Corona-Virus – besorgniserregende Lage!

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Coronaimpfung: Müssen wir Angst vor Langzeitschäden haben?

Beitrag von WernerSchell » 11.01.2021, 17:43

Coronaimpfung: Müssen wir Angst vor Langzeitschäden haben?

Bei Medikamenten gab es sie schon öfters: Langzeitschäden – gefährlichen Nebenwirkungen, die erst nach sechs oder mehr Monaten auftreten. Einige Menschen befürchten dies auch bei den Corona-Impfstoffen, da sie ja erst seit zwei bis drei Monaten beobachtet werden. Doch es gibt große Unterschiede zwischen Medikamenten und Impfstoffen. Medikamente werden häufig über einen längeren Zeitraum gegeben und können sich so im Körper anreichern. Es können bei der Reise durch den Körper schädliche Um- oder Abbauprodukte entstehen. Aber ein Impfstoff wird nicht dauerhaft gegeben – es kann sich nichts anreichern. Und er hat nur einen Zielort: das Immunsystem – Nebenprodukte entstehen nicht. Daher zeigen sich Nebenwirkungen meist nach Minuten oder Stunden. In seltenen Fällen – zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen – nach Tagen oder Wochen. Christina Sartori aus dem Quarks-Team mit Einzelheiten | DailyQuarks – 00:00:53 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... n-100.html

Mehr:
"Corona: Wie sicher ist der Impfstoff?" – Quarks-Beitrag vom 22.12.20 | quarks.de > https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... mpfstoffs/
"Corona-Impfstoff: Wirksam, aber auch sicher?" – Quarks-Beitrag vom 17.12.2020 | video > https://www.ardmediathek.de/wdr/video/q ... DQzZWRlMg/

Quelle: Mitteilung vom 11.01.2021
Quarks-Team - quarks@wdr.de
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STIKO rät von Verzögerung der zweiten Corona-Impfdosis ab

Beitrag von WernerSchell » 11.01.2021, 17:58

Die Ständige Impfkommission beim RKI (STIKO) hat ihre Corona-Impfempfehlungen aktualisiert:

Die Gabe der 2. Impfstoffdosis soll innerhalb des durch die Zulassungsstudien abgedeckten Zeitraumes (derzeit maximal 42 Tage) erfolgen. - Dazu wird u.a. ausgeführt:

Warum sollte der Abstand zwischen erster und zweiter Impfstoffdosis nicht verlängert werden?

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es unsicher, ob man durch eine Verschiebung der zweiten Impfstoffdosis von 21 bzw. 28 Tagen auf einen späteren Zeitpunkt und eine damit einhergehende Erhöhung der Anzahl der zumindest einmalig Geimpften tatsächlich mehr schwere Erkrankungen und Todesfälle verhindert als durch eine zeitnahe zweite Impfung der Hochrisikogruppen, welche dann zu einem nahezu vollständigen Schutz vor Erkrankung führt.

Daher empfiehlt die STIKO die zweite Impfstoffdosis in einem Mindestabstand von 21 (BioNTech) bzw. 28 (Moderna) Tagen und nicht später als 42 Tage nach der ersten Impfstoffdosis zu verabreichen.

Für die Entscheidung der STIKO gegen eine Verlängerung des Abstands zwischen erster und zweiter Dosis wurden folgende Punkte berücksichtigt (siehe STIKO-Empfehlung):

Bei einer Verlängerung des Impfabstands wäre es bei den begrenzten Impfstoffressourcen möglich, primär mehr Menschen zu impfen.
Es ist unsicher, inwiefern die Impfeffektivität nach einer Dosis ausreicht, um gerade die Hochrisikogruppen im hohen Alter zu schützen. Zwar wurden in Zulassungsstudien Impfeffektivitäten von über 90% ab 14 Tage nach erster Dosis ermittelt; in den Studien war jedoch die große Mehrheit der eingeschlossenen Teilnehmer jünger als 75 Jahre alt. Da die aktuelle Impfstrategie besonders auf über 80-Jährige ausgerichtet ist und im hohen Alter Immunantworten auf Impfungen in der Regel geringer ausfallen als bei Jüngeren, sind die berechneten Impfeffektivitätswerte nach einer Dosis nur bedingt aussagekräftig.
Die Antikörperantworten nach der ersten Impfstoffdosis fallen um den Faktor 10-20 niedriger aus als nach der zweiten. Es ist zu vermuten, dass ein Rückgang der Antikörper bei deutlich niedrigerem Ausgangsniveau nach der ersten Impfung schneller zu einem abnehmenden Schutz führt als nach zwei Impfungen und der Schutz somit weniger lang anhält.
Eine schwächere Immunantwort nach nur einer Impfung könnte bei späterer Antigenexposition möglicherweise zu einer Verschiebung zwischen neutralisierenden und nicht-neutralisierenden Antikörpern führen und damit im ungünstigsten Fall zu einem Überwiegen infektionsverstärkender Antikörper führen (antibody dependent enhancement, ADE), wie es für einzelne andere respiratorische Virusinfektionen beschrieben worden ist.
Aus anderen Virussystemen ist bekannt, dass Teilimmunität, die weitere Virusvermehrung zulässt, unter Umständen rascher zur Selektion von sogenannten „immune escape-Mutanten“ führen kann. Dies ist für SARS-CoV-2 bisher nicht gezeigt worden, muss aber bei diesen Überlegungen berücksichtigt werden.

Stand: 08.01.2021 > https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID ... esamt.html
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Prämie für Corona-impfwillige Pflegekräfte angeregt

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 07:37

Ärzte Zeitung vom 11.01.2021:

CDU-Politiker Krauß
Prämie für Corona-impfwillige Pflegekräfte angeregt


Um die Impfbereitschaft beim Pflegepersonal in Altenheimen und Krankenhäusern zu erhöhen, schlägt der CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß Prämienzahlungen vor. Klinik- und Pflegevertreter reagieren ablehnend. Die FDP spricht gar von einer „Verzweiflungstat“.

Von Thomas Hommel

Berlin. Der CDU-Gesundheitspolitiker Alexander Krauß hat sich für die Zahlung von Prämien an Beschäftigte in Pflegeheimen und Krankenhäusern ausgesprochen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen. „Damit ließen sich die Impfraten auf jeden Fall steigern“, sagte Krauß am Wochenende in Berlin.

Eine Impfung sei vor allem im Interesse der Mitarbeiter selbst, sagte Krauß. Aber auch die Arbeitgeber seien Nutznießer. So sinke durch eine Immunisierung das Risiko „deutlich“, dass Beschäftigte in Heimen und Kliniken an dem Virus erkrankten und nicht arbeiten könnten. Zudem verringere sich die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter Heimbewohner oder Patienten ansteckten.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/Pr ... 16095.html


Anmerkung:
Diese Prämienforderung liegt total daneben!
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Schutz vor Corona: 82 Prozent lüften häufiger

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 07:43

Schutz vor Corona: 82 Prozent lüften häufiger

BfR-Corona-Monitor ermittelt, wie sich die Menschen vor dem Virus schützen

Trotz kalter Temperaturen setzt die Bevölkerung auf Frischluft, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken. Das zeigen die Ergebnisse der 26. Ausgabe des BfR-Corona-Monitors, einer regelmäßigen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). In allen Altersgruppen geben etwa vier von fünf Befragten an, häufiger zu lüften. Bei anderen Maßnahmen unterscheidet sich dagegen das Verhalten der Generationen: „Von den unter 40-Jährigen geben 18 Prozent an, sich häufiger Lebensmittel liefern zu lassen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „In der Altersklasse 60 Jahre und älter nutzen dagegen nur sieben Prozent solche Angebote.“


• BfR-Corona-Monitor - Stand 5. - 6. Januar 2021 (495.3 KB) > http://www.bfr.bund.de/cm/343/210105-bf ... onitor.pdf

Neben häufigerem Lüften versuchen sich die Befragten vor allem über das Tragen von Masken, Abstand zu anderen Personen und häufigeres Händewaschen vor einer Ansteckung zu schützen. Die Maskenpflicht findet bei 93 Prozent der Befragten Zustimmung, die Abstandsregelung bei 96 Prozent. Mit dem Ende der Weihnachtsferien wird die Schließung von Kitas und Schulen noch von 67 Prozent als angemessen beurteilt - dies sind vier Prozentpunkte weniger als in der Woche vor Weihnachten.

Die Bevölkerung ist sich nach wie vor bewusst, dass die Nähe zu anderen eine zentrale Rolle bei der Übertragung des Coronavirus spielt. So schätzen weiterhin rund drei Viertel der Befragten die Wahrscheinlichkeit, sich über diesen Infektionsweg anzustecken, als hoch ein. Zum Vergleich: Türklinken werden von 47 Prozent als wahrscheinlicher Ansteckungsweg gesehen. Eine Übertragung durch Lebensmittel halten nur 13 Prozent für wahrscheinlich.

Das BfR passt seine Fragen und Antworten zum Thema Coronavirus laufend dem Stand der Wissenschaft an:


• Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden? > http://www.bfr.bund.de/de/kann_das_neua ... 44062.html

Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Zwischen dem 24. März und 26. Mai 2020 wurden dazu jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung im Zwei-Wochen-Rhythmus mit jeweils rund 1.000 Befragten fortgeführt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.

Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Quelle: Pressemitteilung 02/2021, 11.01.2021
Bundesinstitut für Risikobewertung
Max-Dohrn-Str. 8-10
D-10589 Berlin
Presserechtlich verantwortlich:
Dr. Suzan Fiack
Tel.: 030 1 8412-88000
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„Impfung nur freiwillig“

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 16:39

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„Impfung nur freiwillig“
Pflegende wehren sich gegen Vorwurf Söders, Impfungen gegen das Coronavirus zu verweigern / „Sachliche und fachliche Aufklärung über den Impfstoff fehlt, um die Impfbereitschaft zu erhöhen“



„Die Impfung gegen Corona muss eine freiwillige Entscheidung jedes einzelnen Menschen bleiben, und das muss auch für die Pflegenden gelten“, sagt Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe, DBfK Südost e.V. Der DBfK als Vertretung beruflich Pflegender wehrt sich gegen die Aussage des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der eine Impfpflicht für Pflegende ins Gespräch brachte, weil sich Pflegende angeblich weigerten, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Es ist einfach ganz schlechter Stil, die Probleme beim Impfstart jetzt den Pflegenden in die Schuhe schieben zu wollen. Pflegende kämpfen seit Monaten in der ersten Reihe gegen die Pandemie, gefährden dabei sich selbst und die Gesundheit ihrer Familien und bekommen jetzt auch noch den Kopf gewaschen. Das ist nicht fair“, so Dr. Marliese Biederbeck. Für solche Vorwürfe fehle es zudem an einer validen Datengrundlage.

Der DBfK ist gegen eine Impfpflicht, vielmehr braucht es eine breite fachliche und sachliche Aufklärung über den Impfstoff, die Wirkung und die Folgen. Nur mit ausführlichen guten Informationen lässt sich die Impfbereitschaft erhöhen. Daher begrüßt der DBfK die Initiative der Bayerischen Staatsregierung, eine staatliche Kampagne zur Förderung der Impfbereitschaft zu initiieren. „Hier unterstützen wir gerne als professionelle Vertretung beruflich Pflegender“, so Dr. Biederbeck weiter. Denn eines ist klar: Die Impfung gegen Covid-19 ist ein wichtiger Baustein, um die so genannte Herdenimmunität zu erreichen und damit gesundheitliche Risiken zu minimieren. Der Berufsverband für Pflegeberufe begrüßt es daher auch, dass Pflegende in die oberste Prioritätengruppe aufgenommen wurden. Viele Pflegefachpersonen haben diese Chance bereits genutzt. Sie sind selbst stark gefährdet und eine Impfung schützt sie, ihre Familien und die bedürftigen Menschen, die sie pflegen.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.01.2021
Sabine Karg
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe | DBfK Südost e.V. | Edelsbergstraße 6 | 80686 München
Telefon: 089-179970-23 | Mobil: 0176 43996058 | Fax: 089-1785647 | s.karg@dbfk.de | www.dbfk.de | www.facebook.com/dbfk.suedost



+++
Auch der Bundesverband e.V. hat sich geäußert:

Keine Impfpflicht für beruflich Pflegende
Statement der DBfK-Präsidentin Professorin Christel Bienstein


Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat heute eine Impfpflicht für beruflich Pflegende in die Diskussion gebracht. In ihrem Statement kritisiert die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Professorin Christel Bienstein, diesen Vorschlag scharf.

„Eine Impfpflicht für beruflich Pflegende lehnen wir ab. Momentan können sich nicht einmal all die beruflich Pflegenden impfen lassen, die dies dringend wünschen. Hier wird außerdem gerade ein Generalverdacht gegenüber den Pflegefachpersonen aufgebaut, der ungerecht und kontraproduktiv ist. Ausgerechnet diejenigen anzugehen, die seit fast einem Jahr an und über der Belastungsgrenze arbeiten, ist unsäglich. Außerdem liegen keine belastbaren Zahlen dazu vor, wie hoch die Impfbereitschaft tatsächlich ist und aus welchen Gründen einige der Pflegenden der Impfung skeptisch gegenüberstehen. Sowohl die beruflich Pflegenden als auch die Menschen mit Pflegebedarf werden durch eine solche Debatte unnötig verunsichert. Stattdessen sollte man gezielt Fragen und Unsicherheiten auflösen und damit die Impfbereitschaft deutlich erhöhen sowie belastbare Daten erheben, anhand derer man die tatsächliche Impfbereitschaft einschätzen kann. Gute Informationen für die unterschiedlichen Zielgruppen und eine Aufklärungskampagne sind aus unserer Sicht die Mittel, mit denen die Impfbereitschaft in der gesamten Bevölkerung erhöht wird. Zudem ist die Impfung für die Pflegenden bundesweit vor Ort an deren Arbeitsstelle zu organisieren.
Wir empfehlen den beruflich Pflegenden die Impfung, da sie besonders gefährdet sind und sich mit der Impfung am besten schützen können. Die Impfung muss aber freiwillig bleiben.“

Quelle: Pressemitteilung vom 12.01.2021
Anja Kathrin Hild
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77
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Impfpflicht „Nein“. Besserer Zugang zur Impfung: „Unbedingt“

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 16:42

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (12. Januar 2021, Nr. 2/2021)



Impfpflicht „Nein“. Besserer Zugang zur Impfung: „Unbedingt“
Deutscher Pflegerat fordert für Pflegefachpersonen bessere Impfinformationen und Impfungen in den Einrichtungen



„Deutschlands Pflegefachpersonen benötigen keine Impfpflicht gegen das Corona-Virus. Zwang schafft keine guten Lösungen“, macht der Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Franz Wagner, angesichts der aktuellen Diskussion um die Einführung einer Impflicht in der Profession Pflege deutlich.

„Die Impfung muss auf zwei Pfeiler aufgebaut sein, die – richtig angewandt – die Impfbereitschaft wesentlich erhöhen. Erstens: Dringend benötigt werden mehr gezielte und verständlich aufbereitete Informationen. Hier besteht insbesondere in der Ansprache der Profession Pflege großer Nachbesserungsbedarf. Zweitens: Der Zugang zu Impfungen für das Pflegepersonal muss so einfach wie möglich gemacht werden. Das heißt: Die Impfungen müssen vor Ort in den Pflegediensten, Pflegeheimen, Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen stattfinden. Dies wird längst nicht in allen Bundesländern so umgesetzt.“

Belastbare Zahlen zu Impfquoten bzw. zu einer Impfverweigerung in den Pflege- und Gesundheitsberufen gibt es nicht. Die aktuelle Debatte ist aus Sicht des Deutschen Pflegerats ein politisches Ablenkungsmanöver, da die Ungeduld bezüglich der Umsetzung und Organisation der Impfungen in der Bevölkerung wächst.

Aus Sicht des Deutschen Pflegerats muss, bevor eine Impfpflicht für die Profession Pflege erwogen wird, die tatsächliche Impfbereitschaft objektiv und eindeutig geklärt werden. „Eine Impfpflicht könnte auch zu einem negativen Effekt beim bereits völlig erschöpften Pflegepersonal führen. Statt überfälliger und ausbleibender Anerkennung darf die Berufsgruppe jetzt nicht pauschal zum Buhmann herabgewürdigt werden.“

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Impfbereitschaft allgemein erhöhen - Forderungen an einzelne Berufsgruppen ist falsch

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 17:00

Impfbereitschaft allgemein erhöhen - Forderungen an einzelne Berufsgruppen ist falsch


Vielen Pflegekräften klingeln die Ohren, wenn sie den bayrischen Ministerpräsidenten mit seiner Forderung einer Impfpflicht für Pflegekräfte hören.
Nachdenklich stimmt auch, wenn auf Twitter zu lesen ist, dass die Grünen eine repräsentative Untersuchung zum Thema Impfbereitschaft fordern und Arbeitgeber in die Pflicht nehmen wollen.

„Die Debatte jetzt zu führen, obwohl nicht ausreichend Impfstoff vorhanden ist, ist einfach zu früh! Richtig und wichtig ist, dass Arbeitgeber, Träger und Trägerverbände alles unternehmen, die Einrichtungen und Dienste mit Informationen zu versorgen“, kommentiert Andreas Wedeking, Geschäftsführer VKAD das Diskussionsgeschehen. „Ich weiß aus persönlichen Gesprächen mit Einrichtungsleitern, wie sehr die Beratung durch Ärzte, Bereitstellen entsprechender Erklärvideos, das persönliche Gespräch mit den Mitarbeitenden von eben diesen geschätzt wird“, so Wedeking weiter.
Der VKAD-Fachbeirat Personalentwicklung stellt sich berechtigt die Frage, warum der Fokus allein auf Pflegekräfte gelegt wird. Sr. Dr. Anette Chmielorz berichtet aus der Katholischen Schule für Pflegeberufe in Essen: “Viele unserer jungen Auszubildenden haben einfach Angst vor Nebenwirkungen. Sie sind verunsichert, was dran ist an den Gerüchten, die in den sozialen Medien und in den Nachrichten kursieren“.
Dr. Robert Seitz, Abteilungsleiter Soziale Einrichtungen bei der Caritas Regensburg, betont: „Einrichtungsleiter und Träger nehmen ihre Verantwortung sehr ernst. Diskussionen um Impfpflichten laufen diesen Bemühungen zuwider. Das enttäuscht Pflegekräfte und schreckt junge Menschen überhaupt ab, den Pflegeberuf zu wählen“.

Beim VKAD ist man sich einig: Eine Impfung ist ein wichtiger Teil zur Bekämpfung der Pandemie. Jedoch darf nicht von einzelnen Berufsgruppen unserer Gesellschaft eine Impfpflicht gefordert werden. Alle Menschen sind aufgefordert sich intensiv mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen, sich zu informieren und die geltenden Regeln einzuhalten.

Zur weiteren Aufklärung bietet der Deutsche Caritasverband ein Fachforum Impfen am 25.01.2021 an. Zur Anmeldung
Mit Dr. Petra Bahr, Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover/ Mitglied im Deutschen Ethikrat,
Dr. Frank Johannes Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes Köln / Sozial- und Notfallmediziner, und
Monique Heinen, stellv. Hausleitung des Adelheid-Hauses Geldern / werden nach den Einstiegsimpulsen im Podiumsgespräch Fragen, die in den letzten Tagen und Wochen den Verband erreichten, diskutiert. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre persönlichen Fragen an das Podium zu richten.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.01.2021
Andreas Wedeking
Geschäftsführer
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD)
Reinhardtstraße 13
10117 Berlin
Tel. 030 284447-852
Fax 0761 200-710
E-Mail: andreas.wedeking@caritas.de
E-Mail: vkad@caritas.de
Internet: www.vkad.de
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Debatte über Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte entbrannt

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 17:21

Ärzte Zeitung vom 12.01.2021:

Coronavirus-Pandemie
Debatte über Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte entbrannt



Eine allgemeine Corona-Impfpflicht haben Bund und Länder bislang ausgeschlossen. Nun fordert der bayerische Ministerpräsident Söder dazu auf, über einen Zwang für Pflegekräfte nachzudenken.
Berlin. Eine allgemeine Pflicht zur Impfung gegen das neue Coronavirus haben Bund und Länder bislang ausgeschlossen. Gleichwohl mehren sich Stimmen, wonach über eine Impfpflicht für Pflegekräfte in Altenheimen nachgedacht werden sollte.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte den Deutschen Ethikrat aufgefordert, sich zu einer Impfpflicht für Pflegekräfte zu positionieren. „Der Rat sollte sich damit beschäftigen“, forderte er am Dienstag im ZDF.

Eine Anfrage dazu sei bislang nicht eingegangen, sagte eine Sprecherin des Rates der „Ärzte Zeitung“. Aufträge dieser Art könne die Bundesregierung oder der Bundestag erteilen.

Impfpflicht, wenn überhaupt, nur für enge Personengruppe
Zuletzt hat sich der Ethikrat in einer Stellungnahme (> https://www.aerztezeitung.de/Politik/Co ... 14479.html ) mit der Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Ständigen Impfkommission zur Impfpflicht geäußert. Eine Impfpflicht lasse sich, wenn überhaupt, nur für eine präzise zu definierende Personengruppe rechtfertigen, heißt es darin.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/De ... _TELEGRAMM


+++
Deutsches Ärzteblatt vom 12.01.2021:

Kritik an Ruf nach Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte

Berlin – Die Bundesregierung hat eine Impfpflicht gegen SARS-CoV-2 bisher abgelehnt. Das hatte auch Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) unermüdlich wiederholt. Ein Vorstoß aus Bayern sorgt nun für eine erneute Debatte und stieß auf heftige Kritik.

Der Deutsche Ethikrat könnte Vorschläge machen, „ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre“, hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der Süddeutschen Zeitung gesagt. Gerade in den Pflegeheimen gehe „es schließlich um Leben und Tod“, betonte er. Leider gebe es derzeit aber „unter Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen eine zu hohe Impf­ver­weigerung“.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Coronavirus: Infos für Beschäftigte - ver.di empfiehlt Corona-Impfung

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 17:28

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Coronavirus: Infos für Beschäftigte
ver.di empfiehlt Corona-Impfung


Wir möchten, dass unsere Mitglieder in den Betrieben und Einrichtungen des Gesundheitswesens umfassend zur Impfung gegen das Coronavirus informiert werden. Unterstützend dazu stellen wir euch angefügte Flugblatt zur Verfügung.

Die Information ist online unter verfügbar: https://gesundheit-soziales.verdi.de/co ... 1a4a160100

Morgen wird im Newsletter des Fachbereichs ebenfalls zum Thema informiert und auf das Flugblatt hingewiesen. Bitte sorgt mit uns für eine schnelle und breite Verteilung.

In der aktuellen Debatte sprechen wir uns klar dafür aus, das Impfangebot zu nutzen. Dabei muss die Impfkampagne auf Freiwilligkeit und Transparenz setzen und bei der Umsetzung für Entlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen gesorgt werden. Mehr zu den Rahmenbedingungen im Flugblatt. Eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wirkt kontraproduktiv, sie wird von ver.di klar abgelehnt. Die heutige ver.di-Pressemitteilung findet ihr ebenfalls unter dem Link online.

Quelle: Mitteilung vom 12.01.2021
Grit Genster
Bereichsleiterin Gesundheitspolitik
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Tel.: 030/6956-1810
Fax: 030/6956-3420
Mobil: 0171-2 75 34 76
eMail: grit.genster@verdi.de
Internet http://gesundheitspolitik.verdi.de
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Corona-Impfung für Pflegekräfte ist sehr empfehlenswert! - Impfpflicht entbehrlich ...

Beitrag von WernerSchell » 12.01.2021, 18:24

Die Corona-Schutzimpfung ist grundsätzlich empfehlenswert, soweit nicht persönliche Risikofaktoren dagegen sprechen. Impfen schützt den Einzelnen und die Gemeinschaft. Man kann daher sagen: Impfschutz ist für alle wichtig: "Impfen nützt, impfen schützt". - Daher mein Rat: Impfen lassen!
Forderungen nach einer Impfpflicht, v.a. für Pflegekräfte und das sonstige Gesundheitspersonal, werden breit kritisiert und als kontraproduktiv angesehen. Die Aufklärungsarbeit sollte verstärkt werden …


Siehe Statements dazu:
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116733#p116733
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116728#p116728
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116729#p116729
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116731#p116731
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116732#p116732
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116744#p116744
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116745#p116745
> viewtopic.php?f=6&t=23530&p=116746#p116746
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Debatte um Impfpflicht ist medizinischer Unsinn

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2021, 13:56

Pressemitteilung vom 13.01.2021
Virchowbund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands


Debatte um Impfpflicht ist medizinischer Unsinn

Berlin, 13. Januar 2021 – In der derzeitigen Debatte um eine mögliche Impfpflicht für medizinisches Personal erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte (Virchowbund), Dr. Dirk Heinrich:
„Die aktuelle Diskussion um eine Impfpflicht für Pflegekräfte ist medizinischer Unsinn. Es ist derzeit wissenschaftlich nicht erwiesen, dass eine Impfung vor Übertragung schützt. Bislang zeigen die wissenschaftlichen Studien nur, dass eine Impfung schwere und tödliche Verläufe meist verhindern kann. Solange dies so ist, verhindert nach wie vor nur die Einhaltung aller Hygienemaßnahmen in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen eine mögliche Infektion. Das ist insbesondere zum Schutz von Menschen, die nicht geimpft werden können, unerlässlich.
Es ist in der jetzigen Phase entscheidend, dass sich die derzeit priorisierten Personengruppen impfen lassen. Medizinisch unsinnige Diskussionen um eine Impfpflicht und überflüssige Debatten über die zurückliegenden Beschaffungswege von Impfstoff verspielen das Vertrauen der Menschen und

Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

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WernerSchell
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DGIIN startet Kampagne #ichlassmichimpfen

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2021, 14:02

Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)

DGIIN startet Kampagne #ichlassmichimpfen

Berlin – Die jetzt beginnenden Impfungen gegen SARS-CoV-2 sind ein medizinhistorisches Ereignis und eine einmalige Chance im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In Kürze stehen neben dem schon zugelassenen Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer sowie dem Impfstoff der Firma Moderna sicher auch die Vektorvakzine AZD1222 der Firma Astra-Zeneca zur Verfügung.

Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ruft alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen zur Teilnahme an der Impfung auf. Nach wie vor gibt es auch im Gesundheitswesen Impfskeptiker, die Sorge und Ängste vor akuten Neben- aber auch Langzeitnebenwirkungen haben. Eine Onlineumfrage der DGIIN von Anfang Dezember 2020 hat gezeigt, dass derzeit rund 50 Prozent des Pflegepersonals bereits sind, sich direkt impfen zu lassen, aber etwa 25 Prozent noch unsicher sind. Gerade diese Mitarbeitenden können aus Sicht der DGIIN mit intensiver Aufklärung davon überzeugt werden, dass die Impfung sicher und der Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie ist.
Die DGIIN spricht sich ebenso wie Gesundheitsminister Spahn gegen eine Impfpflicht aus und setzt stattdessen auf eine umfangreiche Aufklärung. Auch die Forderungen des Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) für eine Impflicht für Pflegekräfte werden ausdrücklich nicht unterstützt.
Aus diesem Grund hat das Präsidium der DGIIN die Kampagne #ichlassmichimpfen ins Leben gerufen. Diese soll neben der kontinuierlichen Aufklärungsarbeit der Fachgesellschaft auf ihrem Youtube- und Facebook-Kanal dazu beitragen, die Impfbereitschaft zu steigern. „Auf unseren Kanälen in den Sozialen Medien klären wir über die Impfmethoden auf, informieren über Impfstoffe und stellen auch die Ergebnisse der randomisierten Studien vor“, erläutert Professor Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretär der DGIIN.

„Uns ist es wichtig den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, die für die Impfung stehen ein Gesicht und einen Namen zu geben“, betont Janssens, der Initiator der Kampagne ist. Die Zustimmung und Bereitschaft zur Impfung wachsen ständig. „Wir möchten ein Signal aussenden – lasst Euch alle impfen. Nur so werden wir das Virus besiegen“, unterstreicht Professor Dr. med. Christian Karagiannidis, Präsident der DGIIN, die Aktion.

Hier finden Sie die Playlist des Youtube-Kanals der DGIIN: https://www.youtube.com/playlist?list=P ... ECouY9sWZs

Quelle: Pressemitteilung vom 13.01.2021
Sabrina Hartmann
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Corona-Impfung in Pflegeeinrichtungen der Diakonie erfolgt freiwillig

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2021, 14:11

Diakonie-Zitat: Corona-Impfung in Pflegeeinrichtungen der Diakonie erfolgt freiwillig

Berlin, den 13. Januar 2021 - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich heute in einer Regierungserklärung zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland geäußert. Zu den aktuellen Diskussionen um eine Corona-Impflicht sagt Diakonie- Präsident Ulrich Lilie:

"Die Impfung gegen das Virus in den Pflegeeinrichtungen der Diakonie erfolgt ausschließlich freiwillig. Das gilt sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die Mitarbeitenden. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden in Zusammenarbeit mit den Impfteams von den Mitarbeitenden bei den Impfungen unterstützt, die Impfbereitschaft ist sehr hoch. Viele sind dankbar, dass die Angst vor Isolation oder einer Infektion bald vorbei ist.

Ich ermutige unsere Pflegekräfte und alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen, dass sie sich nun auch impfen lassen. Manche Mitarbeitende sind skeptisch und haben Angst vor dem Impfstoff. Wir sollten auch ihre Sorgen und Fragen ernst nehmen. Diese Situation der Pandemie ist auch für die Pflegekräfte neu und herausfordernd. Wir sind zuversichtlich, dass sich in den nächsten Wochen viele Pflegekräfte impfen lassen. Das Vertrauen in die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfungen wird wachsen, weil immer mehr geimpfte Pflegemitarbeitende ihre Kolleginnen und Kollegen ermutigen werden, sich auch impfen zu lassen."

Weitere Informationen:
Corona-Informationsseite der Diakonie Deutschland:
https://www.diakonie.de/coronavirus-hilfe-und-infos

Quelle: Pressemitteilung vom 13.01.2021
Kathrin Klinkusch, Pressesprecherin

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Rechtsexperten mahnen Gesetz für Impfreihenfolge an

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2021, 17:23

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Gesundheitsausschuss

Rechtsexperten mahnen Gesetz für Impfreihenfolge an
Gesundheit/Anhörung

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Berlin: (hib/PK) Rechtsexperten fordern eine gesetzliche Grundlage des Bundestages für die Prioritätensetzung beim Corona-Impfprogramm. Die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sei verfassungsrechtlich unzureichend, erklärten Juristen anlässlich einer Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestages am Mittwoch über einen Gesetzentwurf (19/25260 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/252/1925260.pdf ) der FDP-Fraktion sowie einen Antrag der Linksfraktion (19/24362 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/243/1924362.pdf ). Die Sachverständigen äußerten sich in schriftlichen Stellungnahmen.

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Der Rechtswissenschaftler Thorsten Kingreen von der Universität Regensburg erklärte, die Verfahrensgerechtigkeit sei besonders wichtig, wenn Unsicherheit über das künftige Geschehen bestehe oder grundrechtlich relevante Verteilungsentscheidungen gefällt werden müssten, für die es keine allgemein anerkannten Kriterien gebe. Der Parlamentsvorbehalt untersage dem Gesetzgeber, sich bei wesentlichen Entscheidungen, insbesondere bei solchen mit Grundrechtsbezug, seiner Verantwortung durch Delegation zu entledigen. Bei der Reihenfolge der Schutzimpfungen gehe es um eine Zuteilung von Lebenschancen. Der Gesetzgeber müsse die wesentlichen Entscheidungen darüber, wer mit welcher Priorität Anspruch auf die Schutzimpfungen habe, selbst treffen.

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Ähnlich argumentierte die Juristin Andrea Kießling von der Ruhr Universität Bochum, die zu dem Schluss kam, dass es derzeit keine Vorschrift gebe, die das BMG zur Festlegung der Impfreihenfolge ermächtige. Wesentlichkeitstheorie und Parlamentsvorbehalt verlangten, dass die Verteilungsziele und Verteilungskriterien für die Impfstoffe durch ein Parlamentsgesetz festgelegt würden. Sie empfahl, eine solche Vorschrift im Infektionsschutzgesetz (IfSG) zu verankern.

Die Juristin Anna Leisner-Egensperger von der Universität Jena vermisst ebenfalls eine eindeutige Rechtsgrundlage. Einen ausdrücklichen Hinweis auf die Notwendigkeit einer Priorisierung bei der Verteilung eines knappen Impfstoffs enthalte der entsprechende Paragraf 20i Abs. 3 SGB V nicht. Dieser Paragraf könne nicht als Rechtsgrundlage einer Priorisierungsentscheidungen angesehen werden. Die Vorschrift gebe auch nicht an, welchem Zweck eine Priorisierung dienen und welches Ausmaß sie haben solle, wo also Grenzen lägen.

Auch der Theologe und Ethiker Peter Dabrock von der Universität Erlangen-Nürnberg sieht in der jetzigen Rechtslage ein Problem. Wenn in einer akuten Herausforderung wie der Impfpriorisierung der Bundestag diesen Bereich nicht regele, sei dies demokratietheoretisch und konkret-ethisch als schweres Versäumnis anzusehen. Er warnte, angesichts der erheblichen praktischen Probleme bei der Umsetzung der Impfstrategie drohe ein weiterer Vertrauensverlust der Politik.

Die Caritas machte in dem Zusammenhang auf die besonders kritische Lage für manche Behinderte und Kranke in der Pandemie aufmerksam. Die bisherige Regelung in der Impfverordnung benachteilige unter anderem pflegebedürftige Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung.

Quelle: Mitteilung vom 13.01.2021
Deutscher Bundestag
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Pflegenotstand und die Corona-Pandemie - Klartext macht auf Pflegemängel und zunehmende Sterbefallzahlen aufmerksam

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2021, 08:20

Pflegenotstand und die Corona-Pandemie - Klartext macht auf Pflegemängel und zunehmende Sterbefallzahlen aufmerksam


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Der seit vielen Jahren beklagte Pflegenotstand hat zur Folge, dass angesichts steigender Covid-Infektionen der Heimbewohner*Innen die Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern (Intensisstationen) enorm zunehmen. Die bisher bekannt gewordenen Mängel sind aber möglicherweise nur die Spitze eines Eisberges. Denn Qualitätskontrollen durch den MDK sind z.B. in den Heimen zur Zeit ausgesetzt. Es zeigt sich mehr und mehr, dass die Versäumnisse der Politik zu gravierenden Fehlentwicklungen geführt haben und nunmehr offensichtlich auch zu einer deutlichen Erhöhung der Sterbefallzahlen beitragen (12/2020 + 23% über Vorjahre!).

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Dazu einige aktuelle Informationen:

Prävention und Management von COVID-19 in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen verdienen auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit. Die hohen Infektions- und Sterbefallzahlen gebieten dies. - Es wird daher aufmerksam gemacht auf die "Empfehlungen des Robert Koch-Instituts für Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen und für den öffentlichen Gesundheitsdienst V.16, 07.01.2021" - Näheres hier > https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... cationFile

Bezüglich der Patientenversorgung in der Krankenhaus-Intensivpflege hat das Deutsche Ärzteblatt am 13.01.2021 wie folgt berichtet:
Drei von vier Pflegende erleben Beeinträchtigung der Versorgungsqualität
Hamburg – 71 Prozent der Pflegenden erleben derzeit aufgrund der COVID-19-Pandemie eine Beeinträchtigung der Versorgungsqualität der Pflegebedürftigen. Unter Intensivpflegenden machten 76 Prozent diese Aussage.
Das geht aus einer Studie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) hervor, an der sich zwischen dem 31. Oktober 2020 und dem 5. Januar 2021 1.062 Pflegende beteiligten. Am ersten Teil der Erhebung beteiligten sich in der ersten Pandemiewelle 1.281 Pflegende.
„Sie priorisieren diese Tätigkeiten demnach nicht mehr, sondern sie müssen sie rationieren, also wegfallen lassen.“ Dazu gehörten Körperpflege, Lagerungen, Mundpflege, Maßnahmen zur Verhinderungen von Druckgeschwüren, zur Verhinderung von Thrombosen oder auch Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionen.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e

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Siehe auch:
Corona und das Politikversagen, über das kaum wer spricht > https://www.nachdenkseiten.de/?p=68791& ... rZ-QZ36CKM


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