Zu oft zum Arzt - Hohe Arztdichte

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Moderator: WernerSchell

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GEK

Zu oft zum Arzt - Hohe Arztdichte

Beitrag von GEK » 10.11.2006, 06:44

GEK Report ambulant-ärztliche Versorgung

Zu oft zum Arzt
Hohe Arztdichte fördert Praxisbesuche


Berlin (GEK). Bei der Anzahl der Arztbesuche liegen Deutsche weltweit ganz vorne. Das ergab der jetzt veröffentlichte GEK Report ambulant-ärztliche Versorgung. Erstmals konnten dafür versichertenbezogene Daten in repräsentativer Größenordnung ausgewertet werden. Zwischen 1990 und 2004 ist die Arztdichte um rund 40 Prozent gestiegen. Dies dürfte dazu beigetragen haben, dass jeder Bundesbürger im Schnitt 16,3 mal pro Jahr zum Arzt geht.

Die Auswertung der Daten von rund 1,5 Millionen Versicherten der Gmünder ErsatzKasse GEK über einen längeren Zeitraum erlauben nun eine sachliche Diskussion über die Frage, ob die hohe Arztdichte in Deutschland Ursache für die im internationalen Vergleich sehr hohe Zahl an Arztkontakten ist. 91 Prozent der Bevölkerung suchten im Jahr 2004 einen Arzt auf. Im Durchschnitt werden pro Kopf der Bevölkerung 16,3 Arztkontakte pro Jahr ausgewiesen. Und auch in der Verteilung gibt es Auffälligkeiten. Auf ein Prozent der Versicherten mit hoher Inanspruchnahme entfallen 13 Prozent der Behandlungskosten. Auf 50 Prozent der Versicherten mit geringer Inanspruchnahme entfallen lediglich 11 Prozent der Behandlungskosten.

Bis zur Vollendung des 40. Lebensjahrs liegen die Kontaktzahlen mit rund sieben bei jungen Männern ziemlich genau bei der Hälfte der Arztkontakte von Frauen. Erst im Alter von 75 Jahren werden die Werte identisch. Männer in hohem Alter verursachen ambulante Behandlungskosten von durchschnittlich 890 Euro, Frauen der vergleichbaren Altersgruppe dagegen nur von 715 Euro pro Jahr.

"Mit dem vorliegenden Report ambulant-ärztlicher Versorgung haben wir bei Verknüpfung mit weiteren Informationen bisher nicht realisierbare Informationsmöglichkeiten zur ambulanten Versorgung," stellte Professor Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz vom ISEG-Institut Hannover als einer der Autoren fest.
Dieter Hebel, Vorstandsvorsitzender der Gmünder ErsatzKasse, gab sich damit aber noch nicht zufrieden: "Gerne würden wir jetzt auch die Versorgungsqualität im zahnärztlichen Bereich weitergehend untersuchen. Das scheitert momentan daran, dass die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen bisher ihrer Verpflichtung zur Datenlieferung nicht nachgekommen sind. Hier müssen die Politiker Einfluss auf die Zahnärzte nehmen."

Pressekontakt: Gerhard Heussler Tel.: 0 71 71 / 801-281
Fax: 0 71 71 / 801-707
Mobil: 01 72 / 9 86 23 05
E-mail: gerhard.heussler@gek.de

Quelle: Pressemitteilung vom 9.11.2006

Gast

Deutsche weltweit spitze beim Arztbesuch

Beitrag von Gast » 11.11.2006, 08:20

Durchschnittlich 16,3 Arztbesuche im Jahr

Deutsche weltweit spitze beim Arztbesuch
Mit etwa 16 Besuchen pro Jahr suchen die Deutschen weltweit am häufigsten einen Arzt auf. Das ermittelte das Institut für Sozialmedizin.


09.11.06 - Bei der Anzahl der Arztbesuche liegen die Menschen in Deutschland laut einer Studie weltweit ganz vorne. Von den im Schnitt 16,3 Arztbesuchen im Jahr entfallen dabei leicht überdurchschnittlich viele auf die Montage, berichtete die Gmünder Ersatzkasse am Donnerstag in Berlin.

Das Institut für Sozialmedizin ISEG hatte Daten von 1,5 Millionen Versicherten ausgewertet. Die Experten kommen zu dem Schluss, dass ein Anstieg der Arztdichte um rund 40 Prozent zwischen 1990 und 2004 zu den häufigen Arztbesuchen beitrug. Skeptisch beurteilte Kassenchef Dieter Hebel deshalb Ärzteforderungen nach drastischer Aufstockung ihres Honorartopfs.

dpa

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 10.11.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 26.htm?n=1

Arztdichte seit 1990 um 40 Prozent gestiegen

Beitrag von » 11.11.2006, 08:21

Krankenkassen-Report: Arztdichte seit 1990 um 40 Prozent gestiegen
Donnerstag, 9. November 2006

Berlin - Zwischen 1990 und 2004 ist die Arztdichte in Deutschland um rund 40 Prozent gestiegen. Das ergab der am Donnerstag veröffentlichte „Report ambulant-ärztliche Versorgung“ der Gmünder Ersatzkasse (GEK). „Dies dürfte dazu beigetragen haben, dass jeder Bundesbürger im Schnitt 16,3-mal pro Jahr zum Arzt geht. Bei der Anzahl der Arztbesuche liegen Deutsche weltweit vorne“, hieß es aus der GEK.

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Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26335

Kassen-Studie über Arztbesuche

Beitrag von » 12.11.2006, 08:22

Ärzte bezweifeln Daten in Kassen-Studie über Arztbesuche
Freitag, 10. November 2006

Andreas Köhler /dpa

Osnabrück - Die Kassenärzte bezweifeln die Ergebnisse des Reports der Gmünder Ersatzkasse (GEK) zur ambulanten Behandlung. Hiernach liegen die Deutschen mit über 16 Arztkontakten pro Jahr „weltweit ganz vorne“. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Freitag sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, eine OECD-Studie sehe Deutschland bei den Arztkontakten im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Deshalb müssten die Daten- und Erhebungsgrundlagen des GEK-Reports überprüft werden.

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http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26362

Rob Hüser
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Zu oft zum Arzt - Hohe Arztdichte = alles zu teuer!

Beitrag von Rob Hüser » 31.12.2006, 17:03

GEK hat geschrieben:.... Bei der Anzahl der Arztbesuche liegen Deutsche weltweit ganz vorne. .... Im Durchschnitt werden pro Kopf der Bevölkerung 16,3 Arztkontakte pro Jahr ausgewiesen. ....
Zum Jahresausklang darf die Feststellung erlaubt sein, dass in der außergewöhnlich intensiven Arztinanspruche viele Probleme unserer Gesundheitsversorgung begründet liegen. (Zu)viele Arztbesuche ziehen nämlich weitere Maßnahmen, z.B. Medikamentenverschreibungen, nach sich.
Welcher Patient will nur mit einem bloßen Ratschlag die Arztpraxis verlassen? Viele, vor allem ältere Menschen, begründen ihre häufigen Arztkontakte damit, dass sie jahrelang in das System eingezahlt haben. Nicht die medizinische Notwendigkeit wird zur Begründung herangezogen, sondern das jahrelange Beitragsaufkommen. Viele Leute wollen aus dem System mindestens das herausholen, was sie eingezahlt haben. Damit geht aber der solidarische Gedanke völlig unter.
Was wir brauchen ist eigentlich eine neue Sichtweise, wie wir mit unserem Gesundheitssystem umzugehen haben. Man muss nicht wegen jeden quersitzenden Pupser zum Arzt rennen, nur weil man vorsorglich eine schlimme Erkrankung vorbeugen will. Differenzierungen sind notwendig, dann wird auch unser System weiter finanzierbar sein. Der Vorsorgegedanke muss entschieden gestärkt werden!

Rob Hüser

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