Gleichberechtigt, aber noch längst nicht gleichgestellt - Weltfrauentag am 08.03.2018

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Gleichberechtigt, aber noch längst nicht gleichgestellt - Weltfrauentag am 08.03.2018

Beitrag von WernerSchell » 07.03.2018, 16:20

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Gleichberechtigt, aber noch längst nicht gleichgestellt

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) nimmt den morgigen Internationalen Frauentag zum Anlass, auf die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten und Nachteile für Frauen hinzuweisen. „Gleiche Rechte zu haben heißt noch längst nicht, gleichgestellt zu sein. Das gilt leider auch in einem hochentwickelten und reichen Land wie Deutschland. Dass Artikel 3 des Grundgesetzes Männer und Frauen als vor dem Gesetz gleich und gleichberechtigt erklärt, ändert bisher nicht genug daran, dass Mädchen und Frauen auch hier unter Diskriminierung zu leiden haben - ein Armutszeugnis für unsere zivilisierte Gesellschaft“, erklärt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel.

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Neben dem Gender Pay Gap (Nachteile von Frauen bei den Löhnen) und dem Gender Pension Gap (Altersarmut von Frauen) ist in Deutschland auch der Gender Care Gap erschreckend hoch: Für die unbezahlte Sorgearbeit, die Frauen in unserem Land täglich erbringen, hat im März 2017 eine Sachverständigenkommission den Gender Care Gap mit derzeit 52,4 Prozent errechnet[1]. Nicht nur hier zeigt sich: Das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern ist noch längst nicht erreicht, Fortschritte werden viel zu langsam erzielt. Gerade die typischen Frauenberufe wie Pflege und andere Dienstleistungsbranchen sind es, die in Deutschland durch niedriges Lohnniveau, belastende Arbeitsbedingungen, hohes Risiko der Altersarmut, geringe Aufstiegsmöglichkeiten und wenig Autonomie gekennzeichnet sind. Entscheidende Gremien und Positionen werden, auch im Gesundheitswesen, überproportional von Männern besetzt. Macht und Einfluss machen Männer am liebsten unter sich aus. Das hat viele Gründe, darf so aber keineswegs akzeptiert werden.

Der 8. März ist ein weltweiter Gedenktag, in vielen Ländern auch ein Feiertag. Gendergerechtigkeit und das Eintreten für die Rechte von Frauen ist und bleibt nach wie vor ein dringendes Anliegen. Geschlechtergleichheit ist die Nummer 5 unter den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, denen sich auch Deutschland verpflichtet hat. Der DBfK hat sich 2017 mit einer Resolution diesen Entwicklungszielen verschrieben und unterstützt gerade das Ziel 5 besonders. Denn im Frauenberuf Pflege gibt es in Bezug auf die Rechte der Frauen in Deutschland noch erheblichen Handlungsbedarf und wir fordern die Politik auf allen Ebenen auf, entsprechende Anreize zu setzen und selbst mit gutem Beispiel voranzugehen.

In jedem Jahr am 8. März findet weltweit der Internationale Frauentag statt, der auch ‚Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frauen‘ genannt wird. Er resultiert aus dem Kampf von Frauen für ihre Gleichberechtigung und ihr Wahlrecht, der 1908 in Amerika begonnen hat. 2018 hat dieser Tag in Deutschland noch eine zusätzliche Bedeutung: er markiert 100 Jahre Frauenwahlrecht. Am 12. November 1918 veröffentlichte der Rat der Volksbeauftragten den folgenden Aufruf an das Deutsche Volk:
„Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen". Am 30. November 1918 trat in Deutschland das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft. Am 19. Januar 1919 konnten Frauen zum ersten Mal in Deutschland reichsweit wählen und gewählt werden, denn es fanden allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlen zur verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung statt.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.30.2018
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
Siehe auch unter >>> https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen ... 249323.php
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Frauen holen am Arbeitsmarkt auf - Beschäftigungsplus aber vor allem durch Teilzeit

Beitrag von WernerSchell » 07.03.2018, 16:24

Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 07. März 2018

Weltfrauentag am 8.März

Frauen holen am Arbeitsmarkt auf - Beschäftigungsplus aber vor allem durch Teilzeit
BA-Vorstand Holsboer: Viele Frauen streben höhere Arbeitszeit an


Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist zwischen 2013 und 2017 um 2,5 Millionen auf zuletzt 32,2 Millionen Beschäftigte gestiegen. Von diesem Plus profitieren auch Frauen, deren Beschäftigung im selben Zeitraum um 8,3 Prozent auf 14,9 Millionen gestiegen ist.

Die Beschäftigungsquote bei Frauen bestätigt diesen Trend. Diese Quote gibt Auskunft über den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Sie stieg bei Frauen zwischen 2013 und 2017 von 51,3 auf 55,4 Prozent – das bedeutet, dass über 55% aller Frauen in Deutschland in einem sozialversicherungspflichtigen Job arbeiten. Die Quote liegt allerdings weiter unter der der Männer, die zu 61,8 Prozent (2013: 58,8 Prozent) beschäftigt waren.

Frauen in Ostdeutschland mit höherer Beschäftigungsquote als Männer

Die Beschäftigungsquote zeigt auch deutlich die unterschiedliche Erwerbsneigung von Frauen in Ost und West. Während die Quote westdeutscher Frauen bei 54,5 Prozent liegt, sind ostdeutsche Frauen zu 59,5 Prozent beschäftigt. Damit liegt die Beschäftigung ostdeutscher Frauen sogar um 0,1 Prozentpunkte über dem Niveau der Männer.

Beschäftigungsplus vor allem durch Teilzeit

Allerdings entfällt das Beschäftigungsplus bei Frauen vorrangig auf Teilzeit. Diese Teilzeitbeschäftigung ist in den letzten vier Jahren um 14 Prozent auf 7,06 Millionen gestiegen, während der Anstieg bei vollzeitbeschäftigten Frauen lediglich 3,5 Prozent betrug.

Insgesamt arbeiten 47 Prozent aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in Teilzeit. Bei den Männern sind es nur knapp 11 Prozent. „Fast jede zweite Frau, die angestellt ist, arbeitet in Teilzeit. „Dieser Anteil steigt seit Jahren“ sagt Valerie Holsboer, Vorstand der BA. Für Teilzeitarbeit gibt es verschiedene Gründe. Häufig schränken Frauen die Arbeitszeit für die Kinderbetreuung oder die Pflege Angehöriger ein. „Aus Befragungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wissen wir, dass jede zweite Frau ihre Arbeitszeit gern wieder ausdehnen würde“ sagt Holsboer. „Wir brauchen diese Frauen am Arbeitsmarkt, um die Fachkräftebedarfe der Unternehmen zu decken. Voraussetzung dafür sind aber auch gute Betreuungsangebote für Kinder.“

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Dieser Pressedienst wird herausgegeben von:
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Gleichstellung kommt nicht von allein

Beitrag von WernerSchell » 07.03.2018, 16:26

Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums Pressemitteilung 09 Veröffentlicht am 07.03.2018

Dr. Katarina Barley zum Internationalen Frauentag 2018

Gleichstellung kommt nicht von allein

Morgen (Donnerstag, 8.März 2018) findet der Internationale Frauentag statt. Der diesjährige Frauentag steht in Deutschland dabei ganz im Zeichen von 100 Jahren Frauenwahlrecht. Das war ein Meilenstein für die Gleichstellung der Frau, vor allem aber auch ein demokratischer Aufbruch in Deutschland.

Bis zur vollständigen Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft ist es allerdings noch ein weiter Weg. Dies zeigen nicht zuletzt die anhaltenden Debatten um alltäglichen Sexismus, beispielsweise im Rahmen der #metoo-Bewegung, oder die nach wie vor bestehende Ungleichheit bei der Bezahlung von Frauen und Männern.

Anlässlich des diesjährigen Frauentages erklärt Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley:

„Gleichstellung passiert nicht von allein. Im Gegenteil sehen wir, dass sicher geglaubte Fortschritte wieder in Frage gestellt werden. Für uns ist klar: Wer Frauenrechte angreift, greift das Selbstverständnis unserer aufgeklärten und liberalen Demokratie an. Das gilt für Deutschland, für Europa und Weltweit.“

Mit Blick auf die Bezahlung von Frauen und Männern betont Dr. Katarina Barley:

„Auch bei uns bleibt noch viel zu tun – nicht zuletzt auch auf dem Arbeitsmarkt. Mit dem Entgelttransparenzgesetz haben wir im vergangenen Jahr ein wichtiges Werkzeug geschaffen, um gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern vorzugehen. Wir müssen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen. Wir wollen mehr Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt herstellen. Dazu gehören viele verschiedene Maßnahmen. Ich freue mich, dass wir in den Koalitionsverhandlungen eine weitere Aufwertung der Sozial- und Pflegeberufe durchgesetzt haben, in denen ja meist Frauen arbeiten. Dazu gehören etwa die Abschaffung von Schulgeldern und die Einführung einer Ausbildungsvergütung. Wir werden zudem ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit einführen. Auch davon profitieren in erster Linie Frauen, die heute allzu oft in der Teilzeitfalle landen. Außerdem ermutigen wir so die Väter, ihre Arbeitszeit vorübergehend für die Familie zu reduzieren. Wir wollen mehr Kitas gebührenfrei machen und einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder einführen. Dadurch stärken wir Eltern zusätzlich, Familie und Beruf gut zu vereinbaren.“

Kontakt
Telefon: 030 201 791 30
E-Mail: poststelle@bmfsfj.bund.de
Glinkastraße 2410117 Berlin
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Impressum: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/impressum/99480
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Weltfrauentag 2018 - Wir müssen reden!

Beitrag von WernerSchell » 08.03.2018, 07:19

Die Rheinische Post berichtete am 8. März 2018:

Weltfrauentag 2018
Wir müssen reden!


Düsseldorf. Der Frauentag ist eine gute Gelegenheit, um ein paar grundsätzliche Fragen zu klären: Wir haben mit neun Frauen über Klischees, Kind, Karriere und Gleichberechtigung gesprochen.

... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.7442084
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Weltfrauentag am 08.03.2018: Gleichstellung kommt nicht von allein

Beitrag von WernerSchell » 08.03.2018, 07:51

Bei Facebook gepostet:
Weltfrauentag am 08.03.2018: Gleichstellung kommt nicht von allein. Daher bleibt noch viel zu tun – nicht zuletzt auch auf dem Arbeitsmarkt!
>>> viewtopic.php?f=4&t=22549
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