Deutschlands Krankenhauslandschaft erfordert vielfältige Reformen

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Deutschlands Krankenhauslandschaft erfordert vielfältige Reformen

Beitrag von WernerSchell » 06.07.2019, 08:25

Deutschlands Krankenhauslandschaft erfordert vielfältige Reformen
3SAT - Makro informierte am 05.07.2019 mit zahlreichen Filmbeiträgen:

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• Hygienekrise in deutschen Krankenhäusern - Rund 1 Million Patienten infizieren sich in deutschen Kliniken jährlich mit sogenannten Krankenhauskeimen. 40.000 sterben daran. Ein Grund: Sparen an der falschen Stelle. - Video (3 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... n-100.html (verfügbar bis 12.07.2019).
• Kinderklinik: Verlierer des Systems. - Der Behandlungsbedarf für schwerkranke Kinder ist riesengroß. Viel zu oft muss das Krankenhaus ein Kind abweisen. Betten gibt es zwar. Aber sie bleiben leer, denn für die Versorgung fehlt es an Personal. - Video (3 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... s-100.html (verfügbar bis 12.07.2019).
• Kliniken: Was Nachbarländer besser machen. Deutschland leistet sich viele schlecht ausgestattete Krankenhäuser. Schweden hat 2,7 Betten pro 1000 Einwohner, Deutschland 8. Das schafft Anreize, stationär zu behandeln. Gesünder werden die Menschen davon nicht. - Video (4 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... n-100.html (verfügbar bis 05.07.2020).
• Pflegenotstand. Viele Probleme in Krankenhäusern sind Folge der Zustände in der Krankenpflege: Zeitmangel, Schichtdienst, schlechte Bezahlung. Nur jede vierte Pflegekraft will bis zur Renten durchhalten. - Video (1 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... d-100.html (verfügbar bis 05.07.2020).
• Problem Krankenhaus - Zu viele Operationen mit zu wenig Personal. Pflegekräfte sind in Kliniken Mangelware, die Bezahlung ist zu schlecht. Wie können Krankenhäuser bei hohem medizinischen Stand wirtschaftlich überleben? - Video (28 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... g-100.html (verfügbar bis 05.07.2024).
• Krankenhäuser: "Strukturreform notwendig". - Die Gesundheitswissenschaftlerin Anke Simon fordert die Schließung kleiner Krankenhäuser und ihre Umwandlung in lokale Versorgungszentrum mit Pflegedienst, Fachärzten, Hebammen, Physiotherapie, Apotheken etc. - Video (4 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... n-100.html (verfügbar bis 05.07.2024).
• Digitalisierung im Krankenhaus. Im Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf ist die Digitalisierung in vollem Gange. Die Folge. effiziente Abläufe, weniger Fehler, maximale Präzision, makro hat sich das angeschaut. > Video 7 Min.) > https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/ ... s-100.html (verfügbar bis 05.07.2014).
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WernerSchell
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Sinkende Fallzahlen, kein Personal - Krankenhäuser sehen schwarz

Beitrag von WernerSchell » 08.07.2019, 15:39

DKG ZUM SICHERSTELLUNGSZUSCHLAG
120 Kliniken erhalten Sicherstellungszuschlag


Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bestätigt die im Internet veröffentlichte Liste von 120 Kliniken, die den Sicherstellungszuschlag voraussichtlich erhalten sollen. Die Kliniken erhalten ab dem Jahr 2020 eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 400.000 Euro pro Krankenhaus. Es handelt sich um bedarfsnotwendige ländliche Krankenhäuser, die wegen ihrer Bedeutung für die zeitgerechte Erreichbarkeit im Rahmen der wohnortnahe Versorgung gestärkt werden sollen. Die Förderung erfolgt jährlich, solange die Voraussetzungen nach den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erfüllt sind. Diese Entscheidung steht noch unter Vorbehalt der Letztzustimmung der Gremien des GKV-Spitzenverbandes.
Die Liste der Krankenhäuser finden Sie auf der Webseite der DKG unter www.dkgev.de.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.951 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,5 Millionen stationäre Patienten und rund 20 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Kontakt:
Joachim Odenbach (Leitung)
Holger Mages
Dr. Jörn Wegner
Rike Stähler
Tel. (030) 3 98 01 - 1020 / - 1022 / - 1024
Sekretariat
Stephanie Gervers
Tel. (030) 3 98 01 -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: www.dkgev.de

Quelle: Pressemitteilung vom 08.07.2019
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Wegelystraße 3
10623 Berlin

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Ärzte Zeitung online, 08.07.2019

Sinkende Fallzahlen, kein Personal
Krankenhäuser sehen schwarz

Jede zweite Klinik in Deutschland rechnet in diesem Jahr mit einem Defizit. Das hat eine Studie von Roland Berger ergeben.
Von Christiane Badenberg
BERLIN/HAMBURG. Die Nachricht, dass im kommenden Jahr 120 Kliniken bundesweit einen pauschalen Förderzuschuss von 400.000 Euro bekommen, damit sie die Versorgung in ländlichen Regionen besser aufrechterhalten können, wird die eher trübe Stimmung in der Kliniklandschaft kaum aufhellen.
Denn laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger rechnet fast jede zweite Klinik in Deutschland in diesem Jahr mit einem Defizit.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/praxis_wir ... hwarz.html

Millionen-Fördertopf
400.000 Euro Zuschlag für 120 Kliniken

>>> http://ods-mailing.springer-sbm.com/red ... 29B561BC44
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Mit weniger als der Hälfte der Krankenhäuser wären Patienten in Deutschland besser versorgt

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2019, 06:42

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Siehe >>> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=23275

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Mit weniger als der Hälfte der Krankenhäuser wären Patienten in Deutschland besser versorgt

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es zu viele Krankenhäuser. Eine starke Verringerung der Klinikanzahl, von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde die Versorgungsqualität für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern. Das zeigt eine neue Studie inklusive Modellberechnung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Gütersloh, 15. Juli 2019. Eine Reduzierung der Klinikanzahl würde zu einer besseren medizinischen Versorgung der Patienten in Deutschland führen. In einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung weisen führende Krankenhausexperten darauf hin, dass viele Krankenhäuser in der Bundesrepublik Deutschland zu klein sind und oftmals nicht über die nötige Ausstattung und Erfahrung verfügen, um lebensbedrohliche Notfälle wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall angemessen zu behandeln. Viele Komplikationen und Todesfälle ließen sich durch eine Konzentration auf deutlich unter 600 statt heute knapp 1.400 Kliniken vermeiden. Ebenso gingen damit eine bessere Ausstattung, eine höhere Spezialisierung sowie eine bessere Betreuung durch Fachärzte und Pflegekräfte einher.

Das Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) ist im Auftrag der Bertelsmann Stiftung der Frage nachgegangen, wie eine Versorgung durch Kliniken aussähe, die sich nicht in erster Linie an einer schnellen Erreichbarkeit, sondern an Qualitätskriterien orientiert. Dazu gehören beispielsweise eine gesicherte Notfallversorgung, eine Facharztbereitschaft rund um die Uhr, ausreichend Erfahrung und Routine des medizinischen Personals sowie eine angemessene technische Ausstattung.

Neuordnung der Krankenhauslandschaft ist eine Frage der Patientensicherheit

"Die Neuordnung der Krankenhauslandschaft ist eine Frage der Patientensicherheit und muss vor allem das Ziel verfolgen, die Versorgungsqualität zu verbessern", sagt Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Eine primäre Orientierung an Fahrzeiten ginge dagegen in die falsche Richtung. "Wenn ein Schlaganfallpatient die nächstgelegene Klinik nach 30 Minuten erreicht, dort aber keinen entsprechend qualifizierten Arzt und nicht die medizinisch notwendige Fachabteilung vorfindet, wäre er sicher lieber ein paar Minuten länger zu einer gut ausgestatteten Klinik gefahren worden", so Mohn.

Für die Studie haben die führenden deutschen Krankenhausexperten in einem ersten Schritt ein Zielbild für Deutschland entwickelt, das sich an den benannten Qualitätskriterien orientiert. Im Anschluss berechnete das IGES in einer Simulation erstmals, wie sich eine verpflichtende Einhaltung dieser Vorgaben auf die Kliniklandschaft einer ganzen Region auswirken würde. Die Wahl fiel dabei auf den Großraum Köln/Leverkusen, der sowohl von städtischen als auch ländlichen Gebieten geprägt ist.

Modellregion Köln/Leverkusen bräuchte 14 statt 38 Krankenhäuser

Wie die Simulation zeigt, könnte die Region mit 14 statt den aktuell 38 Akutkrankenhäusern eine bessere Versorgung bieten, ohne dass die Patienten im Durchschnitt viel längere Fahrzeiten in Kauf nehmen müssten. Die Bündelung von medizinischem Personal und Gerät würde zu einer höheren Versorgungsqualität in den verbleibenden Häusern beitragen, vor allem in der Notfallversorgung und bei planbaren Operationen. Nur diese Kliniken in der Region verfügen überhaupt über die technische Ausstattung, um Herzinfarktpatienten angemessen zu behandeln.

"Das Ergebnis, dass in der betrachteten Region eine Reduzierung auf weniger als die Hälfte der Kliniken zu einer Verbesserung der Versorgung führen würde, klingt zunächst drastisch", sagt der internationale Krankenhausexperte Uwe Preusker. An vielen Stellen lägen der Berechnung jedoch eher zurückhaltende Annahmen zugrunde, so zum Beispiel bei der medizinisch erforderlichen Leistungsmenge oder der Verweildauer im Krankenhaus. "Beide liegen in vergleichbaren Ländern deutlich niedriger", erklärt Preusker. Wenn man sich am internationalen Standard orientieren würde, müsste man einen deutlich konsequenteren Umstrukturierungsprozess einleiten, so der Experte.

Blick ins Ausland zeigt Potenzial für eine Verringerung

Tatsächlich zeigt der Blick ins Ausland, dass es Potenzial für eine Verringerung der Klinikanzahl gibt. Deutschland weist im internationalen Vergleich im Durchschnitt mehr medizinisches Personal pro Einwohner auf als vergleichbare Länder, aber weniger pro Patient. Diese paradoxe Situation liegt daran, dass in der Bundesrepublik viel mehr Patienten in Krankenhäusern versorgt werden als im Ausland. Wie Untersuchungen ergaben, müssten rund ein Viertel der heute in deutschen Kliniken behandelten Fälle nicht stationär versorgt werden.

Zwar ist die konkrete Ausgestaltung der umliegenden ambulanten Strukturen noch offen. Trotzdem belegen die Erkenntnisse der Studie, dass es zur Konzentration im Kliniksektor keine Alternative gibt. Zum einen kann eine Qualitätssteigerung nur gelingen, wenn sowohl die Patienten als auch die medizinischen und pflegerischen Fachkräfte in größeren, spezialisierten Kliniken mit mehr Fällen zusammengeführt werden. Auf der anderen Seite wird gut ausgebildetes Personal auch in Zukunft knapp sein. Nur durch die Bündelung könnten Krankenhäuser der Regelversorgung in allen zentralen Abteilungen jederzeit die entsprechende fachärztliche und pflegerische Kompetenz vorhalten.

Zusatzinformationen

Die Bertelsmann Stiftung hat sich in verschiedenen Studien mit den Prozessen der Konzentration und Spezialisierung im stationären Sektor beschäftigt. Für die vorliegende Studie hat das Berliner IGES Institut in einer Simulation berechnet, wie sich die Umsetzung des von Experten entwickelten qualitativen Zielbilds für 2030 auf die Anzahl und Ausstattung der Krankenhäuser in der Versorgungsregion 5 (Köln/Leverkusen sowie der Rhein-Erft-Kreis, der Oberbergische Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis) auswirkt.

Folgende Experten waren an der Diskussion über die als notwendig erachtete Veränderung der Krankenhausstrukturen in Deutschland und der Entwicklung eines Zielbildes für die als sinnvoll und wünschenswert erachteten Veränderungen der deutschen Krankenhausstrukturen beteiligt:

Dr. Martin Albrecht, IGES Institut, Berlin
Prof. Dr. Boris Augurzky, RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
Prof. Dr. Andreas Beivers, Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien
Prof. Dr. Reinhard Busse, Technische Universität Berlin
Prof Dr. Max Geraedts, Philipps-Universität Marburg
Dr. Matthias Gruhl, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg
(zum 2.11.2018 mit der Ernennung zum Staatsrat ausgeschieden)
Dr. Stefan Loos, IGES Institut, Berlin
Dr. Uwe Preusker, internationaler Gesundheitsexperte, Helsinki
Prof. Dr. Bernt-Peter Robra, Universität Magdeburg
Prof. Dr. Jonas Schreyögg, Hamburg Center for Health Economics - hche

Unser Experte:
Dr. Jan Böcken, Telefon: 0 52 41 81 81 462
E-Mail: jan.boecken@bertelsmann-stiftung.de

Weitere Informationen:
http://www.bertelsmann-stiftung.de
http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/t ... -moeglich/

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2019
Hendrik Baumann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung
https://idw-online.de/de/news719224

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Publikation "Zukunftsfähige Krankenhausversorgung">
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fil ... _final.pdf



+++
Die Rheinische Post berichtet am 15.07.2019:
Krankenhäuser
Studie: Im Großraum Köln sind viele Krankenhäuser entbehrlich

Düsseldorf Eine neue Studie belegt, dass weniger Krankenhäuser besser für die Patienten wären. Allein im Großraum Köln/Leverkusen gibt es 24 Krankenhäuser zu viel.
Von Thomas Reisener - Chefkorrespondent Landespolitik
Die Bertelsmann Stiftung fordert die massenhafte Schließung von Krankenhäusern in Deutschland. „Eine starke Verringerung der Klinikanzahl von aktuell knapp 1400 auf deutlich unter 600 Häuser würde die Versorgungsqualität für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mindern“, heißt es in der Zusammenfassung einer neuen Studie, die am Montag veröffentlicht werden soll.
... (weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/nrw/landespolitik/ ... d-43285219

+++
ZDF am 15.07.2019:
Bertelsmann-Stiftung
Experten: Mehr als jedes zweite Krankenhaus schließen

Knapp 1.400 Krankenhäuser gibt es in Deutschland - richtig wären weniger als 600, meint die Bertelsmann-Stiftung. Dadurch werde die Versorgung der Patienten verbessert. ... (weiter lesen) ... > https://www.zdf.de/nachrichten/heute/be ... r-100.html
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Bertelsmann-Stiftung: Experten empfehlen Schließung zahlreicher Krankenhäuser

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2019, 08:18

Gesundheit
Bertelsmann-Stiftung: Experten empfehlen Schließung zahlreicher Krankenhäuser
Viele Kliniken sind laut einer Studie nicht ausgestattet, um bei lebensbedrohlichen Notfällen zu behandeln. Mehr als die Hälfte der Krankenhäuser sollte schließen.
Quelle: Zeit Online > https://newsletter.vzbv.de/d?o00dl0ii00 ... 72eoioww06
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Kahlschlag in der Gesundheitsversorgung

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2019, 09:15

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DKG ZUR KRANKENHAUSSTRUKTUR-STUDIE DER BERTELSMANN-STIFTUNG - Kahlschlag in der Gesundheitsversorgung

„Wer vorschlägt, von ca. 1.600 Akutkrankenhäusern 1.000 platt zu machen und die verbleibenden 600 Kliniken zu Großkliniken auszubauen, propagiert die Zerstörung von sozialer Infrastruktur in einem geradezu abenteuerlichen Ausmaß, ohne die medizinische Versorgung zu verbessern. Das ist das exakte Gegenteil dessen, was die Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse‘ in dieser Woche für die ländlichen Räume gefordert hat“, erklärte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß.

Das zentrale Qualitätsmerkmal eines jeden Gesundheitswesens ist der flächendeckende Zugang zu medizinischer Versorgung. Deutschland hat eines der besten Krankenhausversorgungssysteme der Welt.

„Hinter der Zentralisierung, die die Bertelsmann-Stiftung vorschlägt, steht die Einschätzung, dass die medizinische Versorgungsqualität nur in Großkrankenhäusern gut bzw. besser werden könnte. Das ist eine absolut unbelegte Einschätzung. Wir messen seit Jahren anhand vieler Indikatoren die Qualität der medizinischen Versorgung. Zum Beispiel auf Inneren Abteilungen Lungenentzündungen, auf Gynäkologischen Abteilungen Geburten, Hüftoperationen usw. Mit wenigen Ausnahmen bestätigt der Gemeinsame Bundesausschuss Jahr für Jahr allen an dem Verfahren beteiligten Kliniken ein hohes Qualitätsniveau. Wo einzelne Kliniken Qualitätsdefizite haben, finden Interventionen statt“, sagte Gaß.

Ein großer Teil des stationären medizinischen Versorgungsbedarfes braucht zudem keine Spezialisierung. Es handelt sich um medizinische Grundversorgung, wie Geburten, viele auch altersbedingte Krankheitsbilder der Inneren Medizin, viele neurologischen Krankheitsbilder, geriatrischer Versorgungsbedarf in einer alternden Gesellschaft. Das sind Behandlungen, die möglichst familien- und wohnortnah in erreichbaren Krankenhäusern auch in Zukunft erbracht werden müssen. „Wo Spezialisierungen sinnvoll sind, finden Entwicklungen dorthin längst statt. Es wäre zudem gut, wenn die vielen Initiativen der Krankenhäuser zur Bildung von Zentren nicht länger von den Krankenkassen blockiert würden“, so der DKG-Präsident.
Als eine Voraussetzung ihres Konzeptes fordern die Autoren, deutlich mehr bislang stationär erbrachte Leistungen in ambulante Leistungen zu überführen. Hier sieht auch die DKG Möglichkeiten. Dies kann aber nur gelingen, wenn die Krankenhäuser mit ihren medizinischen Kompetenzen und ihrer Infrastruktur für die Erbringung ambulanter Leistungen vom Gesetzgeber zugelassen werden. Die niedergelassenen Praxen können diese Leistungen nicht auffangen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben die Versorgungsengpässe im ambulanten Bereich seit Jahren nicht lösen können. Hier gilt es jetzt, neue Wege zu gehen.

Insofern greift eine monokausale Erklärung „weniger Krankenhäuser – bessere Qualität“ viel zu kurz. Andere Länder haben nicht nur ihre Krankenhausstruktur verändert, wie es die Studie als einzige Lösung vorschlägt. Vielmehr haben sie die Strukturreformen mit wirkungsvollen Präventionsprogrammen, grundlegendem Ausbau der ambulanten Versorgung insbesondere auch durch die Kliniken und der Infrastruktur flankiert. Zudem verfügen sie über gänzlich andere Krankenversicherungs- bzw. Finanzierungssysteme. All das wird komplett verschwiegen und macht die Auswertung damit nicht brauchbar.

„Was wir benötigen, ist eine aktive Krankenhausplanung, die regionale Besonderheiten ins Auge fasst, Parallelstrukturen abbaut, aber gleichzeitig auch gegen Unterversorgung vorgeht. Was wir benötigen, ist ein vernünftiger Mix aus wohnortnaher Grundversorgung, bei der sich die Patienten auch im Notfall auf zeitnahe Behandlung verlassen können, und hochspezialisierten Leistungen, die in Zentren erfolgen sollen. Die Studie selbst verweist auf die Möglichkeiten, die die Telemedizin bietet, um Grundversorgungsstandorte mit den Kompetenzen der Zentren auszustatten. Dieser Debatte stellen sich die Krankenhäuser gerne, und sie sind auch jederzeit bereit, sich in eine sektorenübergreifende Versorgungsstruktur einzubringen. Wichtigste Zielsetzung von Planungen und Veränderungsprozessen muss aber der Nutzen für den Patienten sein“, machte der DKG-Präsident deutlich.
Gaß: „Nicht zuletzt bedeutet aber jede Form von Standortentwicklung gewaltige Investitionsanstrengungen, die weit über die bisherigen Fördermittel der Länder und des Bundes hinausgehen. Auch dazu schweigt sich die Studie aus.“

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.951 Krankenhäuser versorgen jährlich 19,5 Millionen stationäre Patienten und rund 20 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

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Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: www.dkgev.de

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2019
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>>> https://www.dkgev.de/dkg/presse/details ... ersorgung/
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Daseinsvorsorge statt Profitorientierung

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2019, 14:16

Marburger Bund – Bundesverband
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 15. Juli 2019


Daseinsvorsorge statt Profitorientierung
Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, zur Studie „Neuordnung der Krankenhaus-Landschaft“ der Bertelsmann-Stiftung


Planungsentscheidungen werden in den Ländern getroffen und nicht am grünen Tisch der Bertelsmann-Stiftung. Es lässt sich aus der Warte von Ökonomen leicht von Zentralisierung und Kapazitätsabbau fabulieren, wenn dabei die Bedürfnisse gerade älterer, immobiler Menschen unter den Tisch fallen, die auf eine wohnortnahe stationäre Grundversorgung angewiesen sind. Versorgungsprobleme werden nicht dadurch gelöst, dass pauschal regionale, leicht zugängliche Versorgungskapazitäten ausgedünnt werden.

Strukturelle Probleme, wie sie in der Notfallversorgung zu Tage treten, sind längst erkannt, an Konzepten wird intensiv gearbeitet. So hat der Marburger Bund erst jüngst gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ein Konzept zur Etablierung gemeinsamer Anlaufstellen von Krankenhäusern und Bereitschaftspraxen der niedergelassenen Ärzte vorgelegt.

Die Krankenhausversorgung als ein zentrales Element der Daseinsfürsorge braucht zweifellos Steuerung. In erster Linie müssen die Länder ihre Kompetenzen in der Planung wieder stärken. Dazu bedarf es einer definierten Krankenhausplanung und aktiven Gestaltung unter Beteiligung der jeweiligen Landesärztekammer.

Der Fokus der Krankenhausplanung muss auf einer versorgungs- und qualitätsorientierten Gestaltung liegen. Dies erfordert:
- die Sicherstellung einer ausreichenden und qualifizierten Personalbesetzung sowohl in der Grundversorgung als auch bei zunehmender Spezialisierung;
- eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung unter Berücksichtigung regionaler Strukturen;
- die Sicherstellung von medizinischer Kompetenz in der Fläche, auch durch Vernetzung und Verbünde;
- die Sicherstellung der finanziellen Mittel und rechtliche Anpassungen für einen versorgungsgesteuerten Strukturwandel.
Um eine gute stationäre Versorgung sicherzustellen, sind deutlich erhöhte Investitionen in Krankenhäuser für Umstrukturierungen, neue Technologien und Digitalisierung notwendig. Dazu ist es dringend erforderlich, dass die Länder ihrer Investitionsverpflichtung vollumfänglich nachkommen. Für die Implementierung neuer digitaler Technologien ist zusätzlich der Einsatz von Bundesmitteln unabdingbar. Was wir nicht brauchen, ist eine weitere Zurichtung der Krankenhauslandschaft im Sinne einer profitorientierten Konzernbildung.
_____________________________________________
Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Stefan Pohlmann
Reinhardtstraße 36 – 10117 Berlin
Tel.: 030/746846-41
Handy: 0174/2131014
presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de

Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit mehr als 122.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
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Schließung kleiner Krankenhäuser gefährdet die Versorgung

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2019, 14:20

Die lINKE
0558 / 15. Juli 2019
Pressemitteilung von Achim Kessler


Schließung kleiner Krankenhäuser gefährdet die Versorgung

„Wer meint, man könne einfach kleinere Krankenhäuser schließen, um die Versorgung zu verbessern, irrt gewaltig. Wir brauchen im Gegenteil eine Umstrukturierung kleinerer Kliniken in poliklinische Versorgungszentren, die aus einer Hand ambulante, stationäre und Notfallleistungen anbieten. Denn wo kleine Krankenhäuser ums Überleben kämpfen, bricht zugleich die ambulante Versorgung weg. Wer das nicht zusammen denkt, hat nicht in erster Linie die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Blick“, kommentiert Achim Kessler, gesundheitsökonomischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Obmann im Gesundheitsausschuss, eine Studie der Bertelsmann Stiftung zu Krankenhausschließungen. Kessler weiter:

„Richtig ist: Nicht nur die Erreichbarkeit, sondern auch die Behandlungsqualität ist entscheidend für eine gute Versorgung. Richtig ist auch, dass große Krankenhäuser für besondere, planbare Behandlungen besser geeignet sind. Kliniken müssen sich dafür mehr spezialisieren und mehr kooperieren. Doch wenn Kliniken so unter ökonomischen Druck gesetzt werden, dass viele in den roten Zahlen sind, gefährdet das die Versorgung der Bevölkerung. Der Klinikwettbewerb muss beendet werden, sonst werden die Patientinnen und Patienten immer nur Mittel zum Geldverdienen sein.“

F.d.R. Christian Posselt
-----------------------------------------------------------------------------------------
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de

+++
Jan Korte, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE:

"Die Vorschläge der marktradikalen Bertelsmann Stiftung sind ein Anschlag auf die Menschen in den ländlichen Regionen. Was wir brauchen sind deutlich mehr Krankenhäuser in öffentlicher Hand. Genau diese Politik gefährdet die Gesundheit und zerstört das demokratische Gemeinwesen."
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Bessere Versorgung nur mit weniger Kliniken möglich

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2019, 06:24

Ärzte Zeitung vom 16.07.2019:

Bertelsmann-Stiftung
Bessere Versorgung nur mit weniger Kliniken möglich

Fast jedes zweite Krankenhaus in Deutschland sollte geschlossen werden, um die Versorgung zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.
>>> http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test

Kommentar zur Bertelsmann-Studie
Weniger ist mehr

Jede dritte Klinik schreibt laut DKG rote Zahlen. Die Zeit drängt, sich über die künftige Krankenhausstruktur Gedanken zu machen.
>>> http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
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Krankenhäuser schließen – Leben retten?

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2019, 06:34

Krankenhäuser schließen – Leben retten?
Es kann für die Gesundheit von Patienten gut sein, wenn man in Deutschland Kliniken schließen würde. Was sich absurd liest, ist doch durch Studien belegt und wird in anderen Ländern – zum Beispiel Dänemark – erfolgreich betrieben. Weniger richtig gute Kliniken sind besser als viele nicht ganz so gute. Denn große Erfahrung und hohe Fallzahlen sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Das gilt nicht nur für planbare Operationen, bei denen man Zeit für Entscheidungen hat – wie künstliche Hüftgelenke. Es gilt auch für nicht planbare Eingriffe, bei denen es schnell gehen muss – wie z.B. nach einem Herzinfarkt | audio > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... n-100.html

Das Erste – heute, 15. Juli 2019, 20:15 – Die Story im Ersten: Krankenhäuser schließen – Leben retten? sendungsvorschau > https://www.daserste.de/information/rep ... n-100.html

Mehr: "Überdosis Medizin" – eine Quarks-Sendung vom 27.10.2015 | video > https://www1.wdr.de/mediathek/video/sen ... n-100.html
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Klinik-Schließungen wohl dosieren

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2019, 06:36

Klinik-Schließungen wohl dosieren

Berlin, 15. Juli 2019 – Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC) zur Studie der Bertelsmann Stiftung mit der Forderung, hunderte Krankenhäuser in Deutschland zu schließen

„Die Krankenhauslandschaft wird sich in den nächsten Jahren verändern müssen, um hohe Qualitätsstandards gewährleisten zu können“, stimmt Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer, Präsident des BDC grundsätzlich zu. „Allerdings ist es nicht der richtige Weg, deutschlandweit 800 Kliniken zu schließen. Im Fokus sollte zunächst die Zentralisierung komplexer operativer Eingriffe stehen. Schließungen müssen wohl dosiert und in ein Gesamtkonzept eingebunden werden.“ Die Diskussion um die Anzahl von Krankenhäusern in Deutschland ist sicherlich nicht neu, man müsse aber realistische Ansätze finden, nicht zuletzt über alternative sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen.

Der BDC spricht sich nachdrücklich für spezialisierte Zentren und die Einhaltung von Mindestmengenvorgaben bei speziellen chirurgischen Eingriffen aus. „Spezialisierungen können für kleinere Krankenhäuser eine Chance für den wirtschaftlichen (Weiter-) Betrieb bedeuten. Es wird aber nicht davor schützen, langfristig Krankenhäuser in der Fläche schließen zu müssen. Einige Häuser werden Qualitätsstandards mit der nötigen Expertise und Ausstattung im Sinne der Patientensicherheit nicht abbilden können. Dieser Themenkomplex steht aktuell auch auf der Agenda des Bundesministeriums für Gesundheit“, so der BDC-Präsident.

Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC)
Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen ist mit über 17.500 Mitgliedern die größte europäische Chirurgenvereinigung. Er vertritt die berufspolitischen Interessen deutscher Chirurginnen und Chirurgen in Klinik und Praxis.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2019
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Julia Weilbach
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
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Berufsverband der
Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
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WernerSchell
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Sachverständigenrat stützt Ergebnisse der Klinikstudie

Beitrag von WernerSchell » 18.07.2019, 06:14

Ärzte Zeitung online, 17.07.2019
Bertelsmann-Stiftung
Sachverständigenrat stützt Ergebnisse der Klinikstudie

Sachverständige sehen auch positive Effekte durch Konzentrationsprozesse bei Kliniken. Gleichzeitig weist die Bertelsmann-Stiftung Vorwürfe eines Interessenkonfliktes zurück.
BERLIN. Die Qualität der Versorgung sollte das oberste Kriterium sein, wenn es um die Standorte und die Größe von Krankenhäusern geht.
Mit diesem Statement zur aktuellen Diskussion um die Bertelsmann-Studie verweist der Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen (SVR) auf sein Gutachten aus dem vergangenen Jahr. ... > http://ods-mailing.springer-sbm.com/d-r ... &tags=test
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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"Weniger ist noch lange nicht besser"

Beitrag von WernerSchell » 22.07.2019, 06:09

"Weniger ist noch lange nicht besser"
(Quelle: Diakonie RWL) Seit Jahren wird darüber gestritten, ob es in Deutschland zu viele Krankenhäuser gibt. Jetzt hat eine Studie der Bertelsmann-Stiftung die Debatte neu entfacht. Die Wissenschaftler schlagen vor, mehr als jede zweite Klinik zu schließen und die übrigen Häuser besser auszustatten. Elke Grothe-Kühn, Leiterin des Geschäftsfeldes Krankenhaus und Gesundheit bei der Diakonie RWL, hält diese Idee für realitätsfremd. Die evangelischen Kliniken arbeiten bereits auf hohem Niveau, betont sie in ihrem Kommentar.
Zu dem Kommentar geht es hier. > https://www.diakonie-rwl.de/themen/kran ... n-stiftung

Quelle: Mitteilung vom 22.07.2019
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Beratgerstraße 36
44149 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
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NRW hat zu viele Krankenhäuser

Beitrag von WernerSchell » 08.09.2019, 06:26

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Gutachten empfiehlt grundlegende Reform der Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen
Minister Laumann: Mit mehr Leistungs- und Bedarfsorientierung hin zu einer besseren Behandlungsqualität für die Patientinnen und Patienten


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Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat in Düsseldorf das von ihm in Auftrag gegebene Gutachten zur Analyse der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Zentrales Ergebnis der Studie: In Nordrhein-Westfalen gibt es – mit einigen Ausnahmen – zwar eine nahezu flächendeckende Versorgung mit stationären Angeboten. Aber: Diese orientiert sich zu wenig an den tatsächlichen Bedarfen und der Behandlungsqualität.

Das Gutachten empfiehlt daher eine grundlegende Reform der Krankenhausplanung: weg von der unzureichenden Beplanung von Bettenzahlen, hin zu einer detaillierten Ausweisung von Leistungsbereichen und Leistungsgruppen. Das Gutachten hat zudem in der Tendenz eine Überversorgung in den Ballungsgebieten, insbesondere der Rhein-Ruhr-Schiene, festgestellt. Daneben wurde teilweise eine Unterversorgung in ländlichen Regionen belegt.

„Mit dem Gutachten haben wir nun erstmals detaillierte Daten und Erkenntnisse, wie es um die Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen aktuell bestellt ist. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die bisherige Krankenhausplanung hat zu einer Fehlentwicklung in der Krankenhauslandschaft geführt – und die ist nicht im Sinne der Patientinnen und Patienten und der Krankenhäuser. Das wollen wir ändern. Darum stoßen wir die wohl größte Reform der nordrhein-westfälischen Krankenhauslandschaft seit Jahrzehnten an“, sagt Laumann.

Dies sei ein Bohren dicker Bretter, aber zwingend notwendig: „Wir wollen hier in Nordrhein-Westfalen mutig vorangehen. Wir wollen künftig Leistungsbereiche und Leistungsgruppen beplanen. Wir wollen die Krankenhauslandschaft so ausrichten, dass Patientinnen und Patienten unabhängig von ihrem jeweiligen Wohnort ein Krankenhaus innerhalb von 30 Minuten erreichen. Auf der anderen Seite brauchen wir auch Spezialisierungen und Konzentrationen. Das bedeutet im Klartext: Ich will mit einer neuen Krankenhausplanung eine bestmögliche Qualität in der stationären Versorgung erreichen. Es geht mir um eine sorgsame Neugestaltung der Krankenhauslandschaft mit Maß und Mitte.“

Die Zuteilung von Leistungen müsse dabei an Qualitätskriterien gekoppelt sein. „Ein Beispiel: Rund 53 Prozent aller Prothesen für Kniegelenke in Krankenhäusern werden mit weniger als 100 dieser Eingriffe pro Jahr gemacht. Das sind im Schnitt nicht mal zwei Operationen in der Woche. Wer mehr Fälle einer bestimmten Krankheit behandelt, bringt mehr Expertise und Erfahrung mit. Das bedeutet eine höhere Versorgungsqualität und letztendlich auch eine bessere Behandlung für die Patientinnen und Patienten. Und die muss an erster Stelle stehen“, so Laumann.

Der Gesundheitsminister verweist auf weitere zentrale Fakten, die das Gutachten zu Tage gebracht hat: Während die Fallzahlen in den Krankenhäusern von 2013 bis 2017 um 5,4 Prozent gestiegen sind, sank die durchschnittliche Verweildauer der somatischen Fälle um 5,6 Prozent – also die Anzahl der Tage, an denen ein Patient im Krankenhaus stationär behandelt wird. Durchschnittlich versorgt jeder der nordrhein-westfälischen Krankenhausstandorte mit somatischen Fachabteilungen circa 12.300 Patientinnen und Patienten und verfügt über 281 Betten. Allein die bislang beplanten Fachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie versorgen gemeinsam rund 64 Prozent aller stationären Fälle in Nordrhein-Westfalen.

Das Gutachten ist von der „PD - Berater der öffentlichen Hand GmbH“ erstellt worden, die dabei von der „Lohfert & Lohfert AG“ sowie dem „Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der Technischen Universität Berlin“ unterstützt wurden. Das insgesamt fast 900 Seiten starke Gutachten betrachtet die aktuelle stationäre Versorgungssituation in Nordrhein-Westfalen, identifiziert dabei für die jeweiligen medizinischen Bereiche und die unterschiedlichen Regionen des Landes Über-, Unter- und Fehlversorgungen und gibt eine Bedarfsprognose für die Zukunft sowie Handlungsempfehlungen für die zukünftige Krankenhausplanung. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen nun die Diskussionsgrundlage sein für die Erstellung eines neuen Krankenhausplans für Nordrhein-Westfalen, der in den kommenden Monaten gemeinsam mit dem Landesausschuss Krankenhausplanung erarbeitet wird.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.09.2019
https://www.mags.nrw/pressemitteilung/g ... -westfalen

WEITERES ZUM THEMA
Krankenhausdatenbank
Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen
Grundlage für die flächendeckende stationäre medizinische Versorgung > https://www.mags.nrw/krankenhausplanung


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Die 'Rheinische Post / NGZ berichtet am 08.09.2019:
Kommentar
NRW hat zu viele Krankenhäuser

Meinung Düsseldorf NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat den nächsten Schritt bei seiner Krankenhaus-Reform unternommen. Ein Gutachten unterstützt ihn bei seinem Plan, die NRW-Krankenhauslandschaft auszudünnen. Trotzdem steht die Umsetzung in den Sternen.
Von Thomas Reisener - Chefkorrespondent Landespolitik
Die Reform der Krankenhauslandschaft ist überfällig. Etwa die Hälfte der rund 350 Häuser in NRW ist wirtschaftlich angeschlagen. Auch die medizinische Versorgungsqualität lässt vielerorts zu wünschen übrig. Etliche Kliniken bieten Behandlungen an, mit denen sie zu wenig Erfahrung haben. Andere finden kaum noch gute Ärzte und Pfleger. Die medizinischen Gerätschaften werden immer besser, aber auch immer teurer. Häuser, bei denen das Geld knapp ist, setzen selten die neuesten Techniken ein. Was sich im Internet-Zeitalter auch schneller als früher herumspricht, weshalb solchen Häusern schleichend auch die Patienten davonlaufen. Zumal die Gesellschaft immer mobiler wird.
... (weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/nrw/landespolitik/ ... d-45648645

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Weitere Beiträge zur Krankenhausplanung NRW unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=23369
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Krankenkassen begrüßen Pläne von Minister Laumann zur Neuausrichtung der NRW-Krankenhausplanung

Beitrag von WernerSchell » 12.09.2019, 17:59

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Die gesetzlichen Krankenkassen/-verbände in NRW begrüßen die Pläne von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann zur Neuausrichtung der Krankenhausplanung, die er heute vorgestellt hat. Sie sind zur Mitgestaltung und zu grundlegenden Veränderungen bereit. Die Details können Sie der nachfolgenden gemeinsamen Pressemitteilung entnehmen:

Krankenkassen begrüßen Pläne von Minister Laumann zur Neuausrichtung der NRW-Krankenhausplanung

In dem heute vorgelegten Gutachten zur Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen sehen die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Verbände in NRW eine gute Grundlage, die Qualität in der stationären Versorgung zu verbessern und die Krankenhauslandschaft effizient zu gestalten. Dies gilt insbesondere für die Empfehlung der Gutachter, eine leistungsorientierte Krankenhausplanung einzuführen. Danach sollen Diagnosen und Qualitätskriterien wie etwa die Vorgabe von Mindestmengen für Behandlungen als Planungsgrößen herangezogen werden und nicht mehr die Anzahl von Betten. Die gesetzlichen Krankenkassen/-verbände begrüßen auch die Pläne von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, das Krankenhausgestaltungsgesetz NRW zu verändern, um dieses Ziel zu erreichen. Sie unterstreichen, dass sie zu grundlegenden Veränderungen und zur Mitgestaltung bereit sind.

Die gesetzlichen Krankenkassen in NRW setzen sich für eine optimale Behandlung der Patienten in Krankenhäusern ein. Die Krankenhausplanung muss ebenfalls eine bessere Qualität bei der Versorgung im Blick haben. Es muss sichergestellt werden, dass alle Patienten, unabhängig von ihrer individuellen Gesundheitskompetenz und ihrem sozialen Status, im Krankenhaus eine adäquate Behandlung erfahren. Derzeit besteht die Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen aus einem Nebeneinander von Fehl-, Über- und Unterversorgung. Die Krankenkassen plädieren dafür, dass sich Krankenhäuser zu größeren Einheiten zusammenschließen und Leistungsangebote konzentrieren. Damit steigt die Qualität bei der Behandlung. So sollten beispielsweise hochkomplexe planbare Eingriffe etwa an der Wirbelsäule nur mit hoher Expertise durchgeführt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen legen Wert darauf, dass die medizinische Versorgung auch in ländlichen Regionen sicher gestellt bleibt.
Die gesetzlichen Krankenkassen setzen sich für eine Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft in NRW als Eckpfeiler für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten ein. Sie appellieren an die Politiker im Land und in den Kommunen, die notwendigen Veränderungen konsequent anzugehen.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.09.2019
Sigrid Averesch-Tietz
Verband der Ersatzkassen e.V (vdek)
Landesvertretung Nordrhein-Westfalen
Referatsleiterin Grundsatzfragen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ludwig-Erhard-Allee 9
40227 Düsseldorf
Tel.: 0211-38410-15
Fax: 0211-38410-20
Mobil: 0173/7180056
sigrid.averesch-tietz@vdek.com
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Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen sollen sich spezialisieren

Beitrag von WernerSchell » 12.09.2019, 18:08

Deutsches Ärzteblatt vom 12.09.2019:
Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen sollen sich spezialisieren
Düsseldorf – Die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen sich künftig auf bestimmte Leistungen spezialisieren. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte heute eine Kehrtwende in der Krankenhausplanung an. Künftig soll nicht... [mehr] > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/30 ... 975-pxq900
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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