Ärzte behandeln oft nach Bauchgefühl und nicht nach Wissenschaft - zum Nachteil ihrer Patienten
Ärzte therapieren und operieren meist nach Intuition, und nicht nach wissenschaftlicher Erkenntnis. Damit schaden sie ihren Patienten, schreibt ZEIT WISSEN in seiner neuen Ausgabe. Nur 30 bis 40 Prozent der angewendeten Behandlungen haben einen wissenschaftlich bewiesenen Nutzen, so das Magazin.
Medizinische Fachverbände empfehlen in so genannten Leitlinien, wie eine Krankheit nach dem aktuellen Wissensstand zu behandeln ist. Doch viele Mediziner halten sich entweder nicht an diese Leitlinien, oder informieren sich erst gar nicht über das Angebot. So verordnen
Ärzte bei Rückenschmerzen weiterhin oft Spritzen und Bettruhe. Dabei sind Schonung und Injektionen schädlich für die Patienten, und 90 Prozent der Betroffenen erholen sich innerhalb von sechs Wochen ohnehin ganz von allein, so ZEIT WISSEN.
ZEIT WISSEN ist das moderne Wissensmagazin der ZEIT. Es verbindet seriösen Journalismus, verlässliche Information und hintergründige Recherche mit hochwertigem Bildjournalismus. In vier Bereichen - Leben, Wissenschaft, Gesundheit und Technik - behandelt das Magazin Themen aus der Welt des Wissens.
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage den kompletten Artikel zu. Die neue ZEIT WISSEN-Ausgabe ist seit 6. Juni 2007 im Handel erhältlich.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter presse.zeit.de
Originaltext: DIE ZEIT
Pressekontakt:
Sandra Surböck
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040 / 32 80 - 303
Fax: 040 / 32 80 - 558
E-Mail: surboeck@zeit.de
Quelle: Pressemitteilung vom 7.6.2007
Ärzte behandeln oft nach Bauchgefühl
Moderator: WernerSchell
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Re: Ärzte behandeln oft nach Bauchgefühl
Weil das genau so ist, verschreiben Ärzte auch zuviele Medikamente. Sie retten sich förmlich in eine Arzneimittelverordnung, um Aktionismus vorzutäuschen. Das ist dann nicht nur u.U. schädlich, sondern verursacht vermeidbare Kosten in immenser Höhe. Kein Wunder, dass unsere Gesundheitskosten aus dem Ruder laufen. Es ist nicht allein der medizinische Fortschritt der zu gewaltigen Ausgaben führt, sondern auch die Verordnungswut der Ärzte.Presse hat geschrieben:... Ärzte therapieren und operieren meist nach Intuition, und nicht nach wissenschaftlicher Erkenntnis. Damit schaden sie ihren Patienten, schreibt ZEIT WISSEN in seiner neuen Ausgabe. Nur 30 bis 40 Prozent der angewendeten Behandlungen haben einen wissenschaftlich bewiesenen Nutzen, so das Magazin. ...
Hilde
Wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß, sparen viele Ärzte auch an den Laboruntersuchungen und psychiatrisieren stattdessen lieber den Patienten, weil sie meinen, aufgrund ihrer (eingebildeten) Menschenkenntnis könnten sie körperliche von psychischen Ursachen unterscheiden. Da werden dann lieber teure Psychotherapien und lebenslang Psychopharmaka bezahlt, anstatt ein paar Euro für Laboruntersuchungen auszugeben. Ich musste die entscheidenden Laboruntersuchungen, die gezeigt haben, dass meine Beschwerden in erster Linie körperliche Ursachen hatten und keine psychischen, wie mir alle meine Ärzte erzählen wollten, aus eigener Tasche bezahlen.
Dabei wird in allen psychiatrischen Lehrbüchern und Leitlinien ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor jeder psychischen/psychiatrischen Diagnose umfassende neurolgoische, internistische und endokrinologische Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Nur hält sich kaum ein Arzt daran.
Dabei wird in allen psychiatrischen Lehrbüchern und Leitlinien ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor jeder psychischen/psychiatrischen Diagnose umfassende neurolgoische, internistische und endokrinologische Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um körperliche Ursachen auszuschließen. Nur hält sich kaum ein Arzt daran.
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Sichere Diagnosen aus dem Bauch?
Ja, ja die Ärzte. Nicht selten trifft man Ärzte, die von sich selbst behaupten, schlicht und einfach gute Diagnostiker zu sein. Sie haben schnell eine Meinung und dann ein zackzack ein "Urteil" gefällt.
Wie ich hier lese, beruht das oft nicht auf seriösen Erkenntnissen, sondern ist einfach aus dem Bauch heraus beurteilt und beschieden. So einfach geht das also!
Da kann man allen Patienten nur raten: aufpassen und alles kritisch hinterfragen!
G.M.
Wie ich hier lese, beruht das oft nicht auf seriösen Erkenntnissen, sondern ist einfach aus dem Bauch heraus beurteilt und beschieden. So einfach geht das also!
Da kann man allen Patienten nur raten: aufpassen und alles kritisch hinterfragen!
G.M.
Neue Kultur des Umgangs miteinander nötig°
Hallo Forum,
Ärzte entscheiden nach Bauchgefühl. Man könnte auch sagen, sie entscheiden so, dass sie möglichst schnell aus einer Patientenbegegnung herauskommen. Berufspolitisch wird das mit nicht ausreichender Honorierung begründet. Man könnte aber auch vermuten, dass es am Interesse mangelt.
Wie mir scheint, ist auf jeden Fall bei vielen Ärzten das Gefühl, Helfer sein müssen, verloren gegangen. Budgetierungsdiskussionen, Streiks usw. haben den Blick für das Wesentliche wohl eingetrübt. Wir brauchen eine neue Kultur des Umgangs miteinander!
MFG
Rob
Ärzte entscheiden nach Bauchgefühl. Man könnte auch sagen, sie entscheiden so, dass sie möglichst schnell aus einer Patientenbegegnung herauskommen. Berufspolitisch wird das mit nicht ausreichender Honorierung begründet. Man könnte aber auch vermuten, dass es am Interesse mangelt.
Wie mir scheint, ist auf jeden Fall bei vielen Ärzten das Gefühl, Helfer sein müssen, verloren gegangen. Budgetierungsdiskussionen, Streiks usw. haben den Blick für das Wesentliche wohl eingetrübt. Wir brauchen eine neue Kultur des Umgangs miteinander!
MFG
Rob