„Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss“ - WDR, NDR und SWR zeigen die Serie aus 1979
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„Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss“ - WDR, NDR und SWR zeigen die Serie aus 1979
WDR, NDR und SWR zeigen „Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss“
Auf Initiative des WDR Fernsehens strahlen WDR, NDR und SWR Fernsehen Anfang Januar die vierteilige US-amerikanische TV-Serie „Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss“ aus dem Jahr 1978 nochmals aus. Die Serie von Marvin J. Chomsky erzählt die fiktive Geschichte der jüdischen Arztfamilie Weiss, die in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus lebt. Die Serie wurde vor 40 Jahren, im Januar 1979, auch in Deutschland gezeigt und löste intensive gesellschaftliche Debatten über die NS-Vergangenheit aus. Ergänzt wird die Ausstrahlung durch die aktuell vom WDR produzierte Dokumentation „Wie ‚Holocaust‘ ins Fernsehen kam“, die die Entstehung und Wirkung der Serie nachzeichnet.
Inga Helms-Weiss (Meryl Streep) muss hilflos mitansehen, wie ihr Mann abgeholt und in ein Konzentrationslager gebracht wird.
© WDR/Worldvision Enterprises
WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn: „Die Serie ‚Holocaust‘ hat Fernseh- und Zeitgeschichte geschrieben. Vielen der 20 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer brannten sich damals Bilder und Wahrheiten ins Gedächtnis, die man sich bis dahin trotz allen Wissens einfach nicht vorstellen wollte oder verdrängt hatte. Sie brachte den Holocaust ins kollektive Bewusstsein der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Ich selbst habe, wie viele meiner Generation, ‚Holocaust‘ mit der ganzen Klasse als 14-Jähriger auf Videorekorder im Unterricht gesehen. Es war erschütternd, das werde ich nie vergessen. Ich finde es wichtig, diese historische Serie auch 40 Jahre nach der Erstausstrahlung wieder zu zeigen. Denn in einer Zeit, in der Antisemitismus in unserer Gesellschaft leider immer noch eine Rolle spielt, haben die Zuschauerinnen und Zuschauer somit die Möglichkeit, die Serie mit aktuellem Blick zu sehen.“
„Holocaust“ wurde 1979 innerhalb von fünf Tagen in den zusammengeschalteten Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt. Im Anschluss an die einzelnen Folgen gab es Diskussionsrunden, in die sich die Zuschauerinnen und Zuschauer per Telefon einbringen konnten. Kritiker warfen der Serie damals vor, historisches Geschehen zu trivialisieren. Auf der anderen Seite gab es Meinungen, wonach das Gezeigte der deutschen Bevölkerung nicht zuzumuten sei. Die Erstausstrahlung von „Holocaust“ erreichte Einschaltquoten von bis zu 39 Prozent und gilt als Meilenstein sowohl der deutschen Fernseh¬geschichte als auch der Aufarbeitung der Ereignisse im Nationalsozialismus.
In den Hauptrollen der NBC-Serie sind u.a. Fritz Weaver (Dr. Josef Weiss), Rosemary Harris (Berta Palitz-Weiss), James Woods (Karl Weiss) und – ganz am Anfang ihrer Karriere – Meryl Streep (Inga Helms-Weiss) zu sehen. „Holocaust“ wurde mit acht Emmys ausgezeichnet.
Die Sendetermine im Überblick:
WDR Fernsehen:
7.1.2019, 22.00 Uhr, „Holocaust“ – Teil 1
8.1.2019, 22.10 Uhr, „Holocaust“ – Teil 2
14.1.2019, 22.10 Uhr, Dokumentation „Wie ‚Holocaust‘ ins Fernsehen kam“, 22.55 Uhr, „Holocaust“ – Teil 3
15.1.2019, 22.10 Uhr, „Holocaust“ – Teil 4
NDR Fernsehen:
7.1.2019, 22.00 Uhr, „Holocaust“ – Teil 1
14.1.2019, 23.15 Uhr, „Holocaust“ – Teil 2
16.1.2019, 23.45 Uhr, „Wie ‚Holocaust‘ ins Fernsehen kam“
21.1.2019, 23.15 Uhr, „Holocaust“ – Teil 3
28.1.2019, 23.15 Uhr, „Holocaust“ – Teil 4
SWR Fernsehen:
9.1.2019, 22.00 Uhr, „Holocaust“ – Teil 1
16.1.2019, 22.00 Uhr, „Holocaust“ – Teil 2, 23.35 Uhr, Dokumentation „Wie ‚Holocaust‘ ins Fernsehen kam“
23.1.2019, 22.00 Uhr, „Holocaust“ – Teil 3
30.1.2019, 22.00 Uhr, „Holocaust“ – Teil 4
Wie „HOLOCAUST“ ins Fernsehen kam Ein - Film von Alice Agneskirchner | mehr > https://presse.wdr.de/plounge/wdr/progr ... n_kam.html
Quelle: Pressemitteilung vom 30.11.2018
https://presse.wdr.de/plounge/wdr/progr ... caust.html
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Holocaust. Die Geschichte der Familie Weiss - alle Filme
Holocaust. Die Geschichte der Familie Weiss - alle Filme > https://www.youtube.com/watch?v=c64V_O0RV5w
Zeuge der Zeit: Michael Goldmann-Gilead- "Und ich stand auf" - Film (43 Min.) ARD-alpha vom 26.01.2020 (verfügbar bis 14.01.2025)
>>> https://www.ardmediathek.de/sendung/zeu ... TdhN2Y4Zjk
Michael Goldmann-Gilead spricht nicht gerne über sich. Aber der 92-Jährige hat dieses intensive und bewegende Interview gegeben, damit die zukünftigen Generationen in Zeiten zunehmenden weltweiten Rechtsrucks und Antisemitismus die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über ein System, das "Menschen wie Mücken tötete".
Michael Goldmann-Gilead verlor fast seine gesamte Verwandtschaft durch den Holocaust und überlebte selbst nur wie durch ein Wunder den nationalsozialistischen Vernichtungsplan von Auschwitz. Keine Rachegefühle oder Hass, sondern der Wunsch nach Gerechtigkeit war später sein Antrieb, als er im Jahr 1960 als Kriminalpolizist bei der Vorbereitung des Eichmann-Prozesses eine maßgebende Rolle im Spezial-Ermittlerteam „Büro 06“ einnahm. Michael Goldmann-Gilead verbrachte neun Monate neben Adolf Eichmann im Gefängnis bei Haifa, nachdem der „Organisator des Holocaust“ 1960 aus seinem Versteck in Argentinien entführt und nach Israel gebracht worden war. Als Kriminalpolizist war es Goldmann-Gileads Aufgabe, Beweismaterialien zu sammeln, Schoa-Überlebende ausfindig zu machen und sie zu überzeugen, im Prozess von ihren hochtraumatisierenden Erlebnissen in den Konzentrationslagern zu berichten. Mit dem Eichmann-Prozess begann die Ära der Zeugen. Zum ersten Mal hörte man ihnen zu. Im Prozess war Michael Goldmann-Gilead der persönliche Referent des Chefanklägers Gideon Hausner, dabei hätte der Polizist selbst in den Zeugenstand gerufen werden können: Er hat im Ghetto Przemysl, im Arbeitslager Szebnie und schließlich im Vernichtungslager Auschwitz Jahre der Folter und Todesangst überlebt. Auch er hat lange geschwiegen. Mit dem Eichmann-Prozess änderte sich weltweit die Wahrnehmung der bis dahin wenig beachteten Ausmaße des Holocaust. Am 31. Mai 1962 wurde das Todesurteil gegen Adolf Eichmann vollzogen, und Michael Goldmann-Gilead war bei der Exekution anwesend. Der Kriminalpolizist erinnert sich: „Eichmann sagte in seinen letzten Minuten: ´Ich war gottgläubig und sterbe gottgläubig.‘ Ich kann mich genau erinnern an diesen Moment, an diese Minuten. In dieser Sekunde habe ich ihn angeschaut, und ich dachte: An welchen Gott hat dieser Massenmörder geglaubt?“ Michael Goldmann-Gilead selbst hat den Glauben an Gott und an die Menschen durch seine Tätigkeit bei der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, insbesondere bei der Ehrung der „Gerechten unter den Völkern“ wiedergewonnen. Nicht-jüdische Menschen, die uneigennützig Juden zum Überleben verhalfen, werden geehrt und ihre Namen auf Mauern festgehalten: „Das war für mich ein Medikament. Es gab nicht nur Leute, die gemordet haben, sondern solche, die gerettet haben. Hass und Liebe haben keine Logik.“
Quelle: BR - Fernsehen
Zeuge der Zeit: Michael Goldmann-Gilead- "Und ich stand auf" - Film (43 Min.) ARD-alpha vom 26.01.2020 (verfügbar bis 14.01.2025)
>>> https://www.ardmediathek.de/sendung/zeu ... TdhN2Y4Zjk
Michael Goldmann-Gilead spricht nicht gerne über sich. Aber der 92-Jährige hat dieses intensive und bewegende Interview gegeben, damit die zukünftigen Generationen in Zeiten zunehmenden weltweiten Rechtsrucks und Antisemitismus die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über ein System, das "Menschen wie Mücken tötete".
Michael Goldmann-Gilead verlor fast seine gesamte Verwandtschaft durch den Holocaust und überlebte selbst nur wie durch ein Wunder den nationalsozialistischen Vernichtungsplan von Auschwitz. Keine Rachegefühle oder Hass, sondern der Wunsch nach Gerechtigkeit war später sein Antrieb, als er im Jahr 1960 als Kriminalpolizist bei der Vorbereitung des Eichmann-Prozesses eine maßgebende Rolle im Spezial-Ermittlerteam „Büro 06“ einnahm. Michael Goldmann-Gilead verbrachte neun Monate neben Adolf Eichmann im Gefängnis bei Haifa, nachdem der „Organisator des Holocaust“ 1960 aus seinem Versteck in Argentinien entführt und nach Israel gebracht worden war. Als Kriminalpolizist war es Goldmann-Gileads Aufgabe, Beweismaterialien zu sammeln, Schoa-Überlebende ausfindig zu machen und sie zu überzeugen, im Prozess von ihren hochtraumatisierenden Erlebnissen in den Konzentrationslagern zu berichten. Mit dem Eichmann-Prozess begann die Ära der Zeugen. Zum ersten Mal hörte man ihnen zu. Im Prozess war Michael Goldmann-Gilead der persönliche Referent des Chefanklägers Gideon Hausner, dabei hätte der Polizist selbst in den Zeugenstand gerufen werden können: Er hat im Ghetto Przemysl, im Arbeitslager Szebnie und schließlich im Vernichtungslager Auschwitz Jahre der Folter und Todesangst überlebt. Auch er hat lange geschwiegen. Mit dem Eichmann-Prozess änderte sich weltweit die Wahrnehmung der bis dahin wenig beachteten Ausmaße des Holocaust. Am 31. Mai 1962 wurde das Todesurteil gegen Adolf Eichmann vollzogen, und Michael Goldmann-Gilead war bei der Exekution anwesend. Der Kriminalpolizist erinnert sich: „Eichmann sagte in seinen letzten Minuten: ´Ich war gottgläubig und sterbe gottgläubig.‘ Ich kann mich genau erinnern an diesen Moment, an diese Minuten. In dieser Sekunde habe ich ihn angeschaut, und ich dachte: An welchen Gott hat dieser Massenmörder geglaubt?“ Michael Goldmann-Gilead selbst hat den Glauben an Gott und an die Menschen durch seine Tätigkeit bei der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, insbesondere bei der Ehrung der „Gerechten unter den Völkern“ wiedergewonnen. Nicht-jüdische Menschen, die uneigennützig Juden zum Überleben verhalfen, werden geehrt und ihre Namen auf Mauern festgehalten: „Das war für mich ein Medikament. Es gab nicht nur Leute, die gemordet haben, sondern solche, die gerettet haben. Hass und Liebe haben keine Logik.“
Quelle: BR - Fernsehen