Todkranke zu Hause versorgen

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

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Ärztliche Praxis
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Todkranke zu Hause versorgen

Beitrag von Ärztliche Praxis » 14.06.2007, 06:06

Erster Vertrag zur palliativmedizinischen Versorgung geschlossen

Todkranke zu Hause versorgen
Todkranke Menschen sollen ihre letzte Lebensphase künftig nach Möglichkeit zu Hause verbringen können. Das sieht ein Vertrag zwischen den Krankenkassenverbänden und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein und Westfalen-Lippe vor.

13.06.07 - Damit sei Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland, in dem die so genannte Palliativversorgung für daheim flächendeckend geregelt werde, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein, Leonhard Hansen in Düsseldorf. Das Konzept sieht vor, dass der Hausarzt bei der Betreuung des Patienten von einem speziell ausgebildeten Palliativmediziner unterstützt wird.
Gegenwärtig würden 70 Prozent der unheilbar Kranken in NRW in Krankenhäusern versorgt und nur 30 Prozent zu Hause. "Dieses Verhältnis gilt es umzukehren", sagte der Leiter der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV Westfalen-Lippe, Sieghart Niggemann.
Ärzte, die sich an dem Projekt beteiligen, erhalten eine zusätzliche Vergütung. Die Krankenkassen rechnen pro Patient mit Mehrkosten von 430 Euro.

dpa

Fundstelle: http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 38.htm?n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

enno
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Beitrag von enno » 16.06.2007, 02:24

ist das sterben zu hause schon wieder eine geldfrage?
wird ein sterbender nicht auf die intensiv gebracht(kostenenintensiv)?oder wird er in die(besenkammer)geschoben
und man rechnet intensiv ab?
wenn ärzte nicht sehen,das jemand stirbt,sie aber noch ins kh bringen ,ist es mit geld verbunden,oder sie sind unfähig kompetent zu handeln.
wollen einige ärzte wirklich ,leid verhindern?
oder nur einfach erfolgreich gerettet haben und dann die verantwortung abgeben(nichts hören und sehen)!
aufklärung und ehrlichkeit schaft mehr vertrauen.
medikamente machen nicht immer gesund(nebenwirkung),aufklärung ist besser.
mfg enno(medikamentenfeindlich--habe nicht mal eine "schmerztablette zu hause-würde aber ein schmerzmittel im sterbefall nehmen,um,bis zum letzten atemzug,krankheitsbedingt,schmerzfrei zuleben.

Cornelia Süstersell
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Gesundheitswesen Wachstumsmarkt

Beitrag von Cornelia Süstersell » 16.06.2007, 14:22

Guten Tag enno,
in der Tat, angemessen, d.h. würdevoll und damit gut versorgt, zu sterben, ist auch eine Geldfrage. Bisher war es so, dass viele Patienten sterbenskrank zu Hause nicht mehr vom Hausarzt versorgt wurden. Es fehlten einmal Kenntnisse (siehe Palliativmedizin), zum anderen wurde es nicht ordentlich genug bezahlt (so die Meinung der Ärzte).
Das war / ist Fakt. Folglich ist es nicht ganz unvernünftig, wenn man über verbesserte Rahmenbedingungen befindet, auch über mehr Geld. Offensichtlich regiert im Gesundheitswesen nur noch die Geldbörse (siehe Ärztestreiks usw.).
Das Gesundheitswesen wird allseits als Wachstumsmarkt beschrieben. Über die Folgen aus dieser Erkennntis muss man sich nicht wundern. Besonders fatal für pflegebedürftige Menschen!
MfG
Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

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