Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie: Weniger Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten

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Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie: Weniger Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten

Beitrag von WernerSchell » 02.04.2020, 07:58

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Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie: Weniger Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten

Fertigprodukte liegen im Trend und sind Teil eines modernen Lebensstils geworden. Sie enthalten allerdings nicht selten relativ viel Zucker, Fette und Salz. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möchte Verbraucherinnen und Verbraucher dabei unterstützen, sich gesundheitsförderlich zu ernähren und dafür sorgen, dass verarbeitete Lebensmittel gesünder werden.

Hier geht es direkt zur ersten Monitoring-Folgeerhebung: Das Max Rubner-Institut veröffentlichte die Erhebung am 1. April 2020. > https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/I ... _final.pdf
Die Pressemitteilung vom 1. April 2020 finden Sie hier... > https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemi ... 0.2_cid367

Sie sollen weniger Energie, Zucker, Fette und Salz, aber dennoch ausreichend Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz hat daher einen klaren Fokus auf Fertigprodukte - insbesondere auch solche, die sich durch die Art ihrer Aufmachung an Kinder und Jugendliche richten.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Text ... Fette.html
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99 Prozent der gekauften Kinderprodukte entsprechen nicht der WHO-Norm

Beitrag von WernerSchell » 02.04.2020, 13:26

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99 Prozent der gekauften Kinderprodukte entsprechen nicht der WHO-Norm
AOK-Cerealienstudie
https://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/ ... kte_kq.png


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Agenturmeldung vom 01.04.2020
Streit um Zucker bei Kinderjoghurt und Salz bei Pizza

Weniger Salz in Tiefkühlpizzen, weniger Zucker im Kinder-Müsli: Um bei "Dickmachern" gegenzusteuern, will die Bundesregierung Hersteller zu freiwilligen Umstellungen bewegen. Hat sich da schon was getan?
Berlin (dpa) - Muss der Eistee wirklich so süß sein? Und der Quark für Kinder auch? Für eine gesündere Ernährung sollen Fertigprodukte mit weniger Zucker, Fett und Salz auskommen. Doch wie erreicht man das? Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat mehrere Branchen für Selbstverpflichtungen gewonnen - und diese freiwilligen Zusagen zeigen Wirkung, machte sie am Mittwoch nach ersten Daten deutlich. Allerdings gebe es weiter Handlungsbedarf, vor allem bei Produkten speziell für Kinder. Verbraucherschützern und Medizinern reichen die Reduzierungen und die ganze Vorgehensweise nicht aus.
Klöckner betonte: "Es geht in die richtige Richtung." Positiv sei, dass vielfach auch die Gesamtkalorienzahl der Produkte sinke, wenn Zucker reduziert werde. Hintergrund ist eine vom Kabinett Ende 2018 beschlossene "Reduktionsstrategie". Sie sieht vor, dass Hersteller sich zu schrittweisen Zutaten-Änderungen bis 2025 verpflichten.
Meist geht es um weniger Zucker. So soll in Frühstückscerealien für Kinder ein Minus von mindestens 20 Prozent erreicht werden, in gesüßten Kinder-Milchprodukten und in Erfrischungsgetränken von 15 Prozent. Dabei sollen Rezepturen nach und nach umgestellt werden, um beim gewohnten Geschmack für die Kunden abrupte Änderungen zu vermeiden.
Anlass zum Gegensteuern besteht: In Deutschland gelten 47 Prozent der Frauen, 62 Prozent der Männer und 15 Prozent der Kinder als übergewichtig. Zu viel Zucker, Fett und Salz erhöhen auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Um die Branchenzusagen zu überprüfen, hat das bundeseigene Max-Rubner-Institut (MRI) eine erste Vergleichsuntersuchung gemacht. Die Ergebnisse liegen nun vor.
So ging der Zuckergehalt bei speziell für Kinder beworbenen Joghurtzubereitungen seit 2016 um 7,4 Prozent zurück. Er ist aber weiter höher als in Produkten, die nicht für Kinder angepriesen werden. "Da muss die Wirtschaft nachsteuern", sagte Klöckner. Bei Quarkzubereitungen "mit Kinderoptik" gab es demnach ein Zuckerminus von knapp 18 Prozent.
Bei Erfrischungsgetränken ermittelte das Institut eine Zuckerreduktion von 35 Prozent bei Produkten ausdrücklich für Kinder im Vergleich zu 2018. Bei regulären Limos und Colas fiel das Minus mit 0,2 Gramm pro 100 Milliliter aber nur "sehr gering" aus.
Bei Tiefkühlpizzen, wo vor allem Salz im Blickpunkt steht, ist die Spannweite generell groß - in einer "Pizza Salami" steckt deutlich mehr als in einer "Margherita". Insgesamt sei aber "keine statistisch signifikante Verringerung des Salzgehaltes zwischen 2016 und 2019 festgestellt worden".
Klöckners Zwischenbilanz stieß auf Kritik. "Eine Zuckerreduktion von 'sehr viel zu viel' auf 'viel zu viel' ist kein Erfolg, sondern eine Bankrotterklärung", monierte die Verbraucherorganisation Foodwatch. Grünen-Fachpolitikerin Renate Künast sagte, freiwillige Selbstverpflichtungen der Konzerne seien nicht ausreichend im Kampf gegen viel zu süße, salzige und fettige Fertiglebensmittel.
Der Experte des AOK-Bundesverbands, Kai Kolpatzik, forderte wirksamere und vor allem verpflichtende Reduktionsziele, die nicht erst in fünf Jahren umgesetzt sind. Laut einer Untersuchung für die AOK überschreiten 73 Prozent der gekauften Menge an Müslis oder Cornflakes die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 15 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Bei speziell an Kinder gerichteten Cerealien lägen 99 Prozent der gekauften Produkte darüber.

Quelle: Mitteilung der AOK Bundesverband > https://www.aok-bv.de/presse/dpa-ticker ... 23421.html


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Ärzte Zeitung vom 02.04.2020:
Zuckerreduktion in Fertigprodukten – Optimismus noch fehl am Platz
Julia Klöckner zeigt sich zufrieden mit ersten Ergebnissen ihrer Reduktionsstrategie. Eine von der AOK beauftragte Studie zeigt alles andere als positive Ergebnisse. Der Bundesverband für Kinder- und Jugendärzte schlägt Alarm.
… (weiter lesen unter) … https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft ... 08223.html
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Julia Klöckners „Reduktionsstrategie“ von Zucker, Fett, Salz: „kein Erfolg, sondern eine Bankrotterklärung“

Beitrag von WernerSchell » 02.04.2020, 13:37

foodwatch
PRESSEMITTEILUNG 01.04.2020 > https://www.foodwatch.org/de/pressemitt ... rklaerung/

foodwatch zu Julia Klöckners „Reduktionsstrategie“ von Zucker, Fett, Salz: „kein Erfolg, sondern eine Bankrotterklärung“

Zu den heute von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner vorgestellten Zahlen zu ihrer „Reduktionsstrategie“ von Zucker, Salz und Fett in Lebensmitteln erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche & Kampagnen bei der Verbraucherorganisation foodwatch:

„Es ist geradezu lächerlich, dass Frau Klöckner ihre freiwillige Vereinbarung mit der Lebensmittelindustrie als großen Erfolg verkauft. Eine Zuckerreduktion von sehr viel zu viel auf viel zu viel ist kein Erfolg, sondern eine Bankrotterklärung. 99 Prozent der Frühstücksflocken für Kinder enthalten zu viel Zucker, Joghurts für Kinder enthalten 40 Prozent mehr Zucker als von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen - das zeigen Daten der AOK und vom Max Rubner-Institut. Bei Zuckergetränken, einer der Haupt-Ursachen für die Fettleibigkeits-Epidemie, ging der Zuckeranteil sogar nur um läppische 0,2 Gramm pro 100 Milliliter zurück. Frau Klöckners Strategie gegen Fettleibigkeit und Fehlernährung ist krachend gescheitert - auch wenn die Ministerin sich das nicht eingestehen will.

Die Ministerin setzt vollkommen auf freiwillige Vereinbarungen mit der Lebensmittelwirtschaft – das ist nicht nur naiv, sondern gefährdet die Gesundheit der Menschen in diesem Land. Die Lebensmittelindustrie ist nicht Teil der Lösung, sondern Kern des Problems. Coca-Cola, Ferrero & Co. haben kein Interesse daran, eine gesunde Ernährung zu fördern – sie verdienen ihr Geld mit Zuckerbomben. Anstatt den Herstellern klare Vorgaben zu machen, belässt es Ministerin Klöckner dabei, höflich „Bitte, bitte“ zu sagen.

Frau Klöckner muss aufhören, der Ernährungsindustrie nach dem Mund zu reden und stattdessen auf die Ärzteschaft, medizinische Fachgesellschaften und die Weltgesundheitsorganisation hören: Expertinnen und Experten fordern seit Jahren verbindliche Maßnahmen gegen Fehlernährung und Fettleibigkeit, zum Beispiel gesetzliche Beschränkungen der Werbung an Kinder oder auch eine Limo-Steuer nach dem Vorbild Großbritanniens. Dass Frau Klöckner stattdessen ihre wirkungslose Selbstverpflichtung schönredet, zeigt ihr vollkommen fehlgeleitetes Amtsverständnis."

Hintergrund:
Mit ihrer „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ will Bundesernährungsministerin Julia Klöckner nach eigenen Angaben „eine gesunde Lebensweise zu fördern“ und „den Anteil der Übergewichtigen und Adipösen in der Bevölkerung zu senken“. Dabei setzt die Ministerin allein auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft.

Mit dem diesem freiwilligen Ansatz ignoriert Bundesernährungsministerin Julia Klöckner die Forderungen und Empfehlungen der medizinischen Fachwelt zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und Fehlernährung. Schon seit Jahren fordern medizinische Fachgesellschaften oder auch die Weltgesundheitsorganisation wirksame politische Maßnahmen ein. Dazu gehören beispielsweise die Beschränkungen der an Kinder gerichteten Werbung und eine „Limo-Steuer“. Diese Maßnahmen lehnt Frau Klöckner jedoch bislang ab. Stattdessen sollen die Hersteller freiwillig den Anteil von Fett, Salz und Zucker reduzieren und freiwillig eine verbesserte Nährwertkennzeichnung umsetzen.

Quellen:
Ergebnisse der AOK-Cerealienstudie: www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen ... 23416.html
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Wegen Corona-Krise: Lebensmittelüberwachung in Deutschland massiv eingeschränkt

Beitrag von WernerSchell » 08.04.2020, 09:58

foodwatch

Wegen Corona-Krise: Lebensmittelüberwachung in Deutschland massiv eingeschränkt - Ernährungsministerin Julia Klöckner wirbt für weniger Kontrollen in den Betrieben

Berlin, 8. April 2020. Die Lebensmittelkontrollen in Deutschland sind infolge der Corona-Krise massiv eingeschränkt. Nach Informationen der Verbraucherorganisation foodwatch haben die zuständigen Behörden ihre regelmäßigen Routinekontrollen in Unternehmen ebenso wie geplante Probenanalysen größtenteils ausgesetzt. Weil Personal ausfällt oder zum Beispiel in den Gesundheitsämtern aushilft und die Laborkapazitäten für Corona-Analysen benötigt werden, finden derzeit fast nur noch anlass- und verdachtsbezogene Prüfungen statt. Zahlreiche Hygienekontrollen und Untersuchungen etwa der Keimbelastung von Lebensmitteln fallen dagegen weg.

Statt ein Konzept zur Beseitigung der Engpässe anzustoßen, hat Bundesernährungsministerin Julia Klöckner den Verzicht auf Kontrollen selbst vorgeschlagen - nicht jedoch zur Entlastung der Behörden, sondern der Lebensmittelbranche. Das geht aus einem Schreiben Julia Klöckners an Kanzleramtschef Helge Braun vom 27. März hervor, das foodwatch an diesem Mittwoch veröffentlichte. Darin bittet die Ministerin das Kanzleramt um Unterstützung gegenüber der Europäischen Kommission für den Vorschlag einer "Reduzierung der vorgeschrieben [sic] Mindestkontrolldichte von vor Ort-Kontrollen durch Agrar- und Veterinärbehörden". Sie argumentiert, dass solches "Verwaltungshandeln" in der "systemrelevanten" Land- und Ernährungswirtschaft zu Verzögerungen in Produktion und Logistik führen könne. Allerdings hatte die Ministerin öffentlich stets betont, dass die Lebensmittelversorgung gesichert sei.

foodwatch forderte Bundes- und Landesregierungen auf, ein Konzept vorzulegen, wie Betriebskontrollen und Laboranalysen von Lebensmitteln schnellstmöglich wieder hochgefahren werden können, um die Bevölkerung vor zusätzlichen Gesundheitsgefahren zu schützen. "Nicht nur die Lebensmittelwirtschaft, sondern auch wirksame Lebensmittelkontrollen sind systemrelevant. Gerade jetzt muss die Einhaltung von Hygienestandards durchgesetzt werden, damit zusätzlich zu Corona keine lebensmittelbedingten Gesundheitsgefahren hinzukommen. Das ist keine überflüssige Bürokratie, sondern effektiver Gesundheitsschutz", sagte Martin Rücker, Geschäftsführer von foodwatch. Natürlich müsse der Bekämpfung der Corona-Pandemie Priorität eingeräumt werden. Massive Einschränkungen bei der Lebensmittelüberwachung könnten jedoch nur für äußerst kurze Zeit hingenommen werden. Auf keinen Fall dürfe die Krise als Vorwand dienen, die Kontrollen dauerhaft zu reduzieren und bereits vor Corona bestehende Mängel zu rechtfertigen.

foodwatch verwies darauf, dass die jetzige Situation auch darauf zurückzuführen sei, dass kaum eine der fast 400 deutschen Kontrollbehörden über ausreichend Personal verfüge und die Länder in den vergangenen Jahren vielerorts Laborkapazitäten ab- statt aufgebaut hätten. "Länder und Kommunen haben die Lebensmittelüberwachung lange Zeit heruntergewirtschaftet. Das rächt sich jetzt", so Martin Rücker. foodwatch forderte von Bundesländern und kommunalen Behörden ein Umdenken sowie eine umfassende Transparenz darüber, welche Einschränkungen es bei den Kontrollen gibt und wann die Kontrollziele wieder erfüllt werden können.

Nach Informationen der Verbraucherorganisation können viele Behörden derzeit nur noch auf einen konkreten Verdacht hin Kontrollen durchführen oder Proben nehmen. Aus Sicht von foodwatch sind jedoch die regelmäßigen Routinekontrollen in den Betrieben ebenso wie die Analyse von Stichproben unerlässlich, um Lebensmittelsicherheit durchzusetzen. Oft würde erst dadurch zum Beispiel eine Keimbelastung von Lebensmitteln bekannt. Dass es sich dabei nicht um ein Luxusproblem handelt, belegt die Zahl der Infektionen mit typischen Keimen, die über Lebensmittel übertragen werden. So gebe es jährlich rund 60-70.000 gemeldete Erkrankungen durch Campylobacter, etwa 15.000 durch Salmonellen und etwa 300 bis 600 durch Listerien.

Weiterführende Informationen und Quellen:
- Brief von Julia Klöckner an Kanzleramtschef Helge Braun: www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/ ... geschw.pdf
- Gemeldete Zahlen zu Campylobacter-Infektionen in Deutschland: www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/M ... odyText3ka
- Gemeldete Zahlen zu Salmonellose in Deutschland: www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/M ... 0bodyText3
- Gemeldete Zahlen zu Listeriose in Deutschland: www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/M ... 8bodyText3
- foodwatch-Bericht: Jede dritte Lebensmittelkontrolle fällt aus (Dezember 2019): www.foodwatch.org/de/pressemitteilungen ... aellt-aus/

Quelle: Pressemitteilung vom 08.04.2020
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Dario Sarmadi
E-Mail: presse@foodwatch.de
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Zucker-, Fett- und Salzreduktion bisher ohne überzeugende Erfolge

Beitrag von WernerSchell » 10.04.2020, 06:49

Verbraucherzentrale Bundesverband

Zucker-, Fett- und Salzreduktion bisher ohne überzeugende Erfolge

vzbv nimmt Stellung zu den Zwischenergebnissen der Nationalen Reduktionsstrategie

Aus Sicht des vzbv zeigt die Reduktionsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) noch keine überzeugenden Erfolge. Zwar sind Verringerungen von Zucker- und Energiegehalten bei bestimmten Produktgruppen zu verzeichnen. Jedoch zeigt sich vor allem bei Lebensmitteln mit Kinderoptik, dass diese trotz Zuckerreduktion immer noch höhere Zuckerwerte aufweisen, als Lebensmittel ohne Kinderoptik. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Zwischenbericht des Produktmonitorings des Max Rubner-Instituts vom 01.04.2020. Aus Sicht des vzbv muss sich das ändern. Gerade bei Lebensmitteln mit Kinderoptik zeigt sich, dass freiwillige Selbstverpflichtungen nicht zielführend sind.

Die Stellungnahme zeigt zudem auf, welche verbraucherpolitischen Forderungen der vzbv an den weiteren Prozess der Reduktionsstrategie stellt:

• Flächendeckende und verbindliche Verbesserung der Nähwertqualität des Lebensmittelangebots
• Erweiterung des Produktmonitorings und der relevanten Produktgruppen
• Gesetzlich verbindliche Vorgaben für Zusammensetzung und Nährwerte von Produkten mit Kinderoptik
• Transparente und verbraucherfreundliche Kommunikation und Darstellung der Reduktionsmaßnahmen
• Mehr Tempo und Sanktionsmöglichkeiten bei Verfehlen der Ziele


>> Klicken Sie hier, um die Stellungnahme direkt als pdf-Datei herunterzuladen > https://newsletter.vzbv.de/d/d.pdf?o00d ... doikoeme30

Quelle: Pressemitteilung vom 09.04.2020
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
Pressestelle
Rudi-Dutschke-Straße 17
10969 Berlin
Tel.: (030) 25 800-525
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Warum der Körper keinen reinen Zucker braucht

Beitrag von WernerSchell » 06.05.2020, 09:38

Warum der Körper keinen reinen Zucker braucht
von Susan Penack und Rieke Sprotte

Die Lust auf Zucker ist angeboren.
Viele Menschen lieben Süßes - und können gar nichts dafür: Die Lust darauf ist angeboren. Denn in der Natur ist süßer Geschmack ein Signal dafür, dass etwas nicht giftig ist. Für unsere Vorfahren war das sehr wichtig, es half ihnen bei der Nahrungssuche und beim Überleben. Für sie war es zudem sinnvoll, so viel davon zu essen wie möglich, denn kalorienreiche Kost war knapp. Dass wir noch immer so sehr auf Süßes stehen, ist allerdings nicht ungefährlich. Denn längst gibt es Lebensmittel im Überfluss. Und die Folgen eines hohen Zuckerkonsums können gravierend sein - denn Zucker spielt bei der Entstehung von Übergewicht und Diabetes und womöglich Krebs eine Rolle.
.... (weiter lesen unter) ... > https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher ... er668.html
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Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2021, 17:08

foodwatch zur Vorstellung des Ernährungspolitischen Berichts von Ministerin Klöckner im Bundestag

Berlin, 14. Januar 2021. Zum heute ins Parlament eingebrachten Ernährungspolitischen Bericht des Bundesernährungsministeriums und der Zwischenbilanz zur „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei foodwatch:

„Bundesministerin Klöckner täuscht die Öffentlichkeit, wenn sie ihre Reduktionsstrategie als großen Erfolg verkauft. Trotz Zuckerreduktion entsprechen noch immer 9 von 10 Kinderprodukten nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Trotz Zuckerreduktion sind noch immer 60 Prozent der sogenannten Erfrischungsgetränke so überzuckert, dass in Großbritannien die Limo-Steuer fällig wäre. Frau Klöckners Strategie der Freiwilligkeit ist zum Scheitern verurteilt und offenbart ihr vollkommen fehlgeleitetes Amtsverständnis. Der Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen darf nicht von unternehmerischen Entscheidungen der Lebensmittelkonzerne abhängen, sondern ist eine staatliche Fürsorgepflicht. Frau Klöckners eigener wissenschaftlicher Beirat empfiehlt die Einführung einer Limo-Steuer und ein Verbot der an Kinder gerichteten Werbung für stark zuckerhaltige Produkte - doch die Ministerin scheut es, sich mit der Industrie anzulegen.“

Quellen und weiterführende Informationen:
• Auskunft des Max Rubner-Instituts zum Gehalt von Zucker, Fetten und Salz in Kinderprodukten und Erfrischungsgetränken: https://t1p.de/17ge
• Pressemitteilung des BMEL zur Vorstellung des Ernährungspolitischen Berichts: https://t1p.de/wn3d
• Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (Empfehlungen zum Verbot von an Kinder gerichteter Werbung und zur Einführung einer Limo-Steuer s. S. 29): https://t1p.de/pzye

Quelle: Pressemitteilung vom 14.01.2021
Pressekontakt:
foodwatch e.V.
Sarah Häuser
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)174 375 16 89
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