Neue medizinische Leitlinie Demenzen - Diagnostik & Therapie
Moderator: WernerSchell
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Neue medizinische Leitlinie Demenzen - Diagnostik & Therapie
Neue medizinische Leitlinie Demenzen: Bessere Diagnostik und Therapie sind möglich
Berlin, 27. Januar 2016 – Nur die Hälfte der Demenzkranken werden in der Versorgung als solche erkannt, noch weniger erhalten eine Behandlung nach den medizinischen Standards. Nach mehr als fünf Jahren Arbeit stellen Neurologen und Psychiater in Berlin heute auf einer Pressekonferenz gemeinsam die vollständig neu überarbeitete „Leitlinie Demenzen“ vor. 23 Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen von Medizinern, Therapeuten, Pflegepersonal und Patienten haben sich auf Regeln für die Diagnostik und die Behandlung geeinigt.
Pressemitteilung zum Download > http://www.dgn.org/images/red_pressemit ... Demenz.pdf
In Deutschland leben bis zu 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenz, etwa zwei Drittel davon mit der Alzheimer-Demenz. Demenzerkrankungen stellen Medizin und Gesellschaft vor große Herausforderungen und belasten das Gesundheitssystem erheblich. Anlässlich der neuen Leitlinie fordern Experten der beiden federführenden Gesellschaften – der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) –, die wissenschaftlich belegten Therapieoptionen stärker zu nutzen und gleichzeitig weniger sinnvolle Maßnahmen zu unterbinden.
Laut der letzten Erhebung des Statistischen Bundesamts im Jahre 2008 kostete die Behandlung von Demenzpatienten mehr als 9 Milliarden Euro im Jahr, das sind rund 4 Prozent der gesamten Krankheitskosten in Deutschland. Ein schwer betroffener Patient schlägt mit bis zu 40.000 EUR pro Jahr zu Buche. Dabei wird nur etwa die Hälfte der neu an Demenz Erkrankten von ihrem Arzt als solche erkannt, wie die AgeCoDe-Studie (1) gezeigt hat. Weniger als die Hälfte der Demenzkranken erfahren eine leitliniengerechte Behandlung, wie Versorgungsstudien zeigen.
Psychosoziale Intervention: Gut geschulte Bezugspersonen fördern den Behandlungserfolg
Neben der pharmakologischen Therapie spielen die psychosozialen Interventionen eine wesentliche Rolle: „Psychosoziale Interventionen wirken so gut wie Medikamente und sind gleichrangige zentrale Bausteine im Gesamtbehandlungsplan von Demenzerkrankungen“, betont Prof. Wolfgang Maier von der DGPPN, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn und einer der beiden Sprecher der Leitlinie. „Die Wirksamkeit alltagsnaher kognitiver Stimulation, individuell angepasster Ergotherapie oder gezielter körperlicher Aktivitäten ist klar nachgewiesen. Die Anwendung solcher Verfahren sollte möglichst zu Hause erfolgen. Damit werden nicht nur Lebensqualität, Fähigkeiten und positive Gefühle der demenziell Erkrankten gefördert, sondern vor allem auch die Pflegenden entlastet.“ Intensive Angehörigentrainings sollten zudem eingesetzt werden, um einerseits bei den pflegenden Familienmitgliedern Belastungsfolgen (v. a. Depressionen, Burnout) zu vermeiden und weitere Erleichterungen herbeizuführen. Andererseits können auf diesem Wege Heimeinweisungen länger vermieden werden. „Wir fordern daher systematische Beratungs- und Trainingsangebote für Angehörige, damit sie entlastet werden und sie nicht selber infolge der Pflege erkranken“, so Maier. Psychosoziale Maßnahmen sind eine sinnvolle Investition, die von den Kostenträgern übernommen werden müssten, weil damit belastende Krankheitsfolgen vermieden würden, so Maier.
Prävention: Kann man der Alzheimer-Demenz vorbeugen?
„Die Hinweise verdichten sich, dass eine Alzheimer-Demenz nicht allein Schicksal ist“, sagt Prof. Frank Jessen aus Köln, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Köln und Leitlinienkoordinator der DGPPN. „Es gibt wahrscheinlich Möglichkeiten, das Risiko einer Erkrankung zu mindern. Als Faustregel gilt: Was dem Herz gut tut, hilft auch dem Gehirn.“ Darum gilt es, Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht im Auge zu behalten, um diesen Risikofaktoren frühzeitig medizinisch entgegenzuwirken. Ein gesunder und aktiver Lebensstil, körperliche Bewegung und ein aktives soziales Leben sind weitere Faktoren, die dabei helfen, die Erkrankung zu bremsen. Auch wird in den Leitlinien von der Einnahme von Hormonersatzpräparaten zur Prävention von Demenz abgeraten.
Medikamente: Nur wenige wirken – differenzierter Einsatz erforderlich
Viele Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die Patienten heute erhalten, sind wirkungslos. „Wir haben zwar nur ein kleines Arsenal an nachweislich wirksamen Substanzen, diese können wir aber gezielt und individuell einsetzen – und die neue Leitlinie zeigt eine immer bessere wissenschaftliche Studienlage“, sagt Prof. Richard Dodel, Kommissarischer Leiter der Neurologischen Universitätsklinik in Marburg und Experte der Leitlinie. Die Medikamentengruppe der Acetylcholinesterase-Hemmer fördert die Fähigkeit der Patienten, ihre Alltagsaktivitäten zu verrichten, stabilisiert die kognitive Funktion und den Gesamteindruck bei einer leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz. Memantin verbessert die Alltagsfunktion und den klinischen Gesamt¬ein¬druck bei Patienten mit moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz. Neu ist, dass der Extrakt aus der Pflanze Ginkgo biloba bei Personen mit leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz oder vaskulärer Demenz, die zusätzlich unter Verhaltensänderungen wie Depression oder Antriebsstörungen leiden, Hinweise auf eine positive Wirkung zeigt.
Früherkennung: Eine Vorhersage ist möglich – Ansatz für neue Formen der Prävention
„Wenn die fachlich richtigen Methoden gewählt werden, können wir heute eine Alzheimer-Erkrankung mit einer Vorhersagestärke von 85 bis 90 Prozent prognostizieren“, sagt Prof. Jörg Schulz, Direktor des Neurologischen Universitätsklinikums in Aachen. Jeder Patient mit sicher diagnostizierten klinischen Vorzeichen, einer so genannten MCI (Mild Cognitive Impairment), sollte über die Möglichkeiten einer Frühdiagnostik aufgeklärt werden. Auch wenn es noch nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen ist, gehen wir davon aus, dass frühe präventive Maßnahmen die Chance erhöhen, den Fortschritt der Erkrankung zu bremsen. „Jeder sollte ein Recht haben, diese Option zu nutzen“, so Schulz. Umgekehrt wird von einem Screening (kognitive Tests, Kurztests, apparative Verfahren) bei Personen ohne Beschwerden und Symptome – einzig mit dem Ziel, eine mögliche Demenzerkrankung auszuschließen – deutlich abgeraten. Anbieter solcher Privatleistungen für Selbstzahler werden von der Leitliniengruppe als nicht seriös angesehen.
Das Recht des Patienten auf Nichtwissen bleibt in jedem Fall bestehen: Die Frühdiagnostik kann nur nach vorheriger Aufklärung durch einen ausgewiesenen Experten, mit Einwilligung des Patienten und mit der entsprechenden Betreuung nach Diagnosestellung erfolgen.
Leitlinien und Demenzen
In medizinischen Leitlinien wird das aktuelle Wissen zu Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zu Empfehlungen zusammengefasst. Die vorliegende so genannte S3-Leitlinie stellt die qualitativ höchste Stufe dar: Experten analysieren die weltweit erscheinende Literatur und stimmen anschließend über die Empfehlungen ab.
Demenzen sind Krankheitsbilder, die von einem zunehmenden Verlust kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet sind. Mit Fortschreiten der Krankheit kommt es zu einem Verlust der Alltagskompetenz sowie zum Persönlichkeitszerfall. Am häufigsten ist die Alzheimer-Demenz, weitere in der Leitlinie berücksichtigte Demenzformen sind die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz sowie die frontotemporale Demenz.
Quelle
(1) AgeCoDe-Studie unter http://www.knd-demenzen.de
Weitere Informationen
Vollständig neu überarbeitete Leitlinie "Diagnose und Therapie von Demenzen"
http://www.dgn.org/leitlinien-der-dgn-2 ... enzen-2016
Hintergrundtext "Die Leitlinie Demenzen 2016: Punkt für Punkt"
http://www.dgn.org/leitlinien-der-dgn-2 ... fuer-punkt
Pressemappe mit Experten-Statements und Konferenz-Slides (PDF zum Download)
http://www.dgn.org/images/red_pressemit ... Demenz.pdf
Bildmaterial von Pressekonferenz und Experten
http://www.dgn.org/mediathek/download-g ... n-27012016
Quelle: Pressemitteilung vom 27.01.2016
Kontakt und weitere Informationen > http://www.dgn.org/presse/pressemitteil ... d-moeglich
Foto: DGN - Foto von der Pressekonferenz
Pressestelle der DGPPN
Tel.: 030 2404 772‐11
E‐Mail: pressestelle@dgppn.de
Pressestelle der DGN
Tel.: 089 4614 86‐22
E‐Mail: presse@dgn.org
+++
Siehe auch unter:
Über- und Unterversorgung - Empfehlungen der DGG
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21477
Internationale Leitlinie zur Ernährung bei Demenz
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21452
+++
Ärzte Zeitung vom 28.01.2016:
Neue Leitlinie: Demenz ist behandelbar
Die Versorgung von an einer Demenz erkrankten Menschen liegt im Argen. Jeder zweite wird nicht als demenzkrank erkannt,
noch weniger erfährt eine Behandlung nach medizinischen Standards. Darauf haben Ärzte und Psychotherapeuten
am Mittwoch in Berlin hingewiesen. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=903 ... enz&n=4755
Berlin, 27. Januar 2016 – Nur die Hälfte der Demenzkranken werden in der Versorgung als solche erkannt, noch weniger erhalten eine Behandlung nach den medizinischen Standards. Nach mehr als fünf Jahren Arbeit stellen Neurologen und Psychiater in Berlin heute auf einer Pressekonferenz gemeinsam die vollständig neu überarbeitete „Leitlinie Demenzen“ vor. 23 Fachgesellschaften, Berufsverbände und Organisationen von Medizinern, Therapeuten, Pflegepersonal und Patienten haben sich auf Regeln für die Diagnostik und die Behandlung geeinigt.
Pressemitteilung zum Download > http://www.dgn.org/images/red_pressemit ... Demenz.pdf
In Deutschland leben bis zu 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenz, etwa zwei Drittel davon mit der Alzheimer-Demenz. Demenzerkrankungen stellen Medizin und Gesellschaft vor große Herausforderungen und belasten das Gesundheitssystem erheblich. Anlässlich der neuen Leitlinie fordern Experten der beiden federführenden Gesellschaften – der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) –, die wissenschaftlich belegten Therapieoptionen stärker zu nutzen und gleichzeitig weniger sinnvolle Maßnahmen zu unterbinden.
Laut der letzten Erhebung des Statistischen Bundesamts im Jahre 2008 kostete die Behandlung von Demenzpatienten mehr als 9 Milliarden Euro im Jahr, das sind rund 4 Prozent der gesamten Krankheitskosten in Deutschland. Ein schwer betroffener Patient schlägt mit bis zu 40.000 EUR pro Jahr zu Buche. Dabei wird nur etwa die Hälfte der neu an Demenz Erkrankten von ihrem Arzt als solche erkannt, wie die AgeCoDe-Studie (1) gezeigt hat. Weniger als die Hälfte der Demenzkranken erfahren eine leitliniengerechte Behandlung, wie Versorgungsstudien zeigen.
Psychosoziale Intervention: Gut geschulte Bezugspersonen fördern den Behandlungserfolg
Neben der pharmakologischen Therapie spielen die psychosozialen Interventionen eine wesentliche Rolle: „Psychosoziale Interventionen wirken so gut wie Medikamente und sind gleichrangige zentrale Bausteine im Gesamtbehandlungsplan von Demenzerkrankungen“, betont Prof. Wolfgang Maier von der DGPPN, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn und einer der beiden Sprecher der Leitlinie. „Die Wirksamkeit alltagsnaher kognitiver Stimulation, individuell angepasster Ergotherapie oder gezielter körperlicher Aktivitäten ist klar nachgewiesen. Die Anwendung solcher Verfahren sollte möglichst zu Hause erfolgen. Damit werden nicht nur Lebensqualität, Fähigkeiten und positive Gefühle der demenziell Erkrankten gefördert, sondern vor allem auch die Pflegenden entlastet.“ Intensive Angehörigentrainings sollten zudem eingesetzt werden, um einerseits bei den pflegenden Familienmitgliedern Belastungsfolgen (v. a. Depressionen, Burnout) zu vermeiden und weitere Erleichterungen herbeizuführen. Andererseits können auf diesem Wege Heimeinweisungen länger vermieden werden. „Wir fordern daher systematische Beratungs- und Trainingsangebote für Angehörige, damit sie entlastet werden und sie nicht selber infolge der Pflege erkranken“, so Maier. Psychosoziale Maßnahmen sind eine sinnvolle Investition, die von den Kostenträgern übernommen werden müssten, weil damit belastende Krankheitsfolgen vermieden würden, so Maier.
Prävention: Kann man der Alzheimer-Demenz vorbeugen?
„Die Hinweise verdichten sich, dass eine Alzheimer-Demenz nicht allein Schicksal ist“, sagt Prof. Frank Jessen aus Köln, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Köln und Leitlinienkoordinator der DGPPN. „Es gibt wahrscheinlich Möglichkeiten, das Risiko einer Erkrankung zu mindern. Als Faustregel gilt: Was dem Herz gut tut, hilft auch dem Gehirn.“ Darum gilt es, Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht im Auge zu behalten, um diesen Risikofaktoren frühzeitig medizinisch entgegenzuwirken. Ein gesunder und aktiver Lebensstil, körperliche Bewegung und ein aktives soziales Leben sind weitere Faktoren, die dabei helfen, die Erkrankung zu bremsen. Auch wird in den Leitlinien von der Einnahme von Hormonersatzpräparaten zur Prävention von Demenz abgeraten.
Medikamente: Nur wenige wirken – differenzierter Einsatz erforderlich
Viele Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die Patienten heute erhalten, sind wirkungslos. „Wir haben zwar nur ein kleines Arsenal an nachweislich wirksamen Substanzen, diese können wir aber gezielt und individuell einsetzen – und die neue Leitlinie zeigt eine immer bessere wissenschaftliche Studienlage“, sagt Prof. Richard Dodel, Kommissarischer Leiter der Neurologischen Universitätsklinik in Marburg und Experte der Leitlinie. Die Medikamentengruppe der Acetylcholinesterase-Hemmer fördert die Fähigkeit der Patienten, ihre Alltagsaktivitäten zu verrichten, stabilisiert die kognitive Funktion und den Gesamteindruck bei einer leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz. Memantin verbessert die Alltagsfunktion und den klinischen Gesamt¬ein¬druck bei Patienten mit moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz. Neu ist, dass der Extrakt aus der Pflanze Ginkgo biloba bei Personen mit leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz oder vaskulärer Demenz, die zusätzlich unter Verhaltensänderungen wie Depression oder Antriebsstörungen leiden, Hinweise auf eine positive Wirkung zeigt.
Früherkennung: Eine Vorhersage ist möglich – Ansatz für neue Formen der Prävention
„Wenn die fachlich richtigen Methoden gewählt werden, können wir heute eine Alzheimer-Erkrankung mit einer Vorhersagestärke von 85 bis 90 Prozent prognostizieren“, sagt Prof. Jörg Schulz, Direktor des Neurologischen Universitätsklinikums in Aachen. Jeder Patient mit sicher diagnostizierten klinischen Vorzeichen, einer so genannten MCI (Mild Cognitive Impairment), sollte über die Möglichkeiten einer Frühdiagnostik aufgeklärt werden. Auch wenn es noch nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen ist, gehen wir davon aus, dass frühe präventive Maßnahmen die Chance erhöhen, den Fortschritt der Erkrankung zu bremsen. „Jeder sollte ein Recht haben, diese Option zu nutzen“, so Schulz. Umgekehrt wird von einem Screening (kognitive Tests, Kurztests, apparative Verfahren) bei Personen ohne Beschwerden und Symptome – einzig mit dem Ziel, eine mögliche Demenzerkrankung auszuschließen – deutlich abgeraten. Anbieter solcher Privatleistungen für Selbstzahler werden von der Leitliniengruppe als nicht seriös angesehen.
Das Recht des Patienten auf Nichtwissen bleibt in jedem Fall bestehen: Die Frühdiagnostik kann nur nach vorheriger Aufklärung durch einen ausgewiesenen Experten, mit Einwilligung des Patienten und mit der entsprechenden Betreuung nach Diagnosestellung erfolgen.
Leitlinien und Demenzen
In medizinischen Leitlinien wird das aktuelle Wissen zu Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zu Empfehlungen zusammengefasst. Die vorliegende so genannte S3-Leitlinie stellt die qualitativ höchste Stufe dar: Experten analysieren die weltweit erscheinende Literatur und stimmen anschließend über die Empfehlungen ab.
Demenzen sind Krankheitsbilder, die von einem zunehmenden Verlust kognitiver Fähigkeiten gekennzeichnet sind. Mit Fortschreiten der Krankheit kommt es zu einem Verlust der Alltagskompetenz sowie zum Persönlichkeitszerfall. Am häufigsten ist die Alzheimer-Demenz, weitere in der Leitlinie berücksichtigte Demenzformen sind die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz sowie die frontotemporale Demenz.
Quelle
(1) AgeCoDe-Studie unter http://www.knd-demenzen.de
Weitere Informationen
Vollständig neu überarbeitete Leitlinie "Diagnose und Therapie von Demenzen"
http://www.dgn.org/leitlinien-der-dgn-2 ... enzen-2016
Hintergrundtext "Die Leitlinie Demenzen 2016: Punkt für Punkt"
http://www.dgn.org/leitlinien-der-dgn-2 ... fuer-punkt
Pressemappe mit Experten-Statements und Konferenz-Slides (PDF zum Download)
http://www.dgn.org/images/red_pressemit ... Demenz.pdf
Bildmaterial von Pressekonferenz und Experten
http://www.dgn.org/mediathek/download-g ... n-27012016
Quelle: Pressemitteilung vom 27.01.2016
Kontakt und weitere Informationen > http://www.dgn.org/presse/pressemitteil ... d-moeglich
Foto: DGN - Foto von der Pressekonferenz
Pressestelle der DGPPN
Tel.: 030 2404 772‐11
E‐Mail: pressestelle@dgppn.de
Pressestelle der DGN
Tel.: 089 4614 86‐22
E‐Mail: presse@dgn.org
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Siehe auch unter:
Über- und Unterversorgung - Empfehlungen der DGG
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21477
Internationale Leitlinie zur Ernährung bei Demenz
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21452
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Ärzte Zeitung vom 28.01.2016:
Neue Leitlinie: Demenz ist behandelbar
Die Versorgung von an einer Demenz erkrankten Menschen liegt im Argen. Jeder zweite wird nicht als demenzkrank erkannt,
noch weniger erfährt eine Behandlung nach medizinischen Standards. Darauf haben Ärzte und Psychotherapeuten
am Mittwoch in Berlin hingewiesen. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=903 ... enz&n=4755
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Neue Leitlinie: Klare Empfehlungen für Demenz-Therapie
Ärzte Zeitung vom 29.01.2016:
Neue Leitlinie: Klare Empfehlungen für Demenz-Therapie
Gingko hilft, aber auch kognitives Training und Bewegung. Die neue Leitlinie "Demenzen" zeigt:
Es geht was bei der Behandlung. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=903 ... enz&n=4758
Neue Leitlinie: Klare Empfehlungen für Demenz-Therapie
Gingko hilft, aber auch kognitives Training und Bewegung. Die neue Leitlinie "Demenzen" zeigt:
Es geht was bei der Behandlung. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=903 ... enz&n=4758
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Volkskrankheit Alzheimer vermeidbar?
Volkskrankheit Alzheimer vermeidbar?
Am 02.02.2016 bei Facebook gepostet:
Volkskrankheit Alzheimer: Wie viele Demenzfälle wären in Deutschland vermeidbar? - Leipziger Demenzforscher haben berechnet, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Sie plädieren dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. … Damit werden eindrucksvoll bereits bekannte Feststellungen bestätigt. > viewtopic.php?f=6&t=21494 Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher dafür ein, eine gesunde Lebensführung deutlicher zu propagieren!
Am 02.02.2016 bei Facebook gepostet:
Volkskrankheit Alzheimer: Wie viele Demenzfälle wären in Deutschland vermeidbar? - Leipziger Demenzforscher haben berechnet, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Sie plädieren dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. … Damit werden eindrucksvoll bereits bekannte Feststellungen bestätigt. > viewtopic.php?f=6&t=21494 Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher dafür ein, eine gesunde Lebensführung deutlicher zu propagieren!
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Leitlinie "Demenzen": Mehr Raum für Musik und Aromatherapie
Ärzte Zeitung vom 03.02.2016:
Neue Leitlinie "Demenzen": Mehr Raum für Musik und Aromatherapie
Weg von der reinen Arzneitherapie, hin zu einer Kombination mit Ergotherapie und "soften" Maßnahmen:
Das sieht die neue S3-Leitlinie "Demenzen" vor. Die wichtigsten Empfehlungen im Überblick.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... enz&n=4767
"Statt Betroffene übermäßig mit Medikamenten vollzupumpen,
sollte Musik als Medikament genutzt werden."
Zitat: Dr. Eckart von Hirschhausen" in CAREkonkret vom 11.11.2016.
Dem kann nicht widersprochen werden. Aber ergänzend noch einmal folgender Hinweis:
"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."
Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
Neue Leitlinie "Demenzen": Mehr Raum für Musik und Aromatherapie
Weg von der reinen Arzneitherapie, hin zu einer Kombination mit Ergotherapie und "soften" Maßnahmen:
Das sieht die neue S3-Leitlinie "Demenzen" vor. Die wichtigsten Empfehlungen im Überblick.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... enz&n=4767
"Statt Betroffene übermäßig mit Medikamenten vollzupumpen,
sollte Musik als Medikament genutzt werden."
Zitat: Dr. Eckart von Hirschhausen" in CAREkonkret vom 11.11.2016.
Dem kann nicht widersprochen werden. Aber ergänzend noch einmal folgender Hinweis:
"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."
Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
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Demenzen: Ginkgo-Extrakt in S3-Leitlinie aufgenommen
Ärzte Zeitung vom 08.02.2016:
Demenzen: Ginkgo-Extrakt in S3-Leitlinie aufgenommen
Die Leitlinie "Demenzen" wurde überarbeitet. In die Therapieempfehlungen wurde der Ginkgo biloba Spezialextrakt EGb 761® aufgenommen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... enz&n=4777
Demenzen: Ginkgo-Extrakt in S3-Leitlinie aufgenommen
Die Leitlinie "Demenzen" wurde überarbeitet. In die Therapieempfehlungen wurde der Ginkgo biloba Spezialextrakt EGb 761® aufgenommen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=904 ... enz&n=4777
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Leitlinie „Demenzen“ aktualisiert
DietBB 1/2016 vom 17. Februar 2016
Am 24. Januar 2016 ist die überarbeitete Leitlinie „Demenzen“ erschienen. Die aktualisierte evidenzbasierte Leitlinie[1] liefert Aussagen zu Leitlinie „Demenzen“ aktualisiert
Schwache wissenschaftliche Beweislage zur Prävention durch Ernährung
Prävention, Diagnostik und Therapie von Demenzen und zur leichten kognitiven Störung. Zur Prävention von Demenz empfiehlt sie einen aktiven Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Bewegung sowie geistiger und sozialer Aktivität. Für die risikosenkende Wirkung einer ausgewogenen Ernährung liegen lediglich Hinweise vor: Bestimmte Ernährungsgewohnheiten wie der Konsum von Fisch oder eine mediterrane Ernährung könnten das Risiko verringern. Ausreichende Evidenz zur Ableitung von Ernährungsempfehlungen gibt es hierfür bisher nicht. Diese Forschungslücke will das Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB) schließen. Mittels verschiedener Studien soll der Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren bzw. Ernährungsmustern und der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten im Lebensverlauf untersucht werden.
[1] Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) (Hrsg.). S3-Leitlinie „Demenzen“, Langver-sion – Januar 2016 http://www.dgn.org/images/red_leitlinie ... 240116.pdf
-----
Den ausführlichen Pressetext mit weiteren Hintergrundinformationen finden Sie unter:
https://www.dge.de/presse/pm/leitlinie- ... ualisiert/ (web)
https://www.dge.de/fileadmin/public/doc ... demenz.pdf
(pdf)
-----
Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB) Dr. Claudia Müller, Tel. 0228 3776-714, cmueller@dge.de
-----
Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB)
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon: 0228 / 3776-600
Telefax: 0228 / 3776-800
Am 24. Januar 2016 ist die überarbeitete Leitlinie „Demenzen“ erschienen. Die aktualisierte evidenzbasierte Leitlinie[1] liefert Aussagen zu Leitlinie „Demenzen“ aktualisiert
Schwache wissenschaftliche Beweislage zur Prävention durch Ernährung
Prävention, Diagnostik und Therapie von Demenzen und zur leichten kognitiven Störung. Zur Prävention von Demenz empfiehlt sie einen aktiven Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Bewegung sowie geistiger und sozialer Aktivität. Für die risikosenkende Wirkung einer ausgewogenen Ernährung liegen lediglich Hinweise vor: Bestimmte Ernährungsgewohnheiten wie der Konsum von Fisch oder eine mediterrane Ernährung könnten das Risiko verringern. Ausreichende Evidenz zur Ableitung von Ernährungsempfehlungen gibt es hierfür bisher nicht. Diese Forschungslücke will das Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB) schließen. Mittels verschiedener Studien soll der Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren bzw. Ernährungsmustern und der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten im Lebensverlauf untersucht werden.
[1] Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) (Hrsg.). S3-Leitlinie „Demenzen“, Langver-sion – Januar 2016 http://www.dgn.org/images/red_leitlinie ... 240116.pdf
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Den ausführlichen Pressetext mit weiteren Hintergrundinformationen finden Sie unter:
https://www.dge.de/presse/pm/leitlinie- ... ualisiert/ (web)
https://www.dge.de/fileadmin/public/doc ... demenz.pdf
(pdf)
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Pressekontakt
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Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), Kompetenzcluster Diet-Body-Brain (DietBB)
Godesberger Allee 18
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Telefax: 0228 / 3776-800
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Verschreiben Ärzte wirklich die beste Medizin?
Am 09.04.2016 bei Facebook gepostet:
Gekaufte Leitlinien - Verschreiben Ärzte wirklich die beste Medizin? Auf der Suche nach der richtigen Therapie orientieren sich Ärzte oft an sogenannten Leitlinien. Aber sind die wissenschaftlich objektiv? - Zweifelhaft! Viele dieser Leitlinien könnten von Pharmafirmen gekauft sein! - WDR-Fernsehen informiert (Filmbeitrag, 3,18 Minuten - nur vorübergehend abrufbar) > http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/qua ... ns100.html - Der Film ist ein Beleg dafür, dass dringend über die Arzneimittelversorgung zu sprechen ist - u.a. beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 > viewtopic.php?f=7&t=21371
Im Übrigen sind einige Rechtsregeln von Bedeutung: Handlungsanweisungen in Leitlinien ärztlicher Fachgremien oder Verbände dürfen nicht unbesehen mit dem medizinischen Standard gleichgesetzt werden. Dies gilt in besonderem Maße für Leitlinien, die erst nach der zu beurteilenden medizinischen Behandlung veröffentlicht worden sind. Leitlinien ersetzen kein Sachverständigengutachten. Zwar können sie im Einzelfall den medizinischen Standard für den Zeitpunkt ihres Erlasses zutreffend beschreiben; sie können aber auch Standards ärztlicher Behandlung fortentwickeln oder ihrerseits veralten. - Quelle: Urteil des BGH vom 15. April 2014 • Az. VI ZR 382/12 ( http://openjur.de/u/688671.html ) - Siehe auch unter > viewtopic.php?f=4&t=19316
Gekaufte Leitlinien - Verschreiben Ärzte wirklich die beste Medizin? Auf der Suche nach der richtigen Therapie orientieren sich Ärzte oft an sogenannten Leitlinien. Aber sind die wissenschaftlich objektiv? - Zweifelhaft! Viele dieser Leitlinien könnten von Pharmafirmen gekauft sein! - WDR-Fernsehen informiert (Filmbeitrag, 3,18 Minuten - nur vorübergehend abrufbar) > http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/qua ... ns100.html - Der Film ist ein Beleg dafür, dass dringend über die Arzneimittelversorgung zu sprechen ist - u.a. beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 > viewtopic.php?f=7&t=21371
Im Übrigen sind einige Rechtsregeln von Bedeutung: Handlungsanweisungen in Leitlinien ärztlicher Fachgremien oder Verbände dürfen nicht unbesehen mit dem medizinischen Standard gleichgesetzt werden. Dies gilt in besonderem Maße für Leitlinien, die erst nach der zu beurteilenden medizinischen Behandlung veröffentlicht worden sind. Leitlinien ersetzen kein Sachverständigengutachten. Zwar können sie im Einzelfall den medizinischen Standard für den Zeitpunkt ihres Erlasses zutreffend beschreiben; sie können aber auch Standards ärztlicher Behandlung fortentwickeln oder ihrerseits veralten. - Quelle: Urteil des BGH vom 15. April 2014 • Az. VI ZR 382/12 ( http://openjur.de/u/688671.html ) - Siehe auch unter > viewtopic.php?f=4&t=19316
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Drei Tage im Altersheim
Drei Tage im Altersheim
Wie Eckart von Hirschhausen die Angst vor dem Alter verlor
Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen tauchte ein in eine fremde Welt: Er zog ins Altersheim. Was er dort erlebte, hat seine Sicht auf das Älterwerden grundlegend verändert.
Von Eckart von Hirschhausen
Meine erste Nacht im Altersheim. Es ist früh, ich döse vor mich hin. Irgendwo klingelt ein Wecker. Typisch denke ich, irgend so ein Dementer kapiert nicht, dass es seiner ist. Das "düdüdüdüt" bleibt hartnäckig. Gut, dass ich mir für den besseren Schlaf Watte in die Ohren getan habe. Ich dreh mich noch mal um, es war spät gestern, als ich den Nachtdienst auf seiner Runde begleiten durfte. Hier sind viele, die nicht die ganze Nacht in derselben Position schlafen können, weil sie sich sonst wund liegen. Sie werden umgelagert, dann werden die Kissen neu sortiert und Vorlagen gewechselt. Ich denke: Was für eine Freiheit, sich selber drehen zu können. Und tue es. Immer noch nervt der Ton. Und in meiner Morgendämmerung dämmert es mir: Hier wohnt außer mir keiner mit Handy. Der Weckruf war mein eigener.
...
Jeder, der tagtäglich für Menschen da ist, die nicht mehr "nützlich" sind, hat meine Hochachtung. Jeder, der Menschen nicht für wertlos hält, nur weil diese nicht wieder gesund und stark werden. Helden des Alltags machen Pippi weg und Tränen und mehr, Tag und Nacht, auch am Wochenende und Weihnachten.
Herr Danecke rät mir, so viel wie möglich von der Welt zu sehen. Er war sein Leben lang gern unterwegs und ist noch mit 80 mit seiner Frau auf Kuba gewesen, mit Rucksack. Jetzt ist er 86 und in Kurzzeitpflege, weil zu Hause alles nicht mehr so klappte. Wo war es am schönsten? Samoa? Philippinen? Norwegen? "Das kann ich so gar nicht sagen. Aber wissen Sie, wenn ich abends in meinem Bett liege, mach ich die Augen zu, nehme mir ein Ziel vor – und verreise.
Eckart von Hischhausen ist Arzt, Autor, TV-Moderator und Gründer der Stiftung "Humor hilft heilen".
Quelle und weitere Informationen:
http://mobil.stern.de/gesundheit/eckart ... 80930.html
Wie Eckart von Hirschhausen die Angst vor dem Alter verlor
Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen tauchte ein in eine fremde Welt: Er zog ins Altersheim. Was er dort erlebte, hat seine Sicht auf das Älterwerden grundlegend verändert.
Von Eckart von Hirschhausen
Meine erste Nacht im Altersheim. Es ist früh, ich döse vor mich hin. Irgendwo klingelt ein Wecker. Typisch denke ich, irgend so ein Dementer kapiert nicht, dass es seiner ist. Das "düdüdüdüt" bleibt hartnäckig. Gut, dass ich mir für den besseren Schlaf Watte in die Ohren getan habe. Ich dreh mich noch mal um, es war spät gestern, als ich den Nachtdienst auf seiner Runde begleiten durfte. Hier sind viele, die nicht die ganze Nacht in derselben Position schlafen können, weil sie sich sonst wund liegen. Sie werden umgelagert, dann werden die Kissen neu sortiert und Vorlagen gewechselt. Ich denke: Was für eine Freiheit, sich selber drehen zu können. Und tue es. Immer noch nervt der Ton. Und in meiner Morgendämmerung dämmert es mir: Hier wohnt außer mir keiner mit Handy. Der Weckruf war mein eigener.
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Jeder, der tagtäglich für Menschen da ist, die nicht mehr "nützlich" sind, hat meine Hochachtung. Jeder, der Menschen nicht für wertlos hält, nur weil diese nicht wieder gesund und stark werden. Helden des Alltags machen Pippi weg und Tränen und mehr, Tag und Nacht, auch am Wochenende und Weihnachten.
Herr Danecke rät mir, so viel wie möglich von der Welt zu sehen. Er war sein Leben lang gern unterwegs und ist noch mit 80 mit seiner Frau auf Kuba gewesen, mit Rucksack. Jetzt ist er 86 und in Kurzzeitpflege, weil zu Hause alles nicht mehr so klappte. Wo war es am schönsten? Samoa? Philippinen? Norwegen? "Das kann ich so gar nicht sagen. Aber wissen Sie, wenn ich abends in meinem Bett liege, mach ich die Augen zu, nehme mir ein Ziel vor – und verreise.
Eckart von Hischhausen ist Arzt, Autor, TV-Moderator und Gründer der Stiftung "Humor hilft heilen".
Quelle und weitere Informationen:
http://mobil.stern.de/gesundheit/eckart ... 80930.html
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Demenz - bitte keine Schreckensmeldungen ...
Am 22.06.2016 bei Facebook gepostet:
Demenz - "… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt." So Cornelia Stolze in ihrem neuen Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016). Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen! Dringend geboten erscheint mehr Zurückhaltung beim Konsum von Medikamenten: "Zuwendung statt Pillen"!
Demenz - "… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt." So Cornelia Stolze in ihrem neuen Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016). Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen! Dringend geboten erscheint mehr Zurückhaltung beim Konsum von Medikamenten: "Zuwendung statt Pillen"!
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Ja zum Leben trotz Demenz! ... Buchtipp
Am 31.08.2016 bei Facebook gepostet:
"Demenz muss nicht das Ende sein.
Demenz kann auch der Anfang für
ein anderes, neues und gelungenes
Leben sein."
Helga Rohra in ihrem neuen Buch: "Ja zum Leben trotz Demenz! Warum ich kämpfe."
Infos zum Thema Demenz im Forum Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
> viewtopic.php?f=6&t=21773
"Demenz muss nicht das Ende sein.
Demenz kann auch der Anfang für
ein anderes, neues und gelungenes
Leben sein."
Helga Rohra in ihrem neuen Buch: "Ja zum Leben trotz Demenz! Warum ich kämpfe."
Infos zum Thema Demenz im Forum Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
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Alzheimer muss kein Schreckgespenst sein
Die Rheinische Post berichtete am 13.12.2016:
Experten-Rat
Alzheimer muss kein Schreckgespenst sein
Nuklearmedizinische Diagnostik: das Gehirn eines Gesunden (l.) und dasjenige eines Alzheimer-Patienten.
FOTO: dpa - Quelle: Rheinische Post
Von der Diagnose Demenz und ihrer Unterform Alzheimer fühlen sich viele überfordert. Sie erscheint zu undurchsichtig. Drei Experten geben Antworten.
Von Susanne Hamann
...
Vergessen ist nicht gleich Demenz
Vergessen ist eine peinliche Angelegenheit. Plötzlich ist der Name des Kollegen weg oder der Grund, aus dem man in den Keller gegangen ist. Situationen wie diese kennen Jung und Alt, und es gehört zum normalen Alterungsprozess, dass sich diese Momente irgendwann häufen. "Aber wenn ein Mensch genau die gleiche Frage nach ein paar Minuten wieder stellt, dann ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass es sich um eine Demenz handelt", sagt Supprian. Demenz, das ist laut medizinischem Lehrbuch der Oberbegriff für Krankheiten, die zu nachlassender Gehirnleistung führt. "Wir wissen aber inzwischen, dass es noch mehr Symptome gibt. So verändern sich auch die Persönlichkeit des Patienten und seine allgemeine Stimmungslage", sagt Neukäter. Was dabei genau passiert, hängt vom Patienten ab und von der Form der Demenz.
Manchmal ist Demenz heilbar
... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.6461165
Experten-Rat
Alzheimer muss kein Schreckgespenst sein
Nuklearmedizinische Diagnostik: das Gehirn eines Gesunden (l.) und dasjenige eines Alzheimer-Patienten.
FOTO: dpa - Quelle: Rheinische Post
Von der Diagnose Demenz und ihrer Unterform Alzheimer fühlen sich viele überfordert. Sie erscheint zu undurchsichtig. Drei Experten geben Antworten.
Von Susanne Hamann
...
Vergessen ist nicht gleich Demenz
Vergessen ist eine peinliche Angelegenheit. Plötzlich ist der Name des Kollegen weg oder der Grund, aus dem man in den Keller gegangen ist. Situationen wie diese kennen Jung und Alt, und es gehört zum normalen Alterungsprozess, dass sich diese Momente irgendwann häufen. "Aber wenn ein Mensch genau die gleiche Frage nach ein paar Minuten wieder stellt, dann ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass es sich um eine Demenz handelt", sagt Supprian. Demenz, das ist laut medizinischem Lehrbuch der Oberbegriff für Krankheiten, die zu nachlassender Gehirnleistung führt. "Wir wissen aber inzwischen, dass es noch mehr Symptome gibt. So verändern sich auch die Persönlichkeit des Patienten und seine allgemeine Stimmungslage", sagt Neukäter. Was dabei genau passiert, hängt vom Patienten ab und von der Form der Demenz.
Manchmal ist Demenz heilbar
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Pflege zu Hause liegt bei Demenz voll im Trend
Ärzte Zeitung online, 19.04.2017
AOK-Studie
Pflege zu Hause liegt bei Demenz voll im Trend
Der Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost bestätigt: Mehr Demenzpatienten, mehr Pflege zu Hause.
POTSDAM. Immer mehr Menschen, die an Demenz erkranken, werden zu Hause gepflegt. Der Anteil der Demenzerkrankten schwankt regional extrem stark. Dies zeigen Daten aus dem aktuellen Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost. Danach sind 14,6 Prozent der über 60-jährigen Versicherten in Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern an Demenz erkrankt. In den vergangenen fünf Jahren ist ihr Anteil um 1,8 Prozent gestiegen.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... ege&n=5699
AOK-Studie
Pflege zu Hause liegt bei Demenz voll im Trend
Der Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost bestätigt: Mehr Demenzpatienten, mehr Pflege zu Hause.
POTSDAM. Immer mehr Menschen, die an Demenz erkranken, werden zu Hause gepflegt. Der Anteil der Demenzerkrankten schwankt regional extrem stark. Dies zeigen Daten aus dem aktuellen Pflegereport des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost. Danach sind 14,6 Prozent der über 60-jährigen Versicherten in Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern an Demenz erkrankt. In den vergangenen fünf Jahren ist ihr Anteil um 1,8 Prozent gestiegen.
... (weiter lesen unter) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=933 ... ege&n=5699