Schlaganfall ... Intervention mit Aspirin bei Lysepatienten

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Schlaganfall ... Intervention mit Aspirin bei Lysepatienten

Beitrag von Presse » 10.09.2012, 16:51

Schlaganfall – kein zusätzlicher Nutzen durch ultrafrühe Intervention mit Aspirin bei Lysepatienten

Mit immer wieder neuen Studien ringen Neurologen darum, die Behandlung von ischämischen Schlaganfällen zu verbessern, drohende Behinderungen zu verhindern und die Genesung ihrer Patienten zu beschleunigen. Wie sich theoretisch sinnvolle Methoden ins Gegenteil kehren können, zeigte jetzt eine Untersuchung niederländischer Neurologen, die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde: Acetylsalicylsäure (ASS), die innerhalb 90 Minuten nach einer Lyse-Therapie zum Auflösen des Blutgerinnsels verabreicht wurde, erhöhte in den ersten drei Monaten das Risiko von Hirnblutungen um das Dreifache, zeigte aber keinen günstigen Einfluss auf die Behinderung der Patienten.

„Diese Arbeit bekräftigt eindrucksvoll die Empfehlung der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), dass ASS zwar prinzipiell in der Frühphase nach dem Schlaganfall zur frühen Sekundärprävention gegeben werden soll, aber nicht, wenn eine Lysetherapie durchgeführt wird. Dann muss mindestens 24 Stunden gewartet werden“, sagt Professor Martin Grond, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Wegen der hohen Rate an Hirnblutungen musste die Untersuchung in Holland sogar vorzeitig abgebrochen werden.

An der ARTIS-Studie (Antiplatelet therapy in combination with Rt-PA Thrombolysis in Ischemic Stroke) zum frühen Einsatz von ASS nahmen 642 Patienten in 37 Zentren der Niederlande teil. Alle hatten einen durch Gefäßverschluss ausgelösten ischämischen Schlaganfall erlitten und waren innerhalb der ersten viereinhalb Stunden mit Infusionen des rekombinanten gewebespezifischen Plasminogen Aktivators (rt-PA, Alteplase) behandelt worden. Das gentechnisch hergestellte Enzym vermag Blutgerinnsel aufzulösen und verschlossene Blutgefäße in etwa der Hälfte aller Fälle wieder zu öffnen. Jedoch kommt es nach einer Lysetherapie bei 14 bis 34 Prozent der Patienten zum erneuten Gefäßverschluss, was wahrscheinlich auf einer Aktivierung der Thrombozyten beruht. „Theoretisch müssten sich diese sekundären Gefäßverschlüsse mit Thrombozytenfunktionshemmern verhindern lassen“, erläutert Professor Hans-Christoph Diener, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen.

Von der Beobachtung zur Studie

Frühere Studien wiesen darauf hin, dass Patienten, die bereits vor dem Schlaganfall Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS oder Clopidogrel eingenommen hatten, sich besser erholten. Die niederländischen Neurologen um Sanne M. Zinkstok und Yvo B. Roos vom Medizinischen Zentrum der Universität Amsterdam hofften nun, diesen Effekt ebenfalls zu erzielen, indem sie 322 ihrer Patienten innerhalb 90 Minuten nach Beginn der Lysetherapie das Medikament ASS spritzten.

Von der Studie zum vorzeitigen Abbruch

Drei Monate später ermittelten die Ärzte anhand der modifizierten Rankin-Skala das Ausmaß der Behinderung. Gar keine oder nur geringe Behinderungen hatten demnach 54 Prozent jener Patienten, die ASS bekommen hatten, gegenüber 57 Prozent in der Vergleichsgruppe ohne ASS. Zwar war der Nachteil für ASS statistisch nicht bedeutsam, keinesfalls lässt sich aus diesen Zahlen jedoch ein Vorteil für das Präparat herauslesen. Dafür aber ein erheblicher Nachteil bei den Nebenwirkungen: Die Häufigkeit von Hirnblutungen erhöhte sich unter ASS um mehr als das Dreifache; in der ersten Gruppe waren bei 14 Patienten Blutungen aufgetreten, in der zweiten bei fünf. Dieser Unterschied war so eindeutig, dass die Studienleiter die ursprünglich auf 800 Patienten angelegte Untersuchung aus ethischen Gründen vorzeitig abbrechen mussten.
„Die Resultate dieser Studie unterstützen die Empfehlungen unserer aktuellen Leitlinien“, bekräftigt Professor Gerhard F. Hamann, Direktor der Neurologischen Klinik der Dr. Horst Schmidt Klinik in Wiesbaden und 3. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Die Suche nach besseren Therapien gehe aber weiter, so Professor Hamann. „So besteht die Hoffnung, mit hochmodernen, bildgebenden Verfahren wie dem multimodalen CT oder dem Schlaganfall-MRT jene Patienten zu identifizieren, die von einer intensivierten pharmakologischen oder neuroradiologisch interventionellen Behandlung profitieren.“ Auch diese Vermutung müsse allerdings erst noch in prospektiven klinischen Studien bewiesen werden.

Hinweis Fachpressekonferenz:
„Update akute Schlaganfalltherapie“ mit Professor Werner Hacke, Heidelberg, am Freitag, den 28. September 2012, von 10.00 bis 11.00 Uhr im CCH Hamburg auf dem 85. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. http://www.dgn.org/presse

Quellen:
Zinkstok SM, Roos YB; on behalf of the ARTIS investigators. Early administration of aspirin in patients treated with alteplase for acute ischaemic stroke: a randomised controlled trial. Lancet. 2012 Jun 27. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22748820
Parsons MW, Levi CR. Reperfusion trials for acute ischaemic stroke. Lancet. 2012 Jun 27. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22748819

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:

Prof. Dr. med. Martin Grond
3. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Chefarzt der Neurologischen Klinik am Kreisklinikum Siegen
Weidenauer Straße 76, 57076 Siegen
Tel.: +49 (0) 271 705-1800, Fax: +49 (0) 271 705-1804
E-Mail: m.grond@kreisklinikum-siegen.de

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener
Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Duisburg-Essen
Hufelandstr. 55, 45122 Essen
Tel.: +49 (0) 201 7232460
E-Mail: hans.diener@uni-duisburg-essen.de

Prof. Dr. med. Gerhard F. Hamann
Ärztlicher Direktor, Direktor der Klinik für Neurologie
HSK, Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH
Klinikum der Landeshauptstadt Wiesbaden
Ludwig-Erhard-Str. 100, 65199 Wiesbaden
Tel.: +49 (0) 611 43-2376, Fax: +49 (0) 611 43-2732
E-Mail: Gerhard.Hamann@hsk-wiesbaden.de

Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft
Tel.: +49 (0) 711 8931-380
Fax: +49 (0) 711 8931-167
E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V.
Tel.: +49 (0) 89 461486 22
Fax: +49 (0) 89 461486 25
E-Mail: presse@dgn.org

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren rund 7000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin.
http://www.dgn.org
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Wolfgang Oertel
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Heinz Reichmann
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel: +49 (0)30-531437930, E-Mail: info@dgn.org
Ansprechpartner für die Medien
Frank A. Miltner, Tel: +49 (0)89-461486-22, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Quelle: Pressemitteilung vom 10.09.2012
Frank A. Miltner Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
http://idw-online.de/de/news495289

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Acetylsalicylsäure: Blutungsrisiko steigt im Alter stark an

Beitrag von WernerSchell » 19.06.2017, 06:29

Deutsches Ärzteblatt vom 15.06.2017:
Acetylsalicylsäure: Blutungsrisiko steigt im Alter stark an

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Oxford – Die langfristigen Risiken einer Antithrombozyten-Therapie, die Patienten nach einem akuten koronaren Ereignis oder einem Schlaganfall verordnet wird, steigen im höheren Lebensalter steil an. In einer prospektiven Kohortenstudie im Lancet (2017; doi: 10.1016/ S0140-6736(17)30770-5) kam es vor allem im Alter über 75 Jahre häufig zu gefährlichen gastrointestinalen Blutungen, die nach Berechnungen der Autoren durch die prophylaktische Behandlung mit Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) verhindert werden könnten.
Eine Antithrombozyten-Therapie, die in der Regel mit Acetylsalicylsäure (ASS) erfolgt, kann Patienten nach einem akuten koronaren Ereignis oder einem Schlaganfall vor erneuten thrombotischen Ereignissen schützen. Die Behandlung wird international von Fachverbänden empfohlen, was in den USA dazu beiträgt, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil älterer Menschen täglich ASS einnimmt. ASS kann jedoch Blutungen verursachen, deren Häufigkeit und Folgen häufig unterschätzt werden.
... (weiterl lesen unter) ... https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... r-stark-an
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Primärpräventionsstudie mit Senioren - Debakel für ASS

Beitrag von WernerSchell » 19.09.2018, 05:54

ASPREE-Studie
Debakel in der Primärprävention mit ASS: Sterberisiko steigt an

Autor: Veronika Schlimpert
Wieder ein herber Rückschlag für die Primärprävention mit Acetylsalicylsäure (ASS): Bei gesunden älteren Menschen brachte der Plättchenhemmer in der ASPREE-Studie nicht nur keinen Nutzen - das Sterberisiko stieg im Vergleich zu Placebo sogar an.
… (weiter lesen unter) … https://www.kardiologie.org/praevention ... a/16128432

Kommentar zur ASPREE-Studie
Tiefschläge für ASS

Tun sich Menschen ohne Herzerkrankungen, die zu deren Vorbeugung täglich Acetylsalicylsäure (ASS) schlucken, wirklich etwas Gutes? Die aktuell publizierte ASPREE-Studie ist nach den jüngst präsentierten Studien ASCEND und ARRIVE schon die dritte Mega-Studie in kurzer Zeit, die am Nutzen dieser Form der Primärprävention stark zweifeln lässt. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=97 ... efpuryykqr
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Eine Tablette Aspirin täglich hat keinen gesundheitlichen Vorteil für fitte und gesunde Senioren

Beitrag von WernerSchell » 21.09.2018, 17:52

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Eine Tablette Aspirin täglich hat keinen gesundheitlichen Vorteil für fitte und gesunde Senioren

Viele gesunde Menschen über 70 nehmen jeden Tag eine geringe Dosis Aspirin zu sich, um sich vor Herzinfarkt und Schlaganfall zu schützen. Wissenschaftler der Monash University in Melbourne haben nun herausgefunden, dass sich die Gesundheit der betroffenen Personen hierdurch nicht verbessern lässt. Im Gegenteil: die bekannte Nebenwirkung des erhöhten Blutungsrisikos wurde bestätigt. Also lieber Finger weg vom Aspirin?

Millionen von Senioren nehmen jeden Morgen eine geringe Dosis Aspirin zu sich, ohne dass es hierfür eine medizinische Indikation gibt. Sie tun dies in der Hoffnung, so unter anderem dem ersten Herzinfarkt oder Schlaganfall vorzubeugen. Dabei gibt es in der Forschung kaum Beweise, die diese Annahme unterstützen.

Obwohl in klinischen Richtlinien durchaus auf diesen Mangel an Nachweisen hingewiesen wird, sieht es in der Praxis ganz anders aus: Schon seit Jahrzehnten wird vor diesem Hintergrund täglich Aspirin eingenommen.

Jetzt hat eine große Studie der Monash University ergeben, dass die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin (100 mg), wenn es gesunde Menschen ab einem Alter von 70 Jahren nehmen, nicht dazu beiträgt, dass das Risiko eines erstmaligen Herzinfarktes oder Schlaganfalls in erheblichem Ausmaß verringert wird.

Die Studie, welche 2010 ihren Anfang genommen hat, wurde in Australien von den Professoren John McNeill und Robyn Woods von der Monash University geleitet. Beide forschen und lehren an der School of Public Health and Preventive Medicine.

Die Studie war eine Zusammenarbeit australischer und amerikanischer Wissenschaftler und vergleicht die Wirkung von niedrig dosiertem Aspirin mit einem Placebo-Wirkstoff bei gesunden Menschen ab 70 Jahren.

Mehr als 19.000 Menschen in Australien und den USA – 16.700 davon im südöstlichen Australien – wurden über einen Zeitraum von sieben Jahren untersucht. Die Studie nannte sich ASPREE: Aspirin in Reducing Events in the Elderly (Aspirin-Einnahme in Hinsicht auf das Vermeiden von Herzinfarkt oder Schlaganfall bei Senioren).

Die Ergebnisse zeigen, dass niedrig dosiertes Aspirin ein gesundes Leben nicht verlängert. Es trägt auch nicht dazu bei, länger zu leben oder die Gefahr eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls in erheblichem Ausmaß zu reduzieren. Zwischen den Versuchsgruppen mit Aspirin und denen mit Placebo gibt es nur sehr geringfügige Unterschiede.

„Aus dieser komplexen, groß-angelegten und durch Placebo-Präparate kontrollierten Studie kann geschlussfolgert werden, dass gesunde, ältere Menschen, die darüber nachdenken, wie sie ihre Gesundheit am besten fördern können, sehr wahrscheinlich keinen Nutzen aus der Aspirin-Einnahme ziehen.", sagt Professor McNeil, der Leiter des Department of Epidemiology and Preventive Medicine an der Monash University.

Erhöhtes Blutungsrisiko, eine bekannte Nebenwirkung von Aspirin, konnten von der Studie bestätigt werden. Es lässt sich ein kleiner Anstieg (3,8 Prozent) in Fällen von ernsten Blutungen bei den Probanden, welche Aspirin nahmen, feststellen. Bei den Placebo einnehmenden Probanden beträgt der Anstieg hingegen nur 2,8 Prozent.

„Das bedeutet, dass Millionen von gesunden, älteren Menschen weltweit, welche ohne einen medizinischen Grund niedrig dosiertes Aspirin nehmen, dieses völlig unnötig einnehmen. Die Studie zeigt, dass es keinen größeren Vorteil gibt, der das möglicherweise erhöhte Blutungsrisiko wettmacht.", sagt Professor McNeil.

Des Weiteren führt er aus, dass Aspirin ein relativ sicheres Medikament bleibt. Dennoch ist es nicht völlig bedenkenlos einzunehmen, und Patienten sollten sich im Hinblick auf den täglichen, niedrig dosierten Gebrauch an die Anweisungen ihres Arztes halten.

Gleichzeitig warnte er, dass sich die Ergebnisse der Studie nicht auf jene Menschen beziehen lassen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben oder von einer Angina Pectoris betroffen sind. In diesen Fällen ist Aspirin als wichtiges Medikament zur Vorbeugung empfohlen.

Was passiert als Nächstes?

Laut Professor McNeil werden die ASPREE-Ergebnisse dazu führen, dass globale Richtlinien rund um die Aspirin-Verwendung zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Alter überdacht werden.

„Obwohl Aspirin schon seit mehr als 100 Jahren auf dem Markt ist, wussten wir bislang nicht, ob ältere Menschen es zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einnehmen sollten und ob es ihnen ein längeres Leben in Gesundheit ermöglicht. Die Studie hat die Antwort auf diese Fragen nun geliefert", sagte Professor McNeil.

„Diese Ergebnisse werden dabei helfen, die verschreibenden Ärzte darüber zu informieren. Die Ärzte waren lange Zeit unsicher, ob die Empfehlung von Aspirin für gesunde Patienten ohne klaren medizinischen Grund Sinn ergibt."

Professor McNeil erläuterte, dass präventive Versuchsreihen in der älteren Bevölkerungsgruppe – so wie ASPREE – zunehmend wichtig werden, da es einen enormen Anstieg von dieser Bevölkerungsgruppe gibt. Deshalb ist es notwendig, neue Methoden zu entdecken, um die Lebensqualität dieser Altersgruppe aufrecht zu erhalten und das Auftreten von gesundheitlichen Einschränkungen zu verzögern.

„Es wird prognostiziert, dass es bis 2056 in Australien 8,7 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe geben wird. Und bis 2096 werden 12,8 Millionen Menschen 65 Jahre oder älter sein. Ohne neue Strategien, um das Einsetzen von körperlichen Einschränkungen und Demenz zu verzögern, werden die Kosten in der Pflege die folgenden Generationen signifikant treffen", erläuterte er.

Die durchgeführte Studie, ASPREE, wurde vom US National Institute of Health, vom Australian National Health and Medical Council, von der Victorian Cancer Agency und der Monash University finanziert.

In den Vereinigten Staaten wurde die Studie von den Professoren Anne Murray und Brenda Kirpach geleitet, welche am Berman Center for Outcomes and Clinical Research in Minneapolis forschen und lehren.

Diese neuen Ergebnisse werden in drei Aufsätzen im New England Journal of Medicine dargelegt.

Weitere Informationen:

Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin(at)ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593

oder:

John McNeil
john.mcneil(at)monash.edu

Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.

Das Institut ist die gemeinnützige Einrichtung zur Förderung des Austausches und der Auslandsstudien insbesondere mit allen Universitäten Australiens und Neuseelands sowie zur Förderung von Wissenschaft und Forschung. In seinen Förderprogrammen stellt es SchülerInnen und Studierenden Unterstützung in der Finanzierung durch Stipendien und Coaching in der Studienberatung und Studienplatzbewerbung zur Verfügung.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
https://www.ranke-heinemann.de

Quelle: Pressemitteilung vom 21.09.2018
Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann
https://idw-online.de/de/news702643
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Aspirin - Ende eines Mythos

Beitrag von WernerSchell » 15.03.2019, 08:47

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Aspirin
Ende eines Mythos

Lange galt Aspirin als Wundermittel, auch zur Vorsorge gegen Herzinfarkt und Schlaganfall. Millionenfach wurde es niedrig dosiert verschrieben. Studien stellen das in Frage.

Fazit: Im Hinblick auf die Vorbeugung von Krankheiten ist Aspirin wohl doch kein „Wundermedikament“. Zumindest gesunden Menschen bringt die tägliche ASS-Pille keinen gesundheitlichen Nutzen, kann ihnen dafür aber schaden. Anders sieht es bei Menschen aus, die bereits einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hinter sich haben. Für diese Gruppe ist durch zahlreiche Studien nachgewiesen, dass das Medikament mehr Personen vor einem erneuten Herzinfarkt oder Schlaganfall schützt, als es durch Blutungen gefährdet.


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Video (04,38 Min.) informiert
>>> https://www.youtube.com/watch?v=3VnCxrsTEoM bzw. https://www.swr.de/odysso/aspirin-ende- ... 4fXLQXsQuI


Siehe auch:
Aspirin - die verharmloste Wunderpille >>> https://www.youtube.com/watch?v=6r7mweaAYgU

Quelle und weitere Informationen:
https://www.swr.de/odysso/aspirin-ende- ... 4fXLQXsQuI
viewtopic.php?f=7&t=23093&p=108054#p108054
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Metaanalyse bestätigt - Kein Vorteil mit ASS zur kardiovaskulären Primärprävention

Beitrag von WernerSchell » 29.05.2020, 06:26

Ärzte Zeitung vom 28.05.2020:

Metaanalyse bestätigt
Kein Vorteil mit ASS zur kardiovaskulären Primärprävention


Eine weitere Metaanalyse von Studien zu ASS in der Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse hat bestätigt: Der Nutzen übersteigt nicht den möglichen Schaden. Das gilt selbst für Hochrisikopatienten.
Von Robert Bublak
Das Wichtigste in Kürze
Frage: Beugt die Einnahme von ASS ersten Herzinfarkten oder Schlaganfällen vor?
Antwort: Ja. Aber der Nutzen wird mit einem Schaden in etwa gleicher Höhe in Form des Risikos für größere Blutungen erkauft.
Bedeutung: Selbst kardiovaskuläre Risikopatienten profitieren in einer Nutzen-Schaden-Kalkulation nicht von einer Primärprävention mit ASS.
Einschränkung: Die Ergebnisse könnten einem Bias des Typs „Regression zur Mitte“ unterliegen.
... (weiter lesen unter) ... > https://nlcontent.aerztezeitung.de/d-re ... &tags=test
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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