Uni-Klinik Düsseldorf wegen intensivmedizinischer Versorgung sowie der Hygiene in der Kritik

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Uni-Klinik Düsseldorf wegen intensivmedizinischer Versorgung sowie der Hygiene in der Kritik

Beitrag von WernerSchell » 05.06.2018, 06:13

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Pro Pflege - Selbsthilfnetzwerk macht seit vielen Jahren auf den Pflegenotstand in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aufmerksam und fordert die Auflösung der personellen Engpässe. Am 13.5.2014 wurde dem damaligen Bundesgesundheitsminister dazu ein umfängliches Statement mit Handlungsanforderungen übergeben > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf Das Papier wurde schlicht ignoriert! Und nun liegt das Kind im Brunnen und die Mängelberichte häufen sich.

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Missstände an der Uniklinik Düsseldorf
Von Miltiadis Oulios
- Multiresistente Keime auf der Intensivstation
- 22 Infektionen in Düsseldorfer Uni-Klinik
- Personalmangel und Hygiene das Problem


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Quelle: WDR - Intensivstation der Uniklinik Düsseldorf

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Quelle: WDR - Patienten haben sich mit Keimen angesteckt

Gehetzte Krankenpfleger, allein gelassene Patienten: Eine Krankenpflegerin, die nicht erkannt werden möchte, berichtet dem WDR, wie massiv sich der "Pflegenotstand" an der Uniklinik Düsseldorf auswirkt - und wie massiv die Missstände sind.
... (weiter lesen unter) ... https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... e-100.html

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Rheinische Post berichtet am 31.05.2018:

Düsseldorf:
Uni-Klinik wehrt sich gegen Vorwürfe

Düsseldorf Dem Krankenhaus wird in einem WDR-Bericht vorgeworfen, Patienten zu früh von der Intensivstation zu verlegen. Zudem werden elf Todesfälle in Verbindung mit einem multiresistenten Keim gebracht. Die Klinik bestreitet das.
Von Nicole Lange
Die Uniklinik Düsseldorf (UKD) sieht sich mit schwerer Kritik an der intensivmedizinischen Versorgung sowie der Hygiene konfrontiert, weist diese aber zurück. In einem Beitrag des "Westdeutschen Rundfunk" heißt es, bei 22 schwerstkranken Patienten sei seit Oktober 2017 ein multiresistenter Keim nachgewiesen worden, elf von ihnen seien gestorben. Zudem würden manchmal überwachungspflichtige Patienten auf die Normalstation verlegt, wenn die Intensivstation voll sei.
…(weiter lesen unter) … https://rp-online.de/nrw/staedte/duesse ... d-23149795
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Personelle Engpässe? Düsseldorfer Uniklinik wehrt sich

Beitrag von WernerSchell » 05.06.2018, 06:14

Ärzte Zeitung vom 05.06.2018:
Patientensicherheit
Personelle Engpässe? Düsseldorfer Uniklinik wehrt sich

Wirkt sich Personalknappheit negativ auf die Sicherheit von Patienten des Uniklinikums Düsseldorf aus? Die Klinik sieht sich zu Unrecht am Pranger. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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Solidarität mit streikendem Pflegepersonal

Beitrag von WernerSchell » 30.07.2018, 16:19

Linke solidarisch mit streikendem Pflegepersonal – Ignoranz der Klinikvorstände ist unerträglich!

Heute werden die Streiks der Beschäftigten an den Unikliniken Düsseldorf und Essen fortgesetzt, weil es während der Verhandlungen in den letzten Wochen keinerlei Entgegenkommen von Seiten der Vorstände gab, über Maßnahmen zur Entlastung des Personals zu verhandeln. Die NRW-Linke erneuert ihre Solidarität mit den streikenden Beschäftigten an den Unikliniken Düsseldorf und Essen.
„Da die Vorstände nicht bereit sind, über konkrete Maßnahmen zur Entlastung des Personals und einen Tarifvertrag zu verhandeln, wurden die Streiks am heutigen Montag zu recht wieder aufgenommen. Das Vorgehen der Klinikvorstände ist schlichtweg unerträglich und unverantwortlich“, kritisiert Inge Höger, Landessprecherin der NRW-Linken.
„Die Linke unterstützt auch weiterhin die Forderungen von ver.di nach besseren Arbeits- und Pflegebedingungen. Die Folgen personeller Unterbesetzung bezahlen die Beschäftigten schließlich häufig selbst mit ihrer Gesundheit. Nur mit viel gewerkschaftlichem und politischem Druck wird es möglich sein, eine bundesweite Regelung durchzusetzen, die grundsätzlich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Krankenhaus und die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessert.
Deshalb ist es so immens wichtig, dass sich das Personal in Düsseldorf und Essen so energisch und engagiert gegen die Ignoranz der Klinikvorstände zur Wehr setzt. Krankenhäuser dürfen keine Fabriken werden, in denen nur die Gewinne zählen. Es geht um die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten. Dafür müssen die Kliniken gut ausgestattet sein, vor allem mit dem notwendigen Personal in allen Bereichen. Wenn die Klinikvorstände dies nicht endlich akzeptieren, spielen sie leichtfertig mit der Gesundheit der Patientinnen und Patienten, aber auch mit der des Klinikpersonals“, so Höger weiter.
Der Landesvorstand der LINKEN in NRW hatte bereits am Samstag eine Solidaritätserklärung beschlossen, die in der Anlage beigefügt ist.
________________________________________________________________________
Solidaritätserklärung
Der Landesvorstand DIE LINKE.NRW ist solidarisch mit den Kämpfen der Beschäftigten an den Unikliniken Düsseldorf und Essen für einen Tarifvertrag Entlastung und mehr Personal in den Krankenhäusern. Ihr habt Eure Streiks für Verhandlungen ausgesetzt, aber die Vorstände sind nicht bereit, über konkrete Maßnahmen zur Entlastung des Personals und einen Tarifvertrag zu verhandeln. Es gibt weder ein konkretes Angebot über zusätzliche Stellen noch die Bereitschaft kurzfristig Leistungsreduzierungen einzuführen.
In ausführlichen Beratungen in gut besuchten Streikversammlungen habt Ihr beschlossen, die Gespräche nicht fortzuführen sondern die Streiks ab Montag, den 30. Juli, wieder aufzunehmen. Das bedeutet die Fortsetzung des ausgesetzten unbefristeten Streiks an der UK Düsseldorf ab Montag. Und für die UK Essen bedeutet dies für die kommende Woche Warnstreik und parallel die Durchführung der Urabstimmung.
DIE LINKE. NRW unterstützt Eure Forderungen nach mehr Personal in den Krankenhäusern und konkreter Festlegungen in einem Tarifvertrag Entlastung. Die Situation in den Krankenhäusern und in der Altenpflege ist unerträglich, die Arbeitsbelastung für alle Beschäftigtengruppen enorm und aufgrund des Personalmangels ist die Pflege oft lebensgefährlich. Krankenhäuser dürfen keine Fabriken werden in denen nur die Gewinne zählen. Es geht um die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten. Dafür müssen die Kliniken gut ausgestattet sein, vor allem mit dem notwendigen Personal in allen Bereichen. Mehr von Euch ist besser für alle!
Wir unterstützen die Forderungen:
o Festlegung einer tarifvertraglichen Mindestpersonalausstattung und Regelungen zum Belastungsausgleich, wenn diese Vorgaben nicht eingehalten werden.
o Regelungen zur Verbesserung der Ausbildungsqualität, zum Beispiel durch Freistellung der Ausbildenden von ihrer anderen Tätigkeit für die Zeit der Anleitung. Auszubildende dürfen nicht mehr zur Kompensation von Personalengpässen herangezogen werden.
Mit solidarischen Grüßen
Landesvorstand
DIE LINKE. NRW

Quelle: Mitteilung vom 30.07.2018
DIE LINKE. Nordrhein-Westfalen
Alt Pempelfort 15
40211 Düsseldorf
www.dielinke-nrw.de
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Patientenversorgung in Gefahr - Düsseldorfer Uniklinik muss 2000 OPs streichen

Beitrag von WernerSchell » 14.08.2018, 06:22

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Streik: Ärztinnen und Ärzte des UKD bitten Ministerpräsidenten Laschet um Vermittlung
Düsseldorf - 13.08.18

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Fotos: Uniklinik Düsseldorf - > https://www.uniklinik-duesseldorf.de/pf ... al-pflege/

Über 40 Direktorinnen und Direktoren von Kliniken und Instituten des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) haben NRW-Ministerpräsident Armin Laschet um Vermittlung im laufenden Streik am Universitätsklinikum Düsseldorf gebeten. Ein offener Brief der Klinikdirektorinnen und -direktoren wurde auch in der Montagsaugabe der Rheinischen Post veröffentlicht.
In dem Schreiben drücken die Ärztinnen und Ärzte ihre „zunehmende Sorge um die Krankenversorgung der Bevölkerung im Großraum Düsseldorf“ aus. Weiter heißt es in dem Brief: „Es steht unmittelbar bevor, dass dringlich notwendige Operationen nicht mehr zeitnah durchgeführt werden können und zeitkritische Krebstherapien nur verzögert stattfinden.“

Vor diesem Hintergrund bitten die Unterzeichner des Briefes den Ministerpräsidenten, sich für eine Vermittlung einzusetzen bzw. eine Person seines Vertrauens zu benennen, die diese Aufgabe übernimmt.

Das größte Düsseldorfer Krankenhaus wird bereits seit mehreren Wochen von der Gewerkschaft verdi bestreikt. Aktuell können ca. nur 750 Patienten stationär versorgt werden, im Normalbetrieb sind es sonst über 1.100 Menschen.

Gespräche zur Entlastung des Personals wurden von der Gewerkschaft abgebrochen. Der Vorstand des UKD ist weiter jederzeit für Verhandlungen offen. Basis der Entlastungsgespräche ist eine Vereinbarung, die verdi im Frühjahr mit den Universitätskliniken in Baden-Württemberg getroffen hatte.

Anlage: Offener Brief > https://www.uniklinik-duesseldorf.de/up ... en_UKD.pdf

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Rheinische Post vom 13./14.08.2018:

Patientenversorgung in Gefahr
Düsseldorfer Uniklinik muss 2000 OPs streichen

Düsseldorf Der Arbeitskampf in der Düsseldorfer Uniklinik eskaliert: Über 40 Direktoren rufen nach Ministerpräsident Armin Laschet. Der Streik der Pflegekräfte gefährde die Patienten.
Von Nicole Lange und Thomas Reisener
In dem seit zwei Monaten andauernden Arbeitskampf an der Uniklinik Düsseldorf warnt die Hausspitze vor gesundheitlichen Folgen für Patienten. „Es steht unmittelbar bevor, dass dringlich notwendige Operationen nicht mehr zeitnah durchgeführt werden können und zeitkritische Krebstherapien nur verzögert stattfinden“, warnten über 40 Direktoren von Einrichtungen der Uniklinik in einem Brandbrief. Die Unterzeichner fordern NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) auf, in dem eskalierten Streit zu vermitteln.
In dem Konflikt zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Klinikleitung geht es um Personalmangel in der Pflege. Verdi will mit Arbeitsniederlegungen Haustarife über die Mindestbesetzung der Stationen erzwingen. Mehrere Verhandlungsrunden sind gescheitert.
...
Nach Verdi-Berechnungen fehlen bundesweit rund 80.000 Pfleger in Kliniken. Allein in Nordrhein-Westfalen sollen es rund 18.000 sein. Jürgen Wasem, Professor an der Universität Duisburg-Essen und renommierter Experte für Gesundheitsmanagement, sagte: „Es gibt kein aktuelles Instrument, um den tatsächlichen Bedarf zu messen. Unstrittig ist aber, dass es in den deutschen Krankenhäusern derzeit viel zu wenig Pflegepersonal gibt.“
.... (weiter lesen unter) ....
https://rp-online.de/nrw/uniklinik-dues ... d-24350887
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesse ... d-24350665

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Verursacher für die Misere ist aber im Wesentlichen der Bund. Er ist nämlich seit Jahrzehnten nicht in der Lage, ein angemessenes Personalbemessungssystem für die Pflege zu gestalten! Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat im Rahmen der Anhörung zum Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz auf die Handlungserfordernisse in aller Deutlichkeit hingewiesen!

Dazu sind u.a. folgende Hinweise vorgestellt worden:
Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Referententwurf für ein "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)". Dazu gab es im Rahmen der Verbändeanhörung die Möglichkeit, bis zum 06.07.2018 eine Stellungnahme abzugeben: > viewtopic.php?f=4&t=22697 Mit dem Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals sollen spürbare Verbesserungen im Alltag der Pflegekräfte durch eine bessere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege erreicht werden.
Downloads >>> Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (Referentenentwurf: 26.06.2018) - PDF-Datei: 660 KB >>> https://www.bundesgesundheitsministeriu ... z_RefE.pdf
Dazu wurden ergänzend erste Hinweise zu einer "Konzertierte Aktion Pflege - für mehr Wertschätzung, bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung" vorgestellt: > viewtopic.php?f=4&t=22696
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat am 06.07.2018 zum Referentenentwurf für ein "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)" eine Stellungnahme abgegeben > viewtopic.php?f=4&t=22697&p=104365#p104365 und dem Statement eine Anlage angefügt: > viewtopic.php?f=4&t=22697&p=104366#p104366 - Es wird im Wesentlichen ausgeführt, dass die geplanten Regelungen für eine Auflösung des Pflegenotstandes nicht ausreichen!
Alles auch aufrufbar unter >>> http://www.wernerschell.de/aktuelles.php


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Wann endlich erklärt sich ein Politiker verantwortlich für die Personalnot im Gesundheits- und Pflegesystem?
>>> viewtopic.php?f=4&t=22742
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Der Pflegestreik an der Düsseldorfer Uniklinik wird fortgesetzt

Beitrag von WernerSchell » 15.08.2018, 07:06

Der Pflegestreik an der Düsseldorfer Uniklinik wird fortgesetzt. Ein Ende ist nicht in Sicht. Die wirkliche Lösung liegt beim Bund. Dort muss endlich ein Personalbemessungssystem gestaltet werden, das bundesweit angemessene Stellenschlüssel gewährleistet. Solange dieses System nicht besteht, muss es einen pauschalen Aufschlag bei den Stellen geben. Bereits vor über 10 Jahren habe ich eine Erhöhung der Stellenschlüssel um rd. 20% vorgeschlagen. Was ist passiert: Nichts! - Die viel diskutierten Mindestbesetzungsregelungen bzw. Untergrenzen sind keine Lösung. Vernünftige Personalausstattungen für alle Pflegebereiche (Tag und Nacht) sind erforderlich.
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Streik an der Düsseldorfer Uni-Klinik lässt Außenstehende ratlos zurück

Beitrag von WernerSchell » 16.08.2018, 05:55

Der Streik an der Düsseldorfer Uni-Klinik lässt Außenstehende ratlos zurück. Hatte nicht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigt, dass rückwirkend zum 1. Januar 2018 jede zusätzliche und jede aufgestockte Pflegestelle im Krankenhaus vollständig von den Kostenträgern refinanziert wird? Und hat die Klinikleitung nicht sofort 100 neue Vollzeit-Jobs angeboten? Warum also die Eskalation? Maximilian Plück hat darüber mit Verdi-Chef Frank Bsirske und den Chefs der Klinik gesprochen.
Quelle: Rheinische Poste vom 16.08.2018 > https://rdir.inxmail.com/rponline/d?o0b ... 6d0e0ri112
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Der Frust des Klinikpersonals - Schlichtungsverfahren wegen Pflege-Streiks beginnt

Beitrag von WernerSchell » 27.08.2018, 05:56

Rheinische Post vom 27.08.2018:
Zwei Krankenschwestern berichten
Der Frust des Klinikpersonals

Düsseldorf/Essen Astrid Schulze und Sabine Gralle sind Krankenschwestern am Uniklinikum Essen. Dort fehlt es an allem, sagen sie: Personal, Geld, Verständnis.
Von Christian Schwerdtfeger
Chefreporter

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Sechs Uhr morgens ist Schichtbeginn. Zunächst bespricht Astrid Schulze mit ihren Kolleginnen die Vorkommnisse aus der vergangenen Nacht. Liegen neue Patienten auf der Station? Hat es einen besonderen Zwischenfall gegeben? Nach der Übergabe teilen sich die Krankenschwestern der anästhesiologischen Intensivstation am Essener Universitätsklinikum ihre Aufgaben zu.
...
So fehlen nicht nur Pflegekräfte, sondern auch die Mischung des vorhandenen Personals ist Gralla zufolge in Teilen mangelhaft. So gebe es auf den Stationen oft nur Personal mit wenig Erfahrung. Der Großteil verfüge nur noch über das Basiswissen und könne daher auch keine Spezialfälle betreuen. „Es sind zu viele da, die zehnmal den Arzt rufen und nachfragen müssen, was sie machen sollen, und wie sie es machen sollen“, sagt die 50-Jährige. Auch darunter leide die Qualität.
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/nrw/panorama/strei ... d-32146149

Ärzte Zeitung vom 27.08.2018
NRW
Schlichtungsverfahren wegen Pflege-Streiks beginnt

Der Konflikt zwischen den Universitätskliniken Düsseldorf und Essen, dem Arbeitgeberverband des Landes Nordrhein-Westfalen und der Gewerkschaft Verdi bezüglich des andauernden Pflege-Streiks könnte bald zu einem Ende kommen. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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Streik geht in Düsseldorf und Essen weiter

Beitrag von WernerSchell » 29.08.2018, 06:12

Ärzte Zeitung vom 29.08.2018:
Schlichtungsgespräche
Ab Donnerstag streiken die Pfleger in Düsseldorf und Essen weiter

Nach den wochenlangen Pflege-Streiks an den Universitätskliniken Düsseldorf und Essen sind jetzt die Schlichtungsgespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und de mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
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Mehr Pflegekräfte durch Einigung im Tarifstreit an Unikliniken Essen und Düsseldorf

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2018, 17:08

Deutsches Ärzteblatt vom 31.08.2018.
Mehr Pflegekräfte durch Einigung im Tarifstreit an Unikliniken Essen und Düsseldorf
Düsseldorf/Essen – An den Universitätskliniken Düsseldorf (UKD) und Essen (UKE) sollen jeweils 180 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen werden. Das ist ein Punkt der Einigung in dem langwierigen Tarifkonflikt, der jetzt nach viertägigen Schlichtungs¬verhandlungen zwischen Klinikleitungen und der Gewerkschaft Verdibeigelegt werden konnte. Die Vereinbarung soll zum 1. Oktober 2018 in Kraft treten.
Schlichter Ulrich Preis bezeichnete die getroffene Vereinbarung angesichts des Pflegenotstandes in Deutschland als „Pilotabschluss“. „Normalerweise wollen Beschäftigte mehr Lohn. Hier ging es aber mehr oder weniger um das nackte Überleben in der täglichen Arbeit“, sagte der Rechtswissenschaftler.
Im Detail sollen 140 Vollkraftstellen für die Pflege am Bett und im Funktionsdienst wie im OP sowie 40 Vollkraftstellen in anderen Bereichen – etwa im Krankentransport – entstehen. Davon sollen 50 Stellen noch im laufenden Jahr, weitere 65 Stellen zum 30. Juni 2019 sowie weitere 65 Stellen zum 31. Oktober 2019 geschaffen werden.
… (weiter lesen unter) … https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... uesseldorf
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180 neue Pflegekräfte für die Uniklinik

Beitrag von WernerSchell » 01.09.2018, 17:26

Rheinische Post berichtet am 01.09.2018:
Tarifstreit:
180 neue Pflegekräfte für die Uniklinik
Gewerkschaft und Krankenhaus-Leitung haben sich in zähen Schlichtungsgesprächen geeinigt. Beide Seiten zeigten sich zufrieden. Der Arbeitskampf soll damit beendet werden.
Von Nicole Lange
Nach 52-tägigem Streik des Pflegepersonals haben sich die Uniklinik und die Gewerkschaft Verdi darauf geeinigt, dass 180 zusätzliche Vollzeitkräfte vor allem für die Pflege am Krankenbett und in den Funktionsbereichen (wie Operationssäle) neu eingestellt werden. Das ist ein Stellenplus in der Pflege von 15 Prozent. Weitere Punkte der Einigung sind etwa die Ermittlung von Regelbesetzungen für jede Schicht innerhalb von 18 Monaten und eine Verbesserung der Ausbildung. Die Verdi-Tarifkommission beriet noch am Freitag über das Ergebnis, so dass der Streik an diesem Samstag beendet werden kann. In der kommenden Woche soll eine Urabstimmung folgen.
… (weiter lesen unter) … https://rp-online.de/nrw/staedte/duesse ... d-32272061
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15 - 20 % Stellenaufschlag JETZT ---

Beitrag von WernerSchell » 03.09.2018, 06:36

Die Pflegekräfte an den Unikliniken Düsseldorf und Essen haben ein Stellenplus von 15% durchgesetzt. Damit wurde fast das erreicht, was ich seit Jahren für alle Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen fordere: einen Stellenaufschlag von rd. 20%. Ein solcher Aufschlag ist so lange geboten, wie es noch kein bundesweit geltendes Personalbemessungssystem gibt, das den wirklichen Bedarf in der Pflege verdeutlicht. - "Frag den Spahn" - so ist einleitend mehrfach in Statements zu lesen, die uns der Bundesgesundheitsminister serviert. Er stellt sich dabei so dar, als wolle er die Probleme in aller Gründlichkeit hinterfragen und bietet dann gleich vollmundig Lösungen an. Warum sind solche Abfragen überhaupt notwendig, da doch Herr Spahn über viele Jahre Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestag war und alle Erörterungen um die Pflegemisere mitbekommen haben muss. Ich selbst habe auch wiederholt die Abgeordneten und die Mitglieder des Gesundheitsausschusses informiert. Dass ich mit meinen kämpferischen Ansagen gehört worden sein muss, findet u.a. darin seine Bestätigung, dass man mir für das langjährige pflegepolitische Engagement u.a. das Bundesverdienstkreuz (2013) und den Verdienstorden des Landes NRW (2017) verliehen hat. Herr Spahn sollte, wenn er (noch) nicht den Durchblick haben sollte, endlich die Pflegekräfte fragen, die bereit sind, deutlich die Misere zu erläutern, oder sich einfach an dem orientieren, was ich seit über 10 Jahre herausstelle: Rd. 20% Stellenaufschlag und zwar sofort! Dann sollte auch die ambulante Versorgung der pflegebedürftigen Menschen mit in die Reformerwägungen eingebunden werden: Z.B. Gestaltung von Quartiershilfen zur Unterstützung der häuslichen Pflege (dem Grundsatz "ambulant vor stationär" folgend). Herr Spahn ist weiterhin zum Neusser Pflegetreff eingeladen. Wir werden dann sachlich argumentieren, aber gleichwohl Klartext reden. Man möchte Herrn Spahn zurufen: "Frag den Neusser Pflegetreff". Leider sperrt sich Herr Spahn bislang, nach Neuss zu kommen. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat am 06.07.2018 zum Referentenentwurf für ein "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG)" eine Stellungnahme abgegeben > viewtopic.php?f=4&t=22697&p=104365#p104365 und dem Statement eine Anlage angefügt: > viewtopic.php?f=4&t=22697&p=104366#p104366 - Es wird im Wesentlichen ausgeführt, dass die geplanten Regelungen für eine Auflösung des Pflegenotstandes nicht ausreichen! Alles auch aufrufbar unter >>> http://www.wernerschell.de/aktuelles.php
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Beschäftigte an den Unikliniken haben sich mehr Personal erstreikt

Beitrag von WernerSchell » 07.09.2018, 17:43

Beschäftigte an den Unikliniken haben sich mehr Personal erstreikt

Nach langen Auseinandersetzungen und 46 Tagen Streik an der Uniklinik Düsseldorf und 34 Tagen an der Uniklinik Essen und monatelanger Verweigerung von Verhandlungen durch die Vorstände, gibt es nun eine Einigung zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Unikliniken. Diese sieht unter anderem vor, in beiden Kliniken bis Ende Oktober 2019 schrittweise jeweils 180 neue Vollzeitstellen zu schaffen – 140 in Pflege und Funktionsdiensten, weitere 40 in anderen Bereichen. Diesem Schlichtungsergebnis stimmten in einer Urabstimmung jeweils rund 70 % der verdi-Mitglieder zu.
„Die Einigung über mehr Personal in den Unikliniken ist ein großer Erfolg für die Streikenden und ein Meilenstein in den Kämpfen für mehr Personal in der Pflege und in Krankenhäusern“, erklärt Inge Höger, Landessprecherin der LINKEN in NRW, zu diesem Ergebnis. „Der Kampf gegen den Pflegenotstand hat an Fahrt aufgenommen. Dieser Streik und dieses Ergebnis werden Auswirkungen auf andere Krankenhäuser in Deutschland haben. Nach den Beschäftigten der Charité in Berlin haben nun zwei Uni-Kliniken in NRW eine Regelung für mehr Personal vereinbart. Dies ist ein Meilenstein für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und damit auch eine bessere Pflege für Patientinnen und Patienten.“

Quelle: Mitteilung vom 07.09.2018
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Düsseldorfer Klinik zahlt 4000 Euro Prämie für neue Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 17.10.2018, 06:39

Bericht der Rheinischen Post vom 08.10.2018:
Fachkräftemangel
Düsseldorfer Klinik zahlt 4000 Euro Prämie für neue Pflegekräfte

Düsseldorf Die Schön-Klinik in Düsseldorf belohnt Mitarbeiter, wenn sie aus ihrem Bekanntenkreis eine neue Pflegekraft anwerben. Auch die Uniklinik hat nach den Streiks im Sommer mit der Anwerbung von 180 neuen Pflegekräften begonnen.
Von Nicole Lange
Die Düsseldorfer Krankenhäuser setzen in einem immer schwierigeren Fachkräftemarkt auf eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen, um ihren Bedarf an Pflegekräften zu decken. Die Uniklinik, die sich nach einem monatelangen Streik des Personals im August zur Schaffung von 180 neuen Stellen bereit erklärt hat, hat bereits ein Projektmanagement für die Rekrutierung installiert und arbeitet mit einem Bündel von Maßnahmen, wie auf Anfrage mitgeteilt wurde. Die Schön-Klinik in Heerdt zahlt Mitarbeitern, die einen neuen Kollegen in der Pflege oder im ärztlichen Dienst werben, sogar eine Prämie von 4000 Euro.
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/nrw/staedte/duesse ... OJF7ylRXf8
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