Pflegereport 2013: Viel Rehabilitation vor & während Pflege

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

Antworten
Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Pflegereport 2013: Viel Rehabilitation vor & während Pflege

Beitrag von Presse » 19.12.2013, 12:51

BARMER GEK Pressemitteilung vom 18.12.2013

Bild
https://presse.barmer-gek.de/barmer/web ... -2013.html
viewtopic.php?f=4&t=20002

BARMER GEK Pflegereport 2013
Viel Rehabilitation vor und während Pflege


Berlin - Um Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zu lindern, werden in beträchtlichem Ausmaß Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt. So erhalten 15 Prozent der über 65-jährigen Pflegebedürftigen im Jahr vor Pflegeeintritt eine medizinische Rehabilitation. Im nachfolgenden Jahr beträgt die Quote immerhin noch 7 Prozent. Das ist das zentrale und auch überraschende Ergebnis des neuen Pflegereports der BARMER GEK, der heute in Berlin vorgestellt wurde. „Der Grundsatz ‚Reha vor Pflege’ lebt. Der Bedarf wird erkannt, die Kassen sind leistungsbereit“, erklärt Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK.

Die Autoren der Studie um Prof. Dr. Heinz Rothgang vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen konnten Erfolge von Reha-Maßnahmen – beispielsweise eine verlängerte Lebenszeit – nicht eindeutig nachweisen. „Die Versorgungsforschung mit Routinedaten stößt hier an Grenzen. Es bleiben Fragezeichen hinter der Reha, so plausibel sie auch erscheint“, so Schlenker.

Ambulante Pflege gewinnt an Bedeutung
Der Pflegereport gibt auch einen Überblick über aktuelle und langfristige Entwicklungen in der Pflege. „Es zeigt sich ein Trend hin zu professioneller Versorgung. Besonders stark sind die ambulanten Pflegedienste gewachsen“, so Prof. Dr. Rothgang. Sie haben 2012 fast 23 Prozent der pflegebedürftigen Menschen betreut – so viele wie nie zuvor. Dagegen stagnierte der Anteil der Heimpflege in den letzten Jahren und sank zuletzt leicht auf 28,8 Prozent. Dementsprechend sind die Personalkapazitäten in der ambulanten Pflege zwischen 1999 und 2011 mit 64 Prozent schneller gewachsen als die Zahl der Betten in Pflegeheimen, die um 36 Prozent zugenommen hat. Rothgang: „Hier scheint der Grundsatz ‚ambulant vor stationär’ reale Wirkung zu zeigen.“

Erneut gestiegen sind nach Berechnungen der Bremer Wissenschaftler die Eigenanteile, die privat zur Finanzierung der Pflege aufgebracht werden müssen. So standen im Jahr 2011 Versicherungsleistungen in der stationären Pflege von 1.023 Euro in Pflegestufe I einem Eigenanteil von insgesamt 1.380 Euro gegenüber. 2009 hatte der Eigenanteil bei gleich hohen Versicherungsleistungen durchschnittlich 1.351 Euro betragen. In der Pflegestufe III fallen die gesamten Eigenanteile mit 1.802 Euro noch höher aus (2009: 1.791 Euro). Die Versicherungsleistungen waren hier allerdings von 1.470 Euro im Jahr 2009 auf 1.510 Euro im Jahr 2011 gestiegen. Im Pflegereport 2012 hatte die BARMER GEK erstmals Zahlen zu lebenslangen Pflegekosten präsentiert. Demnach müssen Frauen mit durchschnittlich 45.000 Euro privaten Kosten rechnen, Männer mit 21.000 Euro.

Bewertung des Koalitionsvertrags
Überwiegend positiv äußert sich BARMER GEK Vorstandsvize Schlenker zu den pflegepolitischen Absichten der großen Koalition. Er begrüßt die angekündigte rasche Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und den Ausbau weiterer Betreuungsleistungen. Schlenker: „Auch die geplanten höheren Zuschüsse zur Verbesserung des Wohnumfeldes sind richtig, weil barrierefreies Wohnen ein längeres Verbleiben zu Hause ermöglicht.“ Eine Absage erteilt er dagegen Plänen, mit einem Innovationsfonds die Versorgungsforschung kollektivieren zu wollen. „Eine Vereinheitlichung würde die Versorgungsforschung nicht fördern, sondern geradezu blockieren. Schließlich trägt die vielfältige Forschungsarbeit der Krankenkassen zu Fortschritten in diesem Bereich bei.“

Hintergrund
Rehabilitation soll helfen, Gesundheitsschäden zu beseitigen oder zu mildern, durch die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben oder einer Erwerbstätigkeit verhindert würde. Sie wird sowohl ambulant als auch in Kliniken erbracht und umfasst unterschiedlichste Behandlungen durch Ärzte und andere Gesundheitsberufe, aber auch Hilfsmittel.

Service für Redaktionen
Im Presseportal der BARMER GEK finden Sie Infografiken, Bild- und Tonmaterial zum Pflegereport: http://www.barmer-gek.de/544303

Fakten aus dem BARMER GEK Pflegereport 2013

• Die Zahl Pflegebedürftiger ist mit 2,5 Millionen (2011) auf einem neuen Höchststand und wird bis 2050 auf 4,5 Millionen steigen. Wesentliche Ursache ist der demografische Wandel. Es gibt große regionale Unterschiede. So wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 in Brandenburg um 72 Prozent steigen, in Bremen nur um 28 Prozent. Im Bundesdurchschnitt wird ein Plus von 47 Prozent erwartet.
• Blickt man auf das gesamte Leben, verbringen Männer im Durchschnitt 16 Monate in Pflege, Frauen 32 Monate. Wenn allein die pflegebedürftigen Menschen berücksichtigt werden, verdoppelt sich die Pflegezeit bei den Männern und liegt bei den Frauen um die Hälfte höher.
• Die Eigenanteile bei Pflegeleistungen steigen weiter. Grund dafür ist die bis 2008 fehlende und seither unzureichende Dynamisierung der Leistungen. Dies führt in der stationären Pflege dazu, dass der insgesamt aufzubringende Eigenanteil die Pflegeversicherungsleistungen in allen Pflegestufen deutlich übersteigt. Dies gilt auch bei den rein pflegebedingten Kosten, die ursprünglich vollständig von der Versicherung übernommen werden sollten. Hier betragen die Eigenanteile je nach Pflegestufe zwischen monatlich 346 Euro und 760 Euro.
• Die Inanspruchnahme zusätzlicher Betreuungsleistungen – von denen vor allem demente Menschen profitieren – hat erfreulich deutlich zugenommen. Die Zahl der Fälle stieg von 65.000 im 3. Quartal 2008 auf gut 200.000 im 2. Quartal 2012. Auch hier spiegelt sich die zunehmende Bedeutung ambulanter Pflegedienste wider. Wo sie im Spiel sind, werden deutlich mehr zusätzliche Betreuungsleistungen abgerufen (21 vs. 7 %).
• Angehörigenpflege ist weiterhin hauptsächlich Sache der Frauen. Gemäß Eigenauskünften pflegen 2,2 Millionen der Frauen einen Angehörigen (6,2 Prozent aller Frauen über 16 Jahren); hingegen entsprechen die 1,3 Millionen pflegenden Männer nur 4 Prozent aller über 16-jährigen Männer.
• Die Finanzentwicklung der Sozialen Pflegeversicherung ist seit fünf Jahren positiv. 2012 standen Einnahmen von 23 Milliarden Euro Ausgaben von 22,9 Milliarden Euro gegenüber. Zuletzt hatte es 2007 einen negativen Saldo in der Pflegekasse gegeben. Der Mittelbestand der Pflegeversicherung belief sich Ende 2012 auf 5,55 Milliarden Euro.
______________________________________________
BARMERGEK Pressestelle
Tel.: 0800 33 20 60 99 1420
presse@barmer-gek.de
Athanasios Drougias (Ltg.), Tel.: 0800 33 20 60 99 1421

Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Bezahlbare und gute Pflege ...

Beitrag von Presse » 19.12.2013, 14:21

1260 / 18. Dezember 2013
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Bezahlbare und gute Pflege ist mit dieser Koalition nicht zu machen

"Immer mehr Menschen können sich gute Pflege nicht mehr leisten. Die vermeintlichen Verbesserungsansätze im Koalitionsvertrag werden daran auch nichts ändern. Die Situation wird sich künftig eher verschärfen", so Pia Zimmermann, Pflegeexpertin der Fraktion DIE LINKE, zu den Ergebnissen des heute vorgestellten Pflegereports der Barmer GEK 2013. Zimmermann weiter:

"Die Koalition bietet keine Lösungsansätze. Die mickrige Erhöhung des Pflegebeitrags reicht gerade mal aus, die ungenügenden derzeitigen Leistungen bis zum Ende der Wahlperiode zu finanzieren. Für nennenswerte Leistungsverbesserungen gibt es keinen Spielraum. Im Gegenteil: die Teilkostendeckung bedeutet schon jetzt für viele Menschen den Weg in die Armut.

Die Leistungen der Pflegeversicherung sind seit ihrem Bestehen nicht an die Kostenentwicklung angepasst worden. Das führt dazu, dass in Zukunft immer mehr Pflegebedürftige zum Sozialamt gehen müssen. Besonders betroffen sind diejenigen, die in Pflegeheimen betreut werden, denn hier reichen die Leistungen aus der Pflegeversicherung bei weitem nicht aus, so dass der Eigenanteil oftmals Tausende Euro im Monat beträgt. Das hat zur Folge, dass Geringverdienerhaushalte gezwungen werden, ihre Angehörigen selbst zu Hause zu pflegen - völlig unabhängig davon, was für den Pflegebedürftigen die beste Lösung wäre. Genau dies aber müsste die Entscheidungsgrundlage sein, wie und wo gepflegt wird, und nicht der Geldbeutel der Betroffenen und ihrer Angehörigen.

Lösungen gibt es nur durch umfassende Leistungserhöhungen, verbunden mit einem angemessenen Inflationsausgleich. Die solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung, wie sie DIE LINKE fordert, schafft dafür eine solide Finanzierungsgrundlage. So könnte die Pflegeversicherung perspektivisch hin zu einer Vollversicherung weiterentwickelt werden."

F.d.R. Beate Figgener
-----------------------------------------------------------------
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
http://www.linksfraktion.de

Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Pflege braucht bessere Rahmenbedingungen

Beitrag von Presse » 19.12.2013, 14:24

“Ambulant vor Stationär” braucht bessere Rahmenbedingungen

Angesichts der Ergebnisse des heute veröffentlichten BARMER GEK Pflegereport 2013 fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) bessere Rahmenbedingungen für die ambulanten Pflegedienste. „Die Ergebnisse zeigen, welch große Rolle die Dienste im System für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen spielen. Der Trend hin zu professioneller Pflege verstärkt sich, die Zahl der Pflegebedürftigen wird wegen der demografischen Alterung weiter ansteigen. Umso dringender müssen bestehende Versorgungsstrukturen stabilisiert und zusätzliche geschaffen werden“, sagt DBfK-Referentin Amelie Jansen. „Die politische Maxime ‚ambulant vor stationär‘ wird bisher allerdings nur halbherzig verfolgt, ambulante Pflegedienste kämpfen seit Jahren mit der Benachteiligung im System und sind durch unzureichende Leistungsvergütung häufig in ihrer Existenz bedroht. Hier sind der neuen Regierung Hausaufgaben gestellt, damit die flächendeckende Versorgung nicht gefährdet wird“, so die Referentin weiter.

Der DBfK fordert deshalb:

- Leistungen bei Pflegebedürftigkeit müssen regelgebunden dynamisiert und dürfen nicht länger von der Kassenlage bestimmt werden. Der Kaufkraftverlust in der Pflegeversicherung führt seit Jahren nicht nur zu Leistungskürzung, sondern auch zu einem drastisch gestiegenen Eigenanteil des Versicherten. Immer mehr Menschen können sich das nicht leisten.

- Alle bedarfsgerecht erbrachten Leistungen sind zu vergüten, dazu gehören auch Organisations- und Präventionsleistungen sowie steigende Anforderungen an das Qualitätsmanagement.

- Geld muss der Leistung folgen und zwar unmittelbar. Die Verzögerungstaktik vieler Kassen von bis zu mehreren Monaten bringt Pflegedienste in Liquiditätsschwierigkeiten.

- Die Vergütung von Leistungen muss so ausgestaltet sein, dass Mitarbeiter angemessen und nach Tarif entlohnt werden können. Nur so sind attraktive Arbeitsplätze für Pflegefachpersonal in der häuslichen Pflege zu gewährleisten.

- Der heutige Bürokratie- und Prüfaufwand ist zugunsten von mehr Zeit für die unmittelbare Pflege deutlich zu reduzieren.

- Langwierige Genehmigungsverfahren sind zu beschleunigen.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 18.12.2013
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Ambulante Pflege nimmt weiter Fahrt auf

Beitrag von Presse » 19.12.2013, 14:29

Pflegereport: Ambulante Pflege nimmt weiter Fahrt auf
Pflegebedürftige erhalten immer häufiger Leistungen von ambulanten Pflegediensten.
2012 haben diese fast 23 Prozent der pflegebedürftigen Menschen betreut - so viel wie nie zuvor.
Doch auch der Eigenanteil für Pflege steigt immer weiter.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=852 ... ege&n=3179

Presse
phpBB God
Beiträge: 14249
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Wir werden die Pflege umfassend reformieren“

Beitrag von Presse » 23.12.2013, 19:11

Wir werden die Pflege umfassend reformieren
MdB Erwin Rüddel nimmt Stellung zum neuen Pflegereport


Berlin / Wahlkreis. – „Wir wissen um die Problemfelder bei der Pflege. Deshalb haben wir ja auch im Koalitionsvertrag sehr genau festgelegt, wo wir in der neuen Legislaturperiode gesetzgeberisch ansetzen wollen. In der Summe haben wir uns nichts Geringeres vorgenommen als die umfassendste Reform der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung im Jahr 1995“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel mit Blick auf den aktuellen Pflegereport der Barmer GEK.
... (weiter lesen unter) ... http://www.erwin-rueddel.de/index.php?k ... =1&idn=793

Service
phpBB God
Beiträge: 1828
Registriert: 14.09.2006, 07:10

Pflegereport 2013: Viel Rehabilitation vor & während Pflege

Beitrag von Service » 20.01.2014, 16:40

Rehabilitation vor und während Pflege: BARMER GEK Pflegereport 2013

Der Barmer GEK Pflegereport befasst sich diesmal schwerpunktmäßig mit der Rehabilitation bei und vor Pflegebedürftigkeit. Der Report liefert dazu einige aktuelle Daten, z. B zur Verordnung und Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen. So erhielten laut Report 15 Prozent der über 65-jährigen Pflegebedürftigen erhalten im Jahr vor Pflegeeintritt eine medizinische Rehabilitation. Im nachfolgenden Jahr betrug die Quote 7 Prozent. An anderer Stelle stößt der Report aber auch an Grenzen, wenn die Autoren der Studie um Prof. Dr. Heinz Rothgang vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen aus dem Zahlenmaterial z. B. keine Erfolge von Reha-Maßnahmen – beispielsweise eine verlängerte Lebenszeit – eindeutig nachweisen können.
Neben dem Thema Rehabilitation gibt der Pflegereport auch einen Überblick über aktuelle und langfristige Entwicklungen in der Pflege. "Es zeigt sich ein Trend hin zu professioneller Versorgung. Besonders stark sind die ambulanten Pflegedienste gewachsen", so Prof. Dr. Rothgang. Sie haben 2012 fast 23 Prozent der pflegebedürftigen Menschen betreut – so viele wie nie zuvor. Dagegen stagnierte der Anteil der Heimpflege in den letzten Jahren und sank zuletzt leicht auf 28,8 Prozent. Dementsprechend sind die Personalkapazitäten in der ambulanten Pflege zwischen 1999 und 2011 mit 64 Prozent schneller gewachsen als die Zahl der Betten in Pflegeheimen, die um 36 Prozent zugenommen hat. Rothgang: "Hier scheint der Grundsatz 'ambulant vor stationär' reale Wirkung zu zeigen."
Erneut gestiegen sind nach Berechnungen der Bremer Wissenschaftler die Eigenanteile, die privat zur Finanzierung der Pflege aufgebracht werden müssen. So standen im Jahr 2011 Versicherungsleistungen in der stationären Pflege von 1.023 Euro in Pflegestufe I einem Eigenanteil von insgesamt 1.380 Euro gegenüber. 2009 hatte der Eigenanteil bei gleich hohen Versicherungsleistungen durchschnittlich 1.351 Euro betragen. In der Pflegestufe III fallen die gesamten Eigenanteile mit 1.802 Euro noch höher aus (2009: 1.791 Euro). Die Versicherungsleistungen waren hier allerdings von 1.470 Euro im Jahr 2009 auf 1.510 Euro im Jahr 2011 gestiegen. Im Pflegereport 2012 hatte die Barmer GEK erstmals Zahlen zu lebenslangen Pflegekosten präsentiert. Demnach müssen Frauen mit durchschnittlich 45.000 Euro privaten Kosten rechnen, Männer mit 21.000 Euro.
Der Barmer GEK Pflegereport 2013 sowie weitere Material zum Thema kann unter der folgenden Adresse heruntergeladen werden: https://presse.barmer-gek.de/barmer/web ... umn_tdocid.

Quelle: Mitteilung vom 20.01.2014
Bündnis für GUTE PFLEGE
Claus Bölicke
Referent für Altenhilfe
Abt. Gesundheit/Alter/Behinderung
Telefon: +49 30 26 309 161
Mobil: +49 172 561 59 53
Fax: +49 30 26 309 32161
claus.boelicke@awo.org
http://www.awo.org

Antworten