Handbuch zur Sturzprävention setzt neue Maßstäbe
Verfasst: 14.03.2011, 07:19
Handbuch zur Sturzprävention setzt neue Maßstäbe
(Quelle: EKvW) Schlafmangel, beeinträchtigtes Denken, Wechselwirkungen von Medikamenten – die Ursachen für Stürze von älter werdenden geistig behinderten Menschen sind sehr unterschiedlich. Risikofaktoren zu erkennen und die Sturzgefahr zu verringern ist für die betreuenden Mitarbeitenden und für Angehörige oft sehr schwierig. Mit dem neuen Handbuch „Arbeitshilfen zur Sturzprävention in der Eingliederungshilfe“ bekommen sie nun eine schnelle und praxisnahe Hilfe.
Das Handbuch, das jetzt in gedruckter und digitaler Form erhältlich ist, ist das Ergebnis eines dreijährigen Projekts des Bewegungs- und Sporttherapeutischen Dienstes Bethel (BSD). Herausgeber und BSD-Leiter Dr. Lutz Worms ist überzeugt, dass das Handbuch ein guter Qualitätsstandard für die Sturzprävention in der Betheler Behindertenhilfe ist, aber auch über Bethel hinaus Maßstäbe setzen wird.
In dem Handbuch sind zu jedem Sturz-Risikofaktor mögliche Symptome, Maßnahmen und Hintergrundwissen aufgeführt. Fällt einem Mitarbeitenden zum Beispiel auf, dass eine Bewohnerin zunehmend Probleme beim Aufstehen hat, zurück in den Stuhl fällt und ihre Beine bei längerem Stehen zittrig werden, so findet er die äußerlich erkennbaren Merkmale in dem Handbuch wieder. Das Buch macht Vorschläge für mögliche Maßnahmen wie Übungen zur Kräftigung der Muskulatur; zusätzlich nennt es Quellenangaben für nähere Hintergrundinformationen, um möglichen Ursachen – wie zum Beispiel einer Osteoporose – auf die Spur zu kommen.
Dr. Klaus Wingenfeld vom Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld hat das vierköpfige Projektteam wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Für die Entwicklung des Handbuchs wurden unter anderem Sturzprotokolle aus Bethel-Einrichtungen gesammelt und ausgewertet. 124 Menschen mit Behinderung aus 13 Wohnbereichen mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren wurden in das Projekt einbezogen. Das Handbuch enthält Informationsblätter zu bestimmten Risikofaktoren, die beispielhaft von Bewohnerinnen und Bewohnern in einfacher Sprache entwickelt wurden.
Bundesweite Untersuchungen zeigen, dass kognitiv eingeschränkte Menschen etwa zweimal so häufig stürzen, wie Menschen ohne geistige Beeinträchtigungen. Sie sind besonders betroffen, weil sie neben ihren Einschränkungen auf eine zunehmende Zahl an Medikamenten angewiesen sind, die erhebliche Neben- und Wechselwirkungen haben können. „Man muss sich vergegenwärtigen, dass viele Medikamente wie Antiepileptika, Psychopharmaka oder Schlafmittel zentral im Gehirn wirken und daher unter anderem die Sinnesfunktionen und Koordination beeinträchtigen können“, sagt Dr. Thomas Meinert vom Ärztlichen Dienst in Bethel. Antibiotika hätten zudem fast immer Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, ebenso viele Naturheilmittel wie Johanniskraut, die oft in ihrer Wirkung unterschätzt würden.
http://www.sturzpraevention-bethel.de
Quelle: Pressemitteilung vom 13.03.2011
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
(Quelle: EKvW) Schlafmangel, beeinträchtigtes Denken, Wechselwirkungen von Medikamenten – die Ursachen für Stürze von älter werdenden geistig behinderten Menschen sind sehr unterschiedlich. Risikofaktoren zu erkennen und die Sturzgefahr zu verringern ist für die betreuenden Mitarbeitenden und für Angehörige oft sehr schwierig. Mit dem neuen Handbuch „Arbeitshilfen zur Sturzprävention in der Eingliederungshilfe“ bekommen sie nun eine schnelle und praxisnahe Hilfe.
Das Handbuch, das jetzt in gedruckter und digitaler Form erhältlich ist, ist das Ergebnis eines dreijährigen Projekts des Bewegungs- und Sporttherapeutischen Dienstes Bethel (BSD). Herausgeber und BSD-Leiter Dr. Lutz Worms ist überzeugt, dass das Handbuch ein guter Qualitätsstandard für die Sturzprävention in der Betheler Behindertenhilfe ist, aber auch über Bethel hinaus Maßstäbe setzen wird.
In dem Handbuch sind zu jedem Sturz-Risikofaktor mögliche Symptome, Maßnahmen und Hintergrundwissen aufgeführt. Fällt einem Mitarbeitenden zum Beispiel auf, dass eine Bewohnerin zunehmend Probleme beim Aufstehen hat, zurück in den Stuhl fällt und ihre Beine bei längerem Stehen zittrig werden, so findet er die äußerlich erkennbaren Merkmale in dem Handbuch wieder. Das Buch macht Vorschläge für mögliche Maßnahmen wie Übungen zur Kräftigung der Muskulatur; zusätzlich nennt es Quellenangaben für nähere Hintergrundinformationen, um möglichen Ursachen – wie zum Beispiel einer Osteoporose – auf die Spur zu kommen.
Dr. Klaus Wingenfeld vom Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld hat das vierköpfige Projektteam wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Für die Entwicklung des Handbuchs wurden unter anderem Sturzprotokolle aus Bethel-Einrichtungen gesammelt und ausgewertet. 124 Menschen mit Behinderung aus 13 Wohnbereichen mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren wurden in das Projekt einbezogen. Das Handbuch enthält Informationsblätter zu bestimmten Risikofaktoren, die beispielhaft von Bewohnerinnen und Bewohnern in einfacher Sprache entwickelt wurden.
Bundesweite Untersuchungen zeigen, dass kognitiv eingeschränkte Menschen etwa zweimal so häufig stürzen, wie Menschen ohne geistige Beeinträchtigungen. Sie sind besonders betroffen, weil sie neben ihren Einschränkungen auf eine zunehmende Zahl an Medikamenten angewiesen sind, die erhebliche Neben- und Wechselwirkungen haben können. „Man muss sich vergegenwärtigen, dass viele Medikamente wie Antiepileptika, Psychopharmaka oder Schlafmittel zentral im Gehirn wirken und daher unter anderem die Sinnesfunktionen und Koordination beeinträchtigen können“, sagt Dr. Thomas Meinert vom Ärztlichen Dienst in Bethel. Antibiotika hätten zudem fast immer Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, ebenso viele Naturheilmittel wie Johanniskraut, die oft in ihrer Wirkung unterschätzt würden.
http://www.sturzpraevention-bethel.de
Quelle: Pressemitteilung vom 13.03.2011
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de