Unterstützung für 2 schwerstbehinderte „Kämpfer“

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

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NL patientenverfuegung.de

Unterstützung für 2 schwerstbehinderte „Kämpfer“

Beitrag von NL patientenverfuegung.de » 06.05.2007, 06:59

Unterstützung für 2 schwerstbehinderte „Kämpfer“

Zwei tragische Schicksale von Schwerstbehinderten, die für eine Sache kämpfen und unsere Unterstützung und unseren Respekt verdient haben

1.) Noel Martin

Im Frühjahr vorigen Jahres berichteten wir über das erschütternde Schicksal des Briten Noel Martin, der nach einer Attacke von ausländerfeindlichen Brandenburgischen Jugendlichen seit 10 Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist. Die Täter sind längst wieder auf freiem Fuss (siehe http://www.abendblatt.de/daten/2007/05/02/733914.htm ), das Opfer hat nach eigenen Angaben „lebenslänglich“ bekommen.

Beeindruckend sein langjähriges Engagement: Die öffentlichen Auftritte gegen Rechtsextremismus, die Initiativen zum Austausch zwischen britischen und brandenburgischen Schülern, welche Noel Martin auszeichneten. Doch jetzt kann er nicht mehr. Sein Zustand hat sich nicht gebessert. Er ist vom Hals an abwärts gelähmt. Braucht Pflege rund um die Uhr. Wir hatten vor einem Jahr zu Spenden für ihn aufgerufen.
Er sagt mit unverminderter Festigkeit, das sei kein Leben mehr. "Es ist lediglich ein Existieren. Und jeder Tag ist ein Tag voller Leiden."
Noel Martin hat seinen geplanten Freitod mit Hilfe der Schweizer Organisation Dignitas zu seinem Geburtstag angekündigt ...

Hintergründe und Bewertungen zu: „Was ist aus Noel Martin geworden – der angekündigte Freitod“ finden Sie hier: http://www.patientenverfuegung.de/pv/detail.php?uid=454

2.) Hans Jürgen Leonhard

In diesem Jahr möchten wir auf einen anderen Einzelfall hinweisen, auf den uns der RA Oliver Tolmein aufmerksam gemacht hat. Er stellt auf seiner Internetseite www.nicht-im-heim-sterben.de die Situation von Hans Jürgen Leonhard vor. Dieser führt seit über einem Jahr einen fast verzweifelten Kampf dafür, seine letzten Lebensmonate in einer eigenen Wohnung mit ambulanter Pflege führen zu dürfen. Die Geschichte von Herrn Leonhard macht eine Selbstverständlichkeit deutlich, die manchmal in den Hintergrund zu treten droht: dass keinesfalls nur intensiv-medizinischen Überversorgung einem selbstbestimmten, menschenwürdigen Lebensende entgegenstehen kann und dass zur Selbstbestimmung die Wahlfreiheit gehört.
Jürgen Leonard ist Sozialhilfeempfänger und kann ein benötigtes Gutachten (in Höhe von etwa 2000 Euro) zur Vermeidung einer Heimeinweisung nicht selbst bezahlen. Wir rufen deshalb auch in diesem Fall zur Unterstützung auf und werden auch wieder unsererseits eine Spende (Spendenkonto siehe der o.g. Internetseite) überweisen.

Siehe auch den Aufruf der bundesweiten Initiative Daheim statt Heim, die u. a. fordert:
- einen Baustopp für neue Heime
- den flächendeckenden Aus- und Aufbau individuell- bedarfsdeckender vernetzter Unterstützungsangebote für ältere und behinderte Menschen
- die Garantie der Wahlmöglichkeiten der Betroffenen, u.a. durch persönliche Budgets
- die Beteiligung der Betroffenen an dem Reformprozess nach der Devise "Nichts über uns ohne uns".

Siehe: http://www.bundesinitiative-daheim-statt-heim.de/
Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) – Träger der Bundeszentralstelle für Patientenverfügung - der Herausgeberin dieses Newsletters – unterstützt den Aufruf der Initiative „Daheim statt Heim“. In einer differenziert begründeten Erklärung des HVD vom 16. 4. 2007 heißt es: << Sein Inhalt entspricht ganz und gar der z.B. im HVD Berlin seit acht Jahren propagierten Losung: „ambulant vor stationär“. Der HVD kritisiert in diesem Zusammenhang besonders das Verwaltungshandeln ...>>
Vollständig siehe:
http://www.humanismus.de/wirueberuns/po ... cef303.htm

Quelle: PATIENTENVERFUEGUNG NEWSLETTER vom 5.5.2007
http://www.patientenverfuegung.de

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