Senioren in den Blick nehmen – Einsamkeit vermeiden! - Quartiersarbeit (Lotsenpunkte präventive Hausbesuche) hilfreich
Verfasst: 05.02.2020, 17:47
Senioren in den Blick nehmen – Einsamkeit vermeiden!
„Einsamkeit ist eine unterschätzte Gefahr,“ so titelte die Diakonie in Düsseldorf eine Initiative zu diesem Thema. Es wird betont, dass Einsamkeit vielfach ein „Tabuthema“ sei, dass aber mit unterschätzten Gefahren für Betroffene und für die Gesellschaft verbunden ist. Einsamkeit schädigt das Selbstwertgefühl der Betroffenen, kann auf Dauer krank machen und führt oft auch in Armut.
Natürlich ist Einsamkeit keine neue Zeiterscheinung, wohl aber nimmt die Zahl einsamer Menschen aufgrund demographischer Entwicklungen – wir werden älter! - und Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft schleichend aber stetig zu. Einsamkeit im Alter ist in diesem Zusammenhang besonders zu betrachten.
Dem Phänomen der Einsamkeit ist auf kommunaler Ebene entgegen zu treten, denn nur auf kommunaler Ebene oder noch besser im überschaubaren Wohnquartier können Strategien und Angebote entwickelt werden, um Gemeinschaften zu unterstützen oder neu zu schaffen.
Dank mehrerer Initiativen von Sozialverbänden, Kirchen, Vereinen, städtischen Ämtern und auch politischer Parteien ist in Neuss traditionell ein ansehnliches Angebot gegeben, um den Herausforderungen von Einsamkeit entgegen zu treten. In diesem Zusammenhang ist das Engagement von vielen ehrenamtlichen Helfern, die unterstützt werden von fachlich versierten hauptamtlichen Kräften, eine gute Basis. Das in den letzten Jahren stadtweit entwickelte Projekt „Lotsenpunkte“ ist in diesem Zusammenhang beispielhaft. Kirchen und Sozialverbände bieten mit Unterstützung durch das Sozialamt der Stadt Neuss Anlaufstellen insbesondere für Senioren an, um über Angebote im nachbarschaftlichen Umfeld zu informieren und möglichst gemeinsame Aktionen zu entwickeln. Nur Gemeinschaften und Kontakte zu anderen Menschen eröffnen Wege aus der Einsamkeit bzw. wirken der folgenschweren Tendenz entgegen.
Wir wünschen, dass mehr Menschen Wege aus der Einsamkeit nutzen. Von den Menschen wahrgenommene Anlaufstellen und vor allem Informationen sind für eine Strategie der „Vermeidung von Einsamkeit“ notwendig.
Antrag: Im Kontext dieser Darlegungen beantragen wir, dass das Thema Einsamkeit in der kommenden Sitzung des Stadtrates in einer „ersten Lesung“ erörtert wird. dann aber in den Sozialausschuss zur weiteren Beratung und ggf. zu Beschlussfassungen überwiesen wird. Das Sozialamt wird gebeten, eine Kampagne zur Vermeidung von Einsamkeit vorzubereiten.
Wir möchten mit dieser Initiative dieses in Teilen tabuisierte Thema in die Öffentlichkeit tragen. Angebote zur Freizeitgestaltung sind in Neuss umfangreich und vielfältig gegeben. Informationen hierüber fehlen jedoch häufig, insbesondere bei älteren Menschen.
Quelle: Antrag von Heinz Sahnen, Stadtverordneter/CDU - eingebracht in der Sitzung des Stadtrates der Stadt Neuss am 31. Januar 2020!
+++
Der Antrag wurde nach kurzen Statements der Fraktionen einstimmig zur weiteren Beratung in den Sozialausschuss überwiesen. Für die nunmehr geplante Beratung im Sozialausschuss am 4. März 2020 wird die Verwaltung, ergänzend zum Antragstext, eine umfangreiche Beratungsvorlage erstellen.
Im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk gibt es zahlreiche Beiträge zum Thema "Einsamheit"; u.a.:
> viewtopic.php?f=6&t=22546&p=111149
> viewtopic.php?f=7&t=23447&p=111333
> viewtopic.php?f=6&t=22698&p=109069
> viewtopic.php?f=6&t=22849&p=107674
> viewtopic.php?f=6&t=22546&p=106283
Danach kann der Einsamkeit u.a. mit kommunalen Quariertshilfen (Lotsenpunktarbeit, angereichert mit präventiven Hausbesuchen) entgegen getreten werden. Im Übrigen sollte verstärkt auf die Gestaltung einer gesunden Lebensführung aufmerksam gemacht werden. Dazu gehört neben artgerechter Ernährung, ausreichender Bewegung u.a. auch die Pflege von sozialen Kontakten. Damit hat jeder selbst Möglichkeiten, eine Vereinsamung zu verhindern. - Insoweit gibt es keine Erkenntnis-, sondern nur Umsetzungsprobleme.
Zur Gestaltung von Quartierskonzepten wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits 2015 Stellung genommen nach dem Motto: Kommunen sind mit Blick auf die Daseinsvorsorge der BürgerInnen gefordert - Quartiershilfen müssen die Leistungen der Pflegeversicherung zielgerichtet ergänzen!
Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 17.08.2015 hier > viewtopic.php?f=4&t=21213
Umfangreiches schriftliches Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, das für die Fachtagung "Neue Wohnformen im Quartier" im Rhein-Kreis Neuss am 14.08.2015 als pdf-Datei zur Verfügung gestellt wurde hier (PDF) > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082015.pdf
Der Neusser Pflegetreff hat das Thema Quartiershilfen mehrfach angesprochen! Da Heinz Sahnen als Schirmherr des Neusser Pflegetreffs maßgeblich beteiligt war und ist, kann der o.a. Antrag nur begrüßt werden. - Werner Schell
„Einsamkeit ist eine unterschätzte Gefahr,“ so titelte die Diakonie in Düsseldorf eine Initiative zu diesem Thema. Es wird betont, dass Einsamkeit vielfach ein „Tabuthema“ sei, dass aber mit unterschätzten Gefahren für Betroffene und für die Gesellschaft verbunden ist. Einsamkeit schädigt das Selbstwertgefühl der Betroffenen, kann auf Dauer krank machen und führt oft auch in Armut.
Natürlich ist Einsamkeit keine neue Zeiterscheinung, wohl aber nimmt die Zahl einsamer Menschen aufgrund demographischer Entwicklungen – wir werden älter! - und Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft schleichend aber stetig zu. Einsamkeit im Alter ist in diesem Zusammenhang besonders zu betrachten.
Dem Phänomen der Einsamkeit ist auf kommunaler Ebene entgegen zu treten, denn nur auf kommunaler Ebene oder noch besser im überschaubaren Wohnquartier können Strategien und Angebote entwickelt werden, um Gemeinschaften zu unterstützen oder neu zu schaffen.
Dank mehrerer Initiativen von Sozialverbänden, Kirchen, Vereinen, städtischen Ämtern und auch politischer Parteien ist in Neuss traditionell ein ansehnliches Angebot gegeben, um den Herausforderungen von Einsamkeit entgegen zu treten. In diesem Zusammenhang ist das Engagement von vielen ehrenamtlichen Helfern, die unterstützt werden von fachlich versierten hauptamtlichen Kräften, eine gute Basis. Das in den letzten Jahren stadtweit entwickelte Projekt „Lotsenpunkte“ ist in diesem Zusammenhang beispielhaft. Kirchen und Sozialverbände bieten mit Unterstützung durch das Sozialamt der Stadt Neuss Anlaufstellen insbesondere für Senioren an, um über Angebote im nachbarschaftlichen Umfeld zu informieren und möglichst gemeinsame Aktionen zu entwickeln. Nur Gemeinschaften und Kontakte zu anderen Menschen eröffnen Wege aus der Einsamkeit bzw. wirken der folgenschweren Tendenz entgegen.
Wir wünschen, dass mehr Menschen Wege aus der Einsamkeit nutzen. Von den Menschen wahrgenommene Anlaufstellen und vor allem Informationen sind für eine Strategie der „Vermeidung von Einsamkeit“ notwendig.
Antrag: Im Kontext dieser Darlegungen beantragen wir, dass das Thema Einsamkeit in der kommenden Sitzung des Stadtrates in einer „ersten Lesung“ erörtert wird. dann aber in den Sozialausschuss zur weiteren Beratung und ggf. zu Beschlussfassungen überwiesen wird. Das Sozialamt wird gebeten, eine Kampagne zur Vermeidung von Einsamkeit vorzubereiten.
Wir möchten mit dieser Initiative dieses in Teilen tabuisierte Thema in die Öffentlichkeit tragen. Angebote zur Freizeitgestaltung sind in Neuss umfangreich und vielfältig gegeben. Informationen hierüber fehlen jedoch häufig, insbesondere bei älteren Menschen.
Quelle: Antrag von Heinz Sahnen, Stadtverordneter/CDU - eingebracht in der Sitzung des Stadtrates der Stadt Neuss am 31. Januar 2020!
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Der Antrag wurde nach kurzen Statements der Fraktionen einstimmig zur weiteren Beratung in den Sozialausschuss überwiesen. Für die nunmehr geplante Beratung im Sozialausschuss am 4. März 2020 wird die Verwaltung, ergänzend zum Antragstext, eine umfangreiche Beratungsvorlage erstellen.
Im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk gibt es zahlreiche Beiträge zum Thema "Einsamheit"; u.a.:
> viewtopic.php?f=6&t=22546&p=111149
> viewtopic.php?f=7&t=23447&p=111333
> viewtopic.php?f=6&t=22698&p=109069
> viewtopic.php?f=6&t=22849&p=107674
> viewtopic.php?f=6&t=22546&p=106283
Danach kann der Einsamkeit u.a. mit kommunalen Quariertshilfen (Lotsenpunktarbeit, angereichert mit präventiven Hausbesuchen) entgegen getreten werden. Im Übrigen sollte verstärkt auf die Gestaltung einer gesunden Lebensführung aufmerksam gemacht werden. Dazu gehört neben artgerechter Ernährung, ausreichender Bewegung u.a. auch die Pflege von sozialen Kontakten. Damit hat jeder selbst Möglichkeiten, eine Vereinsamung zu verhindern. - Insoweit gibt es keine Erkenntnis-, sondern nur Umsetzungsprobleme.
Zur Gestaltung von Quartierskonzepten wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits 2015 Stellung genommen nach dem Motto: Kommunen sind mit Blick auf die Daseinsvorsorge der BürgerInnen gefordert - Quartiershilfen müssen die Leistungen der Pflegeversicherung zielgerichtet ergänzen!
Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 17.08.2015 hier > viewtopic.php?f=4&t=21213
Umfangreiches schriftliches Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, das für die Fachtagung "Neue Wohnformen im Quartier" im Rhein-Kreis Neuss am 14.08.2015 als pdf-Datei zur Verfügung gestellt wurde hier (PDF) > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082015.pdf
Der Neusser Pflegetreff hat das Thema Quartiershilfen mehrfach angesprochen! Da Heinz Sahnen als Schirmherr des Neusser Pflegetreffs maßgeblich beteiligt war und ist, kann der o.a. Antrag nur begrüßt werden. - Werner Schell