Demenz macht Deutschen immer mehr Angst

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Durchbruch in der Alzheimer-Forschung lässt auf sich warten

Beitrag von WernerSchell » 09.07.2015, 08:00

Durchbruch in der Alzheimer-Forschung lässt auf sich warten

Rund 1,5 Millionen Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt, zwei Drittel von ihnen an Alzheimer. Bedingt durch die alternde Bevölkerung steigen die Zahlen weiterhin an: Jedes Jahr kommen 40.000 Alzheimerpatienten hinzu. Die Altersmedizin sucht nach wirkungsvollen Behandlungsmöglichkeiten. Doch bis heute ist die Krankheit unheilbar. „Alzheimer ist noch heute für viele Patienten wie eine Hiobsbotschaft“, sagt Prof. Dr. Johannes Pantel, Inhaber der Professur für Altersmedizin der Goethe-Universität Frankfurt. „Wir können heute die Krankheit zwar immer noch nicht aufhalten, aber zumindest mit Medikamenten und anderen Behandlungen mehr Jahre in guter Lebensqualität gewinnen.“

Ein Wort mit Widerhall, ein Wort, das Angst bereitet: Alzheimer. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage fürchten sich 49 Prozent der Deutschen vor der Demenz-Erkrankung. Nur noch Krebs bereitet ihnen mehr Angst (69 Prozent). Von den Befragten, die sich Sorgen machen zu erkranken, begründen dies jeweils 79 Prozent damit, dass es jeden treffen könne bzw. weil sie dann auf Pflege angewiesen wären. 76 Prozent fürchten sich vor der Krankheit, weil sie bislang unheilbar ist. Und bis zum Jahr 2050 soll sich die Zahl der Demenzerkrankten in Deutschland verdoppeln. „Der Durchbruch in der Behandlung ist bislang nicht geschafft worden“, sagt Pantel, der im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie den aktuellen Stand der Forschung zusammenfasst. Erst in den vergangenen Jahren und dank des Fortschritts der Technik sei es überhaupt möglich, die genauen Abläufe im Gehirn zu verstehen, so der Spezialist für Altersmedizin.

Krankheit kann nicht gestoppt aber Lebensqualität verbessert werden!

„Die Pharmabranche investiert Milliarden in die Forschung, doch bislang ohne greifbares Ergebnis“, bilanziert Pantel trocken. „Man hat mit Studien, die neue Substanzen erproben, bisher nur Enttäuschungen erlebt. Das muss man leider sagen. Prognosen lassen sich keine machen. Da bin ich sehr vorsichtig geworden.“

Hoffnung, das Leben trotz Krankheit reich an wertvollen Momenten zu machen, gibt die wissenschaftliche Pilotstudie „Artemis“, die Pantel leitet: Im Frankfurter Städel Museum entdecken Demenzkranke und ihre Angehörigen bei Führungen und Malkursen fast verschüttete Fähigkeiten. Untersucht werden dabei die Auswirkungen der aktiven und interaktiven Beschäftigung mit Kunst auf den Krankheitsverlauf. Pantel ist begeistert: „Das ist ein ganzheitlicher Ansatz. Hiermit kann es uns gelingen, das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern, die Lebensqualität zu stützen und die Kommunikationsfähigkeit neu zu erschließen.“
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Das Thema „Alzheimer: Von Auguste Deter bis heute – state of the art“ wird Professor Pantel in seiner Keynote-Lecture am 4. September 2015, um 10 Uhr umfassend beleuchten. Er spricht er über den aktuellen Stand der Alzheimerforschung sowie innovative, zukunftsweisende Studienansätze - Hierzu laden wir alle Vertreter der Presse bereits heute herzlich ein.

Hintergründe zum Geriatriekongress Frankfurt 2015
Vom 03. bis 05. September 2015 findet auf dem Uni-Campus Westen in Frankfurt am Main das im deutschsprachigen Raum größte und wichtigste Treffen zum Thema Krankheit und Gesundheit im Alter statt. Unter dem Motto „Zukunft der Medizin – Medizin der Zukunft. Geriatrie.“ diskutieren mehr als 600 Altersmediziner über Fortschritt und Entwicklung ihres Faches.

Denn die Zukunft der Medizin wird vor allem von folgenden Faktoren bestimmt:

• wachsende Komplexität diagnostischer und therapeutischer Prozesse
• Zunahme dementieller Syndrome
• Verknappung von Ressourcen – nicht nur finanziellen
• Wegfall unterstützender familiärer Strukturen am Wohnort

Die Medizin der Zukunft findet in diesem Kontext statt und sucht Lösungen für diese Probleme. Vor diesem Hintergrund spielt die Medizin des Alterns und des alten Menschen eine Schlüsselrolle.

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Pressekontakt der DGG
Nina Meckel
medXmedia Consulting
Westendstr. 85
80339 München
Tel: +49 (0)89 / 230 69 60 69
Fax: +49 (0)89 / 230 69 60 60
E-Mail: presse@dggeriatrie.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ärzte, die sich auf die Medizin der späten Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit sind neben vielen anderen Bewegungseinschränkungen und Stürze, Demenz, Inkontinenz, Depressionen und Ernährungsfragen im Alter. Häufig befassen Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen und den Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der Versorgung geht es darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und ihm dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 2000 Mitglieder.

Weitere Informationen:
http://www.dggeriatrie.de/presse-469/97 ... r-forschun...

Anhang
attachment icon Pressemeldung DGG
https://idw-online.de/de/attachment44684

Quelle: Pressemitteilung vom 08.07.2015
Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news634476
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Was hinter einer schweren Demenz stecken kann

Beitrag von WernerSchell » 17.07.2015, 06:22

Ärzte Zeitung vom 17.07.2015:
Fallbeispiel: Was hinter einer schweren Demenz stecken kann
Ein älterer Patient kommt mit einer rasch progredienten Demenz in die Klinik. Es besteht Verdacht auf Creutzfeldt- Jakob-Krankheit.
Doch dann deckt ein Labortest die wahre Ursache auf - und die schwere Demenz kann geheilt werden.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=890 ... enz&n=4355
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Alzheimer: Studien zu Antikörpern wecken neue Hoffnungen

Beitrag von WernerSchell » 24.07.2015, 07:01

Deutsches Ärzteblatt, 23.07.2015:
Alzheimer: Studien zu Antikörpern wecken neue Hoffnungen
Indianapolis/Cambridge/Massachusetts/Amsterdam – Der Versuch, das Fortschreiten des Morbus Alzheimer durch Antikörper aufzuhalten, die krankheitsassoziierte Amyloide aus dem Gehirn entfernen, kann nach etlichen Misserfolgen in den letzten Jahren erst­mals Erfolge aufweisen. Die Studienergebnisse zu zwei Antikörpern, die auf einer Tagung der US-Alzheimer’s Association in Washington vorgestellt wurden, sind allerdings alles andere als eindeutig.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... Hoffnungen
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Mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung für Menschen mit Demenz

Beitrag von WernerSchell » 26.07.2015, 08:35

Heute, 26.07.2015, bei Facebook gepostet:

Mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung für Menschen mit Demenz. Pflegetreff am 21.10.2015 in Neuss wird informieren. Facebook-Beitrag vom 26.07.2014 verdeutlichte Handlungserfordernisse:
Menschen mit dementiellen Erkrankungen bedürfen - auch im Krankenhaus - einer besseren Versorgung. - Dies fordert Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren. Wir wissen was zu tun ist und müssen es nur umsetzen. Auch mit Blick auf diesen Versorgungsbereich ist mehr qualifiziertes Pflegepersonal erforderlich! > Quelle: viewtopic.php?f=4&t=20528 Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren auf die Verbesserung von Menschen mit Demenz im Kranken...haus aufmerksam und fordert u.a. eine Weiterqualifizierung des Personals. Das Thema wurde u.a. in einer Pressemitteilung vom 13.02.2013 angesprochen: Demenzkrankenbetreuung: Die Aus-, Fort- und Weiterbildung des Fachpersonals muss verbessert werden." > Quelle: viewtopic.php?f=3&t=18537 - Die Versorgung der Menschen mit dementiellen Erkrankung wurde u.a. auch in den Neusser Pflegetreffs am 15.05.2012 und 28.05.2013 in aller Deutlichkeit angesprochen!
Der Senator für Gesundheit in Bremen hat nun in einer Pressemitteilung vom 25.07.2014 mitgeteilt: "Experten- und Expertinnenrat legt Bremer Empfehlungen zur Versorgung von Menschen mit Demenz im Krankenhaus vor." > Quelle: viewtopic.php
Ähnlich informiert > Der neue „Wegweiser für Menschen mit Demenz im Krankenhaus“ der Landesinitiative Demenz-Service NRW. Er versorgt Betroffene und Angehörige mit wichtigen Informationen. > Quelle: viewtopic.php?f=4&t=20392
Werner Schell - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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Infos über neue Studien in der Demenzforschung

Beitrag von WernerSchell » 18.08.2015, 07:59

Ärzte Zeitung vom 18.08.2015:
Universität Witten/Herdecke: Infos über neue Studien in der Demenzforschung
Das Dialog- und Transferzentrum (DZD) der Universität Witten/Herdecke hat aus rund 200 neuen Studien zum
Thema Demenz die 21 wichtigsten ausgewählt und kurz zusammengefasst.
- mehr > http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=892 ... enz&n=4421
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Demenz macht Deutschen immer mehr Angst

Beitrag von WernerSchell » 26.09.2015, 07:31

Grundsätzlich überarbeitete Leitlinie zur Demenz in Sicht – erweiterte Therapieempfehlungen

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Seniorenpaar - (c) iStockphoto/AWelshLad

25. September 2015 – Gemeinsam haben Deutschlands größte Fachverbände zur Behandlung von Nervenkrankheiten die Leitlinien zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen überarbeitet. Das 132 Seiten umfassende Dokument, gemeinsam erstellt von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), kann noch bis zum 16. Oktober kommentiert werden und wird dann voraussichtlich zum Ende des Jahres in seiner finalen Fassung veröffentlicht.

„Unser Dank gilt allen Beteiligten, die es in jahrelanger Arbeit geschafft haben, die besten Optionen für die etwa 1,2 Millionen Demenzkranken in Deutschland aufzuzeigen“, sagte Professor Günther Deuschl, der zusammen mit Professor Wolfgang Maier (DGPPN) den Prozess in den vergangenen fünf Jahren geleitet hat. Trotz umfangreicher Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der Alzheimer‐Demenz ist die Fachwelt von einer durchschlagenden Behandlung noch weit entfernt. Vielmehr muss jeder Patient sehr individuell behandelt werden. Psychosoziale Interventionen besitzen erstmals einen ähnlichen Stellenwert wie die medikamentöse Behandlung.

Die neue Leitlinie, eine umfassende Überarbeitung der erstmals 2009 erschienenen Leitlinie, besitzt die Stufe S3 und erfüllt somit die höchsten Qualitätsansprüche für derartige Dokumente, wie sie von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) vorgegeben wurden. „S3 bedeutet, dass alle Elemente einer systematischen Entwicklung unterliegen“, so Deuschl. „Dies gilt für die Recherche, Auswahl und Bewertung wissenschaftlicher Belege, den Diskussions‐ und Abstimmungsprozess, der nach festen Regeln abläuft, und ganz wichtig ist auch, dass die Leitliniengruppe repräsentativ für den Adressatenkreis ist.“ Hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang die zentrale Einbindung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz. Darüber hinaus waren 21 medizinisch‐wissenschaftliche Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen an dem Konsensfindungsprozess beteiligt. „Alle Mitglieder der Steuerungsgruppe und der Expertengruppe sowie die Teilnehmer der Konsensusgruppe haben potenzielle Interessenkonflikte anhand eines Formblatts dargelegt“, betont Deuschl. „Vertreter der pharmazeutischen Industrie waren an der Erstellung der Leitlinie nicht beteiligt.“ Finanziert wurde das Dokument zu gleichen Teilen aus Mitteln der DGN und der DGPPN, alle Beteiligten haben ehrenamtlich gearbeitet.

Im Einzelnen bezieht sich die Leitlinie auf die Alzheimer‐Demenz, die vaskuläre Demenz, die gemischte Demenz, die frontotemporale Demenz, die Demenz bei Morbus Parkinson und die Lewy‐ Körperchen‐Demenz. Angesprochen werden die Kernsymptome der Demenz inklusive psychischer und Verhaltenssymptome. Für Aussagen zu anderen Symptombereichen, die bei den genannten Erkrankungen relevant sein können wie etwa die Behandlung der Bewegungsstörungen bei Morbus Parkinson, wird auf die Leitlinien zu den jeweiligen Krankheitsbildern verwiesen.

Leitlinie nicht nur für Ärzte

Orientierung bietet die neue Leitlinie somit nicht nur Ärzten, sondern auch Psychologen und Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Musik‐, Kunst‐ und Tanztherapeuten, Logopäden, Pflegekräften und Sozialarbeitern. Der Schwerpunkt liegt dabei im medizinischen Bereich. Es handle sich nicht um eine vollständige Anleitung für die Betreuung von Demenzkranken, heben die Autoren hervor.

Eine Überarbeitung war notwendig geworden, weil die aktuelle Fassung der Demenzleitlinie noch aus dem Jahr 2009 stammt und seitdem zahlreiche neue wissenschaftliche Studien veröffentlicht wurden. Alleine das Literaturverzeichnis der neuen Leitlinie umfasst 418 Quellen.

Die Leitlinie ist in die Kapitel „Allgemeine Grundlagen“, „Diagnostik“ und „Therapie“ sowie ein weiteres Kapitel zu hausärztlichen Empfehlungen unterteilt. Ein zusätzlicher Punkt ist den neuen diagnostischen Kriterien (z.B. IWG‐2) und den prodromalen Stadien der Erkrankung gewidmet. In der Diagnostik wird nun die Durchführung einer kraniellen Bildgebung als „Soll“‐Empfehlung zum Ausdruck gebracht. Die Amyloid‐PET‐Bildgebung ist anhand bestehender Evidenz dargestellt. Zu den Punkten, die Prof. Deuschl hervorhebt, zählt der Hinweis, dass ein Screening, um die Diagnose einer Demenz zu stellen, etwa mit kognitiven Tests, nicht empfohlen werden kann. „Wir betonen auch, dass die Diagnose einer Demenz eine rein klinische Einschätzung darstellt, mit der keine Prognose verbunden ist.“

Medikamente sehr differenziert und individuell einsetzen

Weil in den vergangenen Jahren viele der neuen experimentellen Therapiestudien gescheitert sind, bleiben die Empfehlungen in diesem Bereich weitgehend unverändert: Bezüglich der medikamentösen Therapie der Alzheimer‐Demenz bescheinigen die Experten der Klasse der Acetylcholinesterase‐Hemmer im leichten bis mittleren Stadium eine Wirksamkeit unter anderem auf alltägliche Verrichtungen. Im schweren Stadium könne der ACE‐Hemmer Donepezil oder der nichtkompetitive NMDA‐Antagonist Memantin empfohlen werden, Letzterer auch im mittleren Stadium.

Neu gewichtet ist der Einsatz von Ginkgo biloba. Für den Extrakt EgB 761 gebe es Hinweise auf die Wirksamkeit auf die Kognition bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Alzheimer‐Demenz oder vaskulärer Demenz und bei nichtpsychotischen Verhaltenssymptomen, urteilen die Experten, eine Behandlung könne deshalb erwogen werden. Zur Prävention liegen mit diesem Präparat aber keine ausreichenden Evidenzen vor.

Eine mangelnde Evidenz für die Wirksamkeit sehen die Experten für Vitamin E und nichtsteroidale Antiphlogistika, sowie für Piracetam, Nicergolin, Hydergin, Phosphatidylcholin
(Lecithin), Nimodipin, Cerebrolysin und Selegilin. Auch eine Hormonersatztherapie könne postmenopausalen Frauen zur Verringerung kognitiver Beeinträchtigungen nicht empfohlen werden.

Bei einer vaskulären Demenz, die in reiner oder gemischter Form bei einem erheblichen Teil der Patienten vorliegt, ist es gute klinische Praxis, die Risikofaktoren und eventuelle Grunderkrankungen zu behandeln. Dies diene auch dem Ziel, die Symptomatik der
Demenz zu stabilisieren bzw. zu verbessern.

Kognitive Stimulation wichtig – „Gedächtnistraining“ ohne Evidenz

„Psychosoziale Interventionen sind zentraler und notwendiger Bestandteil der Betreuung von Demenzerkrankten“, heißt es wörtlich in den neuen Leitlinien. Erstmals haben einige dieser Maßnahmen denselben Evidenzgrad wie eine medikamentöse Therapie mit Antidementiva vorzuweisen. So ist mittlerweile die Wirksamkeit alltagsnaher kognitiver Stimulationen – nicht aber des „Gedächtnistrainings“ – nachgewiesen, außerdem der Nutzen einer individuell angepassten Ergotherapie und gezielter körperlicher Aktivitäten. Auch für die Musiktherapie und die Anwendung von Aromastoffen sowie Multisensorische Verfahren (Snoezelen) konnten die Experten mehrere Studien identifizieren, die zumindest geringe positive Effekte nachweisen.

Ein Angehörigentraining kann ebenfalls helfen, die Symptomatik bei Demenz‐Patienten zu verbessern, und sollte deshalb angeboten werden. Diese Art der Unterstützung soll aber auch den Angehörigen selbst zugutekommen – ein Aspekt, der in der Leitlinie ausführlich erörtert wird.

„Solch ein breites Spektrum an sorgfältig geprüften Empfehlungen für den Umgang mit Demenzkranken hat es in Deutschland bisher nicht gegeben“, sagt Prof. Richard Dodel (Marburg), der seitens der DGN an der Leitlinie beteiligt war. „Bis zum Jahresende werden wir auch die Kommentierungen noch einarbeiten, die uns bis zum Ablauf der Konsultationsfrist am 16. Oktober erreichen. Wir sind zuversichtlich, dass dann alle Beteiligten zum Wohl der Patienten wieder auf den aktuellen Stand des Wissens zugreifen können.“

Quelle: Deuschl G, Maier W. Konsultationsfassung der S3‐Leitlinie Demenzen. Online unter http://www.dgn.org/leitlinien

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Günther Deuschl
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Schleswig‐Holstein in Kiel
E‐Mail: g.deuschl@neurologie.uni‐kiel.de
Tel.: +49 (0) 431 5978501

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Tel.: +49 (0) 89 46148622
Fax: +49 (0)89 46148625
E‐Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans‐Christoph Diener, Essen

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren rund 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort‐ und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
http://www.dgn.org

1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Ralf Gold
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond
3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter

Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 531437930, E‐Mail: info@dgn.org

Quelle: Pressemitteilung vom 25.09.2015
Frank A. Miltner Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
https://idw-online.de/de/news638274

Weitere Informationen:
http://www.dgn.org/presse/pressemitteil ... arbeitete-...
Anhang
attachment icon Pressemitteilung
https://idw-online.de/de/attachment45411
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Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken

Beitrag von WernerSchell » 17.10.2015, 06:45

Am 16.10.2015 bei Facebook gepostet:

Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken … fehlende Wertschätzung, Barrieren in der Praxis (Quelle: Ärzte Zeitung vom 16.10.2015). Dazu Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk: Solche Erkenntnisse sind nicht neu. Sie haben einfach damit zu tun, dass "Zeit", Zuwendung, nicht finanziert wird. Es gibt in den Krankenhäusern im Wesentlichen die "Fallpauschalen", und die allein bringen Geld in die Kasse. Alles andere ist unwirtschaftlich. In den Arztpraxen mangelt es ebenfalls an Zeit. Auch dort wird die Zuwendung nicht angemessen honoriert. Ich fordere daher seit den 1980er Jahren mehr "sprechende Medizin" mit entsprechender Vergütung. Die jetzigen Regeln, Fallpauschalen usw., sind allein der Ökonomie geschuldet und liegen nicht im Patienteninteresse. Dies muss den politisch Verantwortlichen ständig verdeutlicht werden. Die Bürgerinnen kennen ja die Missstände. - Weitere Hinweise unter: viewtopic.php?f=2&t=19612&p=88551&sid=9 ... 5b9#p88551
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Experten fordern frühere Diagnostik und Therapie bei Alzheim

Beitrag von WernerSchell » 09.11.2015, 07:45

Deutsches Ärzteblatt:
Experten fordern frühere Diagnostik und Therapie bei Alzheimer
Viele Therapien zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit setzen zu spät an. Darauf haben Experten im Vorfeld der Medica Education Confrerence
Mitte November in Düsseldorf hingewiesen. Sie fordern deshalb eine frühere Diagnostik ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -Alzheimer

Ernährung kann Demenz beeinflussen
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... einflussen
Versorgung von Demenzpatienten regional unterschiedlich
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... schiedlich
Viele Demenzpatienten haben keine Amyloid-Ablagerungen im Gehirn
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... -im-Gehirn
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Ältere Patienten: Demenzrisiko steigt mit chronischem Leiden

Beitrag von WernerSchell » 17.11.2015, 08:37

Ärzte Zeit vom 17.11.2015:
Ältere Patienten: Demenzrisiko steigt mit chronischem Leiden
Ältere Patienten mit mehreren chronischen Krankheiten haben ein erhöhtes Risiko, zusätzlich leichte kognitive Störungen
oder eine Demenz zu entwickeln, wie eine Studie nun belegt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=896 ... enz&n=4619
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Alzheimermarker?: Riechtest sagt Demenz voraus

Beitrag von WernerSchell » 26.11.2015, 07:32

Ärzte Zeitung vom 26.11.2015:
Alzheimermarker?: Riechtest sagt Demenz voraus
Können alte Menschen nicht mehr gut riechen, kann das offenbar auf eine künftige Demenz hindeuten.
Eine Studie zeigt: Wer im Riechtest schlecht war, hatte ein fünffaches Risko für Alzheimer.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=899 ... enz&n=4640
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Jeder zweite Deutsche hat Angst vor Demenz

Beitrag von WernerSchell » 27.11.2015, 07:38

Jeder zweite Deutsche fürchtet sich am meisten vor Demenz oder Alzheimer. Bei älteren Menschen ist die Sorge vor dieser Erkrankung fast so groß wie vor Krebs. Das zeigt eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit

Jeder zweite Deutsche hat Angst vor Demenz
Studie der DAK-Gesundheit: Sorge bei älteren Menschen fast so groß wie vor Krebs


Jeder zweite Deutsche fürchtet sich am meisten vor Demenz oder Alzheimer. Bei älteren Menschen ist die Sorge vor dieser Erkrankung besonders ausgeprägt und fast so groß wie vor Krebs. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Studie der DAK-Gesundheit. Insgesamt schätzen 86 Prozent der Befragten ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein.
Seit 2010 untersucht das Forsa-Institut für die Krankenkasse DAK-Gesundheit jeweils im November die Angst der Deutschen vor Krankheiten. Aktuell wurden bundesweit rund 3.500 Männer und Frauen befragt. 68 Prozent der Befragten hat am meisten Furcht vor einem bösartigen Tumor - im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang. Direkt nach Krebs kommt mit 50 Prozent die Angst vor Alzheimer und Demenz - ein Anstieg um einen Prozentpunkt. Die Furcht vor einem schweren Unfall oder vor einem Schlaganfall ist mit jeweils 48 Prozent etwas geringer. Einen Herzinfarkt fürchten 41 Prozent der Befragten.
Die Angst vor einer Tumorerkrankung ist bei den 14- bis 44-Jährigen mit 73 Prozent am größten und geht bei den älteren Menschen über 60 Jahre auf 60 Prozent zurück. Bei Demenz und Alzheimer ist das Ergebnis umgekehrt. Hier wächst die Sorge von 45 Prozent bei den jüngeren auf 55 Prozent bei den älteren Befragten deutlich an. Frauen fürchten sich mit 53 Prozent etwas mehr als Männer (46 Prozent).
Aktuell leiden in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen unter einer Demenz. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird. „Diese Entwicklung macht offensichtlich vielen Menschen Angst“, sagt Eva Walzik von der DAK-Gesundheit. „Es ist eine große Herausforderung von Politik und Gesellschaft, darauf zu reagieren. Die neue Pflegereform ist ein richtiger Ansatz, die Bedingungen für Demenzkranke und ihre Angehörigen zu verbessern. Insgesamt muss auch die Zusammenarbeit der Professionen – vor allem zwischen Haus- und Fachärzten sowie zwischen ambulanter und stationärer Pflege – optimiert werden.“
Laut aktueller DAK-Studie macht Demenz den Befragten am meisten Angst, weil die Erkrankung jeden Menschen treffen kann und weil die Betroffenen dann auf die Pflege anderer angewiesen sind. Diese Gründe nannten 71 bzw. 70 Prozent der Befragten. 48 Prozent fürchten sich am meisten vor Alzheimer oder Demenz, weil die Krankheitsfälle so stark anstiegen. 34 Prozent nannten Berichte in den Medien als Grund.
Insgesamt schätzen 86 Prozent der Deutschen ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut bzw. sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer und Regionen bewerten die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg mit 90 bzw. 89 Prozent ihren Gesundheitszustand als besonders gut. Im Osten erklären dies nur 81 Prozent der Befragten.
Vor diesen Krankheiten haben die Deutschen am meisten Angst:
1. Krebs (68 Prozent)
2. Alzheimer / Demenz (50 Prozent)
3. Unfall mit Verletzungen (48 Prozent)
4. Schlaganfall (48 Prozent)
5. Herzinfarkt (41 Prozent)
6. Schwere Augenerkrankung, z.B. Erblindung (37 Prozent)
7. Psychische Erkrankung, wie Depression (30 Prozent)
8. Schwere Lungenerkrankung (24 Prozent)
9. Diabetes (18 Prozent)
10. Geschlechtskrankheit, wie z.B. Aids (14 Prozent)
*Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 19. Oktober bis 10. November 2015 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 3.500 Männern und Frauen durch.
Die gesamte Pressemeldung und ein Foto zum Download finden Sie im Internet unter:
http://www.dak.de/dak/bundes-themen/Ang ... 28610.html
Folgen Sie uns auch auf Twitter: http://www.twitter.com/dak_presse
Attachments

151126_PM_Studie_Angst_vor_Krankheiten_DAK_Gesundheit_2015.pdf
http://cache.pressmailing.net/content/3 ... t_2015.pdf
151126_Ergebnisse_Forsa_Umfrage_Angst_vor_Krankheiten_DAK_2015.pdf
http://cache.pressmailing.net/content/6 ... K_2015.pdf
--
Quelle: Pressemitteilung vom 26.11.2015
DAK-Gesundheit
Pressestelle
Rüdiger Scharf
Telefon: 040/2396-1505
E-Mail: ruediger.scharf@dak.de
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„Memory-Zentrum“ - Demenzforschung in Neuss

Beitrag von WernerSchell » 29.11.2015, 08:07

Mit dem „Memory-Zentrum“ wollen die St.-Augustinus-Kliniken in Neuss modellhaft neue Wege beim Umgang mit altersbedingten Erkrankungen gehen. Unter einem Dach führen sie Beratung, Angehörigenschulung, Pflege, Forschung und Ausbildung zusammen. Vor fünf Jahren hat der katholische Träger erste Pläne zu diesem 20-Millionen-Euro-Projekt vorgestellt. Das „Demenz-Kompetenzzentrum Rheinland“ soll bundesweit Modellcharakter bekommen. Christoph Kleinau stellt dieses Projekt in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung / Rheinischen Post am 28.11.2015 in zwei Beiträgen vor:
http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.5593457
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.5593384
Prof. Dr. Dr. Sprick stellte das "Memory-Zentrum" bereits beim Pflegetreff in Neuss-Erfttal am 21.10.2015 vor und machte dabei auf die anstehenden Termine zur Besichtigung und Einweihung aufmerksam:
Das "Memory-Zentrum" präsentiert sich am 05.12.2015 mit einem Tag der offenen Tür. Am 11.12.2015 findet die offzielle Einweihung mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe statt. Werner Schell wird als Vertreter von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk dabei sein. - Quelle: viewtopic.php?f=4&t=16890
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Donepezil bei Demenz: Länger daheim statt im Heim

Beitrag von WernerSchell » 02.12.2015, 07:31

Ärzte Zeitung vom 02.12.2015:
Donepezil bei Demenz: Länger daheim statt im Heim
Setzen Patienten mit fortgeschrittener Demenz ihre Cholinesterasehemmer ab, riskieren sie, einige Monate früher in ein Pflegeheim zu gelangen.
Das bestätigt jetzt eine Studie. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=898 ... enz&n=4652
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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St. Augustinus Memory-Zentrum setzt neue Maßstäbe

Beitrag von WernerSchell » 12.12.2015, 08:33

Kompetenz rund um Demenz und Älterwerden im Rhein-Kreis Neuss

St. Augustinus Memory-Zentrum setzt neue Maßstäbe

Richtungsweisend und innovativ das Projekt - hochmodern die Architektur: Mit dem St. Augustinus Memory-Zentrum setzen die St. Augustinus-Fachkliniken und die St. Augustinus-Seniorenhilfe zukunftsweisende Maßstäbe in Neuss. Ab sofort ist das Zentrum erste Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige in Sachen Demenz: Denn hier finden sie umfassende ambulante und stationäre Versorgung, Beratung und Forschung gebündelt unter einem Dach.

Erfahren Sie mehr über unsere Angebote der Beratungsstelle, der Gedächtnissprechstunde in der Gerontopsychiatrischen Ambulanz, der Tagesklinik und dem Gerontopsychiatrischen Pflegeheim Haus St. Georg.

Projektleiterin: Dr. Andrea Kuckert-Wöstheinrich - T (02131) 5296-00

Quelle und weitere Informationen:
http://www.st-augustinus-memory-zentrum.de/
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WernerSchell
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Neue Daten zu Krebs in Deutschland

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2015, 11:24

Neue Daten zu Krebs in Deutschland

Im Jahr 2012 sind in Deutschland 252.060 Männer und 225.890 Frauen an Krebs erkrankt. Das zeigt die aktuelle Schätzung des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (RKI). Diese und viele weitere Ergebnisse enthält die gerade veröffentlichte 10. Ausgabe von "Krebs in Deutschland". Der Bericht wird gemeinsam vom RKI und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) publiziert und erscheint alle zwei Jahre. "Krebserkrankungen haben nach wie vor einen sehr hohen Anteil an der Krankheitslast in Deutschland. Doch es lassen sich auch positive Entwicklungen erkennen", betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts.

So zeigen die aktuellen Auswertungen der Daten aus den epidemiologischen Krebsregistern bis zum Jahr 2012, dass sich für die zurückliegenden fünf Jahre eher eine Stagnation der Erkrankungszahlen abzeichnet. Dieser Trend ist erkennbar, obwohl die Anzahl älterer Menschen in unserer Bevölkerung weiter zunimmt. In den vergangenen Jahrzehnten war dies die wesentliche Ursache für die Zunahme von Krebserkrankungen. "Das ist insgesamt eine erfreuliche Entwicklung", unterstreicht Lothar H. Wieler.

Die aktuelle Entwicklung wird maßgeblich beeinflusst durch die rückläufigen Trends bei einigen der häufigsten Krebserkrankungen. Vor allem die Zahlen beim Darmkrebs sind zuletzt bei beiden Geschlechtern rückläufig, wahrscheinlich auch ein Ergebnis der 2003 eingeführten Früherkennungskoloskopie ab dem Alter von 55 Jahren, bei der Frühstadien einer Darmkrebserkrankung erkannt und rechtzeitig behandelt werden können. Insgesamt kann man jedoch nicht von einer Trendwende sprechen, für einige Tumorarten muss weiterhin eher von steigenden Zahlen ausgegangen werden. Dazu gehören auch einige besonders gefährliche Krebsformen, wie Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs.

Die häufigsten Krebserkrankungen sind bei den Männern nach wie vor Prostatakrebs (63.710 Neuerkrankungen im Jahr 2012), außerdem Lungenkrebs (34.490) und Darmkrebs (33.740). Frauen sind am häufigsten von Tumoren der Brustdrüse (69.550), des Darms (28.490) und der Lunge (18.030) betroffen.

Die Prognosezahlen zeigen, dass für das Jahr 2016 insgesamt mit rund 500.000 neuen Krebserkrankungsfällen zu rechnen ist. Die einzelnen Krebsarten unterscheiden sich erheblich in ihren Konsequenzen für die Betroffenen: Während beispielsweise die Prognose bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sehr schlecht ist, sind einige Erkrankungen, wie z.B. Hodenkrebs, so gut behandelbar, dass sie für die Betroffenen in der Regel nicht mit Einschränkungen ihrer Lebenserwartung verbunden sind.

"Krebs in Deutschland" bietet auch hierzu detaillierte Zahlen, für diese Ausgabe wurden erstmals Überlebensraten bis zu 10 Jahren nach Diagnose berechnet. Zu insgesamt 27 unterschiedlichen Krebsarten sind außerdem Angaben zur Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit, auch im regionalen und internationalen Vergleich, ebenso wie Darstellungen zur Verteilung der Tumorstadien und Texte zu den wesentlichen Risikofaktoren enthalten. Neu aufgenommen wurde in dieser Ausgabe ein Kapitel zu Tumoren des Weichteilgewebes.

Das Informationsangebot konnte seit dem ersten Erscheinen von "Krebs in Deutschland" im Jahre 1997 erheblich erweitert werden. Bedingt wird dies vor allem durch eine Verbesserung der Datengrundlage. Inzwischen werden in allen Bundesländern flächendeckend epidemiologische, das heißt bevölkerungsbezogene, Krebsregister geführt. Nach Schätzung des RKI wurden 2012 in elf Bundesländern mindestens 90 % der Krebsneuerkrankungen erfasst. Die Aussagekraft bevölkerungsbezogener Daten zum Krebsgeschehen hängt wesentlich von der Vollzähligkeit der Erfassung ab.

Der gedruckte Bericht kann kostenlos per E-Mail an krebsdaten@rki.de oder gbe@rki.de bestellt werden und ist als Pdf-Datei unter http://www.krebsdaten.de abrufbar. Ergänzend ist unter http://www.krebsdaten.de eine Datenbank mit individueller Abfragemöglichkeit verfügbar, die jährlich aktualisiert wird.

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Quelle: Pressemitteilung vom 17.12.2015
Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
D-13353 Berlin
http://www.rki.de
Twitter: @rki_de

Quelle: Pressemitteilung vom 17.12.2015
Pressestelle
Susanne Glasmacher (Pressesprecherin)
Günther Dettweiler (stellv. Pressesprecher) Heidi Golisch Claudia Paape Judith Petschelt

Kontakt
Tel.: 030-18754-2239, -2562 und -2286
E-Mail: presse@rki.de

Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit
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