Pflegebedürftigkeit - was nun? - Vortrag 18.06.2013

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WernerSchell
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Pflegebedürftigkeit - was nun? - Vortrag 18.06.2013

Beitrag von WernerSchell » 18.06.2013, 05:52

18.06.2013, 18.30 - 20.00 Uhr, Volkshochschule Haan

Vortrag bei der AWO Haan, Breidenhofer Str. 7, Haan
Anmeldegebühr: 4,00 Euro

Thema:
Pflegebedürftigkeit - was nun?

Was gilt es in gesunden Tagen - zeitgerecht - zu bedenken und welche Hilfen bietet das SGB XI bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit?
Was bedeutet in diesem Zusammenhang "ambulant vor stationär"? Was ist zu bedenken, wenn ein Heimaufenthalt nicht vermeidbar erscheint?

In den 90er Jahren wurde deutlich, dass die Pflegebedürftigkeit zu einem Lebensrisiko vieler Menschen geworden ist. Da eine soziale Absicherung geboten erschien, kam es zur Einführung der Pflegeversicherung, und zwar durch Schaffung des SGB XI. Dieser Versicherungszweig hat aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr Bedeutung erlangt. Gesetzeskorrekturen wurden 2008 und 2012 beschlossen, ohne damit die Pflege der pflegebedürftigen Menschen auf Dauer zukunftsfest gemacht zu haben. Beklagt wird aktuell vor allem, dass die Menschen mit dementiellen Erkrankungen nur unvollkommen durch die Pflegeversicherunge erfasst werden. Zu beklagen sind aber auch andere systemische Unzulänglichkeiten, die aufgrund fehlenden Pflegepersonals vielfach Kritik und Klagen auslösen. Letztlich ist auch zu bedenken, dass die Pflegeversicherung nur als eine Art "Teilkaskoversicherung" ausgestaltet ist und Eigenvorsorge angeraten erscheinen lässt. Es werden daher grundlegende Reformen gefordert.
Zu bedenken ist im Übrigen:
Einmal wird die Zahl der älteren und pflegebedürftigen Menschen deutlich zunehmen. Andererseits wird es immer weniger Kinder geben, so dass sich die sog. Alterspyramide demnächst komplett anders darstellen wird. Dies alles wird beträchtliche Folgen im gesellschaftlichen Miteinander haben und veränderte Anforderungen an die Sozialleistungssysteme stellen. Die Individualvorsorge wird möglicherweise eine noch größere Bedeutung erlangen. Insoweit Vorsorge zu treffen wird aber nicht einfach sein, weil es angesichts der ökonomischen Gegebenheiten nur unzureichende finanzielle Absicherungen geben wird, zum anderen werden die familiären Strukturen nur noch selten als Betreuungsmöglichkeit zur Verfügung stehen. Eine exakte Voraussicht ist aber nicht möglich, weil viele Faktoren, die das zukünftige Miteinander bestimmen werden, nicht vorhersehbar sind. Es wird z.B. entscheidend sein, ob es irgendwann gelingt, die Demenz zu therapieren bzw. zu verhüten. Anhand statistischer Daten ist es wahrscheinlich, dass es im Jahr 2020 voraussichtlich rd. 3 Millionen pflegebedürftige Menschen geben wird. Im Jahr 2050 wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bei rd. 5 Millionen liegen (davon fast 3 Millionen mit einer Demenz). Die Gesellschaft wird dann völlig anders strukturiert sein. Im Jahre 2050 werden z.B. über 10 Millionen Menschen in Deutschland leben, die das 80. Lebensjahr überschritten haben.

Vgl. auch die Hinweise im Programmheft der VHS Haan auf Seite 70.

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Referent: Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Foto von einem Neusser Pflegetreff!
Zuletzt geändert von WernerSchell am 19.06.2013, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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Pflegebedürftigkeit - was nun?

Beitrag von WernerSchell » 19.06.2013, 08:00

Die Vortragsveranstaltung zur "Pflegebedürftigkeit ..." konnte am 18.06.2013 mit großem Erfolg durchgeführt werden.
Der Vortragsraum der AWO Haan war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es gab hinsichtlich verschiedener Einzelfragen noch längere Diskussionen.
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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