12.11.2012, 22.00 - 22.45 Uhr, WDR-Fernsehen, die story
Wiederholung am 25.11.2012 - siehe Hinweis unten!
Pflegeheim Monopoly – Wenn der alte Mensch zur Ware wird
Ein Film von Sven Ihden und Fabian Sabo
„Investieren Sie in ein Pflegeheim, 7,25 Prozent Rendite pro Jahr, Einnahmen staatlich garantiert.“ Ein Satz aus einem Werbeprospekt eines Immobilienfonds und er wirkt wie ein Versprechen aus den Zeiten vor der Finanzkrise.
Wie kann man mit Altenheimen so viel Geld erwirtschaften? Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer? Geht das alles am Schluss nicht auf Kosten der Alten, der Kranken und des Pflegepersonals? Demente Senioren als Kapitalanlage?
die story sucht in deutschen Altenheimen nach den Auswirkungen der Privatisierung. Die wächst in rasantem Tempo. Kaum eine Woche, in der nicht irgendwo in Deutschland ein Grundstein für ein neues Haus gelegt wird. Der Bedarf ist gigantisch, die Gewinnmöglichkeiten offenbar auch. Die gefilmte Heimreise ist oft heiter, stimmt nachdenklich, führt zu vielen Helden des Alltages, zu Menschen, für die das Heim tatsächlich Heimat geworden ist, die neue Familien bekommen, zu Pflegern, die alles geben und zu wenig kriegen, aber auch zu Menschen, für die Gänge und Aufenthaltsräume ein trostloser Wartesaal auf den Tod sind. Und dann geraten die Autoren tief hinein in einen großen Immobilienskandal, in dem Menschen - Bewohner wie pflegendes Personal, nur Handelsware im Spiel um immer höhere Renditen sind.
Redaktion: Barbara Schmitz
Quelle und weitere Informationen:
http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsb ... pflege.jsp
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Herr Peter Ludwig Eisenberg von der Kasseler Initiative zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in stationären Pflegeeinrichtungen in der Region Kassel hat zur angekündigten Sendung ausgeführt:
Im Zusammenhang mit Kostenproblematik von Pflegeeinrichtungen stehen auch gesetzliche Neuregelungen zur Investitionsfinanzierung von Pflegeeinrichtungen, die heute in zweiter und dritter Lesung im Rahmen des Gesetzes zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen vom Bundestag beschlossen wurde. (Es ist parlamentarische Praxis aktuelle gesetzliche Ergänzungen in gerade anstehenden Gesetzesverfahren mit einzuschieben, auch wenn diese nicht unmittelbar mit dem ursprünglichen Gesetzesantrag im Zusammenhang stehen.)
Die Bundesregierung begründet diese Ergänzung damit, die Regelungen der Investitionsfinanzierung von Pflegeeinrichtungen praktikabler auszugestalten. Ausgangspunkt zur dieser Neuregelung sind Entscheidungen des Bundessozialgerichts (Az.: B 3 P 4/10 R u. a.), in denen die Berechnung der Investitionskosten in geförderten Einrichtungen neu geordnet und sich dabei auch kritisch mit den Vorgaben von unterschiedlichen Durchführungsverordnungen aus den Bundesländern auseinander gesetzt hatten. Sie hielten diverse Länderregelungen für nicht rechtskonfom und stellen eine Frist bis zum Jahresende 2012 ihre Regelungen den bundesgesetzlichen Regelungen anzupassen. Das BSG rückte auch von bisherigen Verfahrensweisen zur Berechnung der Betriebskosten ab. Mit der jetzigen bundesgesetzlichen Regelung der Pflegeeinrichtungen sollen im Landesrecht Pauschalierungen bei Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwendungen und der Belegungsquote ermöglicht werden. Um die Pflegebedürftigen jedoch vor übermäßiger finanzieller Belastung zu schützen, müssen dabei die Pauschalen in einem angemessenen Verhältnis zur tatsächlichen Höhe der Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwendungen stehen.
Ungeachtet der Tatsache das das gesamte Gesetzespaket zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen noch vom Bundesrat verabschiedet werden muss, müssen auf der Vorgabe des Bundes im SGB XI jetzt die länderspezifischen Regelungen noch angepasst werden. Hier erscheint es wichtig, dass in diesem Verfahren auch die Seniorenvertretungen mit dieser Problematik eingebunden werden sollten. Schließlich werden die nicht durch öffentliche Förderung abgedeckten Investitionskosten den Pflegebedürftigen zusätzlich zu den Kosten für Unterkunft und Verpflegung und für nicht durch die Pflegeversicherung abgedeckten Pflegekosten auferlegt.
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Kasseler Initiative
zur Verbesserung der medizinischen Versorgung
in stationären Pflegeeinrichtungen
in der Region Kassel
Postalische Anschrift:
Peter Ludwig Eisenberg,
Baumgartenstraße 66
34130 Kassel
E-Mail: eisenbergpl@t-online.de
Tel.: 056168847
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Pflegeheim Monopoly ... TV-Tipp für den 25.11.2012
Moderator: WernerSchell
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Pflegeheim Monopoly ... TV-Tipp für den 25.11.2012
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Pflegeheim Monopoly - TV-Tipp für den 25.11.2012
Der Film "Pflegeheim Monopoly" wird am 25.11.2012, 20.15 - 21.00 Uhr, von Tageschau24 wiederholt!