Pflegewissenschaft zur Schaffung praktischer Lösungen beigetragen hat, oder ob Pflegewissenschaft nicht Ursache zahlreicher Nöte und Schwierigkeiten im heutigen Pflegealltag ist.

Noch nie habe ich jedoch erlebt das Pflegewissenschaft einen einzigen Patienten zu Bett gebracht hätte. Die Anzahl derer die mir wissenschaftlich fundiert erklärt wie ich zu Bett zu bringen hätte nimmt jedoch gefühlt fast stündlich zu.

Ich fürchte fast, dass wir künftig tausende gut ausgebildete Wissenschaftler haben die theoretisch pflegen könnte und dennoch kaum praktisch gepflegt wird...

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Fröhlich-Rockmann
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Pflege ist vornehmlich praktische Arbeit

Beitrag von Dieter Radke » 14.05.2010, 14:01

Hallo MitleserInnen!

Ich plädiere für Ausbildung auf der Basis jetziger Vorschriften und eine Einstellungsoffensive. Allerdings sehe ich dabei nicht die Notwendigkeit, die Wissenschaftlichkeit zu verbreitern. Wir brauchen "Praktiker" an der Pflegefront. Wie in vielen anderen Bereichen, wir wissen Bescheid. Nur mangelt es an der Umsetzung - und das ist allein praktisches und nicht theoretisches Geschehen.

Mfg Dieter Radke
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

WernerSchell
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Systemrelevant und zukunftssicher – Neuer Pflegestudiengang beginnt

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2020, 15:47

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Systemrelevant und zukunftssicher – Neuer Pflegestudiengang beginnt

FH Bielefeld reagiert auf das neue Pflegeberufegesetz.

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Prof. Dr. Christa Büker (links) und Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck im Skills Lab der FH Bielefeld,
in dem Studierende des neuen Studiengangs pflegerische Handlungen planen und üben können.


Bielefeld (fhb). Ab sofort können Interessierte den neuen, ausbildungsintegrierten Studiengang „Pflege“ an der Fachhochschule (FH) Bielefeld studieren. In dem Studiengang erwerben Studierende sowohl einen Bachelorabschluss als auch einen Berufsabschluss zur Pflegefachfrau/-mann. Der primärqualifizierende Studiengang verbindet dabei hochschulisches Lernen an der FH Bielefeld mit praktischem Lernen in vielfältigen Bereichen der Pflege. „Die FH Bielefeld kooperiert dazu mit zahlreichen Praxispartnern aus dem Gesundheitsbereich, in denen die Studierenden praktische Erfahrungen sammeln können“, erklärt Prof. Dr. Christa Büker von der FH Bielefeld. „Diesen Studiengang gibt es in dieser Form in Ostwestfalen-Lippe bisher nur bei uns.“

Mit diesem Konzept reagiert die FH Bielefeld auf das neue Pflegeberufegesetz, welches seit Anfang des Jahres gilt. „Damit haben wir nun ein Studienmodell, wie es in vielen europäischen Ländern bereits Standard in der Pflege ist“, sagt Prof. Dr. Änne-Dörte Latteck. Während Interessierte sich auch weiterhin an Pflegeschulen ausbilden lassen können, wird bei dem ausbildungsintegrierten Studiengang die Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Praxis gestärkt. „Diejenigen, die sich für ein Studium entscheiden, haben aufgrund des Fachkräftemangels eine sichere berufliche Zukunft mit größeren Aufstiegschancen“, berichtet Latteck.

An der FH Bielefeld können sich die Studierenden außerdem in einem Wahlmodul zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter weiterbilden lassen und so später anderen ihr Wissen weitergeben. „Zusätzlich bieten wir auch das digitale Modul ‚Digital Future Skills in Nursing‘ an“, erzählt Büker. Bei dem Modul sollen die Studierenden anhand von beruflichen Situationen lernen, zukunftsgerichtet mit modernen Technologien zu arbeiten. „Wir wollen die Studierenden auf den richtigen und ethischen Umgang mit diesen Technologien vorbereiten.“ Außerdem gibt es zahlreiche anschließende Masterprogramme, wie beispielsweise den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Erweiterte Pflegeexpertise – Advanced Nursing Practice“ an der FH Bielefeld.

Die Bewerbungsfrist für den Studiengang wurde bis zum 15. Oktober verlängert.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.fh-bielefeld.de/studiengaenge/pflege-bielefeld

Quelle: Pressmitteilung vom 31.08.2020
Verena Kukuk Ressort Hochschulkommunikation
Fachhochschule Bielefeld
https://idw-online.de/de/news753250
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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