Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Siehe zum Thema die unten angefügte Pressemitteilung der Diakonie Deutschland vom 18.04.2019 und u.a. die Statements unter folgenden Internetadressen:
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=22683
> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 072018.pdf
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=22801
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=23165
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=22590
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=22991
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=22715
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25 Jahre Pflegeversicherung: Reform ist dringend nötig, um Fehlentwicklungen zu korrigieren
Termin: 22.4.2019 - 25 Jahre Pflegeversicherung
Berlin, 18.4.2019 Die Pflegeversicherung ist die jüngste Säule der Sozialversicherungen und unterstützt Menschen, wenn sie pflegebedürftig werden. In ihrer 25jährigen Geschichte hat die Pflegeversicherung positiv dazu beigetragen, Langzeitpflege als eigenständige Aufgabe innerhalb der sozialen Sicherung zu verankern.
"Ein großes Problem heute sind allerdings die hohen Eigenanteile in der vollstationären Pflege, die schon ein Drittel der Heimbewohner überfordern. Ein deutliches Indiz dafür, dass wir eine Kurskorrektur benötigen und die Pflegeversicherung reformiert werden muss" sagt Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand der Diakonie Deutschland.
Aus Sicht der Diakonie Deutschland ist eine Begrenzung der Eigenanteile dringend notwendig. Die Pflegekosten, die über einen festen Eigenanteil liegen müssen zukünftig von den Pflegekassen getragen werden, damit für die Versicherten die Kosten der Pflegebedürftigkeit berechenbar werden.
Nach wie vor werden die meisten pflegebedürftigen Menschen in den Familien und von Angehörigen versorgt. "Die Einsicht, dass Pflegebedürftigkeit nicht in der Familie nebenbei bewältigt werden kann, setzt sich politisch leider zu langsam durch" erläutert Loheide, "notwendig sind schnelle Hilfen wenn Pflegebedürftigkeit eintritt und eine fachliche und sozialräumliche Infrastruktur zur Unterstützung." Die pflegerische Infrastruktur habe sich seit 1995 zwar entwickelt, steht heute aber vor großen Herausforderungen.
Loheide plädiert für eine breite Reformdebatte, die berücksichtigt, dass das Risiko der Pflegebedürftigkeit seit 1995 durch die längere Lebenserwartung gestiegen ist, die Renten und das familiäre Pflegepotenzial hingegen gesunken sind.
"Wir dürfen die zu Pflegenden und ihre Angehörigen nicht im Regen stehen lassen, sondern müssen dafür sorgen, dass die Pflegeversicherung die Belastungen kalkulierbar absichert und kommunale Pflegeinfrastrukturen zur Entlastung ausgebaut werden" erklärt Loheide.
Mehr zum Thema Pflegeversicherung finden Sie unter https://www.diakonie.de/pflegeversicherung/
https://www.diakonie.de/wissen-kompakt/ ... sicherung/
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
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Quelle: Pressemitteilung vom 18.04.2019
Stephan Röger, stellv. Pressesprecher
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Diakonie Deutschland
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Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind etwa 525.000 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 31.500 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,15 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit vielen Jahren auf den Pflegenotstand aufmerksam und fordert umfängliche Reformen. Neben bundesweit geltenden Personalbemessungssystemen und höheren Vergütungen für die Pflegekräfte sind kommunale Quartiershilfen dringend geboten. Nur mit solchen Hilfs- und Unterstützungsstrukturen - nahe bei den Menschen - kann dem Grundsatz ambulant vor stationär deutlicher Geltung verschafft werden. Auch insoweit sind erhebliche Finanzmittel erforderlich! Alles ist gesagt! ... und die GROKO scheint nichts verstanden zu haben.