DEUTSCHLAND BRAUCHT EINE NATIONALE DEMENZSTRATEGIE
Berlin, 31. Mai 2017. Die Weltgesundheitsversammlung in Genf hat in dieser Woche einen globalen Aktionsplan Demenz verabschiedet. Das höchste Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) will damit die Situation von Menschen mit Demenz, ihren Familien und von Pflegenden verbessern. Der Plan definiert Ziele für die WHO-Mitgliedsstaaten u.a. in den Bereichen Prävention, medizinische Behandlung, Pflege und Forschung. Die WHO fordert ihre Mitgliedsstaaten dringend auf, nationale Demenzpläne zu entwickeln und umzusetzen. Bisher haben nur 29 der 194 Mitgliedsstaaten eine eigene Demenzstrategie. Deutschland gehört nicht dazu.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG) begrüßt die Entscheidung der Weltgesundheitsversammlung und schließt sich der Forderung nach einer nationalen Demenzstrategie für Deutschland an.
Demenzstrategien sind Pläne, in denen sich Regierungen und gesellschaftliche Akteure auf bestimmte Ziele und Maßnahmen verpflichten, um die Situation von Menschen mit Demenz zu verbessern.
„Wir brauchen dringend einen nationalen Demenzplan“, sagte Monika Kaus, die 1. Vorsitzende der DAlzG. „In den kommenden Jahren wird die Zahl der demenzkranken Menschen in Deutschland weiter steigen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen wir konkrete Maßnahmen und deren Finanzierung planen.“
Als erster Schritt auf dem Weg zu einer deutschen Demenzstrategie gilt die „Allianz für Menschen mit Demenz“, an der auch die DAlzG beteiligt ist. Die gemeinsame Arbeit der Allianz endet aber im Jahr 2018. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Gestaltungspartner in der Allianz ist eine gute Grundlage für die Umsetzung einer Demenzstrategie“, so Monika Kaus. „Diese Chance dürfen wir nicht verpassen.“
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HINTERGRUND
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Heute leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Weltweit sind es etwa 46 Millionen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 in Deutschland auf 3 Millionen, weltweit auf bis zu 131,5 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
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DIE DEUTSCHE ALZHEIMER GESELLSCHAFT E.V. SELBSTHILFE DEMENZ
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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 135 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 - 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 - 259 37 95 14 (Festnetztarif).
Quelle: Pressemitteilung vom 31.05.2017
KONTAKT
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Susanna Saxl, Astrid Lärm Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
+++
Ankündigung:
27. Neusser Pflegetreff im Herbst 2017 zum Thema:
"Vorbeugen ist besser als Heilen"
Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken
Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter
(Arbeitstitel)
…. Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen ich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. ….
DEUTSCHLAND BRAUCHT EINE NATIONALE DEMENZSTRATEGIE
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Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt den Auftakt zur Nationalen Demenzstrategie
DEUTSCHE ALZHEIMER GESELLSCHAFT e.V.
Pressemitteilung vom 21.01.2019
Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt den Auftakt zur Nationalen Demenzstrategie
Berlin, 21. Januar 2019. Mit einer Auftaktveranstaltung zur Nationalen Demenzstrategie nahmen am heutigen Montag die beteiligten Akteure offiziell ihre Arbeit auf. Nachdem Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im September 2018 den Startschuss für die Nationale Demenzstrategie gegeben haben, sollen im Jahr 2019 vier Arbeitsgruppen die Inhalte der Nationalen Demenzstrategie entwickeln.
Die Themen der Arbeitsgruppen knüpfen an die Handlungsfelder der Allianz für Menschen mit Demenz an, die 2012 im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung initiiert worden ist. Beteiligte der Nationalen Demenzstrategie werden neben den federführenden Ministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Gesundheit und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) als Co-Vorsitzende der Steuerungsgruppe eine Vielzahl von Akteuren aus anderen Ministerien, den Bundesländern, aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, von Leistungserbringern und der Sozialversicherung sein.
„Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen auch nach Beendigung der Arbeit der Allianz die Unterstützung aller Akteure im Themenfeld Demenz“, so Monika Kaus, Vorsitzende der DAlzG. „Wir begrüßen die Aktivitäten der Bundesministerien, mit einer Nationalen Demenzstrategie auch zukünftig gemeinsam weitere Ziele zu erarbeiten und umzusetzen.
Dafür müssen allerdings auch Ressourcen bereitgestellt werden.“
Der Beirat „Leben mit Demenz“ der DAlzG, bestehend aus Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, konnte in einem vorgeschalteten Workshop seine Erwartungen formulieren. Eine Vielzahl von Themen wurde dort zur Bearbeitung vorgeschlagen: Wünsche nach dem Erhalt von sozialer Teilhabe, Förderung der Mobilität, die Unterstützung der Angehörigen und der Wunsch nach Lotsinnen und Lotsen, die nach der Diagnose helfen, waren einige davon.
Die Geschäftsstelle der Nationalen Demenzstrategie hat ihren Sitz beim Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA).
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HINTERGRUND
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In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
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DIE DEUTSCHE ALZHEIMER GESELLSCHAFT E.V. SELBSTHILFE DEMENZ
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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
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KONTAKT
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Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Susanna Saxl, Annika Koch Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de (Link:
info@deutsche-alzheimer.de )
www.deutsche-alzheimer.de (Link:
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Pressemitteilung vom 21.01.2019
Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt den Auftakt zur Nationalen Demenzstrategie
Berlin, 21. Januar 2019. Mit einer Auftaktveranstaltung zur Nationalen Demenzstrategie nahmen am heutigen Montag die beteiligten Akteure offiziell ihre Arbeit auf. Nachdem Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im September 2018 den Startschuss für die Nationale Demenzstrategie gegeben haben, sollen im Jahr 2019 vier Arbeitsgruppen die Inhalte der Nationalen Demenzstrategie entwickeln.
Die Themen der Arbeitsgruppen knüpfen an die Handlungsfelder der Allianz für Menschen mit Demenz an, die 2012 im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung initiiert worden ist. Beteiligte der Nationalen Demenzstrategie werden neben den federführenden Ministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Gesundheit und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) als Co-Vorsitzende der Steuerungsgruppe eine Vielzahl von Akteuren aus anderen Ministerien, den Bundesländern, aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, von Leistungserbringern und der Sozialversicherung sein.
„Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen auch nach Beendigung der Arbeit der Allianz die Unterstützung aller Akteure im Themenfeld Demenz“, so Monika Kaus, Vorsitzende der DAlzG. „Wir begrüßen die Aktivitäten der Bundesministerien, mit einer Nationalen Demenzstrategie auch zukünftig gemeinsam weitere Ziele zu erarbeiten und umzusetzen.
Dafür müssen allerdings auch Ressourcen bereitgestellt werden.“
Der Beirat „Leben mit Demenz“ der DAlzG, bestehend aus Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, konnte in einem vorgeschalteten Workshop seine Erwartungen formulieren. Eine Vielzahl von Themen wurde dort zur Bearbeitung vorgeschlagen: Wünsche nach dem Erhalt von sozialer Teilhabe, Förderung der Mobilität, die Unterstützung der Angehörigen und der Wunsch nach Lotsinnen und Lotsen, die nach der Diagnose helfen, waren einige davon.
Die Geschäftsstelle der Nationalen Demenzstrategie hat ihren Sitz beim Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA).
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HINTERGRUND
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In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
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DIE DEUTSCHE ALZHEIMER GESELLSCHAFT E.V. SELBSTHILFE DEMENZ
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Nationale Demenzstrategie im Bundeskabinett: Startschuss für koordinierte Maßnahmen aller Beteiligten
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Nationale Demenzstrategie im Bundeskabinett: Startschuss für koordinierte Maßnahmen aller Beteiligten
Berlin, 30. Juni 2020. Nach über einem Jahr gemeinsamer Arbeit verschiedener Akteure wird das Bundeskabinett morgen die Nationale Demenzstrategie (NDS) beschließen. Damit gibt die Bundesregierung den Startschuss für eine Vielzahl von Maßnahmen für eine verbesserte Teilhabe und medizinische sowie pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz, die stärkere Unterstützung der Angehörigen sowie die Förderung der Forschung.
Unter Federführung der beiden Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Gesundheit haben weitere Ministerien, die Bundesländer und Kommunen, Selbsthilfeorganisationen der Betroffenen, zivilgesellschaftliche Organisationen, die Wissenschaft, die medizinischen und pflegerischen Leistungserbringer sowie die Sozialversicherungsträger an der NDS gearbeitet und sich nun verpflichtet, die 162 Einzelmaßnahmen durchzuführen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) als Vertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen war in der Steuerungsgruppe als Co-Vorsitzende aktiv.
„Es ist gut, dass die Nationale Demenzstrategie kommt und das Thema – wie in anderen Ländern auch – endlich eine angemessene Bedeutung erhält“ sagt Monika Kaus, 1. Vorsitzende der DAlzG. „Der Prozess war ein zähes Ringen und wir hätten uns für die Strategie mehr verbindliche Maßnahmen mit entsprechender finanzieller Förderung gewünscht. Wir erwarten , dass jetzt alle Beteiligten zeitnah mit den verabredeten Maßnahmen der Initiative beginnen. Die NDS gibt dafür den Rahmen vor, damit die Akteure besser zusammenarbeiten können.“
Handlungsfelder (HF), in denen die Maßnahmen beschlossen wurden
HF 1: Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen
HF 2: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen
HF 3: Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln
HF 4: Exzellente Grundlagen- und Anwendungsforschung zu Demenz fördern
Maßnahmen der DAlzG im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie
Die DAlzG ist im Rahmen der NDS an 36 verschiedenen Maßnahmen beteiligt. Vielfach geht es dabei darum, die Öffentlichkeit noch stärker für das Thema Demenz sensibilisieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Initiative „Demenz Partner“, die DAlzG wird aber beispielsweise auch ihr Praxishandbuch für Pädagogen in aktueller Fassung zur Verfügung stellen, um damit Kindern und Jugendlichen das Thema nahezubringen. Darüber hinaus ist die DAlzG an der Erarbeitung eines Versorgungspfades beteiligt, der die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz besser koordinieren soll und wird natürlich auch mit dem Alzheimer-Telefon weiter für die Menschen da sein und dies Angebot noch stärker bekannt machen.
Erst die Auswertung der NDS, die für das Jahr 2026 geplant ist, wird zeigen, ob die beschlossenen Maßnahmen das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen tatsächlich verbessert haben. Die Herausforderungen sind angesichts der zunehmenden Zahl von Betroffenen und knapper Ressourcen wie Pflegepersonal enorm. Die Folgen der Corona-Pandemie verschärfen die Situation ebenfalls.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
Quelle: Pressemitteilung vom 30.06.2020
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl, Annika Koch
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de
Nationale Demenzstrategie im Bundeskabinett: Startschuss für koordinierte Maßnahmen aller Beteiligten
Berlin, 30. Juni 2020. Nach über einem Jahr gemeinsamer Arbeit verschiedener Akteure wird das Bundeskabinett morgen die Nationale Demenzstrategie (NDS) beschließen. Damit gibt die Bundesregierung den Startschuss für eine Vielzahl von Maßnahmen für eine verbesserte Teilhabe und medizinische sowie pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz, die stärkere Unterstützung der Angehörigen sowie die Förderung der Forschung.
Unter Federführung der beiden Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Gesundheit haben weitere Ministerien, die Bundesländer und Kommunen, Selbsthilfeorganisationen der Betroffenen, zivilgesellschaftliche Organisationen, die Wissenschaft, die medizinischen und pflegerischen Leistungserbringer sowie die Sozialversicherungsträger an der NDS gearbeitet und sich nun verpflichtet, die 162 Einzelmaßnahmen durchzuführen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) als Vertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen war in der Steuerungsgruppe als Co-Vorsitzende aktiv.
„Es ist gut, dass die Nationale Demenzstrategie kommt und das Thema – wie in anderen Ländern auch – endlich eine angemessene Bedeutung erhält“ sagt Monika Kaus, 1. Vorsitzende der DAlzG. „Der Prozess war ein zähes Ringen und wir hätten uns für die Strategie mehr verbindliche Maßnahmen mit entsprechender finanzieller Förderung gewünscht. Wir erwarten , dass jetzt alle Beteiligten zeitnah mit den verabredeten Maßnahmen der Initiative beginnen. Die NDS gibt dafür den Rahmen vor, damit die Akteure besser zusammenarbeiten können.“
Handlungsfelder (HF), in denen die Maßnahmen beschlossen wurden
HF 1: Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen
HF 2: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen
HF 3: Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln
HF 4: Exzellente Grundlagen- und Anwendungsforschung zu Demenz fördern
Maßnahmen der DAlzG im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie
Die DAlzG ist im Rahmen der NDS an 36 verschiedenen Maßnahmen beteiligt. Vielfach geht es dabei darum, die Öffentlichkeit noch stärker für das Thema Demenz sensibilisieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Initiative „Demenz Partner“, die DAlzG wird aber beispielsweise auch ihr Praxishandbuch für Pädagogen in aktueller Fassung zur Verfügung stellen, um damit Kindern und Jugendlichen das Thema nahezubringen. Darüber hinaus ist die DAlzG an der Erarbeitung eines Versorgungspfades beteiligt, der die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz besser koordinieren soll und wird natürlich auch mit dem Alzheimer-Telefon weiter für die Menschen da sein und dies Angebot noch stärker bekannt machen.
Erst die Auswertung der NDS, die für das Jahr 2026 geplant ist, wird zeigen, ob die beschlossenen Maßnahmen das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen tatsächlich verbessert haben. Die Herausforderungen sind angesichts der zunehmenden Zahl von Betroffenen und knapper Ressourcen wie Pflegepersonal enorm. Die Folgen der Corona-Pandemie verschärfen die Situation ebenfalls.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
Quelle: Pressemitteilung vom 30.06.2020
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Kabinett beschließt Nationale Demenzstrategie - Bündnis für ein demenzfreundliches Deutschland
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kabinett beschließt Nationale Demenzstrategie
Bündnis für ein demenzfreundliches Deutschland
Das Bundeskabinett hat heute die Nationale Demenzstrategie verabschiedet. In einem breiten Bündnis macht sich die Bundesregierung damit auf den Weg, Deutschland demenzfreundlich zu gestalten. Zusammen mit den Partnern soll im September der Startschuss gegeben werden, dann beginnt die konkrete Umsetzung, 2026 wird Bilanz gezogen.
In einem gemeinsamen Statement betonten Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
"Deutschland altert und immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Derzeit sind es 1,6 Millionen, 2050 könnte die Zahl bei 2,8 Millionen Menschen liegen. Darauf müssen wir Deutschland vorbereiten, das tun wir mit der Nationalen Demenzstrategie. Die Krankheit geht uns alle an. Darum haben wir in einem breiten Bündnis mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, den Ländern und Kommunen, den Verbänden des Gesundheitswesens und der Pflege, den Sozialversicherungsträgern, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft konkret erarbeitet, wie wir Deutschland demenzfreundlich machen. Der Dank gilt allen Beteiligten. Klar ist, dass diese Strategie nur zum Erfolg wird, wenn nun alle bei der Umsetzung mitziehen. Wir brauchen ein neues Bewusstsein in allen Bereichen des Lebens, soziale Unterstützungsnetzwerke vor Ort, gute medizinische Versorgung und erstklassige Forschung. Wenn alle ihren Beitrag leisten, dann werden wir die Strategie erfolgreich umsetzen."
Die Strategie ist bundesweit ausgerichtet, partnerschaftlich verankert, verbindlich in ihren Zielen und langfristig angelegt. Es wurden 27 Ziele formuliert und insgesamt ca. 160 Maßnahmen vereinbart. Dazu gehören:
• Vor-Ort-Netzwerke: In lokalen Netzwerken entstehen Angebote der Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige. Ziel ist es, bundesweit Netzwerke auf regionaler Ebene zu schaffen, u.a. durch die Förderung von "Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz".
• Netzwerke zur pflegerischen Versorgung: Zusätzlich wird der Ausbau regionaler (Demenz-) Netzwerke zur besseren Vernetzung der an der pflegerischen Versorgung beteiligten Akteure gesteigert und intensiviert. Die hierfür vorgesehenen Mittel aus der Pflegeversicherung sollen deutlich erhöht werden.
• Mehr Aufmerksamkeit für Demenz: Um auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, sich zum Thema Demenz einzubringen, soll eine bundesweite Kampagne aufklären und zum Engagement aufrufen. Zum Beispiel wird die Möglichkeit unterstützt, sich als "Demenz Partner" schulen zu lassen oder in Vereinen und Unternehmen die Strukturen zu verbessern.
• Begleitung und Beratung: Nach der Diagnose einer Demenzerkrankung sind die meisten Betroffenen überfordert. Professionelle und ehrenamtliche Unterstützungs- und Beratungsangebote werden daher - gerade für diese schwierige erste Phase - ausgebaut.
• Netzwerke "Pflege und Beruf”: Angehörige von Demenzkranken stellt die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf vor besondere Herausforderungen. Deshalb sollen Unternehmen, Kommunen und pflegende Angehörige Strategien entwickeln und Netzwerke knüpfen. Zur Unterstützung richtet das BMFSFJ auf Bundesebene eine "Regiestelle" ein.
• Gesundheitsförderung für pflegende Angehörige: Demenz bringt pflegende Angehörige immer wieder an ihre Belastungsgrenzen. Gesundheits- und Präventionsprogramme für pflegende Angehörige sollen deshalb weiter etabliert und verbessert werden. Ein neues Förderprogramm wird geprüft.
• Abgestimmte Abläufe in der Versorgung: Wenn jemand an Demenz erkrankt, müssen alle Versorgungs- und Unterstützungsbereiche ineinandergreifen. Ärzteschaft, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und weitere Beteiligte werden ihre Zusammenarbeit in einem "Versorgungspfad" klarer beschreiben und das Schnittstellenmanagement optimieren.
• Demenzsensible Krankenhäuser: Eine demenzsensible Gestaltung der Arbeitsprozesse und qualifiziertes Personal erleichtern unvermeidbare Krankenhausaufenthalte für demenzerkrankte Patientinnen und Patienten. Deren Bedürfnisse sollen bei der räumlichen Gestaltung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einfließen.
• Forschung zur Demenz: Forschung kann sowohl unser Verständnis für die Ursachen von demenziellen Erkrankungen, als auch die Behandlung und Versorgung verbessern. Deshalb wird die Vernetzung verschiedener Forschungsinstitutionen und -bereiche durch den Aufbau eines nationalen klinischen Demenzforschungsnetzwerks und eines Netzwerks zur Demenzversorgungsforschung gefördert und der Zugang zu Daten für Forschungszwecke erleichtert. Insbesondere sollen wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und wirksamer zum Wohle der Betroffenen in die Praxis übertragen werden.
Hinzu kommt, dass mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 die Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung erheblich ausgeweitet worden sind; diese Leistungsverbesserungen kommen im Wesentlichen den demenzkranken Pflegebedürftigen zu Gute.
Die Nationale Demenzstrategie in Gänze und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Geschäftsstelle im Deutschen Zentrum für Altersfragen: www.nationale-demenzstrategie.de
WEITERE INFORMATIONEN → PDF-Pressemitteilung > http://www.bmbf.de/_pressestelle/files/2020-07-01_90 PM BMG-BMFSFJ-BMBF Demenzstrategie_2.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 01.07.2020
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Referat Presse; Soziale Medien; Internet
Kapelle-Ufer 1
10117 Berlin
Postanschrift: 11055 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 18 57 - 50 50
Fax: +49 (0) 30 18 57 - 55 51
✉ presse@bmbf.bund.de
Kabinett beschließt Nationale Demenzstrategie
Bündnis für ein demenzfreundliches Deutschland
Das Bundeskabinett hat heute die Nationale Demenzstrategie verabschiedet. In einem breiten Bündnis macht sich die Bundesregierung damit auf den Weg, Deutschland demenzfreundlich zu gestalten. Zusammen mit den Partnern soll im September der Startschuss gegeben werden, dann beginnt die konkrete Umsetzung, 2026 wird Bilanz gezogen.
In einem gemeinsamen Statement betonten Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
"Deutschland altert und immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Derzeit sind es 1,6 Millionen, 2050 könnte die Zahl bei 2,8 Millionen Menschen liegen. Darauf müssen wir Deutschland vorbereiten, das tun wir mit der Nationalen Demenzstrategie. Die Krankheit geht uns alle an. Darum haben wir in einem breiten Bündnis mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, den Ländern und Kommunen, den Verbänden des Gesundheitswesens und der Pflege, den Sozialversicherungsträgern, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft konkret erarbeitet, wie wir Deutschland demenzfreundlich machen. Der Dank gilt allen Beteiligten. Klar ist, dass diese Strategie nur zum Erfolg wird, wenn nun alle bei der Umsetzung mitziehen. Wir brauchen ein neues Bewusstsein in allen Bereichen des Lebens, soziale Unterstützungsnetzwerke vor Ort, gute medizinische Versorgung und erstklassige Forschung. Wenn alle ihren Beitrag leisten, dann werden wir die Strategie erfolgreich umsetzen."
Die Strategie ist bundesweit ausgerichtet, partnerschaftlich verankert, verbindlich in ihren Zielen und langfristig angelegt. Es wurden 27 Ziele formuliert und insgesamt ca. 160 Maßnahmen vereinbart. Dazu gehören:
• Vor-Ort-Netzwerke: In lokalen Netzwerken entstehen Angebote der Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige. Ziel ist es, bundesweit Netzwerke auf regionaler Ebene zu schaffen, u.a. durch die Förderung von "Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz".
• Netzwerke zur pflegerischen Versorgung: Zusätzlich wird der Ausbau regionaler (Demenz-) Netzwerke zur besseren Vernetzung der an der pflegerischen Versorgung beteiligten Akteure gesteigert und intensiviert. Die hierfür vorgesehenen Mittel aus der Pflegeversicherung sollen deutlich erhöht werden.
• Mehr Aufmerksamkeit für Demenz: Um auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, sich zum Thema Demenz einzubringen, soll eine bundesweite Kampagne aufklären und zum Engagement aufrufen. Zum Beispiel wird die Möglichkeit unterstützt, sich als "Demenz Partner" schulen zu lassen oder in Vereinen und Unternehmen die Strukturen zu verbessern.
• Begleitung und Beratung: Nach der Diagnose einer Demenzerkrankung sind die meisten Betroffenen überfordert. Professionelle und ehrenamtliche Unterstützungs- und Beratungsangebote werden daher - gerade für diese schwierige erste Phase - ausgebaut.
• Netzwerke "Pflege und Beruf”: Angehörige von Demenzkranken stellt die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf vor besondere Herausforderungen. Deshalb sollen Unternehmen, Kommunen und pflegende Angehörige Strategien entwickeln und Netzwerke knüpfen. Zur Unterstützung richtet das BMFSFJ auf Bundesebene eine "Regiestelle" ein.
• Gesundheitsförderung für pflegende Angehörige: Demenz bringt pflegende Angehörige immer wieder an ihre Belastungsgrenzen. Gesundheits- und Präventionsprogramme für pflegende Angehörige sollen deshalb weiter etabliert und verbessert werden. Ein neues Förderprogramm wird geprüft.
• Abgestimmte Abläufe in der Versorgung: Wenn jemand an Demenz erkrankt, müssen alle Versorgungs- und Unterstützungsbereiche ineinandergreifen. Ärzteschaft, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und weitere Beteiligte werden ihre Zusammenarbeit in einem "Versorgungspfad" klarer beschreiben und das Schnittstellenmanagement optimieren.
• Demenzsensible Krankenhäuser: Eine demenzsensible Gestaltung der Arbeitsprozesse und qualifiziertes Personal erleichtern unvermeidbare Krankenhausaufenthalte für demenzerkrankte Patientinnen und Patienten. Deren Bedürfnisse sollen bei der räumlichen Gestaltung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einfließen.
• Forschung zur Demenz: Forschung kann sowohl unser Verständnis für die Ursachen von demenziellen Erkrankungen, als auch die Behandlung und Versorgung verbessern. Deshalb wird die Vernetzung verschiedener Forschungsinstitutionen und -bereiche durch den Aufbau eines nationalen klinischen Demenzforschungsnetzwerks und eines Netzwerks zur Demenzversorgungsforschung gefördert und der Zugang zu Daten für Forschungszwecke erleichtert. Insbesondere sollen wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und wirksamer zum Wohle der Betroffenen in die Praxis übertragen werden.
Hinzu kommt, dass mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 die Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung erheblich ausgeweitet worden sind; diese Leistungsverbesserungen kommen im Wesentlichen den demenzkranken Pflegebedürftigen zu Gute.
Die Nationale Demenzstrategie in Gänze und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Geschäftsstelle im Deutschen Zentrum für Altersfragen: www.nationale-demenzstrategie.de
WEITERE INFORMATIONEN → PDF-Pressemitteilung > http://www.bmbf.de/_pressestelle/files/2020-07-01_90 PM BMG-BMFSFJ-BMBF Demenzstrategie_2.pdf
Quelle: Pressemitteilung vom 01.07.2020
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Startschuss für Nationale Demenzstrategie - BAGSO beteiligt sich aktiv an Umsetzung
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Startschuss für Nationale Demenzstrategie
BAGSO beteiligt sich aktiv an Umsetzung
Mit dem heutigen Beschluss des Bundeskabinetts wurde die Nationale Demenzstrategie auf den Weg gebracht. Ziel ist, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen nachhaltig zu verbessern und dafür tragfähige Strukturen zu schaffen. Die Strategie wurde in gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums für Gesundheit unter Mitwirkung der Bundesländer, Kommunen und einer Vielzahl von Organisationen erarbeitet. Sie benennt Handlungsfelder und zeigt eine Vielzahl konkreter Maßnahmen auf, die in den nächsten Jahren auf unterschiedlichen Ebenen verfolgt werden sollen.
Die BAGSO hat sich aktiv an der Erarbeitung der Strategie beteiligt und wird sich nach Kräften in die konkrete Umsetzung einbringen. „Jeder Mensch ist einzigartig und Teil unserer Gesellschaft, ob mit oder ohne Demenz. Es ist gut, dass das Thema mit einer nationalen Strategie oben auf die Tagesordnung gesetzt wird. Es kommt nun darauf an, dass alle Beteiligten in Bund, Ländern und Kommunen mitmachen“, so der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering.
Die bei der BAGSO angesiedelte Netzwerkstelle Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz begleitet seit 2018 bestehende und neue lokale Demenznetzwerke mit Erfahrungsaustausch, fachlichen Impulsen und überregionaler Vernetzung. Im Bundesprogramm Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz, das ab 1. Oktober 2020 fortgesetzt wird, unterstützt sie die geförderten Projekte durch individuelle Projektberatung.
Über die BAGSO
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt über ihre 119 Mitgliedsorganisationen viele Millionen ältere Menschen in Deutschland. Mit ihren Publikationen und Veranstaltungen – dazu gehören auch die alle drei Jahre stattfindenden Deutschen Seniorentage – wirbt die BAGSO für ein möglichst gesundes, aktives und engagiertes Älterwerden.
Quelle: Pressemitteilung vom 01.07.2020
Kontakt
Stefanie Adler
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Noeggerathstr. 49 (neu!)
53111 Bonn
Tel.: 0228 / 24 99 93 33
Fax 0228 / 24 99 93 20
www.bagso.de
www.facebook.com/bagso.de
Startschuss für Nationale Demenzstrategie
BAGSO beteiligt sich aktiv an Umsetzung
Mit dem heutigen Beschluss des Bundeskabinetts wurde die Nationale Demenzstrategie auf den Weg gebracht. Ziel ist, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen nachhaltig zu verbessern und dafür tragfähige Strukturen zu schaffen. Die Strategie wurde in gemeinsamer Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums für Gesundheit unter Mitwirkung der Bundesländer, Kommunen und einer Vielzahl von Organisationen erarbeitet. Sie benennt Handlungsfelder und zeigt eine Vielzahl konkreter Maßnahmen auf, die in den nächsten Jahren auf unterschiedlichen Ebenen verfolgt werden sollen.
Die BAGSO hat sich aktiv an der Erarbeitung der Strategie beteiligt und wird sich nach Kräften in die konkrete Umsetzung einbringen. „Jeder Mensch ist einzigartig und Teil unserer Gesellschaft, ob mit oder ohne Demenz. Es ist gut, dass das Thema mit einer nationalen Strategie oben auf die Tagesordnung gesetzt wird. Es kommt nun darauf an, dass alle Beteiligten in Bund, Ländern und Kommunen mitmachen“, so der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering.
Die bei der BAGSO angesiedelte Netzwerkstelle Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz begleitet seit 2018 bestehende und neue lokale Demenznetzwerke mit Erfahrungsaustausch, fachlichen Impulsen und überregionaler Vernetzung. Im Bundesprogramm Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz, das ab 1. Oktober 2020 fortgesetzt wird, unterstützt sie die geförderten Projekte durch individuelle Projektberatung.
Über die BAGSO
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt über ihre 119 Mitgliedsorganisationen viele Millionen ältere Menschen in Deutschland. Mit ihren Publikationen und Veranstaltungen – dazu gehören auch die alle drei Jahre stattfindenden Deutschen Seniorentage – wirbt die BAGSO für ein möglichst gesundes, aktives und engagiertes Älterwerden.
Quelle: Pressemitteilung vom 01.07.2020
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Startschuss zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Startschuss zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie
Breites gesellschaftliches Bündnis trägt die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz"
Die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie ist gestartet. Bei einer digitalen Veranstaltung im Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) unterzeichneten Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und 57 Partnerinnen und Partner die Nationale Demenzstrategie. Damit haben sich alle wichtigen Akteure auf die Umsetzung der insgesamt der 160 beschlossenen konkreten Maßnahmen verpflichtet. Ziel ist, dass Menschen mit Demenz Teil der Gesellschaft bleiben können und ein offenes Klima für den Umgang mit dieser Erkrankung geschaffen wird. 1,6 Millionen Menschen sind hierzulande von der Krankheit betroffen, im Jahr 2050 könnte die Zahl schon bei etwa 2,8 Millionen Menschen liegen.
Bundesministerin Giffey: "An Demenz erkrankte Menschen können noch sehr lange aktiver Teil der Gesellschaft bleiben, wenn die Gesellschaft sich darauf einstellt. Das bedeutet: Busfahrerinnen, Schaffner, Ärztinnen oder Mitarbeiter von Behörden müssen speziell geschult werden, genauso wie sich Sportvereine oder Kirchenchöre auf Menschen mit Demenz vorbereiten müssen. Um das zu schaffen brauchen wir Teamgeist für Menschen mit Demenz. Darum starten wir die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis. Mit der Strategie wollen wir bundesweit mehr Vor-Ort-Netzwerke aus Kommunen, Vereinen, Kirchen oder Unternehmen schaffen, Familien von Menschen mit Demenz unterstützen und mit einem breiten Bündnis die Gesellschaft darauf einstellen, für Menschen mit Demenz da zu sein."
Bundesminister Spahn: "Der Umgang mit Demenz gehört für sehr viele Menschen in Deutschland zum familiären oder beruflichen Alltag. Es geht darum, Demenzkranken respektvoll und hilfsbereit zu begegnen. Ein breites gesellschaftliches Bündnis ist ein wichtiger Schritt, dieses neue Bewusstsein zu schaffen. Und auch die ärztliche und pflegerische Betreuung kann noch besser werden. Entsprechende Qualifikation und koordinierte Abstimmung zwischen den Leistungserbringern kann helfen, Demenzkranke optimal zu versorgen."
Bundesministerin Karliczek: "Demenz ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft. Angesichts der zunehmenden Alterung müssen wir dementielle Erkrankungen in Zukunft sogar noch stärker in den Blick nehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Wissenschaft darin, Ursachen der Erkrankungen besser zu verstehen und wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Damit wird eine Grundlage gelegt, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Mein Haus fördert daher das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) mit rund 80 Millionen Euro im Jahr."
Die Nationale Demenzstrategie: 160 konkrete Maßnahmen
Die Nationale Demenzstrategie wurde gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, den Ländern und Kommunen, den Verbänden des Gesundheitswesens und der Pflege, den Sozialversicherungsträgern, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft erarbeitet. Am 01. Juli wurde sie durch das Bundeskabinett beschlossen. Heute, am 23. September, erfolgt der Start der Umsetzung mit allen Beteiligten.
In den kommenden Jahren werden insgesamt 160 konkrete Maßnahmen umgesetzt, um Deutschland demenzfreundlicher zu machen - 2026 wird Bilanz gezogen.
Breites gesellschaftliches Bündnis trägt die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz"
Die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie (NDS) wird begleitet von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis, das die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz" trägt. Ziel ist ein neues Bewusstsein in allen Bereichen des Lebens, soziale Unterstützungsnetzwerke vor Ort, gute medizinische Versorgung und erstklassige Forschung. Getragen wird die Initiative durch unterschiedlichste gesellschaftliche Akteure. Um den öffentlichen Verkehr demenzfreundlicher zu machen beteiligen sich die Deutsche Bahn (DB), die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und auch die Regensburger Stadtwerke, weitere sollen folgen. Die mehr als 27 Millionen Mitglieder in knapp 90.000 Turn- und Sportvereinen will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erreichen, um die Vereinsstrukturen demenzfreundlicher zu machen.
Mit der Bundestrainerin der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, Martina Voss-Tecklenburg, ist auch der Deutsche Fußballbund vertreten. Die Supermarktketten "Netto Marken-Discount" und "Alnatura" bringen sich ein, indem sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den Umgang mit Menschen mit Demenz im Alltag aufklären. Die katholische und die evangelische Kirche machen sich auf den Weg ihre Strukturen vor Ort demenzfreundlicher zu gestalten. Der Deutsche Kulturrat wirbt dafür, Museen, Konzerte und Veranstaltungen für Menschen mit Demenz zu öffnen und gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer (BÄK) soll die Ärzteschaft in die Umsetzung der Strategie einbezogen werden.
Auf der neu gestalteten Seite www.wegweiser-demenz.de finden Sie weitere Informationen über das Bündnis und die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz". Außerdem sind dort Informationen über die Krankheit und konkrete Möglichkeiten zum Engagement zu finden.
Detailinformationen zur Nationalen Demenzstrategie und den Partnerinnen und Partnern finden Sie hier: www.nationale-demenzstrategie.de
Kontakt:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Glinkastraße 24
10117 Berlin
Tel. +49 (0)30 18555-1061/-1062
Fax +49 (0)30 18555-1111
E-Mail: presse@bmfsfj.bund.de
Quelle: Pressemitteilung vom 23.09.2020
Bundesministerium für Gesundheit
Pressestelle
Friedrichstr. 108
10117 Berlin
Tel. +49 (0)30 18441-2225
Fax +49 (0)30 18441-1245
E-Mail: pressestelle@bmg.bund.de
Bundesministerium für
Bildung und Forschung
Pressestelle
Kapelle-Ufer 1
11055 Berlin
Tel. +49 (0)30 1857-5050
Fax +49 (0)30 1857-5551
E-Mail: presse@bmbf.bund.de
> https://www.bmfsfj.de/demenzstrategie
Startschuss zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie
Breites gesellschaftliches Bündnis trägt die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz"
Die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie ist gestartet. Bei einer digitalen Veranstaltung im Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) unterzeichneten Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und 57 Partnerinnen und Partner die Nationale Demenzstrategie. Damit haben sich alle wichtigen Akteure auf die Umsetzung der insgesamt der 160 beschlossenen konkreten Maßnahmen verpflichtet. Ziel ist, dass Menschen mit Demenz Teil der Gesellschaft bleiben können und ein offenes Klima für den Umgang mit dieser Erkrankung geschaffen wird. 1,6 Millionen Menschen sind hierzulande von der Krankheit betroffen, im Jahr 2050 könnte die Zahl schon bei etwa 2,8 Millionen Menschen liegen.
Bundesministerin Giffey: "An Demenz erkrankte Menschen können noch sehr lange aktiver Teil der Gesellschaft bleiben, wenn die Gesellschaft sich darauf einstellt. Das bedeutet: Busfahrerinnen, Schaffner, Ärztinnen oder Mitarbeiter von Behörden müssen speziell geschult werden, genauso wie sich Sportvereine oder Kirchenchöre auf Menschen mit Demenz vorbereiten müssen. Um das zu schaffen brauchen wir Teamgeist für Menschen mit Demenz. Darum starten wir die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis. Mit der Strategie wollen wir bundesweit mehr Vor-Ort-Netzwerke aus Kommunen, Vereinen, Kirchen oder Unternehmen schaffen, Familien von Menschen mit Demenz unterstützen und mit einem breiten Bündnis die Gesellschaft darauf einstellen, für Menschen mit Demenz da zu sein."
Bundesminister Spahn: "Der Umgang mit Demenz gehört für sehr viele Menschen in Deutschland zum familiären oder beruflichen Alltag. Es geht darum, Demenzkranken respektvoll und hilfsbereit zu begegnen. Ein breites gesellschaftliches Bündnis ist ein wichtiger Schritt, dieses neue Bewusstsein zu schaffen. Und auch die ärztliche und pflegerische Betreuung kann noch besser werden. Entsprechende Qualifikation und koordinierte Abstimmung zwischen den Leistungserbringern kann helfen, Demenzkranke optimal zu versorgen."
Bundesministerin Karliczek: "Demenz ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft. Angesichts der zunehmenden Alterung müssen wir dementielle Erkrankungen in Zukunft sogar noch stärker in den Blick nehmen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Wissenschaft darin, Ursachen der Erkrankungen besser zu verstehen und wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Damit wird eine Grundlage gelegt, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Mein Haus fördert daher das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) mit rund 80 Millionen Euro im Jahr."
Die Nationale Demenzstrategie: 160 konkrete Maßnahmen
Die Nationale Demenzstrategie wurde gemeinsam mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, den Ländern und Kommunen, den Verbänden des Gesundheitswesens und der Pflege, den Sozialversicherungsträgern, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft erarbeitet. Am 01. Juli wurde sie durch das Bundeskabinett beschlossen. Heute, am 23. September, erfolgt der Start der Umsetzung mit allen Beteiligten.
In den kommenden Jahren werden insgesamt 160 konkrete Maßnahmen umgesetzt, um Deutschland demenzfreundlicher zu machen - 2026 wird Bilanz gezogen.
Breites gesellschaftliches Bündnis trägt die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz"
Die Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie (NDS) wird begleitet von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis, das die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz" trägt. Ziel ist ein neues Bewusstsein in allen Bereichen des Lebens, soziale Unterstützungsnetzwerke vor Ort, gute medizinische Versorgung und erstklassige Forschung. Getragen wird die Initiative durch unterschiedlichste gesellschaftliche Akteure. Um den öffentlichen Verkehr demenzfreundlicher zu machen beteiligen sich die Deutsche Bahn (DB), die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und auch die Regensburger Stadtwerke, weitere sollen folgen. Die mehr als 27 Millionen Mitglieder in knapp 90.000 Turn- und Sportvereinen will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erreichen, um die Vereinsstrukturen demenzfreundlicher zu machen.
Mit der Bundestrainerin der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, Martina Voss-Tecklenburg, ist auch der Deutsche Fußballbund vertreten. Die Supermarktketten "Netto Marken-Discount" und "Alnatura" bringen sich ein, indem sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den Umgang mit Menschen mit Demenz im Alltag aufklären. Die katholische und die evangelische Kirche machen sich auf den Weg ihre Strukturen vor Ort demenzfreundlicher zu gestalten. Der Deutsche Kulturrat wirbt dafür, Museen, Konzerte und Veranstaltungen für Menschen mit Demenz zu öffnen und gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer (BÄK) soll die Ärzteschaft in die Umsetzung der Strategie einbezogen werden.
Auf der neu gestalteten Seite www.wegweiser-demenz.de finden Sie weitere Informationen über das Bündnis und die Initiative "Teamgeist für Menschen mit Demenz". Außerdem sind dort Informationen über die Krankheit und konkrete Möglichkeiten zum Engagement zu finden.
Detailinformationen zur Nationalen Demenzstrategie und den Partnerinnen und Partnern finden Sie hier: www.nationale-demenzstrategie.de
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Quelle: Pressemitteilung vom 23.09.2020
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Nationale Demenzstrategie verabschiedet – 40% aller Demenzfälle könnten verhindert werden
Nationale Demenzstrategie verabschiedet – 40% aller Demenzfälle könnten verhindert werden
28.09.2020 – Laut dem aktuellen Bericht der „Lancet Commission“ [1] könnte mehr als ein Drittel aller Demenzfälle verhindert werden. Dieses Potenzial auszunutzen, ist angesichts des rasanten Anstiegs von Demenzerkrankungen durch den demografischen Wandel von besonderer Bedeutung. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) setzt sich dafür ein, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Demenzprävention die Bevölkerung erreichen. Neu ist zum Beispiel der Risikofaktor „Schädeltrauma“ – Helme beim Sport oder im Straßenverkehr schützen nicht nur vor akuten Unfallfolgen, sondern auch langfristig vor einer Demenz. Am Mittwoch wurde eine Nationale Demenzstrategie verabschiedet [2], an der die DGN aktiv mitgewirkt hat.
Weltweit leiden 50 Millionen Menschen an Demenz, davon allein in Deutschland 1,6 Millionen; bis ins Jahr 2050 werden es Schätzungen zufolge bis 2,8 Millionen sein [2]. Obwohl oder gerade weil Demenz (noch) nicht heilbar ist, sind Prävention und Früherkennung ausgesprochen wichtig, denn Entstehung und Verlauf sind in großem Umfang beeinflussbar. Das zeigt der aktuelle „Report of the Lancet Commission 2020“ [1]: 40% aller Demenzfälle könnte verhindert oder zumindest deutlich hinausgezögert werden, wenn alle Risikofaktoren vermieden bzw. minimiert werden. Die Experten ergänzten die bisher bekannten neun modifizierbaren Risikofaktoren um drei neue: Schädel-Hirn-Trauma, Luftverschmutzung und exzessiver Alkoholkonsum (> 21 Alkoholeinheiten pro Woche). Bereits 2017 wurden folgende Faktoren identifiziert (Reihenfolge nach abnehmender Einflussstärke): Schwerhörigkeit, niedriger Bildungsstand, Rauchen, Mangel an sozialen Kontakten, Depression, Hypertonie, Übergewicht, körperliche Inaktivität und Diabetes mellitus. In der Summe gehen bis zu 40% der Demenzerkrankungen zu Lasten der genannten Faktoren.
Wie die Autoren ausführen, ist es im Leben nie zu spät, mit einer Demenz-Prävention zu beginnen. Bedeutsam für den Alltag ist der neu identifizierte Risikofaktor Kopfverletzungen (z.B. im Straßenverkehr und im Sport). „Das zeigt, dass Fahrradhelme oder Helme bei bestimmten Risikosportarten einen Schutz vor späteren Demenzerkrankungen darstellen“, kommentiert Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN. „Auch der schädigende Einfluss von Alkohol und Luftverschmutzung sollte breit kommuniziert werden.“
Der Lancet-Report geht nicht nur ausführlich auf diese Faktoren und deren Modifizierbarkeit ein, sondern gibt auch Empfehlungen zur Versorgung von Demenzkranken. Angestrebt wird eine ganzheitliche Versorgung, die physische, psychische und mentale Aspekte sowie altersbedingte Begleiterkrankungen einbezieht. Soziale Kontakte, die Versorgung und der Schutz von Demenzpatienten müssen sichergestellt werden, auch um unnötige Hospitalisierungen zu vermeiden. Nicht zuletzt ist die Situation pflegender Angehöriger im Auge zu behalten (z. B. Überforderung, Angst, Depression), denn „Care for family carers” hat anhaltende Auswirkungen auf deren Lebensqualität und Morbidität. Für den künftigen Umgang mit der Demenzthematik werden öffentliche und auf Risikogruppen ausgerichtete Gesundheitsprogramme sowie individuelle Interventionen gefordert.
Statistisch gibt es schon heute bereits eine demenzkranke Person in jedem 25. deutschen Haushalt [2] – und angesichts der demografischen Entwicklung wird diese Zahl weiter steigen. Dass Demenz nicht nur ein gesundheitliches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, illustriert eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) unter dem Co-Vorsitz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, die gemeinsam eine Nationale Demenzstrategie erarbeitet haben. Beteiligt waren die einzelnen Länder, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Pflegeverbände – insgesamt über 70 Organisationen des Gesundheitswesens, der Zivilgesellschaft und Wissenschaft, u.a. die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN).
Darin wurden vier inhaltliche Schwerpunkte definiert. Erstens sollen verbesserte Rahmenbedingungen für die möglichst lange soziale Teilhabe geschaffen werden (Handlungsfeld 1: „Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort“). In den Kommunen muss dafür die soziale Infrastruktur bzw. das Umfeld vor Ort demenzfreundlicher gestaltet werden. Viele wichtige Akteure konnten schon gewonnen werden, z. B. die Deutsche Bahn und andere Verkehrsbetriebe, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), Supermarktketten, der Deutsche Kulturrat, die Kirchen und andere. Zweitens sollten Familienmitglieder bzw. pflegende Angehörige mehr Unterstützung, Beratung und adäquate Angebote für regelmäßige Auszeiten zur Erholung im Alltag erhalten (Handlungsfeld 2: „Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen“). Drittens soll die medizinische und pflegerische Versorgung ausgebaut werden (Handlungsfeld 3: „Die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln“). Das vierte Ziel dient der Förderung exzellenter Forschung zur Demenz.
Mit der Unterzeichnung der Nationalen Demenzstrategie haben sich die Beteiligten zur Umsetzung von insgesamt 27 Zielen bis 2026 verpflichtet.
„Die Nationale Demenzstrategie ist somit ein Meilenstein. Sie wird deutlich zur Verbesserung der Versorgung von Demenzpatienten in Deutschland beitragen. Gemeinsam mit den unter dem Dach der Nationalen Demenzstrategie agierenden Gruppen (z.B. mit der DGN) werden neue Wege beschritten werden“, so Prof. Richard Dodel, Essen, Demenzexperte der DGN. „Darüber hinaus stellen modifizierbare Risikofaktoren eine große Chance dar: Mehr als ein Drittel aller Demenzerkrankungen könnte verhindert werden!“
Literatur
[1] Livingston G, Huntley J, Sommerlad A et al. Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission. The Lancet Commissions 2020; 396: 10248, p413-446, August 08, 2020 https://www.thelancet.com/journals/lanc ... 6/fulltext
[2] Website: https://www.nationale-demenzstrategie.de/
Quelle: Pressemitteilung vom 28.09.2020 > https://idw-online.de/de/news754879
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Dr. Bettina Albers
c/o albersconcept, Jakobstraße 38, 99423 Weimar
Tel.: +49 (0)36 43 77 64 23
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
E-Mail: presse@dgn.org
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren über 10.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org