Pflege-TÜV keine geeignete Entscheidungshilfe ...
Verfasst: 20.11.2012, 07:34
Sozialministerin Haderthauer:
"Pflege-TÜV keine geeignete Entscheidungshilfe für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen!" - Zum FOCUS SPEZIAL Leben & Wohnen im Alter - Qualität in Pflegeheimen
"Der Focus suggeriert in seinem Sonderheft, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nichts falsch machen können, wenn sie sich einen Platz in einem der dort aufgelisteten Pflegeheime mit der Bestnote 1,0 sichern. Tatsächlich sind die Pflegenoten nach dem sogenannten Pflege-TÜV des MDK für die Auswahl eines Pflegeplatzes aber nicht geeignet, denn sie spiegeln nicht die tatsächliche Situation in den Einrichtungen wider," so Bayerns Sozialstaatsministerin Christine Haderthauer anlässlich der für morgen angekündigten Veröffentlichung einer Liste von Pflegeheimen, die vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) mit der Bestnote 1,0 bewertet wurden.
Problematisch sei vor allem, dass schlechte Noten in einem Bereich mit guten Noten in einem anderen Bereich ausgeglichen werden könnten. Haderthauer: "Es kann doch nicht angehen, dass ein Heim schwere Pflegemängel durch die Lesefreundlichkeit der Speisekarte ausgleichen und diese so hinter der Gesamtnote verstecken kann." Zudem beschränke sich der Pflege-TÜV weitgehend auf die Prüfung der Dokumentation. Ausschlaggebend für Pflegequalität dürfe aber nicht das schöne Konzept in der Schublade sein, sondern die tatsächliche Situation und die Leistung, die beim Pflegebedürftigen ankomme.
"Um einen zutreffenden Eindruck davon zu bekommen, welche Qualität tatsächlich beim Pflegebedürftigen selber ankommt, prüfen wir in Bayern nach einem eigenen System die Ergebnisqualität und nicht die Dokumentation, wie der Pflege-TÜV des MDK das tut! Seit Anfang 2011 gibt es zudem einen unabhängigen Pflegebeauftragten, an den sich Angehörige, Pflegekräfte und Pflegebedürftige vertraulich und anonym wenden können. So ermutigen wir die Menschen, Missstände und Fehler im Pflegebereich offen anzusprechen, anstatt aus Angst vor Konsequenzen zu schweigen. Um dem Thema Pflegequalität noch näher auf den Grund zu gehen, fördern wir mit 135.000 Euro ein wissenschaftliches Projekt, das die subjektive Lebensqualität von Heimbewohnern untersucht," so die Ministerin abschließend.
Näheres zu den genannten und weiteren Initiativen zur Pflegequalität unter http://www.stmas.bayern.de//pflege/index.php, zum Pflegebeauftragten unter http://www.stmas.bayern.de//pflegebeauf ... /index.php
Quelle: Pressemitteilung vom 05.11.2012
http://www.bayern.de/Pressemitteilungen ... /index.htm
"Pflege-TÜV keine geeignete Entscheidungshilfe für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen!" - Zum FOCUS SPEZIAL Leben & Wohnen im Alter - Qualität in Pflegeheimen
"Der Focus suggeriert in seinem Sonderheft, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nichts falsch machen können, wenn sie sich einen Platz in einem der dort aufgelisteten Pflegeheime mit der Bestnote 1,0 sichern. Tatsächlich sind die Pflegenoten nach dem sogenannten Pflege-TÜV des MDK für die Auswahl eines Pflegeplatzes aber nicht geeignet, denn sie spiegeln nicht die tatsächliche Situation in den Einrichtungen wider," so Bayerns Sozialstaatsministerin Christine Haderthauer anlässlich der für morgen angekündigten Veröffentlichung einer Liste von Pflegeheimen, die vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) mit der Bestnote 1,0 bewertet wurden.
Problematisch sei vor allem, dass schlechte Noten in einem Bereich mit guten Noten in einem anderen Bereich ausgeglichen werden könnten. Haderthauer: "Es kann doch nicht angehen, dass ein Heim schwere Pflegemängel durch die Lesefreundlichkeit der Speisekarte ausgleichen und diese so hinter der Gesamtnote verstecken kann." Zudem beschränke sich der Pflege-TÜV weitgehend auf die Prüfung der Dokumentation. Ausschlaggebend für Pflegequalität dürfe aber nicht das schöne Konzept in der Schublade sein, sondern die tatsächliche Situation und die Leistung, die beim Pflegebedürftigen ankomme.
"Um einen zutreffenden Eindruck davon zu bekommen, welche Qualität tatsächlich beim Pflegebedürftigen selber ankommt, prüfen wir in Bayern nach einem eigenen System die Ergebnisqualität und nicht die Dokumentation, wie der Pflege-TÜV des MDK das tut! Seit Anfang 2011 gibt es zudem einen unabhängigen Pflegebeauftragten, an den sich Angehörige, Pflegekräfte und Pflegebedürftige vertraulich und anonym wenden können. So ermutigen wir die Menschen, Missstände und Fehler im Pflegebereich offen anzusprechen, anstatt aus Angst vor Konsequenzen zu schweigen. Um dem Thema Pflegequalität noch näher auf den Grund zu gehen, fördern wir mit 135.000 Euro ein wissenschaftliches Projekt, das die subjektive Lebensqualität von Heimbewohnern untersucht," so die Ministerin abschließend.
Näheres zu den genannten und weiteren Initiativen zur Pflegequalität unter http://www.stmas.bayern.de//pflege/index.php, zum Pflegebeauftragten unter http://www.stmas.bayern.de//pflegebeauf ... /index.php
Quelle: Pressemitteilung vom 05.11.2012
http://www.bayern.de/Pressemitteilungen ... /index.htm