Merkel räumt Defizite bei Pflege ein - Notstand erkannt?
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Merkel räumt Defizite bei Pflege ein - Notstand erkannt?
NTV, 17. September 2017
Löhne sollen erhöht werden
Merkel räumt Defizite bei Pflege ein
Auf den letzten Metern des Wahlkampfs rückt das Thema Pflege in den Mittelpunkt. Mehrfach war Kanzlerin Merkel bei Veranstaltungen für die Zustände kritisiert worden. Nun verspricht sie mehr Geld - bleibt aber vage.
Kanzlerin Angela Merkel hat eine Woche vor der Bundestagswahl Defizite bei der Pflege eingeräumt und eine Stärkung der Pflegeberufe in Aussicht gestellt. Die CDU-Vorsitzende sprach sich für höhere Löhne sowie einen besseren Betreuungsschlüssel aus. "Deshalb müssen und werden wir jetzt auch den Personalschlüssel nochmal überprüfen", kündigte Merkel bei einer Wahlkampfveranstaltung in Binz an.
Die SPD hatte bereits vor zwei Wochen versucht, mit dem Thema im Wahlkampf zu punkten. In einem Aktionsprogramm hatte sie unter anderem mehr Weiterbildung und eine Vergütung für Pflegeschüler verlangt. ...
… (weiter lesen unter) … http://www.n-tv.de/politik/Merkel-raeum ... 37674.html
Aus der Sicht von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ergibt sich u.a.:
Werner Schell und Hermann Gröhe beim Pflegetreff am 13.05.2014
Wenn über Vergütungen in der Pflege gesprochen wird, muss man zunächst einmal differenzieren. Wer ist gemeint: Betreuungskräfte, Pflegehelfer oder dreijährig ausgebildetes Fachpflegepersonal? Der Gesetzgeber kann regeln, dass Tariflöhne in die Heimkostenabrechnungen aufgenommen werden müssen. Aber die Gestaltung der Löhne ist Sache der Tarifvertragsparteien. Man kann allenfalls insoweit Druck machen, v.a. die Wohlfahrtsverbände als Betreiber von Pflegeeinrichtungen zu Verbesserungen animieren. Dann gäbe es möglicherweise Weiterungen auch bei den anderen Trägern.
Dass wir verbesserte Stellenschlüssel brauchen, JETZT, und nicht - vielleicht - irgendwann in den 2020er Jahren, ist bei Pflegefachkräften unstreitig. Das habe ich folgerichtig auch in meinem Statement vom 13.05.2014 ausgeführt > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf (beim Pflegetreff dem Bundesgesundheitsminister übergeben). Ich hatte dann Gelegenheit, dieses Papier am 08.07.2014 mit einer Pflegedirektorin im Ministerium zu erläutern. Leider hat das alles bei der Pflegereform keine Wirkung erzielen können. Die über 20.000 Betreuungskräfte, nett gemeint, sind nicht die Lösung. Es ist im übrigen ein Trugschluss, dass die sog. Entbürokratisierung im Pflegesystem, Vereinfachung der Dokumentation, nennenswerte Auswirkungen hat. Die sog. Generalisierung (= Neugestaltung der Pflege-Berufsgesetze) habe ich bisher nur allgemein kommentiert. Mit dieser Reform allein wird sich ebenfalls nichts zum Positiven wenden lassen.
Als Ergebnis bleibt festzustellen: Wir brauchen schnellstens deutlich verbesserte Stellenschlüssel. Die Arbeit, die in § 113c SGB XI angekündigt wurde, muss spätestens 2018 abgeschlossen werden. Dazu ist ein entsprechender korrigierender Gesetzesbeschluss erforderlich. Die anstehende neue Groko sollte das so vereinbaren. Schließen Sie dann die Gremien, die die neuen Konzepte erarbeiten sollen, für 3-4 Wochen "konklave-ähnlich" ein und sie werden ein Ergebnis haben. Bereits in 1990er Jahren gab es eine Pflege-Personal-Regelung und andere Berechnungssysteme. Die kann man u.a. als Anhalt nehmen. - Werner Schell
+++
Zahlreiche weitere Beiträge informieren zum Thema - siehe z.B. unter:
viewtopic.php?f=3&t=21908
viewtopic.php?f=3&t=22096
viewtopic.php?f=4&t=22268
viewtopic.php?f=3&t=22011
viewtopic.php?f=3&t=21484
+++
Die Statements von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7.30 Minuten) anschaubar unter:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI.
Hinweise zu weiteren Filmdokumentationen u.a. unter
> viewtopic.php?f=6&t=21070
Löhne sollen erhöht werden
Merkel räumt Defizite bei Pflege ein
Auf den letzten Metern des Wahlkampfs rückt das Thema Pflege in den Mittelpunkt. Mehrfach war Kanzlerin Merkel bei Veranstaltungen für die Zustände kritisiert worden. Nun verspricht sie mehr Geld - bleibt aber vage.
Kanzlerin Angela Merkel hat eine Woche vor der Bundestagswahl Defizite bei der Pflege eingeräumt und eine Stärkung der Pflegeberufe in Aussicht gestellt. Die CDU-Vorsitzende sprach sich für höhere Löhne sowie einen besseren Betreuungsschlüssel aus. "Deshalb müssen und werden wir jetzt auch den Personalschlüssel nochmal überprüfen", kündigte Merkel bei einer Wahlkampfveranstaltung in Binz an.
Die SPD hatte bereits vor zwei Wochen versucht, mit dem Thema im Wahlkampf zu punkten. In einem Aktionsprogramm hatte sie unter anderem mehr Weiterbildung und eine Vergütung für Pflegeschüler verlangt. ...
… (weiter lesen unter) … http://www.n-tv.de/politik/Merkel-raeum ... 37674.html
Aus der Sicht von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ergibt sich u.a.:
Werner Schell und Hermann Gröhe beim Pflegetreff am 13.05.2014
Wenn über Vergütungen in der Pflege gesprochen wird, muss man zunächst einmal differenzieren. Wer ist gemeint: Betreuungskräfte, Pflegehelfer oder dreijährig ausgebildetes Fachpflegepersonal? Der Gesetzgeber kann regeln, dass Tariflöhne in die Heimkostenabrechnungen aufgenommen werden müssen. Aber die Gestaltung der Löhne ist Sache der Tarifvertragsparteien. Man kann allenfalls insoweit Druck machen, v.a. die Wohlfahrtsverbände als Betreiber von Pflegeeinrichtungen zu Verbesserungen animieren. Dann gäbe es möglicherweise Weiterungen auch bei den anderen Trägern.
Dass wir verbesserte Stellenschlüssel brauchen, JETZT, und nicht - vielleicht - irgendwann in den 2020er Jahren, ist bei Pflegefachkräften unstreitig. Das habe ich folgerichtig auch in meinem Statement vom 13.05.2014 ausgeführt > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf (beim Pflegetreff dem Bundesgesundheitsminister übergeben). Ich hatte dann Gelegenheit, dieses Papier am 08.07.2014 mit einer Pflegedirektorin im Ministerium zu erläutern. Leider hat das alles bei der Pflegereform keine Wirkung erzielen können. Die über 20.000 Betreuungskräfte, nett gemeint, sind nicht die Lösung. Es ist im übrigen ein Trugschluss, dass die sog. Entbürokratisierung im Pflegesystem, Vereinfachung der Dokumentation, nennenswerte Auswirkungen hat. Die sog. Generalisierung (= Neugestaltung der Pflege-Berufsgesetze) habe ich bisher nur allgemein kommentiert. Mit dieser Reform allein wird sich ebenfalls nichts zum Positiven wenden lassen.
Als Ergebnis bleibt festzustellen: Wir brauchen schnellstens deutlich verbesserte Stellenschlüssel. Die Arbeit, die in § 113c SGB XI angekündigt wurde, muss spätestens 2018 abgeschlossen werden. Dazu ist ein entsprechender korrigierender Gesetzesbeschluss erforderlich. Die anstehende neue Groko sollte das so vereinbaren. Schließen Sie dann die Gremien, die die neuen Konzepte erarbeiten sollen, für 3-4 Wochen "konklave-ähnlich" ein und sie werden ein Ergebnis haben. Bereits in 1990er Jahren gab es eine Pflege-Personal-Regelung und andere Berechnungssysteme. Die kann man u.a. als Anhalt nehmen. - Werner Schell
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Die Statements von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7.30 Minuten) anschaubar unter:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI.
Hinweise zu weiteren Filmdokumentationen u.a. unter
> viewtopic.php?f=6&t=21070
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Re: Merkel räumt Defizite bei Pflege ein - Notstand erkannt?
Zu Äußerungen von Angela Merkel, die Personalschlüssel in der Pflege überprüfen zu wollen, hat Frau Elisabeth Scharfenberg, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die nachfolgende Erklärung abgegeben.
Ute Montag (Wahlkreismitarbeiterin)
Für mehr Personal in der Pflege braucht es handfestere Maßnahmen, Frau Merkel!
Zu Äußerungen von Angela Merkel, die Personalschlüssel in der Pflege überprüfen zu wollen, erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:
Der Personalnotstand in der Pflege ist nicht erst seit gestern bekannt. Seit Jahren fordern Bündnis 90/Die Grünen mehr Pflegekräfte für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Passiert ist wenig. Trotz Pflegestellenförderprogramm steigt die Zahl der PatientInnen und ÄrztInnen im Krankenhaus stärker als die Zahl der Pflegekräfte. In der Altenpflege wird ein Personalbemessungsinstrument entwickelt, ohne dass dessen Einführung verbindlich festgeschrieben ist.
Bisher stießen die immer lauter werdenden Rufe aus der Pflege nach mehr Personal bei der Bundesregierung auf taube Ohren. Es ist schade, dass die Bundeskanzlerin erst jetzt das Thema Pflege entdeckt. Dazu brauchte es die hartnäckigen Fragen eines engagierten jungen Pflege-Azubis in einer Wahlkampfsendung im Fernsehen.
Es hätte in dieser Wahlperiode viele Möglichkeiten gegeben, etwas für mehr Personal in der Pflege zu tun. Jetzt, eine Woche vor der Wahl, zu sagen, die Personalschlüssel werden überprüft, ist dreist. Und genauso unverbindlich wie ein Personalbemessungsinstrument, das nicht umgesetzt wird.
Wir wollen mit 1 Mrd. Euro ein Sofortprogramm für Pflegestellen im Krankenhaus auflegen. Das Geld aus dem Pflegevorsorgefonds soll für mehr Personal in der Altenpflege verwendet werden. Personalbemessungsinstrumente müssen wissenschaftlich ermitteln, wie viel Personal wo notwendig ist, um eine gute Pflege zu gewährleisten. Das muss dann in allen Bereich in der Pflege bundesweit verbindlich umgesetzt werden.
________________________________
Elisabeth Scharfenberg, MdB
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030 227 74 531
Fax: 030 227 76 655
elisabeth.scharfenberg@bundestag.de
Wahlkreisbüro
Kreuzstraße 6
95111 Rehau
Tel: 09283 89 81 940
Fax: 09283 89 81 941
elisabeth.scharfenberg@wk.bundestag.de
Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de
Ute Montag (Wahlkreismitarbeiterin)
Für mehr Personal in der Pflege braucht es handfestere Maßnahmen, Frau Merkel!
Zu Äußerungen von Angela Merkel, die Personalschlüssel in der Pflege überprüfen zu wollen, erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:
Der Personalnotstand in der Pflege ist nicht erst seit gestern bekannt. Seit Jahren fordern Bündnis 90/Die Grünen mehr Pflegekräfte für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Passiert ist wenig. Trotz Pflegestellenförderprogramm steigt die Zahl der PatientInnen und ÄrztInnen im Krankenhaus stärker als die Zahl der Pflegekräfte. In der Altenpflege wird ein Personalbemessungsinstrument entwickelt, ohne dass dessen Einführung verbindlich festgeschrieben ist.
Bisher stießen die immer lauter werdenden Rufe aus der Pflege nach mehr Personal bei der Bundesregierung auf taube Ohren. Es ist schade, dass die Bundeskanzlerin erst jetzt das Thema Pflege entdeckt. Dazu brauchte es die hartnäckigen Fragen eines engagierten jungen Pflege-Azubis in einer Wahlkampfsendung im Fernsehen.
Es hätte in dieser Wahlperiode viele Möglichkeiten gegeben, etwas für mehr Personal in der Pflege zu tun. Jetzt, eine Woche vor der Wahl, zu sagen, die Personalschlüssel werden überprüft, ist dreist. Und genauso unverbindlich wie ein Personalbemessungsinstrument, das nicht umgesetzt wird.
Wir wollen mit 1 Mrd. Euro ein Sofortprogramm für Pflegestellen im Krankenhaus auflegen. Das Geld aus dem Pflegevorsorgefonds soll für mehr Personal in der Altenpflege verwendet werden. Personalbemessungsinstrumente müssen wissenschaftlich ermitteln, wie viel Personal wo notwendig ist, um eine gute Pflege zu gewährleisten. Das muss dann in allen Bereich in der Pflege bundesweit verbindlich umgesetzt werden.
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Elisabeth Scharfenberg, MdB
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Pflegeversprechen sind unglaubwürdig
Pressemitteilung von Pia Zimmermann - 0676 / 18. September 2017
Pflegeversprechen sind unglaubwürdig
„Frau Merkel und Herr Schulz reden viel von mehr Pflegekräften und besserer Bezahlung. CDU/CSU und SPD regieren aber schon jahrelang. Nichts ist passiert. Wenn nur jedem hundertsten warmen Wort eine echte Tat gefolgt wäre, hätten wir heute keine Probleme mehr in der Pflege. Und gerade jetzt im Wahlkampf hagelt es wieder vage Versprechen, und wieder gibt es keine konkreten Vorschläge für eine Verbesserung der Pflege“, kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, die aktuellen Äußerungen von Angela Merkel und Martin Schulz, sich für Verbesserungen in der Pflege einzusetzen.
„Es fehlt in allen Bereichen an Pflegekräften, und das Problem ist seit Jahren bekannt. Hier wird nicht nur die Würde von Menschen mit Pflegebedarf geopfert, hier sterben Menschen. DIE LINKE fordert die sofortige Einstellung von 40.000 Pflegekräften in der Altenpflege. Dafür wäre sogar Geld vorhanden, wenn man den Pflegevorsorgefonds umwandeln würde. In den Krankenhäusern fordern wir 100.000 zusätzliche Vollzeitstellen, damit wir vom letzten Platz in Europa bei der Zahl der Pflegekräfte pro Patient wenigstens ins untere Mittelfeld kommen. Die Bundesregierung plant keine Veränderungen, nicht in Pflegeeinrichtungen und nicht im Krankenhaus.
Die Pflege betrifft uns alle, als Angehörige, Betroffene und Pflegekräfte. Bei der Pflege darf nicht der Profit im Mittelpunkt stehen, es geht hier um die Würde von Menschen. DIE LINKE setzt sich deshalb gegen die Privatisierung von Pflegeeinrichtungen und für bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte ein. Nur so ist gute Pflege möglich.“
F.d.R. Susanne Müller
-----------------------------------------------------------------------------------------
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Hanno Harnisch, Tel. 030/227-51092, Mobil 0171/643 55 24 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 151/282 02 708 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, http://www.linksfraktion.de
Pflegeversprechen sind unglaubwürdig
„Frau Merkel und Herr Schulz reden viel von mehr Pflegekräften und besserer Bezahlung. CDU/CSU und SPD regieren aber schon jahrelang. Nichts ist passiert. Wenn nur jedem hundertsten warmen Wort eine echte Tat gefolgt wäre, hätten wir heute keine Probleme mehr in der Pflege. Und gerade jetzt im Wahlkampf hagelt es wieder vage Versprechen, und wieder gibt es keine konkreten Vorschläge für eine Verbesserung der Pflege“, kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, die aktuellen Äußerungen von Angela Merkel und Martin Schulz, sich für Verbesserungen in der Pflege einzusetzen.
„Es fehlt in allen Bereichen an Pflegekräften, und das Problem ist seit Jahren bekannt. Hier wird nicht nur die Würde von Menschen mit Pflegebedarf geopfert, hier sterben Menschen. DIE LINKE fordert die sofortige Einstellung von 40.000 Pflegekräften in der Altenpflege. Dafür wäre sogar Geld vorhanden, wenn man den Pflegevorsorgefonds umwandeln würde. In den Krankenhäusern fordern wir 100.000 zusätzliche Vollzeitstellen, damit wir vom letzten Platz in Europa bei der Zahl der Pflegekräfte pro Patient wenigstens ins untere Mittelfeld kommen. Die Bundesregierung plant keine Veränderungen, nicht in Pflegeeinrichtungen und nicht im Krankenhaus.
Die Pflege betrifft uns alle, als Angehörige, Betroffene und Pflegekräfte. Bei der Pflege darf nicht der Profit im Mittelpunkt stehen, es geht hier um die Würde von Menschen. DIE LINKE setzt sich deshalb gegen die Privatisierung von Pflegeeinrichtungen und für bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte ein. Nur so ist gute Pflege möglich.“
F.d.R. Susanne Müller
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Schulz verspricht Neustart in der Pflege
Ärzte Zeitung vom 19.09.2017:
SPD-Kanzlerkandidat
Schulz verspricht Neustart in der Pflege
Alles gleich bei den Positionen von Union und SPD? Diesen Eindruck versucht SPD-Kanzlerkandidat Schulz in der ARD-"Wahlarena" zu zerstreuen.
Der Sozialdemokrat gibt sich kämpferisch. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Anmerkung dazu:
... Was die Politiker im Moment so alles verzapfen, kann man m.E. getrostet vergessen. Auch Herrn Schulz kann man mit seiner Sprechblase zu "Pflegepriorität" vergessen. Herr Steinbrück hatte 2013 bereits einmal 125.000 neue Pflegekraftstellen angekündigt. Lesen Sie dazu: >>>> Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten. Statement informiert … Pflege in Deutschland: Sprechblasen und tolle Ankündigungen der Politiker helfen allein nicht wirklich weiter. Die GROKO hat bei der zurückliegenden Pflegereform den Pflegenotstand nicht aufgelöst und keine hilfreichen Regelungen geschaffen, die die dringend notwendigen kommunalen Quartiershilfen in Gang bringen ("ambulant vor stationär"). Ankündigungen hatten wir bis jetzt satt! Die Pflege eignet sich offensichtlich nicht als Wahlkampfthema. …(weiter lesen)… > viewtopic.php?f=3&t=22296
SPD-Kanzlerkandidat
Schulz verspricht Neustart in der Pflege
Alles gleich bei den Positionen von Union und SPD? Diesen Eindruck versucht SPD-Kanzlerkandidat Schulz in der ARD-"Wahlarena" zu zerstreuen.
Der Sozialdemokrat gibt sich kämpferisch. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Anmerkung dazu:
... Was die Politiker im Moment so alles verzapfen, kann man m.E. getrostet vergessen. Auch Herrn Schulz kann man mit seiner Sprechblase zu "Pflegepriorität" vergessen. Herr Steinbrück hatte 2013 bereits einmal 125.000 neue Pflegekraftstellen angekündigt. Lesen Sie dazu: >>>> Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten. Statement informiert … Pflege in Deutschland: Sprechblasen und tolle Ankündigungen der Politiker helfen allein nicht wirklich weiter. Die GROKO hat bei der zurückliegenden Pflegereform den Pflegenotstand nicht aufgelöst und keine hilfreichen Regelungen geschaffen, die die dringend notwendigen kommunalen Quartiershilfen in Gang bringen ("ambulant vor stationär"). Ankündigungen hatten wir bis jetzt satt! Die Pflege eignet sich offensichtlich nicht als Wahlkampfthema. …(weiter lesen)… > viewtopic.php?f=3&t=22296
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Wahlarena: Krankenpfleger bringt Merkel in Nöte
Deutsches Ärzteblatt:
Wahlarena: Krankenpfleger bringt Merkel in Nöte
...
Die CDU-Chefin blieb in ihrer Antwort vage. „Ich kann Ihnen nicht versprechen, das sage ich ganz offen, dass zum Schluss alles nach bester Zufriedenheit ist“, sagte die Bundeskanzlerin. Standards sollten aber verbessert werden, Personaluntergrenzen für Altenheime und Krankenhäuser würden derzeit ausgehandelt. Merkel zeigte sich zuversichtlich, dass die Lage in zwei Jahren besser ist.
...
>>> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... l-in-Noete
Wahlarena: Krankenpfleger bringt Merkel in Nöte
...
Die CDU-Chefin blieb in ihrer Antwort vage. „Ich kann Ihnen nicht versprechen, das sage ich ganz offen, dass zum Schluss alles nach bester Zufriedenheit ist“, sagte die Bundeskanzlerin. Standards sollten aber verbessert werden, Personaluntergrenzen für Altenheime und Krankenhäuser würden derzeit ausgehandelt. Merkel zeigte sich zuversichtlich, dass die Lage in zwei Jahren besser ist.
...
>>> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... l-in-Noete
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Gesundheitssystem / soziales Netz - Ausgabenkollaps droht
Aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=21435&p=100187#p100187
Gesundheitssystem Deutschland: Es droht der Ausgabenkollaps
Mehr Reformen gab es nie im Gesundheitssystem. Doch sie machen es teurer, statt besser.
Ökonomen warnen vor dem bösen Erwachen - und der Zwist für eine neue Koalition ist programmiert.
Quelle: Der Spiegel
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 70134.html
Anmerkung:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat seit vielen Jahren auf notwendige Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem aufmerksam gemacht und gezielt Verbesserungen, v.a. zur Auflösung des Pflegenotstandes, eingefordert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
Die zurückliegenden zahlreichen Reformgesetze der GROKO haben eine Reihe von ergänzenden Leistungsansprüchen geschaffen, die durchaus als hilfreich oder zwingend geboten angesehen werden können. Dabei ist aber offensichtlich an einigen Stellen zu viel des Guten getan worden, so dass eine nachhaltige Finanzierung all dieser Leistungsansprüche mehr als problematisch erscheint. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat daher zeitgerecht und wiederholt auf die Notwendigkeit verwiesen, Schwerpunkte zu setzen und die Ausgaben in Grenzen zu halten. Das gesamte soziale Netz muss - auch mit Blick auf die nachfolgenden Generationen - finanzierbar bleiben. Die z.Zt. als gut eingeschätzte Konjunktur garantiert keine nachhaltige Finanzierung der zahlreich geschaffenen Ansprüche. Es muss im Übrigen auf die Wiederherstellung der bewährten sozialen Marktwirtschaft gedrängt werden.
Ein Klartext informiert: Deutschlands Pflegesystem gehört nach der Bundestagswahl am 24.09.2017 auf den Prüfstand. Dabei muss das gesamte soziale Netz mit in den Blick genommen werden! - Text hier (PDF) > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082017.pdf und im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hier > viewtopic.php?f=4&t=22268
Werner Schell
+++
Jeder trägt für seine Gesundheit Mitverantwortung (§ 1 SGB V). Daher muss verstärkt auf gesunde Lebensführung und Vermeidung bzw. Hinauszögern von Krankheit und Pflegebededürftigkeit gesetzt werden. Darauf will der nächste Neusser Pflegetreff aufmerksam machen. Hier die näheren Hinweise:
Der 27. Neusser Pflegetreff wird am 22.11.2017, 15.00 - 17.00 Uhr (Infostände ab 14.00 Uhr) stattfinden zum Thema: "Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken - Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter. …. Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen sich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. …. Erörterungsgrundlagen sind u.a. einmal das "Präventionsgesetz" und der „Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI“. Prävention und Gesundheitsförderung sollen verstärkt auch in den Pflegeeinrichtungen umgesetzt werden. Der erwähnte Leitfaden ist vom GKV-Spitzenverband herausgegeben worden und wie folgt abrufbar: > https://www.gkv-spitzenverband.de/media ... rei_II.pdf Als Präventionsziele in der stationären Pflege und Handlungsfelder werden v.a. Ernährung, Körperliche Aktivität, Stärkung kognitiver Ressourcen, Psychosoziale Gesundheit und Prävention von Gewalt bezeichnet. - Hinweise zum Treff (ständige Aktualisierung) > viewtopic.php?f=7&t=22212
viewtopic.php?f=4&t=21435&p=100187#p100187
Gesundheitssystem Deutschland: Es droht der Ausgabenkollaps
Mehr Reformen gab es nie im Gesundheitssystem. Doch sie machen es teurer, statt besser.
Ökonomen warnen vor dem bösen Erwachen - und der Zwist für eine neue Koalition ist programmiert.
Quelle: Der Spiegel
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 70134.html
Anmerkung:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat seit vielen Jahren auf notwendige Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem aufmerksam gemacht und gezielt Verbesserungen, v.a. zur Auflösung des Pflegenotstandes, eingefordert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
Die zurückliegenden zahlreichen Reformgesetze der GROKO haben eine Reihe von ergänzenden Leistungsansprüchen geschaffen, die durchaus als hilfreich oder zwingend geboten angesehen werden können. Dabei ist aber offensichtlich an einigen Stellen zu viel des Guten getan worden, so dass eine nachhaltige Finanzierung all dieser Leistungsansprüche mehr als problematisch erscheint. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat daher zeitgerecht und wiederholt auf die Notwendigkeit verwiesen, Schwerpunkte zu setzen und die Ausgaben in Grenzen zu halten. Das gesamte soziale Netz muss - auch mit Blick auf die nachfolgenden Generationen - finanzierbar bleiben. Die z.Zt. als gut eingeschätzte Konjunktur garantiert keine nachhaltige Finanzierung der zahlreich geschaffenen Ansprüche. Es muss im Übrigen auf die Wiederherstellung der bewährten sozialen Marktwirtschaft gedrängt werden.
Ein Klartext informiert: Deutschlands Pflegesystem gehört nach der Bundestagswahl am 24.09.2017 auf den Prüfstand. Dabei muss das gesamte soziale Netz mit in den Blick genommen werden! - Text hier (PDF) > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082017.pdf und im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hier > viewtopic.php?f=4&t=22268
Werner Schell
+++
Jeder trägt für seine Gesundheit Mitverantwortung (§ 1 SGB V). Daher muss verstärkt auf gesunde Lebensführung und Vermeidung bzw. Hinauszögern von Krankheit und Pflegebededürftigkeit gesetzt werden. Darauf will der nächste Neusser Pflegetreff aufmerksam machen. Hier die näheren Hinweise:
Der 27. Neusser Pflegetreff wird am 22.11.2017, 15.00 - 17.00 Uhr (Infostände ab 14.00 Uhr) stattfinden zum Thema: "Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken - Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter. …. Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen sich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. …. Erörterungsgrundlagen sind u.a. einmal das "Präventionsgesetz" und der „Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI“. Prävention und Gesundheitsförderung sollen verstärkt auch in den Pflegeeinrichtungen umgesetzt werden. Der erwähnte Leitfaden ist vom GKV-Spitzenverband herausgegeben worden und wie folgt abrufbar: > https://www.gkv-spitzenverband.de/media ... rei_II.pdf Als Präventionsziele in der stationären Pflege und Handlungsfelder werden v.a. Ernährung, Körperliche Aktivität, Stärkung kognitiver Ressourcen, Psychosoziale Gesundheit und Prävention von Gewalt bezeichnet. - Hinweise zum Treff (ständige Aktualisierung) > viewtopic.php?f=7&t=22212
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Merkel räumt Defizite bei Pflege ein - Notstand erkannt?
"Wenn die SPD nach 20 Jahren Regierungsbeteiligung eine neue Pflegepolitik fordert,
ist das so, als wenn sich ein Hühnerdieb als Geflügelhirte bewirbt."
Zitat der Woche von Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler im bayerischen Landtag, zur Forderung von SPD-Parteichef Martin Schulz
für eine neue Pflegepolitik (Quelle: Zeitschrift CAREkonkret vom 29.09.2017).
ist das so, als wenn sich ein Hühnerdieb als Geflügelhirte bewirbt."
Zitat der Woche von Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler im bayerischen Landtag, zur Forderung von SPD-Parteichef Martin Schulz
für eine neue Pflegepolitik (Quelle: Zeitschrift CAREkonkret vom 29.09.2017).
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Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten
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viewtopic.php?f=3&t=22296&p=100762#p100762
"Aufgrund des Personalmangels kann in der Pflege oft nicht einmal mehr der umstrittene Grundsatz der drei "S" - still, satt und sauber - gelten. Dabei sollte das Ziel die drei "Z" sein: Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit. - Pflegekräfte, die ihre ethischen Wertevorstellungen nicht umsetzen können, sind unzufrieden, unglücklich und brennen aus."
Franz J. Stoffer, Ehemaliger Geschäftsführer der Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT) in CAREkonkret vom 10.11.2017
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"Aufgrund des Personalmangels kann in der Pflege oft nicht einmal mehr der umstrittene Grundsatz der drei "S" - still, satt und sauber - gelten. Dabei sollte das Ziel die drei "Z" sein: Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit. - Pflegekräfte, die ihre ethischen Wertevorstellungen nicht umsetzen können, sind unzufrieden, unglücklich und brennen aus."
Franz J. Stoffer, Ehemaliger Geschäftsführer der Caritas Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT) in CAREkonkret vom 10.11.2017
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Jamaika-Koalition soll Dauerkrise in der Pflege beenden
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viewtopic.php?f=4&t=22374
Jamaika-Koalition soll Dauerkrise in der Pflege beenden
Pflegeforscher schlagen einen dreischrittigen Masterplan Pflege vor
Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Notleidendes Pflegesystem = zielgerichtet verbessern!
viewtopic.php?f=4&t=22085
Vor dem Hintergrund der Dauerkrise in der Pflege fordern Pflegeforscher des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) jetzt einen dreischrittigen Masterplan Pflege für Deutschland. Voraussetzung für die Verwirklichung des Masterplans ist es, dass in den laufenden Verhandlungen der Jamaika-Koalition bereits die Weichen dafür gestellt werden. Die Forscher weisen seit geraumer Zeit auf die systemrelevanten Probleme in der Pflege hin und empfehlen eine neue Politik mit sicht- und spürbaren Verbesserungen in der Versorgung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Ziel des Masterplans Pflege ist es, u.a. die Vergütungen für Pflegepersonal (insbesondere in der Altenpflege) um bis zu 30 % anzuheben und bis zum Ende der Legislatur bis zu 100.000 zusätzliche Pflegestellen in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Diensten zu schaffen. Außerdem sollen Mittel in Forschung, Innovation und hochschulische Pflegeausbildung fließen. Dafür werden jährlich Finanzmittel in Höhe von etwa 12 Mrd. Euro zusätzlich gebraucht, die solidarisch über die Kranken- und Pflegeversicherungen sowie durch zusätzliche Steuermittel aufgebracht werden müssen.
Aktuelle Daten und Studienergebnisse zur Situation der beruflichen Pflege und zur Versorgung von Patienten und Pflegebedürftigen in Deutschland geben Anlass zu großer Sorge und setzen die Politik unter Handlungsdruck. Im Deutschlandtrend der ARD vom Oktober stehen die Themen „höhere Löhne“ und „Pflegesystem verbessern“ erstmals ganz oben auf der Agenda wichtiger Themen in der Bevölkerung. „Die Menschen in Deutschland wollen schnellstmöglich umfassende Reformen in der Pflege und sind für spürbare Verbesserungen auch bereit mehr zu zahlen“, erklärt Professor Frank Weidner, Leiter des DIP heute in Köln.
Die Auswertung aktueller Studien und Daten zeigt, dass viele Probleme in der Pflege miteinander zusammenhängen und systemrelevant sind. So ist der Arbeitsmarkt in der Pflege in einigen Regionen Deutschlands bereits kollabiert, sich verschärfende Arbeitsbedingungen machen beschäftigte Pflegekräfte immer öfter krank, die Versorgungsqualität von Patienten und Pflegebedürftigen kann häufig nicht mehr gewährleistet werden. „Die Jamaika-Koalition muss die Dauerkrise in der Pflege endlich beenden. Deutschland braucht einen Masterplan Pflege! Wer da wirklich was erreichen will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern. Die aktuelle sehr gute Kassenlage gibt das her!“, so Weidner.
Der vorgeschlagene Masterplan Pflege sieht drei Schritte vor:
1. Schritt: Masterplan Pflege vereinbaren
Im Koalitionsvertrag der Jamaika-Koalition muss der Masterplan Pflege bereits verankert werden. Im Schwerpunkt soll es dabei um die Verbesserung der Rahmenbedingung der Pflege in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Diensten gehen. Die Vergütungen für Pflegefachpersonal, insbesondere für Beschäftigte in der Altenpflege, sollen spürbar um bis zu 30 % angehoben werden. Zugleich sollen bis zum Ende der kommenden Legislatur bis zu 100.000 zusätzliche Stellen etwa hälftig zum einen in den Krankenhäusern und zum anderen in den Altenheimen und der ambulanten Pflege entstehen können. Das setzt voraus, dass in die zukunfts- und arbeitsplatzsichere Ausbildung der Pflege investiert und die Zahl der Auszubildenden erheblich gesteigert wird. Ferner sollen zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von rund 500 Millionen Euro für die Erforschung neuer Versorgungskonzepte, innovativer Technologien und für rund 20.000 Studienplätze zur akademischen Primärqualifikation von Pflegefachkräften eingeplant werden. Die Kosten für einen solchen Masterplan schätzen die Pflegeforscher auf rund 12 Mrd. Euro jährlich ab dem Jahr 2020. Die Finanzierung soll zu gleichen Teilen von den gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherungen durch entsprechende Beitragssatzsteigerungen bzw. -umschichtungen sowie durch zusätzliche Steuermittel von Bund und Ländern aufgebracht werden.
2. Schritt: Runden Tisch Masterplan Pflege einrichten
Im Jahr 2018 muss zeitnah nach Aufnahme der Regierungsgeschäfte durch die neue Koalition ein Runder Tisch Masterplan Pflege mit allen relevanten Akteuren eingerichtet werden. Da die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, können die Probleme nur gemeinsam gelöst werden. Am Runden Tisch müssen daher u.a. Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen, den Sozialversicherungen, der Arbeitgeber und Gewerkschaften, aus Bildung und Wissenschaft sowie von Berufs-, Patienten- und Verbraucherorganisationen teilnehmen. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 2018 die notwendigen Gesetzesände-rungen und Vertragsprozesse auf die Wege zu bringen.
3. Schritt: Umsetzung Masterplan Pflege ab Mitte 2019
Bereits ab Mitte 2019 könnten die Vergütungen für die Pflegeberufe spürbar steigen, vorausgesetzt die Tarifparteien können dies auch vor dem Hintergrund von zusätzlich zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln für die Einrichtungen vereinbaren. In einem zweiten Schritt sollten dann ab 2020 die entsprechenden Stellen für Pflegepersonal nach und nach zusätzlich geschaffen und finanziert werden. Über die Gesetze und Verfahren muss sichergestellt werden, dass das zusätzliche Geld tatsächlich ausschließlich für die Besserstellung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Pflegediensten eingesetzt wird.
Den Einwand, es gäbe zurzeit gar kein Personal, um zusätzliche Stellen in der Pflege zu besetzen, lassen die Pflegeforscher nicht gelten. „Dieses Argument wird in der Debatte immer wieder gerne instrumentalisiert“, sagt Professor Michael Isfort, Leiter der Abteilung Pflegearbeit und -beruf im DIP. „Hier werden aber Ursache und Wirkung miteinander verwechselt. Potenziale in der Ausbildung der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege wurden in der Vergangenheit nicht hinreichend genutzt und sind mit ursächlich für eine Zuspitzung in den Beschäftigungsbedingungen in der Pflege. Die Folgen sind eine zunehmende Teilzeitarbeit bis hin zum frühen Ausstieg aus dem Beruf. Nur mit beherzten Schritten, die an den Ursachen ansetzen, lässt sich dieser Trend grundsätzlich stoppen und umkehren.“
Die Forscher rechnen bei konsequenter Umsetzung des Masterplans auch mit kurzfristigen Effekten bei der Verringerung der Teilzeitquote sowie der Rückgewinnung von Kräften aus der sogenannten stillen Reserve. Mittel- und langfristig gehen die Forscher davon aus, dass der Masterplan zu einer deutlichen Belebung von Ausbildung und Beschäftigung in der Pflege sowie zu innovativen Versorgungskonzepten führen wird.
Das gemeinnützige und unabhängige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) hat seinen Sitz in Köln an der KatHO NRW. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat das Institut mehr als einhundertzwanzig innovative Projekte im Bereich der Pflege-, Pflegebildungs- und Versorgungsforschung durchgeführt und zahlreiche Studien zur Situation der Pflege in Deutschland veröffentlicht.
Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: dip@dip.de
Anhang
attachment icon Pressemitteilung > https://idw-online.de/de/attachment59099
Quelle: Pressemitteilung vom 13.11.2017
Frank Weidner Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.
https://idw-online.de/de/news684453
Anmerkung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
"Jamaika-Koalition soll Dauerkrise in der Pflege beenden. Pflegeforscher schlagen einen dreischrittigen Masterplan Pflege vor". - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk sieht ebenfalls immensen Handlungsbedarf und fordert seit mehreren Jahren die Auflösung des Pflegenotstandes und die Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen (= ambulant vor stationär). Die Handlungserfordernisse sollen im April / Mai 2018 in einem Pflegetreff vertiefend erörtert werden.
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Jamaika-Koalition soll Dauerkrise in der Pflege beenden
Pflegeforscher schlagen einen dreischrittigen Masterplan Pflege vor
Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Notleidendes Pflegesystem = zielgerichtet verbessern!
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Vor dem Hintergrund der Dauerkrise in der Pflege fordern Pflegeforscher des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) jetzt einen dreischrittigen Masterplan Pflege für Deutschland. Voraussetzung für die Verwirklichung des Masterplans ist es, dass in den laufenden Verhandlungen der Jamaika-Koalition bereits die Weichen dafür gestellt werden. Die Forscher weisen seit geraumer Zeit auf die systemrelevanten Probleme in der Pflege hin und empfehlen eine neue Politik mit sicht- und spürbaren Verbesserungen in der Versorgung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Ziel des Masterplans Pflege ist es, u.a. die Vergütungen für Pflegepersonal (insbesondere in der Altenpflege) um bis zu 30 % anzuheben und bis zum Ende der Legislatur bis zu 100.000 zusätzliche Pflegestellen in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Diensten zu schaffen. Außerdem sollen Mittel in Forschung, Innovation und hochschulische Pflegeausbildung fließen. Dafür werden jährlich Finanzmittel in Höhe von etwa 12 Mrd. Euro zusätzlich gebraucht, die solidarisch über die Kranken- und Pflegeversicherungen sowie durch zusätzliche Steuermittel aufgebracht werden müssen.
Aktuelle Daten und Studienergebnisse zur Situation der beruflichen Pflege und zur Versorgung von Patienten und Pflegebedürftigen in Deutschland geben Anlass zu großer Sorge und setzen die Politik unter Handlungsdruck. Im Deutschlandtrend der ARD vom Oktober stehen die Themen „höhere Löhne“ und „Pflegesystem verbessern“ erstmals ganz oben auf der Agenda wichtiger Themen in der Bevölkerung. „Die Menschen in Deutschland wollen schnellstmöglich umfassende Reformen in der Pflege und sind für spürbare Verbesserungen auch bereit mehr zu zahlen“, erklärt Professor Frank Weidner, Leiter des DIP heute in Köln.
Die Auswertung aktueller Studien und Daten zeigt, dass viele Probleme in der Pflege miteinander zusammenhängen und systemrelevant sind. So ist der Arbeitsmarkt in der Pflege in einigen Regionen Deutschlands bereits kollabiert, sich verschärfende Arbeitsbedingungen machen beschäftigte Pflegekräfte immer öfter krank, die Versorgungsqualität von Patienten und Pflegebedürftigen kann häufig nicht mehr gewährleistet werden. „Die Jamaika-Koalition muss die Dauerkrise in der Pflege endlich beenden. Deutschland braucht einen Masterplan Pflege! Wer da wirklich was erreichen will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern. Die aktuelle sehr gute Kassenlage gibt das her!“, so Weidner.
Der vorgeschlagene Masterplan Pflege sieht drei Schritte vor:
1. Schritt: Masterplan Pflege vereinbaren
Im Koalitionsvertrag der Jamaika-Koalition muss der Masterplan Pflege bereits verankert werden. Im Schwerpunkt soll es dabei um die Verbesserung der Rahmenbedingung der Pflege in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Diensten gehen. Die Vergütungen für Pflegefachpersonal, insbesondere für Beschäftigte in der Altenpflege, sollen spürbar um bis zu 30 % angehoben werden. Zugleich sollen bis zum Ende der kommenden Legislatur bis zu 100.000 zusätzliche Stellen etwa hälftig zum einen in den Krankenhäusern und zum anderen in den Altenheimen und der ambulanten Pflege entstehen können. Das setzt voraus, dass in die zukunfts- und arbeitsplatzsichere Ausbildung der Pflege investiert und die Zahl der Auszubildenden erheblich gesteigert wird. Ferner sollen zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von rund 500 Millionen Euro für die Erforschung neuer Versorgungskonzepte, innovativer Technologien und für rund 20.000 Studienplätze zur akademischen Primärqualifikation von Pflegefachkräften eingeplant werden. Die Kosten für einen solchen Masterplan schätzen die Pflegeforscher auf rund 12 Mrd. Euro jährlich ab dem Jahr 2020. Die Finanzierung soll zu gleichen Teilen von den gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherungen durch entsprechende Beitragssatzsteigerungen bzw. -umschichtungen sowie durch zusätzliche Steuermittel von Bund und Ländern aufgebracht werden.
2. Schritt: Runden Tisch Masterplan Pflege einrichten
Im Jahr 2018 muss zeitnah nach Aufnahme der Regierungsgeschäfte durch die neue Koalition ein Runder Tisch Masterplan Pflege mit allen relevanten Akteuren eingerichtet werden. Da die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, können die Probleme nur gemeinsam gelöst werden. Am Runden Tisch müssen daher u.a. Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen, den Sozialversicherungen, der Arbeitgeber und Gewerkschaften, aus Bildung und Wissenschaft sowie von Berufs-, Patienten- und Verbraucherorganisationen teilnehmen. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 2018 die notwendigen Gesetzesände-rungen und Vertragsprozesse auf die Wege zu bringen.
3. Schritt: Umsetzung Masterplan Pflege ab Mitte 2019
Bereits ab Mitte 2019 könnten die Vergütungen für die Pflegeberufe spürbar steigen, vorausgesetzt die Tarifparteien können dies auch vor dem Hintergrund von zusätzlich zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln für die Einrichtungen vereinbaren. In einem zweiten Schritt sollten dann ab 2020 die entsprechenden Stellen für Pflegepersonal nach und nach zusätzlich geschaffen und finanziert werden. Über die Gesetze und Verfahren muss sichergestellt werden, dass das zusätzliche Geld tatsächlich ausschließlich für die Besserstellung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals in Krankenhäusern, Altenheimen und ambulanten Pflegediensten eingesetzt wird.
Den Einwand, es gäbe zurzeit gar kein Personal, um zusätzliche Stellen in der Pflege zu besetzen, lassen die Pflegeforscher nicht gelten. „Dieses Argument wird in der Debatte immer wieder gerne instrumentalisiert“, sagt Professor Michael Isfort, Leiter der Abteilung Pflegearbeit und -beruf im DIP. „Hier werden aber Ursache und Wirkung miteinander verwechselt. Potenziale in der Ausbildung der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege wurden in der Vergangenheit nicht hinreichend genutzt und sind mit ursächlich für eine Zuspitzung in den Beschäftigungsbedingungen in der Pflege. Die Folgen sind eine zunehmende Teilzeitarbeit bis hin zum frühen Ausstieg aus dem Beruf. Nur mit beherzten Schritten, die an den Ursachen ansetzen, lässt sich dieser Trend grundsätzlich stoppen und umkehren.“
Die Forscher rechnen bei konsequenter Umsetzung des Masterplans auch mit kurzfristigen Effekten bei der Verringerung der Teilzeitquote sowie der Rückgewinnung von Kräften aus der sogenannten stillen Reserve. Mittel- und langfristig gehen die Forscher davon aus, dass der Masterplan zu einer deutlichen Belebung von Ausbildung und Beschäftigung in der Pflege sowie zu innovativen Versorgungskonzepten führen wird.
Das gemeinnützige und unabhängige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) hat seinen Sitz in Köln an der KatHO NRW. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat das Institut mehr als einhundertzwanzig innovative Projekte im Bereich der Pflege-, Pflegebildungs- und Versorgungsforschung durchgeführt und zahlreiche Studien zur Situation der Pflege in Deutschland veröffentlicht.
Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: dip@dip.de
Anhang
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Quelle: Pressemitteilung vom 13.11.2017
Frank Weidner Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.
https://idw-online.de/de/news684453
Anmerkung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
"Jamaika-Koalition soll Dauerkrise in der Pflege beenden. Pflegeforscher schlagen einen dreischrittigen Masterplan Pflege vor". - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk sieht ebenfalls immensen Handlungsbedarf und fordert seit mehreren Jahren die Auflösung des Pflegenotstandes und die Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen (= ambulant vor stationär). Die Handlungserfordernisse sollen im April / Mai 2018 in einem Pflegetreff vertiefend erörtert werden.
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Bis 2030 475.000 zusätzliche Pflegefachkräfte nötig
Deutsches Ärzteblatt vom 24.11.2017:
Bis 2030 475.000 zusätzliche Pflegefachkräfte nötig
Quelle: Deutsches Ärzteblatt
In den Jahren bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um 34 Prozent auf 4,1 Millionen zunehmen. Es werden bis zu 400.000 zusätzliche vollstationäre Pflegeplätze benötigt, der Bedarf an ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... fte-noetig
Pflegemarkt wird stark wachsen > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rk-wachsen
Pflegebedürftige: Deutlicher Anstieg prognostiziert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nostiziert
Altenpflege: Verdi warnt vor Personalmangel > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ltenpflege
Pflegeeinrichtungen: Mehr Betreuer > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... richtungen
Bis 2030 475.000 zusätzliche Pflegefachkräfte nötig
Quelle: Deutsches Ärzteblatt
In den Jahren bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um 34 Prozent auf 4,1 Millionen zunehmen. Es werden bis zu 400.000 zusätzliche vollstationäre Pflegeplätze benötigt, der Bedarf an ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... fte-noetig
Pflegemarkt wird stark wachsen > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rk-wachsen
Pflegebedürftige: Deutlicher Anstieg prognostiziert > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nostiziert
Altenpflege: Verdi warnt vor Personalmangel > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... ltenpflege
Pflegeeinrichtungen: Mehr Betreuer > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... richtungen
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Ausreichende Stellenschlüssel sind zwingend erforderlich
Bei Facebook und mittels Newsletter wurde informiert:
"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden,
die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben."
In einer Pflegeeinrichtung genügt der Einsatz von nur einer Pflege(fach)kraft in der Nacht evident nicht für die Betreuung von 50 bzw. 60 Bewohnern. Das ergibt sich aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Cottbus vom 22.11.2017 (Az.: VG 5 L 294/17). - Diese Beurteilung verdient volle Zustimmung. Allerdings wird man bei Gewährleistung einer dem Sorgfaltsgebot (§§ 276, 278 BGB) entsprechenden Pflege und Betreuung von schwerst pflegebedürftigen Menschen eine wesentlich niedrige Zahl zu versorgender Menschen anzusetzen haben. Dass überhaupt über solche Situationen diskutiert werden muss, ist darin begründet, dass bislang trotz entsprechender Handlungsanforderungen keine auskömmlichen Stellenschlüssel für die Pflegeeinrichtungen vorgelegt worden sind. Es wird lediglich ein mit der Menschenwürde nicht zu verantwortender Pflegenotstand verwaltet.
Quelle: viewtopic.php?f=3&t=22389
"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden,
die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben."
In einer Pflegeeinrichtung genügt der Einsatz von nur einer Pflege(fach)kraft in der Nacht evident nicht für die Betreuung von 50 bzw. 60 Bewohnern. Das ergibt sich aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Cottbus vom 22.11.2017 (Az.: VG 5 L 294/17). - Diese Beurteilung verdient volle Zustimmung. Allerdings wird man bei Gewährleistung einer dem Sorgfaltsgebot (§§ 276, 278 BGB) entsprechenden Pflege und Betreuung von schwerst pflegebedürftigen Menschen eine wesentlich niedrige Zahl zu versorgender Menschen anzusetzen haben. Dass überhaupt über solche Situationen diskutiert werden muss, ist darin begründet, dass bislang trotz entsprechender Handlungsanforderungen keine auskömmlichen Stellenschlüssel für die Pflegeeinrichtungen vorgelegt worden sind. Es wird lediglich ein mit der Menschenwürde nicht zu verantwortender Pflegenotstand verwaltet.
Quelle: viewtopic.php?f=3&t=22389
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Pflegeheimversorgung = Verbesserungsbedarf
Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101192#p101192
Die "Anstalt", ZDF, befasste sich am 05.12.1017 in zwei kurzen Beiträgen mit der Pflege in den stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen). Entsprechende Hinweise sind unten angefügt. - Richtig ist, dass es unzureichende Pflege-Rahmenbedingungen gibt, die es dringend zu korrigieren gilt. Dazu hat sich Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt geäußert und steht dieserhalb mit den zuständigen Stellen in einem lebhaften Austausch sachgerechter Argumente. Die hiesigen Aktivitäten stehen unter dem Motto: "Probleme konkret benennen und konstruktiv Lösungen einfordern". Beiträge, die die Situation nur schlecht reden und v.a. die älteren Menschen nur verängstigen und den Zuschauern zum Überfluss als Belustigung angedient werden, sind nicht wirklich als hilfreich einzustufen.
"Die Anstalt", ZDF, Sendung vom 05.12.2017 (6,13 Min) - Video verfügbar bis 05.12.2018:
Zustände im Pflegeheim
Max wird mit einer Verbesserungsliste seines Vaters bei der Heimleitung vorstellig und bekommt so eine Vorstellung der Zustände in vielen deutschen Altenpflegeheimen. >>> https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... m-100.html
Comedy | "Die Anstalt" - (Beitragslänge: 1,31 Min.)
"Besuch im Pflegeheim"
Auf der Suche nach seinem Vater trifft Max im Altenpflegeheim auf Frau Kebekus. Eine völlig überforderte Pflegekraft. >>> https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... m-100.html
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101192#p101192
Die "Anstalt", ZDF, befasste sich am 05.12.1017 in zwei kurzen Beiträgen mit der Pflege in den stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen). Entsprechende Hinweise sind unten angefügt. - Richtig ist, dass es unzureichende Pflege-Rahmenbedingungen gibt, die es dringend zu korrigieren gilt. Dazu hat sich Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt geäußert und steht dieserhalb mit den zuständigen Stellen in einem lebhaften Austausch sachgerechter Argumente. Die hiesigen Aktivitäten stehen unter dem Motto: "Probleme konkret benennen und konstruktiv Lösungen einfordern". Beiträge, die die Situation nur schlecht reden und v.a. die älteren Menschen nur verängstigen und den Zuschauern zum Überfluss als Belustigung angedient werden, sind nicht wirklich als hilfreich einzustufen.
"Die Anstalt", ZDF, Sendung vom 05.12.2017 (6,13 Min) - Video verfügbar bis 05.12.2018:
Zustände im Pflegeheim
Max wird mit einer Verbesserungsliste seines Vaters bei der Heimleitung vorstellig und bekommt so eine Vorstellung der Zustände in vielen deutschen Altenpflegeheimen. >>> https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... m-100.html
Comedy | "Die Anstalt" - (Beitragslänge: 1,31 Min.)
"Besuch im Pflegeheim"
Auf der Suche nach seinem Vater trifft Max im Altenpflegeheim auf Frau Kebekus. Eine völlig überforderte Pflegekraft. >>> https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... m-100.html
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Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten
Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101513#p101513
Am 01.01.2018 bei Facebook gepostet:
"Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten" ist die Herausforderung für das neue Jahr 2018! Die Bedürfnisse der Patienten und pflegebedürftige Menschen gehören in den Mittelpunkt aller Erwägungen, und nicht etwa die Ökonomie. Mehr personelle Zuwendung und ganzheitliche Betrachtung der kranken und hilfebedürftigen Menschen erscheinen dabei unabdingbar! - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich in diesem Sinne weiter engagieren.
>>> viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101512#p101512
Und was noch wichtig ist:
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.
Katharina von Siena
Vorsorglich stelle ich vor:
Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti
zu Münster aus dem Jahre 1883:
Herr, setze dem Überfluss Grenzen –
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen –
und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort –
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit –
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig – aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden gute Deutsche –
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen –
aber bitte nicht sofort.
Man könnte dem Text noch aus aktuellem Anlass hinzufügen:
„Gib den Politikern und sonst Verantwortlichen die Einsicht, dass die Pflege - Rahmenbedingungen in Krankenhäusern und Heimen schnellstmöglich verbessert werden müssen und lasse deutlich werden, ... dass es nur mit mehr Pflegepersonal eine bessere Pflege geben kann. Denn nicht ökonomische Erwägungen dürfen dominieren, sondern allein die Interessen der kranken und pflegebedürftigen Menschen.“
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101513#p101513
Am 01.01.2018 bei Facebook gepostet:
"Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten" ist die Herausforderung für das neue Jahr 2018! Die Bedürfnisse der Patienten und pflegebedürftige Menschen gehören in den Mittelpunkt aller Erwägungen, und nicht etwa die Ökonomie. Mehr personelle Zuwendung und ganzheitliche Betrachtung der kranken und hilfebedürftigen Menschen erscheinen dabei unabdingbar! - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich in diesem Sinne weiter engagieren.
>>> viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101512#p101512
Und was noch wichtig ist:
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.
Katharina von Siena
Vorsorglich stelle ich vor:
Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti
zu Münster aus dem Jahre 1883:
Herr, setze dem Überfluss Grenzen –
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen –
und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort –
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit –
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig – aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden gute Deutsche –
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen –
aber bitte nicht sofort.
Man könnte dem Text noch aus aktuellem Anlass hinzufügen:
„Gib den Politikern und sonst Verantwortlichen die Einsicht, dass die Pflege - Rahmenbedingungen in Krankenhäusern und Heimen schnellstmöglich verbessert werden müssen und lasse deutlich werden, ... dass es nur mit mehr Pflegepersonal eine bessere Pflege geben kann. Denn nicht ökonomische Erwägungen dürfen dominieren, sondern allein die Interessen der kranken und pflegebedürftigen Menschen.“
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Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime gefordert
Westdeutsche Zeitung, 02.01.2018:
Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime gefordert
Berlin (dpa) - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Politik aufgefordert, endlich einen bundesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime festzusetzen.
«Gute Pflege ist nur möglich, wenn auf den Stationen genügend Pflegefachkräfte pro Bewohner vorhanden sind», sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. «Liegt eine Einrichtung unter dieser Mindestvorgabe, muss es einen Aufnahmestopp oder sogar eine Schließung geben.»
An die Adresse einer künftigen Bundesregierung fügte Brysch hinzu, es sei viel zu spät, wenn ein Modell für einen bundesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssel - wie geplant - erst 2020 auf dem Tisch liege. Ständigen Personaleinsparungen werde durch eine solche Mindestvorgabe rechtzeitig ein Riegel vorgeschoben.
... (weiter lesen unter) ... http://www.wz.de/newsticker?articleId=1 ... 2018-01-02
Anmerkung der Moderation:
Dass mehr Pflegepersonal für die Heime und Krankenhäuser erforderlich ist, wird von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren verdeutlicht. Mindestpersonalschlüssel sind aber nicht die Lösung. Sie gaukeln eine Verbesserung vor, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Da aber bis zum Jahre 2020 (§ 113c SGB XI) nicht gewartet werden kann, sind jetzt durch die Länder oder den Bund pauschal mehr Stellen zu bewilligen, die umfassend eine verbesserte Zuwendung gewährleisten. Insoweit wurde bereits 2008 von einer gebotenen Aufstockung von 20% ausgegangen. - Werner Schell
Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime gefordert
Berlin (dpa) - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Politik aufgefordert, endlich einen bundesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime festzusetzen.
«Gute Pflege ist nur möglich, wenn auf den Stationen genügend Pflegefachkräfte pro Bewohner vorhanden sind», sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. «Liegt eine Einrichtung unter dieser Mindestvorgabe, muss es einen Aufnahmestopp oder sogar eine Schließung geben.»
An die Adresse einer künftigen Bundesregierung fügte Brysch hinzu, es sei viel zu spät, wenn ein Modell für einen bundesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssel - wie geplant - erst 2020 auf dem Tisch liege. Ständigen Personaleinsparungen werde durch eine solche Mindestvorgabe rechtzeitig ein Riegel vorgeschoben.
... (weiter lesen unter) ... http://www.wz.de/newsticker?articleId=1 ... 2018-01-02
Anmerkung der Moderation:
Dass mehr Pflegepersonal für die Heime und Krankenhäuser erforderlich ist, wird von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren verdeutlicht. Mindestpersonalschlüssel sind aber nicht die Lösung. Sie gaukeln eine Verbesserung vor, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Da aber bis zum Jahre 2020 (§ 113c SGB XI) nicht gewartet werden kann, sind jetzt durch die Länder oder den Bund pauschal mehr Stellen zu bewilligen, die umfassend eine verbesserte Zuwendung gewährleisten. Insoweit wurde bereits 2008 von einer gebotenen Aufstockung von 20% ausgegangen. - Werner Schell