Was bringt die neue Pflegereform? - TV-Tipp für 07.12.2016

Wichtige Hinweise zu Veranstaltungen - z.B. >>> "Pro Pflege -Selbsthilfenetzwerk" - Radio- und TV-Sendungen.

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Was bringt die neue Pflegereform? - TV-Tipp für 07.12.2016

Beitrag von WernerSchell » 07.12.2016, 07:09

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07.12.2016, 20.15 - 21.00, BR-Fernsehen, jetzt red i in Mühldorf
Wiederholung der Sendung bei BR-Fernsehen am 08.12.2016, 04,10 Uhr


Was bringt die neue Pflegereform?
Mit dem Jahreswechsel kommt die Reform der Pflegeversicherung. Statt drei Pflegestufen soll es künftig fünf Pflegegrade geben.
Zuschüsse werden nach neuen Kriterien berechnet. Ist das der Durchbruch oder nur Stückwerk?


Im Heim oder zu Hause - wo können meine Angehörigen am besten gepflegt werden? Und welche Kosten kommen da auf uns zu? Diese Fragen müssen sich immer mehr Menschen in Deutschland stellen, denn die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt. Die Auswahl des richtigen Seniorenheims ist schwierig, viele sind durch die zahlreichen Pflegeskandale der letzten Jahre verunsichert. Und diejenigen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, klagen oft über zu wenig Unterstützung. Die meisten Bürger fühlen sich mit dieser Situation überfordert.

Fünf Pflegegrade statt drei Pflegestufen
Doch jetzt soll alles besser werden. Zum 1. Januar 2017 wird die große Reform der Pflegeversicherung umgesetzt. Statt drei Pflegestufen wie bisher, soll es künftig fünf Pflegegrade geben. Zuschüsse der Krankenkassen richten sich dann nicht mehr nur nach körperlichen, sondern auch nach geistigen Einschränkungen. Vor allem Demenzkranke sollen so mehr Leistungen erhalten. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ist optimistisch: "Keiner wird schlechter und viele werden besser gestellt als heute."

Durchbruch oder nur Stückwerk - Was bringt die neue Pflegereform? Darüber diskutieren die Bürgerinnen und Bürger mit verantwortlichen Experten und Politikern und den Lehrern und Schüler der Berufsfachschule für Pflege am Mittwoch, 7. Dezember 2016 in Mühldorf am Inn. Gibt es überhaupt genug qualifizierten Nachwuchs? Wird den Pflegern jetzt noch mehr Arbeit aufgelastet? Und wer muss für die steigenden Kosten bezahlen? Wie werden pflegende Angehörige in Zukunft unterstützt? Wird das deutsche Pflegesystem jetzt entscheidend verbessert – oder muss noch deutlich mehr reformiert werden?
Zu Gast in der Sendung sind unter anderem Hermann Imhof (CSU), Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung und der renommierte Pflegeexperte Claus Fussek, sowie Brigitte Bührlen von der Wir! Stiftung pflegender Angehöriger. Tilmann Schöberl und Franziska Storz moderieren die Sendung.


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Quelle und weitere Informationen:
http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen ... f-100.html

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk nimmt Gelegenheit, in Kürze folgende Hinweise zu geben:

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Die von der GroKo verabschiedeten drei Pflegestärkungsgesetze haben eine Reihe von Leistungsverbesserungen gebracht. Manches ist gut gelungen, anderes unzureichend geblieben. Der am 01.01.2017 in Kraft tretende neue Pflegebedürftigkeitsbegriff wird die Menschen mit Demenz in den Kreis der Leistungsempfänger aufnehmen. Die neuen Regelungen für die Erlangung der Pflegegrade sind aber kompliziert und verschlechtern die Einstufungskriterien für die Menschen mit ausschließlich körperlichen Defiziten. Auch wenn zunächst niemand schlechter gestellt wird, sind zukünftige Veränderungen zu bedenken. Das neue Begutachtungsverfahren stellt nicht mehr auf minutenweise zu prüfende Defizite ab. Dafür gibt es andere Einschätzungen, die ebenfalls anhand von subjektiven Bewertungen vorzunehmen sind. Wenn behauptet wird, die "Minutenpflege" würde abgeschafft, muss dem heftig widersprochen werden. Denn die unzureichenden Stellenschlüssel für die Pflegeeinrichtungen bleiben im Wesentlichen unverändert. Daher wird die Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal nicht ausgeweitet.
Zwingend notwendig erscheint die Schaffung eines bundeseinheitlichen Personalbemessungssystems, das die pflegerischen Zuwendungszeiten deutlich ausweiten hilft. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Pflege in den Heimen nach pflegewissenschaftlichen Standards zu erfolgen hat (§ 11 SGB XI). Dies lassen die derzeitigen Pflege-Rahmenbedingungen trotz Reformgesetze nicht zu. Daher wird es bei der vielfach beklagten mangelhaften Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal verbleiben. Der § 113c SGB XI, der für das Jahr 2020 oder später Lösungsmöglichkeiten andeutet, ist höchst umstritten und bietet für JETZT und die nächsten Jahre zunächst einmal keine Auflösung des Pflegenotstandes.
Um dem Grundsatz "ambulant vor stationär" endlich mehr Geltung zu verschaffen, sind altengerechte Quartiershilfen in den Kommunen dringend geboten. Diese Quartiershilfen würden bestens dazu beitragen können, die pflegenden Angehörigen in jeder Hinsicht zu unterstützen. Diesbezüglich ist bekannt, was zu tun wäre. Modellvorhaben und Projekte sind völlig unnötig und reine Ablenkungsmanöver.


Zu all dem hat Prof Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren umfängliche Statements abgegeben und Lösungen aufgezeigt.
Einige Texte können wie folgt aufgerufen werden
:

http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21742
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21511
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21846
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082015.pdf
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21695
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21889
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21471

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Die Statements von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, beim Neusser Pflegetreff
am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7.30 Minuten) anschaubar unter
:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI
.

Hinweise zu weiteren Filmdokumentationen u.a. unter
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21070

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Quelle: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21660

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Die neuen "Pflegegrade" - Benachteiligungen hinterfragt ... Wird mit den neuen Pflegegraden ab 2017 alles gut? Eher nein, es wird wohl neue Ungereimtheiten und Probleme geben!
Werden sich demnächst die personellen Engpässe in den stationären Einrichtungen noch weiter verstärken? Ja, dies scheint nicht ausgeschlossen. --- Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat bereits mit mehreren Zuschriften das Bundesgesundheitsministerium und den Deutschen Bundestag auf mutmaßliche Benachteiligungen einiger Gruppen von pflegebedürftigen Menschen aufmerksam gemacht und eine Überprüfung bzw. Korrektur angemahnt. Grundlage dieser Zuschriften waren Hinweise aus dem Kreis der Pflegegutachter. Informanten waren folglich Personen, die sich auskennen. Die Zeitschrift CAREkonkret ist in ihrer Ausgabe vom 4.11.2016 ebenfalls auf die neuen Pflegegrade eingegangen. Titel des Beitrages "Pflegegrade werden sinken". Es wird u.a. gewarnt: "In den meisten Einrichtungen wird im Laufe der kommenden zwei bis drei Jahre eine deutliche Absenkung der Pflegegradverteilung zu erwarten sein." U.a. wird in dem Beitrag ausgeführt: "Einrichtungen mit einer hohen Zahl an geistig rüstigen Bewohnern werden für ihre Klientel eher niedrigere Pflegegrade erreichen. Für den geistig rüstigen Pflegebedürftigen wird es künftig sehr schwer, die höheren Pflegegrade zu erreichen. Der Pflegegrad 5 wird für diese Klientel tatsächlich auf normalem Wege weitestgehend unerreichbar bleiben und auch der Pflegegrad 4 wird vielen versagt bleiben. Das kann zukünftig deutliche Auswirkungen auf die personelle Besetzung von stationären Einrichtungen haben".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hatte nach seinen Eingaben an den Deutschen Bundestag auch wiederholt Kontakt mit TV-Journalisten und begrüßt sehr, dass die Thematik von der ARD Das Erste, plusminus, am 07.12.2016, 21.45 - 22.15 Uhr, aufgegriffen wird.

>>> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=21877

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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