Mehr Studien über Wirkung von Alternativmedizin notwendig

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WernerSchell
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Coenzym Q10-Produkte – ist ein Nutzen wirklich bewiesen?

Beitrag von WernerSchell » 08.11.2020, 18:19

Coenzym Q10-Produkte – ist ein Nutzen wirklich bewiesen?

Ohne Coenzym Q10 würde nichts mehr funktionieren. Doch sind wir deshalb auf Kapseln angewiesen?

Das Wichtigste in Kürze: Vorsicht, Wechselwirkungen möglich!

- Coenzym Q10 wird in allen lebenden Körperzellen zur Energiegewinnung benötigt.
- Es wird sowohl über viele Lebensmittel aufgenommen als auch im Körper selbst produziert.
- Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für gesundheitliche Vorteile von Q10-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln bei gesunden Menschen.
- Achtung: Wechselwirkung mit Blutgerinnungshemmern (Vitamin K-Antagonisten) möglich. Überdosierungen können zu Durchfall, Übelkeit, Appetitverlust und Unwohlsein führen.


Quelle und weitere Informationen > https://www.verbraucherzentrale.de/wiss ... esen-21067
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WernerSchell
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Nahrungsergänzungsmittel - Online-Portal bietet „Beipackzettel“ zu Risiken und Nebenwirkungen

Beitrag von WernerSchell » 17.11.2020, 16:26

Verbraucherzentrale NRW

www.klartext-nahrungsergaenzung.de
Online-Portal bietet „Beipackzettel“ zu Risiken und Nebenwirkungen


VZ NRW Hersteller von Arzneimitteln müssen auf einem „Beipackzettel“ über Gegenanzeigen sowie Neben- und Wechselwirkungen ihrer Produkte informieren. Das gilt auch dann, wenn Pillen und Pulver „nur“ Vitamine, Mineralstoffe und „natürliche“ Pflanzenstoffe enthalten.

Nahrungsergänzungsmittel hingegen hat der Gesetzgeber von der Pflicht zur Information über spezifische Risiken bei der Einnahme ausgenommen: Weil sie als Lebensmittel gelten, müssen diese Produkte keine entsprechenden Hinweise haben – gleichwohl sie oftmals etwa Calcium, Kalium, Gingko & Co. oder auch Vitamine in vergleichbarer oder sogar höherer Dosierung als Arzneimittel enthalten. Das Portal www.klartext-nahrungsergaenzung.de der Verbraucherzentralen bietet hier jetzt eine umfassende Übersicht über derzeit bekannte Risiken und Nebenwirkungen von Nahrungsergänzungen – über die Hersteller bisher, ganz legal, kaum bis gar nicht informieren.

Von Beta-Carotin über Curcuma, Knoblauch und Salbei bis hin zu Omega-3-Fettsäuren wird erklärt, wie es um deren Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen bestellt ist. Verlässlich und seriös wird zum Beispiel erläutert, dass Echinacea die Aufnahme und Wirkung zahlreicher Medikamente beeinflussen kann und deshalb vor der Einnahme immer ärztlicher Rat gefragt ist. Oder dass Zink bei schweren Nierenerkrankungen nicht eingenommen werden sollte, weil dies zu weiteren schweren gesundheitlichen Schäden führen kann. Kaum bekannt ist auch, dass Ingwer je nach Dosierung nicht für Kinder unter sechs beziehungsweise 18 Jahren angezeigt ist oder bei einer Therapie mit Antibiotika Vitamin C-Tabletten oder -Pulver nur ein bis zwei Tage versetzt eingenommen werden sollten. Manche Nahrungsergänzungen können nicht nur die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen, sondern auch bei Untersuchungen die Laborwerte von Blut oder Urin verändern. Deshalb ist es wichtig, dass Arzt und Apotheker erfahren, wenn Patienten Nahrungsergänzungsmittel begleitend zu verschreibungspflichtigen Medikamenten einnehmen.

Im Online-Portal bietet die Checkliste „Meine persönliche Gesundheits-Apotheke“ darüber hinaus eine praktische Hilfe, um alle Tabletten, Kapseln, Ampullen, Pulver, Gels, Sprays, Salben oder Zäpfchen einzutragen. Egal, ob sie im Supermarkt oder Reformhaus, in der Apotheke, im Versandhandel oder via Internet erstanden wurden. Eine solche Auflistung aller eingenommenen Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel kann gute Dienste leisten, um die Übersicht zu behalten und so schwerwiegende Wechselwirkungen zu vermeiden.

www.klartext-nahrungsergaenzung.de/wechselwirkungen
Diesen Text finden Sie im Anhang und im Internet unter: www.verbraucherzentrale.nrw/node/53652? ... lwirkungen

Quelle: Pressemitteilung vom 17.11.2020
Verbraucherzentrale NRW
Pressestelle
Mintropstraße 27
40215 Düsseldorf
Tel.: 0211/3809-101
Fax: 0211/3809-216

PI Nahrungsergänzung-red.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... d384aaa/PI Nahrungserg%C3%A4nzung-red.pdf
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Guter Vitamin-D-Status kann vor akuten Atemwegsinfektionen schützen

Beitrag von WernerSchell » 24.11.2020, 17:01

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
DGE-Pressemitteilung vom 24.11.2020



Guter Vitamin-D-Status kann vor akuten Atemwegsinfektionen schützen
Neue Daten zu Vitamin D im 14. DGE-Ernährungsbericht


(dge) Eine gute Versorgung mit Vitamin D ist nicht nur wichtig für die Knochengesundheit, sie kann auch vor akuten Atemwegsinfektionen wie Erkältungen schützen und wirkt sich positiv auf die Behandlung von Asthma- bzw. COPD-Patient*innen mit einem Vitamin-D-Mangel aus. Das zeigt eine umfassende Übersichtsarbeit (Umbrella Review), in der Wissenschaftler*innen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) die Zusammenhänge zwischen Vitamin D und Atemwegs- und Autoimmunerkrankungen sowie dem Auftreten von neurodegenerativen und psychischen Krankheiten untersuchten. Die DGE veröffentlicht die Ergebnisse in ihrem 14. DGE-Ernährungsbericht.

Wissenschaftliche Daten weisen zunehmend darauf hin, dass Vitamin D sich vorteilhaft auf verschiedene Erkrankungen auswirken könnte. Prof. Dr. Jakob Linseisen, DGE-Präsident und Vorsitzender der DGE-Arbeitsgruppe Vitamin D, ordnet die vorliegenden Ergebnisse des Umbrella Reviews ein: „Die hohen Erwartungen hinsichtlich der Effektivität einer Supplementation von Vitamin D lassen für die meisten untersuchten Krankheiten keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu. Anhand von bisher publizierten Umbrella Reviews und weiterer aktueller Studien haben wir für den Ernährungsbericht außerdem die Datenlage für Vitamin D und weitere chronische Krankheiten zusammengefasst. Danach ist nach wie vor nicht belegt, dass Vitamin D vor Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 schützt. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.“

Aktualisierung der wissenschaftlichen Datenlage
Mit ihrem Umbrella Review aktualisiert die DGE den Wissensstand über die mögliche Rolle von Vitamin D bei der Prävention und Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und akute Atemwegsinfektionen, psychischen Erkrankungen wie Demenz und Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit, Depression sowie den Autoimmunerkrankungen Multiple Sklerose (MS) und Diabetes mellitus Typ 1. Für die umfassende Übersichtsarbeit hat das DGE-Referat Wissenschaft in Kooperation mit einer Arbeitsgruppe des Wissenschaftlichen Präsidiums der DGE 73 systematische Reviews qualitativ analysiert und ausgewertet.

Präventive Effekte von Vitamin D
Zwischen dem Vitamin-D-Status und dem Risiko für akute Atemwegsinfektionen wurde ein inverser Zusammenhang beobachtet. Je niedriger der Vitamin-D-Status war, desto höher war das Risiko für Atemwegsinfektionen. Zudem könnte bei einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung eine Supplementation mit Vitamin D einen positiven Einfluss auf die Prävention von akuten Atemwegsinfektionen haben. Schlussfolgerungen für die Prävention von COVID-19 lassen sich aus den Daten derzeit allerdings nicht ableiten, da alle bewerteten Studien vor Auftreten der Pandemie durchgeführt wurden. In Beobachtungsstudien wurde auch zwischen dem Vitamin-D-Status und dem Risiko für Demenz und Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie Depressionen ein inverser Zusammenhang gefunden. Diese Ergebnisse konnten in kontrollierten Studien jedoch nicht eindeutig bestätigt werden.

In Bezug auf präventive Aspekte des Vitamin-D-Status auf Asthma, MS und Diabetes mellitus Typ 1 waren die vorliegenden Daten aus Beobachtungsstudien nicht eindeutig. Darüber hinaus liegen keine Daten aus kontrollierten Studien hinsichtlich eines Zusammenhangs zwischen Vitamin D und der Prävention von Asthma, COPD, MS und Diabetes mellitus Typ 1 vor.

Therapeutische Effekte von Vitamin D vor allem bei Vitamin-D-Mangel
Ein angemessener Vitamin-D-Status kann in der Kindheit das Risiko für die Verschlechterung von Asthma verringern. In Bezug auf Vitamin D und Asthma in der erwachsenen Bevölkerung sind die verfügbaren Daten unzureichend, um daraus verlässliche Schlüsse zu ziehen. Bei Patient*innen mit COPD zeigten sich günstige therapeutische Effekte von Vitamin D nur bei Vorliegen eines Vitamin-D-Mangels. Die Effekte bei schweren Depressionen sowie Diabetes mellitus Typ 1 müssen weiter untersucht werden. Patient*innen mit Atemwegsinfektionen oder MS scheinen nicht von einer therapeutischen Vitamin-D-Supplementation zu profitieren.

Den Vitamin-D-Status kann der Hausarzt anhand der 25(OH)D-Konzentration als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) im Blut bestimmen. Liegt der Wert unter 25-30 nmol/l (10-12 ng/ml), liegt eine mangelhafte Vitamin-D-Versorgung vor; der optimale Bereich sollte mindestens 50 nmol/l (20 ng/ml) betragen.

Vitamin-D-Dosen von 20 µg (800 IE) können als sicher angesehen werden und signifikant dazu beitragen, zirkulierende 25(OH)D-Konzentrationen von mindestens 50 nmol/l zu erreichen. Die DGE weist darauf hin, dass eine über den Bedarf hinausgehende Supplementation, insbesondere in Form von hohen Dosierungen, keine präventiven Vorteile bringt. Sollte eine Supplementation, z. B. aufgrund von fehlender körpereigener Bildung notwendig sein, rät sie zu kontinuierlichen täglichen Dosen in der empfohlenen täglichen Zufuhrmenge von 10 bis 20 µg (400-800 IE).
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Den Pressetext finden Sie unter:
https://www.dge.de/presse/pm/guter-vita ... schuetzen/
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Für Rückfragen der Redaktion kontaktieren Sie bitte:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Referat Öffentlichkeitsarbeit
https://www.dge.de/presse/kontakt/
DGE (Presseinfos) im Internet:
https://www.dge.de
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Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon: +49 228 / 3776-600
Telefax: +49 228 / 3776-800
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WernerSchell
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Vitamin-Mangel: Wie sinnvoll sind Bluttests?

Beitrag von WernerSchell » 14.11.2021, 08:13

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