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Patientenverfügungen & die Ärzte - TV-Tipp 30.08.2010

Verfasst: 30.08.2010, 17:28
von WernerSchell
30.08.2010, 21.45 - 22.15 Uhr, ARD Report Mainz

Thema u.a.:
Patientenverfügung: Wieso Ärzte sich über den Willen todkranker Patienten hinwegsetzen

Moderation: Fritz Frey

Weitere Informationen unter
http://programm.ard.de/?sendung=281065995635995

Patientenverfügungen & die Ärzte

Verfasst: 01.09.2010, 06:21
von Presse
Wieso Ärzte sich über den Willen von todkranken Patienten hinwegsetzen

Vor einem Jahr hat der Gesetzgeber versucht Klarheit zu schaffen im juristischen Graubereich zwischen Leben und Tod. Mit einem Gesetz zur Patientenverfügung sollte für Ärzte verbindlich festgelegt werden, was an Behandlung erwünscht ist und was eben nicht. [mehr]
http://newsletter.swr.de/goto.php?l=142 ... 0l.1389im3

Patientenverfügung wird häufig missachtet

Verfasst: 02.09.2010, 07:27
von Presse
Patientenverfügung wird laut Fernsehbericht häufig missachtet

Das Fernsehmagazin „Report Mainz“ hat sich in dieser Woche mit dem Thema Patientenverfügungen beschäftigt. In dem siebenminütigen Beitrag, indem neben Angehörige, Patienten, Palliativmediziner und anderen Ärzten auch ein Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer zu Wort kamen, zogen die Autoren das Fazit, dass der schriftlich formulierte Wille der Patienten auch ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Patientenverfügung noch häufig missachtet werde.

So äußerten der Palliativmediziner Thomas Sitte von der Deutschen Palliativstiftung und der ambulante Palliativarzt Achim Rieger aus Berlin, dass der Wunsch vieler Patienten nach einem Sterben in Frieden und Würde noch immer häufig übergangen werde. „Das ist völlig normal in großen Krankenhäusern, in kleinen Krankenhäusern, Altenheimen, Nord-, Ost- und Westdeutschland“, sagte Sitte dem Magazin. Rieger glaubt, die Ärzte hätten weitaus größere Probleme mit dem Sterben als die Patienten selbst.

Dieser Theorie gehen Forscher des Universitätsspitals in Basel nach, die „Report Mainz“ ebenfalls befragte. Aus zahlreichen Interviews auch mit Intensivärzten in Deutschland ergebe sich, dass Klinikärzte große Mühe hätten, den Tod überhaupt zu akzeptieren und damit auch das Scheitern der Medizin und des Arztes. Zudem redeten sie zu selten über die Grenzsituation zwischen Leben und Tod.

Der Rettungsmediziner Michael de Ridder, Buchautor zum selben Thema, spricht schließlich von qualvollem Sterben statt sinnvoller Lebensverlängerung. „Und dieser Scheideweg oder diese Frage sich zu stellen als Arzt, das ist das, was ich ein bisschen einklage, auch in meinem Buch, das passiert zu selten“, so de Ridder in der Fernsehsendung.

Anderer Auffassung zeigte sich in dem Beitrag die Bundesärztekammer (BÄK). Häufig müsse der Patient nicht vor dem Arzt, sondern vor sich selbst geschützt werden. „Sie haben dann auch einen 85-Jährigen, der Schlaganfall hat, der auf die Intensivstation kommt, der beatmet wird, und betreut wird, und der dann drei Tage nach der Behandlung auf der Intensivstation wieder auf eigenen Füßen nach Hause geht und mit seinen Enkeln spielt, und dann 88 Jahre alt wird“, sagte BÄK-Vorstand Günther Jonitz. In einem solchen Fall die Behandlung zu verweigern, weil der Patient zuvor aufgeschrieben hätte, dass er nicht an Schläuche oder Maschinen angeschlossen werden wolle, sei weder ehtisch geboten, „noch wäre es vom Gesetz in der Form gedeckt“.

In einem Statement vom selben Tag der Ausstrahlung forderte BÄK-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe erneut, dass der geäußerten Willenbekundung eines Patienten eine ärztliche Beratung vorausgehen müsse. „Das Patientenverfügungsgesetz in seiner derzeitigen Fassung bietet hier jedoch wenig Hilfestellung, weil konkrete Regelungen für eine ärztliche Beratung fehlen“, sagte Hoppe in Berlin. Zwar könne der Arzt dem Patienten die oftmals schwierige und als belastend empfundene Entscheidung über das Ob und Wie einer vorsorglichen Willensbekundung nicht abnehmen, wohl aber Informationen für das Abwägen der Entscheidung.

Der Beitrag aus „Report Mainz“ in Videoform und das vollständige Manuskript stehen auf dem Onlineauftritt der Sendung auf den Seiten des SWR zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 01.09.2010
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH
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D-34212 Melsungen
Website: http://www.bibliomed.de
E-Mail: info@bibliomed.de

Anmerkung der Moderation:
Informationen vom Sender z.Zt. unter:
http://www.swr.de/report/-/id=233454/sgpaia/index.html