Demenz macht Deutschen immer mehr Angst

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Krebszahlen in Deutschland stagnieren

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2015, 07:32

Ärzte Zeitung vom 21.12.2015:
Robert Koch-Institut: Krebszahlen in Deutschland stagnieren
Etwa eine halbe Millionen Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Krebs. Bei einigen Tumorarten wie Darmkrebs gibt es positive Entwicklungen,
so der neue erschienene Bericht "Krebs in Deutschland".
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=902 ... ebs&n=4697
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Demenz: Neue Leitlinie zur Ernährung

Beitrag von WernerSchell » 07.01.2016, 07:50

Deutsches Ärzteblatt:
Demenz: Neue Leitlinie zur Ernährung
Eine Leitlinie mit Empfehlungen zur Ernährung bei Demenz hat eine international besetzte Autorengruppe der
Europäischen Fachgesellschaft für klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) herausgegeben.
Das berichtet ...  http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... Ernaehrung

Alzheimer: Experten fordern frühere Diagnostik und Therapie
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -Alzheimer
Ernährung kann Demenz beeinflussen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... einflussen
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Alzheimer - Ein Drittel der Krankheitsfälle vermeidbar

Beitrag von WernerSchell » 02.02.2016, 08:47

Volkskrankheit Alzheimer vermeidbar?

Am 02.02.2016 bei Facebook gepostet:
Volkskrankheit Alzheimer: Wie viele Demenzfälle wären in Deutschland vermeidbar? - Leipziger Demenzforscher haben berechnet, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Sie plädieren dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. … Damit werden eindrucksvoll bereits bekannte Feststellungen bestätigt. > viewtopic.php?f=6&t=21494 Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher dafür ein, eine gesunde Lebensführung deutlicher zu propagieren!
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Angst vor Demenz und Verlust der Selbstständigkeit

Beitrag von WernerSchell » 07.06.2016, 13:35

Zwei von drei Senioren haben Angst vor Demenz und Verlust der Selbstständigkeit

Zwei Drittel der über 65-Jährigen haben Angst, vor einer Demenz und dem Verlust der Selbstständigkeit. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Forsa im Auftrag der Asklepios Kliniken. 800 Senioren ab 65 Jahren wurden zu Leben, Gesundheit und Umgang mit Krankheiten im Alter befragt. Von ihren Ärzten wünschen sich die Befragten: Sie sollen in der Nähe erreichbar sein, eine ganzheitliche Behandlung anbieten und bei unterschiedlichen Fachrichtungen besser zusammenarbeiten.

• Umfrage im Auftrag der Asklepios Kliniken zeigt Sichtweise älterer Menschen auf medizinische Versorgung in Deutschland
• Behandelnde Ärzte sollen in der Nähe erreichbar sein, sich besser untereinander abstimmen und eine ganzheitliche, fachübergreifende Behandlung anbieten

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Siehe > viewtopic.php?f=6&t=21534

Hamburg, 07. Juni 2016. Zwei Drittel der über 65-Jährigen in Deutschland haben Angst, an einer Demenz zu erkranken. Fast ebenso viele fürchten im Krankheitsfall den Verlust der Selbstständigkeit. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, für die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Asklepios Kliniken bundesweit fast 800 Senioren ab 65 Jahren zu Leben, Gesundheit und Umgang mit Krankheiten im Alter befragt hat. Von ihren Ärzten wünschen sich die Befragten vor allem drei Dinge: Sie sollen in der Nähe erreichbar sein, eine ganzheitliche Behandlung anbieten und bei unterschiedlichen Fachrichtungen besser zusammenarbeiten. „Die Studienergebnisse zeigen, worauf Mediziner den Fokus bei der Behandlung älterer Menschen legen sollten. Das generelle Ziel unser bundesweit inzwischen 14 geriatrischen, also auf Altersmedizin spezialisierten Fachabteilungen ist deswegen, die Patienten mobil und unabhängig zu halten, ihre Lebensqualität zu sichern und eine Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu vermeiden“, sagt Kai Hankeln, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Asklepios Kliniken GmbH, die in ihren bundesweit 150 Gesundheitseinrichtungen jährlich 2,3 Millionen Patienten versorgt.

Mehr Angst vor dem Verlust geistiger Gesundheit als vor Schmerz, schweren körperlichen Leiden oder Geldmangel für Pflege
Laut Umfrage-Ergebnis hegen zwei Drittel der über 65-Jährigen große Befürchtungen, im Krankheitsfall ihre Selbständigkeit durch geistige Einschränkungen zu verlieren. 62 Prozent fürchten, diese Selbständigkeit durch körperliche Beschränkungen einzubüßen. Und 61 Prozent haben große Angst, dass ihre geistigen Fähigkeiten in Folge einer Demenzerkrankung nachlassen. Diese Sorgen um Eigenständigkeit und geistige Gesundheit sind damit sogar größer als die Angst, grundsätzlich einer unheilbaren oder schmerzhaften Krankheit anheim zu fallen: Davor hegen 55 Prozent der über 65-Jährigen große Befürchtungen. Eine unzureichende oder schlechte Pflege befürchten lediglich 43 Prozent. Davor, nicht über genug Geld für medizinische Hilfen oder eine professionelle Pflege zu verfügen sowie in einem Notfall nur unzureichend versorgt zu werden, haben weniger als vier von zehn Senioren große Angst. Ein weiteres Ergebnis der Studie:
Die 434 befragten Frauen machen sich insgesamt größere Sorgen um die gesundheitlichen Belange im Alter als die 330 befragten Männer. Die Unterschiede betrugen zwischen 10 und 20 Prozentpunkten und waren damit deutlich.

Kernforderung: Ärzte müssen besser zusammenarbeiten
Im Hinblick auf die medizinische Versorgung wünschen sich die Senioren vor allem eine bessere Zusammenarbeit ihrer behandelnden Ärzte. 65 Prozent der Befragten halten es für sehr wichtig, dass sich Spezialisten mehrerer Fachrichtungen in einer Klinik gemeinsam um einen älteren Patienten kümmern, wenn er an mehreren Erkrankungen leidet. Aktuell sind erst 22 Prozent der über 65-Jährigen mit der Abstimmung ihrer Ärzte untereinander sehr zufrieden. Im Durchschnitt besuchen Senioren in Deutschland regelmäßig 1,6 Ärzte im Quartal. Dabei führen allerdings 19 Prozent gar keine regelmäßigen Arztbesuche durch, während 40 Prozent von ihnen zwei oder mehr Ärzte aufsuchen. „Deswegen ist eine gut koordinierte, fachübergreifende Zusammenarbeit entscheidend für die Qualität der medizinischen Versorgung älterer Patienten“, sagt Kai Hankeln, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Asklepios Kliniken GmbH. Und weiter: „Die Geriatrie, also die Altersmedizin, ist eine besonders anspruchsvolle Fachdisziplin, weil viele Patienten unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden. Herz und Kreislauf, Stoffwechsel, Bewegungsapparat und Nervensystem können beeinträchtigt sein. Damit steigt im Alter auch das Risiko für Komplikationen, denn die Therapien müssen zusätzlich die häufig auftretenden Wechselwirkungen der medikamentösen Behandlungen berücksichtigen.“

Ältere Patienten wünschen sich auf Altersmedizin spezialisierte Ärztezentren
Vereinfacht wird die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachärzte, wenn sie unter einem Dach in einem Ärztezentrum oder einer Klinik arbeiten. Derartige Angebote bleiben aber noch deutlich hinter der Nachfrage zurück – bislang besuchen erst drei Prozent der Senioren ein Ärztezentrum. Aber weitere 22 Prozent, also mehr als jeder Fünfte, würde von seinen bisherigen Ärzten in ein Ärztezentrum wechseln, wenn er die Möglichkeit hätte. „Die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit und Kenntnis der Besonderheiten von Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter beschränkt sich aber nicht nur auf die behandelnden Ärzte. Sie gilt für alle beteiligten Gesundheitsberufe. In den geriatrischen Fachabteilungen und zertifizierten alterstraumatischen Zentren von Asklepios kümmern sich deswegen Ärzte verschiedener Fachrichtungen, erfahrene Geriater (Altersmediziner), speziell geschultes Pflegepersonal, Logopäden sowie Ergo- und Physiotherapeuten gemeinsam als Team um jeden Patienten“, so Hankeln.

Spezialwissen der Geriater verringert das Risiko der Fehlmedikation
Während Fachärzte naturgemäß vorrangig die Behandlung ihres Gebietes im Auge haben, verfügt der Hausarzt über den besten Überblick. Gerade das häufige Problem von Neben- und vor allem von Wechselwirkungen und veränderten Reaktionen auf Wirkstoffe im Alter erfordert jedoch Spezialwissen, über das vor allem Geriater verfügen. Laut Umfrage nehmen zwei Drittel der befragten Senioren im Schnitt regelmäßig drei unterschiedliche Medikamente ein, und ein Viertel der Befragten kommt sogar auf fünf bis sechs Präparate. Dazu kommen bei 40 Prozent der Befragten noch die nicht verschreibungspflichtigen Ergänzungsmittel, die ebenfalls Neben- und Wechselwirkungen entfalten können. Immerhin 41 Prozent der über 65-Jährigen, die Medikamente einnehmen, haben bereits Wechsel- und Nebenwirkungen bei Arzneimitteln selbst erlebt. Weitere Ergebnisse der Umfrage: 60 Prozent der Befragten haben die Einnahme der Medikamente schon mal vergessen. 23 Prozent nehmen gar keine Medikamente dauerhaft ein.

Positiver Blick auf das eigene Leben
Abseits der Sorgen um die eigene Gesundheit und der Verbesserungspotenziale in der medizinischen Versorgung älterer Menschen zeigt die Befragung aber auch, dass es um die allgemeinen Lebensumstände der Senioren in Deutschland (noch) ausgesprochen gut bestellt ist. So geben 92 Prozent der befragten über 65-Jährigen an, dass sie mit ihrer Lebenssituation zufrieden sind. 91 Prozent äußern sich so über ihre finanzielle Situation, 88 Prozent über die Anzahl ihrer sozialen Kontakte. Und immerhin 78 Prozent sind mit ihrer körperlichen Fitness zufrieden.

Zur Studie
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im März 2016 im Auftrag der Asklepios Kliniken bundesweit 764 nach Alter und Geschlecht repräsentativ ausgewählte Bürger ab 65 Jahren telefonisch befragt. Auf Anfrage erhalten Sie Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen.

Über Asklepios
Asklepios zählt zu den führenden privaten Betreibern von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die Klinikkette verfolgt eine verantwortungsvolle, auf hohe Sicherheit und Qualität ausgerichtete nachhaltige Strategie. Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell beschäftigt der Konzern mehr als 45.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015 wurden rund 2,3 Millionen Patienten in den 150 Einrichtungen des Asklepios-Konzerns behandelt.

Kontakt für Rückfragen:
Asklepios Kliniken
Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: (0 40) 18 18-82 66 36
E-Mail: presse@asklepios.com
24-Stunden-Rufbereitschaft der Pressestelle: (040) 1818-82 8888

Weitere Informationen:
http://Pflegebotschafter-Blog: wirpflegen.hamburg
http://Besuchen Sie Asklepios im Internet, auf Facebook oder YouTube:
http://www.asklepios.com
http://www.facebook.com/asklepioskliniken
http://www.youtube.com/asklepioskliniken

Quelle: Pressemitteilung vom 07.06.2016
Dr.med. Franz Jürgen Schell Konzernbereich Unternehmenskommunikation/Pressestelle
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH
https://idw-online.de/de/news653883
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Demenz - bitte keine Schreckensmeldungen ...

Beitrag von WernerSchell » 22.06.2016, 07:23

Am 22.06.2016 bei Facebook gepostet:

Demenz - "… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt." So Cornelia Stolze in ihrem neuen Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016). Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen! Dringend geboten erscheint mehr Zurückhaltung beim Konsum von Medikamenten: "Zuwendung statt Pillen"!

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Mit gesundheitsbewusster Lebensführung gegen Demenz

Beitrag von WernerSchell » 21.08.2016, 19:52

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für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
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Pressemitteilung vom 22.08.2016

Gesundheitsbewusste Lebensführung kann Demenz vermeiden helfen
Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen

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Demenz – „… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt.“ So das Urteil von Cornelia Stolze in ihrem Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016).

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit ähnlich lautende Studienergebnisse zur Prävention vorgestellt.

Nach der Studie sei die breite Öffentlichkeit häufig der Auffassung, die Alzheimer-Erkrankung sei rein genetisch bedingt, so Dr. Tobias Luck, Leiter der ISAP-Arbeitsgruppe „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ und Hauptinitiator der Studie. Die angestellten Berechnungen hätten aber ergeben, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer - Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Die Forscher plädieren daher dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. Diese Zahlen, so die Forscher weiter, müssten hoffnungsvoll gesehen werden. Der starke Einfluss dieser äußeren Faktoren auf das Alzheimerrisiko bedeute nämlich ein hohes Potential zur Vorbeugung, da sie im Gegensatz zu den Genen grundsätzlich beeinflussbar seien.

Die Wissenschaftler rechnen daher vor: Wenn es gelingt, die Häufigkeit der Risikofaktoren in der Bevölkerung zu halbieren, könnten theoretisch 130.000 der aktuellen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden.

„Diese Chance, die Zahl an Alzheimererkrankungen in der Bevölkerung zu verringern, sollte umso mehr Anreiz geben, diese Risikofaktoren zu bekämpfen“, betont Steffi Riedel- Heller, Professorin für Sozialmedizin und ISAP-Direktorin. „Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Auch ihrer Prävention muss der entsprechende Stellenwert in Forschung und Praxis eingeräumt werden.“

Die Zeitschrift „MDKforum“, Ausgabe 2/2016, hat die Leipziger Studienergebnisse in einem Beitrag „Lässt sich Alzheimer vermeiden?“ aufgegriffen und die Präventionserfordernisse in einem Interview mit Dr. Tobias Luck erneut wie folgt bekräftigt:

„Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Jetzt müssen wir versuchen, was auch schon teilweise gemacht wird, die Prävention in Forschung und Praxis zu stärken.“

Der 1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken stellte ähnliche Informationen über die Vorbeugung von Demenz vor und bekräftigte damit die Feststellungen und Vorschläge der Leipziger Demenzforscher. Das berichtete die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 23.06.2016.

Der Chefärztin Helene Unterfenger zufolge ist der „Lifestyle“ ganz wichtig, ein gesundes Leben: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. Aber nicht nur das. Helene Unterfenger rät auch dazu, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, das sich seit Jahren für die Menschen mit Demenz besonders einsetzt und insoweit auch als Mitgründer des Runden Tisches Demenz in Neuss Verantwortung übernommen hat, möchte auf die aktuellen Forschungsergebnisse zur Vorbeugung von Demenz mit Nachdruck aufmerksam machen und dazu animieren, die Grundsätze einer gesundheitsbewussten Lebensführung stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Gesundheitsbewusste Lebensführung ist im Übrigen auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die umfassende gesundheitsförderliche Wirkungen erzielen können
.

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht

Weitere Hinweise im Internet unter folgender Adresse:
viewtopic.php?f=6&t=21708
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Demenz: Musik und Wasser als Therapie

Beitrag von WernerSchell » 11.11.2016, 17:50

"Statt Betroffene übermäßig mit Medikamenten vollzupumpen,
sollte Musik als Medikament genutzt werden."

Zitat: Dr. Eckart von Hirschhausen" in CAREkonkret vom 11.11.2016.

Dem kann nicht widersprochen werden. Aber ergänzend noch einmal folgender Hinweis:
"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."

Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
>>> viewtopic.php?f=6&t=21487&p=90797#p90797
>>> viewtopic.php?f=4&t=20833
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Alzheimer muss kein Schreckgespenst sein

Beitrag von WernerSchell » 13.12.2016, 17:31

Die Rheinische Post berichtete am 13.12.2016:
Experten-Rat
Alzheimer muss kein Schreckgespenst sein

Von der Diagnose Demenz und ihrer Unterform Alzheimer fühlen sich viele überfordert. Sie erscheint zu undurchsichtig. Drei Experten geben Antworten.
Von Susanne Hamann
...
Vergessen ist nicht gleich Demenz
Vergessen ist eine peinliche Angelegenheit. Plötzlich ist der Name des Kollegen weg oder der Grund, aus dem man in den Keller gegangen ist. Situationen wie diese kennen Jung und Alt, und es gehört zum normalen Alterungsprozess, dass sich diese Momente irgendwann häufen. "Aber wenn ein Mensch genau die gleiche Frage nach ein paar Minuten wieder stellt, dann ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass es sich um eine Demenz handelt", sagt Supprian. Demenz, das ist laut medizinischem Lehrbuch der Oberbegriff für Krankheiten, die zu nachlassender Gehirnleistung führt. "Wir wissen aber inzwischen, dass es noch mehr Symptome gibt. So verändern sich auch die Persönlichkeit des Patienten und seine allgemeine Stimmungslage", sagt Neukäter. Was dabei genau passiert, hängt vom Patienten ab und von der Form der Demenz.
Manchmal ist Demenz heilbar
... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.6461165
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Demenz ist kein Supergau, sondern eine Lebensphase

Beitrag von WernerSchell » 03.11.2017, 07:20

Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=22355&p=100669#p100669

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Pressemitteilung vom 03.11.2017

Furcht vor Demenz
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mahnt:
Demenz ist kein Supergau, sondern eine Lebensphase


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Furcht vor Demenz ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Der oft fatalistische und aggressive mediale Umgang mit dem Thema Demenz schürt diese Befürchtungen zusätzlich. Daher dürfen sich die großen Medienhäuser angesprochen und eingeladen fühlen, eine konstruktiven und differenzierten Dialog zum Thema zu gestalten. Sie können dabei helfen, Demenz als Lebensform kulturell zu verankern und Betroffenen mit Würde, Akzeptanz und Wertschätzung zu begegnen (DAK - Pflegereport 2017, Seite 8 > viewtopic.php?f=4&t=22355 ).

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat bereits 2016 ähnlich argumentiert und u.a. bemerkt: Demenz - "… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt." So Cornelia Stolze in ihrem neuen Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016). Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen! Dringend geboten erscheint mehr Zurückhaltung beim Konsum von Medikamenten: "Zuwendung statt Pillen"! - Quelle mit weiteren Hinweisen > viewtopic.php?f=6&t=21708

Der 27. Neusser Pflegetreff am 22.11.2017, der sich mit dem Thema Prävention und Gesundheitsförderung befasst, wird Erkenntnisse darüber vermitteln, wie neben anderen Krankheiten auch Demenz vermieden, zumindest aber deutlich hinausgezögert werden kann. Näheres insoweit unter > viewtopic.php?f=7&t=22212

Werner Schell - Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner


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Siehe u.a. auch unter
> viewtopic.php?f=6&t=20461
> viewtopic.php?f=7&t=20797
> viewtopic.php?f=4&t=21160
> viewtopic.php?f=6&t=19905
> viewtopic.php?f=4&t=19577
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Alzheimer sehr früh erkennen im Blut

Beitrag von WernerSchell » 02.05.2019, 18:23

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Alzheimer sehr früh erkennen im Blut

Die Alzheimerkrankheit, häufigste Ursache für Demenz, kann mit derzeitigen Techniken erst erkannt werden, wenn sich die typischen Plaques im Gehirn gebildet haben. Aber dann scheint keine Therapie mehr möglich. Die ersten Veränderungen durch die Alzheimerkrankheit finden auf Proteinebene schon bis zu 20 Jahre früher statt. Mit einem an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) entwickelten zweistufigen Verfahren kann die Erkrankung allerdings schon früher erkannt werden. Die Bochumer Forscher berichten in der März-2019-Ausgabe der Fachzeitschrift „Alzheimer’s and Dementia: Diagnosis, Assessment and Disease Monitoring“.

„Damit ist ein neuer Weg für sehr frühe Therapieansätze geebnet, bei dem die bisher erfolglosen Medikamente und einstigen Hoffnungsträger vielleicht doch noch wirken könnten“, so Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl für Biophysik der RUB.

Protein faltet sich falsch

Schon lange vor den ersten Symptomen faltet sich das Protein Amyloid-Beta bei Alzheimerpatienten auf krankhafte Weise falsch. Diese Fehlfaltung konnte ein Forscherteam unter Leitung von Klaus Gerwert mittels eines einfachen Bluttests diagnostizieren und damit im Mittel acht Jahre vor dem Auftreten erster klinischer Symptome die Erkrankung feststellen. Für die klinische Anwendung war der Test allerdings noch nicht geeignet, denn er erkannte zwar 71 Prozent der Alzheimerfälle in symptomlosen Stadien, jedoch wurden neun Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer falsch positiv diagnostiziert. Um die Anzahl der korrekt erkannten Alzheimerfälle zu erhöhen und die der falsch positiven Diagnosen zu reduzieren, arbeiteten die Forscher mit Hochdruck an einer Optimierung des Tests.

Zweiter Biomarker

Das ist ihnen jetzt mit dem zweistufigen Diagnostikverfahren gelungen. Dabei nutzen sie den ursprünglichen Bluttest zur Identifizierung von Hochrisiko-Personen. Bei allen Probanden, die in diesem Test positiv auf die Alzheimerkrankheit getestet wurden, nehmen sie einen weiteren demenzspezifischen Biomarker dazu, das Tau-Protein. Zeigen beide Biomarker ein positives Ergebnis, ist die Alzheimererkrankung hoch wahrscheinlich. „Durch die Kombination beider Messungen wurden in unserer Studie 89 von 100 Alzheimererkrankte richtig erkannt“, fasst Klaus Gerwert zusammen. „Die falsch positiv getesteten Gesunden konnten wir sogar auf 3 von 100 reduzieren.“ Die zweite Messung erfolgt an Nervenwasser, das dem Rückenmark entnommen wird, dem sogenannten Liquor.

„Jetzt können neue klinische Studien mit Probanden in sehr frühen Krankheitsstadien starten“, so Gerwert. Er hofft, dass die vorhandenen therapeutischen Antikörper vielleicht doch noch greifen. „Kürzlich sind zwei sehr große vielversprechende Studien gescheitert – nicht zuletzt, weil die Therapie vermutlich zu spät begonnen wurde. Der Test eröffnet ein neues Behandlungsfenster.“

„Sobald sich die Amyloid-Plaques gebildet haben, scheint die Erkrankung nicht mehr therapierbar zu sein“, so Dr. Andreas Nabers, Arbeitsgruppenleiter und Mitentwickler des Alzheimersensors. „Sollte es uns nicht gelingen, Alzheimer aufzuhalten, droht unserer alternden Gesellschaft eine enorme Belastung.“

Sensortest ist einfach und robust

Der Bluttest wurde am Lehrstuhl für Biophysik der RUB zu einem voll automatisierten Verfahren ausgebaut. „Der Sensor ist einfach zu nutzen, robust gegen Konzentrationsschwankungen von Biomarkern und standardisiert“, erklärt Andreas Nabers. „Wir arbeiten jetzt intensiv daran, auch den zweiten Biomarker, das Tau-Protein, im Blut zu detektieren, um künftig ein rein blutbasiertes Testverfahren anzubieten“, so Klaus Gerwert.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Gerwert
Lehrstuhl Biophysik
Fakultät für Biologie und Biotechnologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 24461
E-Mail: gerwert@bph.rub.de

Originalpublikation:
Andreas Nabers, Henning Hafermann, Jens Wiltfang, Klaus Gerwert: Aβ and tau structure-based biomarkers for a blood- and CSF-based two-step recruitment strategy to identify patients with dementia due to Alzheimer’s disease, in: Alzheimer's and Dementia: Diagnosis, Assessment and Disease Monitoring, 2019, DOI: 10.1016/j.dadm.2019.01.008

Weitere Informationen:
https://news.rub.de/presseinformationen ... nforschung...

Quelle: Pressemitteilung vom 02.05.2019
Dr. Julia Weiler Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum
https://idw-online.de/de/news714932
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Hinweise, warum ältere Menschen für Alzheimer anfälliger sind

Beitrag von WernerSchell » 09.07.2019, 08:20

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Hinweise, warum ältere Menschen für Alzheimer anfälliger sind

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken. Susanne Wegmann, Wissenschaftlerin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Berlin, hat gemeinsam mit Kollegen eine mögliche Ursache für diesen Zusammenhang aufgedeckt: Bestimmte, an der Alzheimer-Erkrankung beteiligte Eiweißstoffe – sogenannte Tau-Proteine – können sich im alternden Gehirn besser ausbreiten. Das zeigen Laboruntersuchungen. Die aktuelle Studie entstand in enger Zusammenarbeit mit Forschenden in den USA an der Harvard Medical School und am Massachusetts General Hospital. Die Ergebnisse wurden jüngst in der Zeitschrift „Science Advances“ publiziert.

Die Alzheimer-Erkrankung beginnt in der Regel mit Gedächtnisstörungen und betrifft im späteren Verlauf auch andere kognitive Fähigkeiten. Beteiligt sind zwei verschiedene Eiweißablagerungen im Gehirn der Patienten: „Amyloid-beta-Plaques“ und „Tau-Neurofibrillen“. Das Auftreten von Tau-Neurofibrillen spiegelt dabei den Krankheitsverlauf recht genau wider: Sie treten zuerst in den Gedächtniszentren des Gehirns auf und erscheinen dann im weiteren Krankheitsverlauf auch in anderen Arealen. Vermutlich wandern Tau-Proteine oder deren Aggregate entlang von Nervenbahnen und tragen so dazu bei, dass sich die Erkrankung im Gehirn ausbreitet.

Tau-Verbreitung in alternden Gehirnen

Welche Rolle spielt das Alter bei diesen Ausbreitungsprozessen? Wenn sich Tau in älteren Gehirnen leichter ausbreitet, wäre das eine mögliche Erklärung dafür, dass ältere Menschen für die Alzheimer-Erkrankung anfälliger sind. Dieser Hypothese ist Wegmann mit ihren Kollegen nachgegangen.

Mit Hilfe einer „Genfähre“ - einem maßgeschneiderten Virus - schleusten die Wissenschaftler den Bauplan des menschlichen Tau-Proteins in die Gehirne von Mäusen ein. Einzelne Zellen begannen daraufhin mit der Herstellung des Proteins. Zwölf Wochen später untersuchten die Forscher, wie weit sich das Tau-Protein von der Produktionsstätte entfernt hatte. „Die menschlichen Tau-Proteine verbreiteten sich bei älteren Mäusen etwa doppelt so schnell wie bei jüngeren“, fasst Wegmann die Ergebnisse zusammen.

Der experimentelle Teil der Studie geschah in der Arbeitsgruppe von Bradley Hyman an der Harvard Medical School im US-amerikanischen Boston. Dort war Susanne Wegmann über mehrere Jahre tätig. Im Jahre 2018 wechselte sie an den Berliner Standort des DZNE, wo ihre Arbeitsgruppe Tau-bezogene Krankheitsmechanismen erforscht. Hier erfolgte nun der größte Teil der Daten-Analyse und die Zusammenfassung der Ergebnisse.

Gesundes und krankes Tau

Der Versuchsansatz ermöglichte den Wissenschaftlern darüber hinaus, genauer zu analysieren, wie sich Tau ausbreitet. Dieses Protein kommt in einer gesunden, löslichen Form in allen Nervenzellen im Gehirn vor. Bei Alzheimer kann es sich jedoch krankhaft verändern, indem es seine Gestalt wechselt, und dann zu sogenannten Fibrillen verklumpt. „Lange Zeit hat man angenommen, dass in erster Linie krankhaftes Tau-Protein von einer Nervenzelle zur nächsten weitergegeben wird. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass auch die gesunde Form des Proteins im Gehirn weitergetragen wird und dass dieser Prozess im Alter zunimmt. Zellen können auch dadurch geschädigt werden, dass sie sehr viel gesundes Tau-Protein erhalten und anreichern“, sagt Wegmann.

Die Erkenntnisse aus der Studie werfen eine Reihe neuer Fragen auf, denen Wegmann nun mit ihrer Arbeitsgruppe am DZNE nachgehen wird: Welche Prozesse liegen der verstärkten Ausbreitung von Tau im alternden Gehirn zugrunde? Wird zu viel Tau-Protein produziert oder zu wenig fehlerhaftes Protein abgebaut? Eine Beantwortung dieser Fragen kann auf lange Sicht neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen.

Originalpublikation:
„Experimental evidence for the age dependence of tau protein spread in the brain“, Susanne Wegmann et al., Science Advances (2019), DOI: 10.1126/sciadv.aaw6404, Weblink: https://advances.sciencemag.org/content/5/6/eaaw6404

Quelle: Pressemitteilung vom 08.07.2019
Dr. Marcus Neitzert Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
https://idw-online.de/de/news718903
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Zahl der Demenzkranken nimmt weniger stark zu, als bisher angenommen - Prävention wirkt offensichtlich!

Beitrag von WernerSchell » 29.06.2020, 17:48

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Deutsche Alzheimer Gesellschaft stellt neue Zahlen zur Demenz vor: Hinweise auf Wirksamkeit von Prävention

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Berlin, 29. Juni 2020. Nach neuesten Berechnungen leben in Deutschland derzeit rund 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Durchschnittlich treten Tag für Tag etwa 900 Neuerkrankungen auf. Sie summieren sich im Lauf eines Jahres auf mehr als 300.000. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Demenzkranken kontinuierlich zu. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass die Zunahme weniger stark ist, als bisher angenommen. Je nachdem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung insgesamt entwickelt, wird sich die Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen. Bisher musste von rund 3 Millionen ausgegangen werden. Die Ursache für den verlangsamten Anstieg könnte in einem insgesamt besseren Gesundheitszustand der Bevölkerung liegen.

Alle zwei Jahre berechnet der Epidemiologe Dr. Horst Bickel von der Technischen Universität München auf der Basis aktueller Bevölkerungsdaten die wichtigsten Zahlen zu Demenzerkrankungen für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG). Die Ergebnisse stehen dann in einem Informationsblatt auf der Internetseite der DAlzG zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Ergebnisse aus mehreren Studien der letzten Jahre haben darauf hingewiesen, dass die Zahl der Erkrankten in den westlichen Ländern nicht so stark steigen wird wie befürchtet. Dies scheint sich zunehmend zu bestätigen. Die Ursache für den lang-sameren Anstieg wird vor allem in verbesserten Lebensbedingungen gesehen: Eine bessere Bildung, eine gesündere Lebensweise sowie die frühzeitige Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann das Risiko von Demenzerkrankungen vermindern.

„Noch ist nicht ganz klar, ob der Trend anhält“, sagt Dr. Horst Bickel. „Solange es keine wirksame Therapie gibt, werden die Zahlen trotz allem weiter steigen, weil die Bevölkerung insgesamt altert. Doch es gibt Hoffnung, dass ein größeres Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung günstige Auswirkungen auf die Entwicklung hat.“

Monika Kaus, 1. Vorsitzende der DAlzG, betont: „Uns machen die neuen Zahlen Mut. Wir wissen inzwischen, wie wichtig körperliche und geistige Aktivität, der soziale Kontakt zu anderen Menschen, aber auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung sind, um einer Demenz vorzubeugen. Dazu kommen die Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes und Herzrhythmusstörungen sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum. Auch wenn es keine Maßnahmen gibt, mit denen man ausschließen kann, jemals an irgendeiner Form der Demenz zu erkranken, ist Prävention sinnvoll und wichtig. Wir würden uns wünschen, dass dies noch von viel mehr Menschen ernst genommen wird.“


Das Informationsblatt 1 „Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen“ steht auf der Internetseite der DAlzG kostenlos zum Download zur Verfügung: > https://www.deutsche-alzheimer.de/filea ... _dalzg.pdf

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung vom 29.06.2020
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl, Annika Koch
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de


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Deutsches Ärzteblatt vom 30.06.2020:
Neue Zahlen machen Alzheimer Gesellschaft Mut
Berlin – Jedes Jahr gibt es in Deutschland mehr als 300.000 neue Alzheimer- und andere Demenzerkrankungen. Insgesamt seien es derzeit 1,6 Millionen Patienten. Das berichtete die Deutsche Alzheimer Gesellschaft in Berlin.
Infolge der demografischen Veränderungen gebe es weitaus mehr Neuerkrankungen als Sterbefälle unter den bereits Erkrankten, so dass ihre Zahl steige. Nach neueren Studien sei die Zunahme jedoch geringer als bislang angenommen.
„Je nach­dem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung insgesamt entwickelt, wird sich die Kran­kenzahl bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen“, schreibt die Gesell­schaft. Bisher ging sie von drei Millionen Erkrankten im Jahr 2050 aus. Die Ursache für den verlang­samten Anstieg könnte in einem insgesamt besseren Gesundheitszustand der Bevölkerung liegen.
... (weiter lesen unter) ... > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/33 ... 75-1ffmqks
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